Ja das hat gepasst, ich war gestern mal in Röhrsdorf zum Wolfstag. Die Lokation war gut gewählt zwischen Dresdner Elbtal und Osterzgebirge auf dem gelände des sächsisch-böhmischen Bauernmarktes. Lupus, Wolfsmanagement, Verein zum Schutz freilebender Wölfe, Forstamt und Landratsamt, Nationalpark (Sächsische Schweiz), Wildkatzenverein beim BUND, Luchsfreunde, Sächsischer Landesverband der Nutztierhalter und der Jagdverband (zumindest mit schautafeln) und 2 Mädels vom tschechischen Wolfsmanagement (die hatten nur den Flyer hier mit:
https://www.navratvlku.cz/download/290/ ... ad_web.pdf). Letztere für mich besonders interessant, weil ich als Randtscheche natürlich einiges an Interesse habe, wo denn die Wölfis in der Tschechei ansässig sind. Da hatte ich einige nette Gespräche gehabt. Schreib ich gelegentlich mal was in der Auslandssektion dazu, wenn ich mich mit meinen rudimentären slawischsprachigen Sprachkenntnissen und dem Google Translator dort durchgewurschtelt habe.
Dazu einige Stationen, viel zum Anfassen, ganz gutes Infomaterial, Schautafeln, etliche Bastelstände, ein Besucher war sogar mit nem echten Wolfshund da (ich weiß, daß ein Hundetrainer der Polizei in der Region welche züchtet).
Das Jungvolk vom BUND zwar ganz aufgeschlossen, aber die Kommunikation teilweise zu aufgesetzt und zu "technisch", mit der Art wird das sicher nix, die Botschaft vom Wolf als angestammten Teil des mitteleuropäischen Lebensraum zu vermitteln.
Kleine Anekdote am Rande: Der MDR hatte auch gefilmt und ich lass mich nicht gern filmen und bevor ich zum hutlosen Hutbürger der Wolfsverfechter im öffentlich Rechtlichen werde, ducke ich mich doch lieber ab. Blöd nur, daß der einzige Fluchtweg mich zu einem alten Trinker (der wahrscheinlich täglich dort seine Biere zischt) führte. "Na, willste dich von denen ooch ni filmen lassen" - damit war ich natürlich gleich in ein tiefgreifendes Gespräch verwickelt. Nach der Ansprache "De Wölfe brauchmer hier ni" hab ich dann missioniert und ihm mal seine "Argumente" entlockt und entkräftet. Als dann das "Argument" kam, daß die ja gestern erst einen ausm Kofferraum von nem Auto hier vorm Gelände rausgeholt haben um den da zu lassen, mußte ich ihm erklären, daß er sich den ausgestopft oben in der Ausstellung anguggen kann. Das war dann sein AHA Effekt. Hab ihm dann bei der verabschiedung mit auf den Weg gegeben, daß in spätestens 5 Jahren nicht nur die durchziehenden Wölfe mal gesichtet werden, sondern sicher auch ein Rudel vor der Haustür lebt und er das garnicht mitbekommen würde.
In dem Sinne war die Standortwahl Röhrsdorf (das liegt nur ca. 5 km oberhalb des Dresdner Elbtales im Erzgebirgsvorland) hervorragend gewählt, um dort mal für das Thema Wolf, was dort bisher noch keines ist, zu sensibilisieren. Kurzum, das war gestern eine gelungene und wichtige Geschichte. Leider dazu bisher noch keine Presseressonanz, [sarkasmus an]wenn sich der Trubel um Hutbürger und Chemnitz gelegt hat, dann ist auch sicher wieder für die Wölfe Platz[/sarkasmus aus]