Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Erklärbär
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Erklärbär »

Das ist Deine Meinung über meine Meinung. Das ist okay, aber inhaltlich nicht diskutabel. Jeder hat seinen Erkenntnisstand und Interpretationsspielraum, und der ist leider offensichtlich unterschiedlich.

Der Linnelreport wurde vom norwegischen Umweltministerium finanziert, mit dem Zweck, den Menschen die Angst vor dem Wolf zu nehmen. Das ist ein Fakt und nicht meine Meinung.

Um Dir das zu erläutern, hilft vielleicht ein Vergleich:
Das wäre in etwa so, wie wenn das Bundesfinanzministerium eine Studie finanziert, die die inhaltliche Begründung für den vorteilhaften Zusammenschluss von Deutscher und Commerzbank liefern soll. Auch wenn die Studie versucht, ein positives Bild zu schaffen heißt das längst nicht, dass das eine gute Option ist.

Also: Hier wird die Wissenschaft zugunsten der Politik auf dem Altar der Wahrheitsfindung geopfert.
TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Das wieder mal kompleter Unsinn Erklärbär.
Dein "Fakt" sagt nichts über die Qualität der Studie aus. Die Wahrheit würde nicht verfälscht, sondern die Lügen wurden durch diese Studie widerlegt.
Zahlen lügen nicht! Der Zweck ist die Wahrheit und Aufklärung über die Wölfe. So geht diese Studie gegen die Angst vor. Nichts ist den Menschen unheimlicher als die Ungewissheit. Aber damit kennst du dich ja auch nicht aus.
Du hast NICHTS gegen diese Studie in der Hand, so sieht es aus. Wo soll da denn der Fehler sein? Wie gewohnt von dir nur Unterstellung und Lügen und das gegen sämtliche Wolfsexperten, Vereine und Forumsmitglieder.
Was du hier treibst ist keine Meinung äußern, sondern einfach nur asoziales Benehmen.
(Keine Angst ich werde bei Zeiten gründlicher auf deine Lügen ect. eingehen. Beweis folgt also noch!)
Erklärbär
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Erklärbär »

Das wird hier immer bunter. Ich bin also ein Lügner und asozial und habe sämtliche selbsternannten Experten gegen mich.

Zuviel der Ehre Euer Gnaden.

Ich lese lediglich und ziehe meine Schlussfolgerungen. Dass sie Dir nicht gefallen, ist nicht meine Schuld. Aber Du kannst Deine Meinung gerne behalten, keine Sorge. Ich will Dir nicht Dein Feindbild abstreitig machen. Jeder hat so seine Projektionen.

Es gibt in der Wissenschaft den conflict of interests. Der ist in der Linnell- Studie gegeben, ob Du es wahrhaben willst oder nicht. Aber suum cuique.
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Lone Wolf
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Lone Wolf »

Erklärbär hat geschrieben: 9. Mai 2019, 00:39
Es gibt in der Wissenschaft den conflict of interests. Der ist in der Linnell- Studie gegeben, ob Du es wahrhaben willst oder nicht. Aber suum cuique.

Den Interessenkonflikt mein lieber Erklärbär, gibt es nicht nur in der Wissenschaft sondern insbesondere bei unserem Thema hier, gerade auch in der grünen Interessengruppe Jagd. Schön zu sehen hier...
https://www.srf.ch/play/tv/10vor10/vide ... 6addd86baa
Das sind die wahren Gründe, da liegt des Pudels Kern. Dafür brauchts das Fußvolk, dass dann staunend den Ausführungen eines Geistes lauscht, ohne dessen Räuberpistolen zu hinterfragen...
@Wolfs theoretiker
Niemand verlangt von dir, dass du dem Wolf vertrauen sollst, vertraust du allen Hunden? Manche vertrauen keinen Pferden, andere keinen Kühen. Who cares. Also ich beobachte immer öfter leider auch hier, dass von offensichtlich strikten Wolfsgegnern Dinge behauptet oder den Befürwortern einer Koexistenz in den Mund gelegt werden, welche niemand ausserhalb von limitierten esoterischen Stuhlkreisen vertreten würde. Das ist schade und macht eine aufrichtige Argumentation fruchtlos für alle Seiten. Zum Wolf nochmal im Yellowstone und ausserhalb. Er kennt und beachtet keine Grenzen,allein im Gebiet Gross Yellowstone leben noch mind.150 Wölfe mehr, also natürlich auch ausserhalb des NP, siehe zum Beispiel den 2.Link (Jackson Hole) Und die Amerikaner fackeln nicht lange, nicht weil die Wölfe sonst auf sie los gehen, sondern aus den Gründen wie hier auch. Beeinträchtigung von Geschäft, Beuteneid und blinder Hass. Die Fälle von Tötungen wegen Aggressivität sind an einer Hand abzählbar, oft mit Krankheit oder Habituierung verbunden und dann auch gerechtfertigt.
Grüsse
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Erklärbär
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Erklärbär »

Hallo Lone Wolf,

Danke für den Link. Ich wusste nicht, dass es in der Schweiz soviele Luchse gibt. Wurde auch klar erklärt, dass Luchse viel weniger Schäden als Wölfe anrichten. Einem Luchs reicht 1 Kilo Fleisch pro Tag. Und offensichtlich ist er auch in der Lage, als Beutegreifer einer ökologischen Funktion nachzukommen, da er auch Rehwild nachstellt. Schäden bei Nutztierhaltern ähnlich Wolf sind nicht zu erwarten.

Ich dachte, es kommt Prof. Geist zu Wort wg. Deiner Anspielung. Dass sich die Jägerschaft in den seltensten Fällen ohne Interessenskonflikt äußert, liegt in der Natur der Sache. In der Wissenschaft wäre dies schon wünschenswert, aber es ist leider so, wie Du richtig gesagt hast. Würde die Jägerschaft eine Studie finanzieren, wäre das Resümee auch klar.

Heute ist Umweltministerkonferenz und das Thema Wolf steht auf der Tagesordnung. Eine neutrale Position würde mich auch hier überraschen.

LG Erklärbär
Wolfs-Theoretiker
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Lone Wolf,
Danke für Deine Anrede im Beitrag für Erklärbär.
Wenn Du aus meinen Beiträgen herausgelesen hast, daß ich dem Wolf nicht traue, dann möchte ich dem hinzufügen,
daß ich noch weniger Vertrauen zu der Angelegenheit Wolf in der BRD finden kann, deshalb warne ich vor dem Wolf und sage:
"Der Wolf der ist nicht harmlos, so wie viele andere Raubtiere auch". Wobei zu bedenken ist, daß sehr viel Verhaltensforschung betrieben wurde,
sowohl für den Wolf und auch bei anderen Raubtieren(nicht nur Raubtiere versteht sich). Wir sind im Wolfs-Forum und ich versuche beim Wolf
zu bleiben. An Hand von Forschungsarbeiten hat sich herausgestellt, daß freilebende, gesunde Wölfe, welche sich von Wildtieren ernähren und
abseits der menschlischen Errungenschaften ein echtes Wolfsleben führen können, was auch ich begrüsse.
Meine Befürchtungen sind nur, daß da nicht ausreichend mit bedacht wurde, daß sich auch das "erforschte Verhalten" der Wölfe ändern kann.
Es gibt ausreichende Forschungsergebnisse zur Habituierung, worauf ja nicht nur ich in meinen Beiträgen hingewiesen habe. Selbst Du tust es.
Der gesunde und nicht habituierte Wolf ist doch okay, aber er läuft und vermehrt sich in der BRD, die BRD ist kein Nationalpark und er wird
den Zwang des im Unterbewußtsein Erlerntem nicht entgehen, dafür sorgt unsere Zivilisation. Er kann nichts dafür, das er nicht das als allgemein
ungefährlich zu sehende Raubtier bleibt. Was Habituierung mit sich bringt, nur mal als Beispiel, es ist nicht nur der Sperling im Biergarten,
welcher zwischen den Tischen herumhüpft und hier und da aufsammelt was runtergefallen ist oder es sich direkt vom Teller holt.
Die Möven, welche in England den Touristen ihre Pommes oder Fisch direkt aus der Hand reißen, wenn sie aus der Pommesbude kommen.
Es sind die Krähen, welche nicht mehr zu vertreiben sind und wenn man ihren Nestern zu nahe kommt, dann greifen sie auch an.
Bei den Wölfen in menschlichen Siedlungen wird es Angstbeißer, Irrtumsbeißer(riecht einer nach einem Beutetier des Wolfes oder so)
und Nahrungsmittelverteidigungsbeißer geben, das alles sind Verhaltensweisen, welche auch wissenschaftlich belegbar sein sollten.
Derartigen Beißattacken sind noch kein Überfall auf Menschen, aber kann sich daraus entwickeln, denn irgendwann bleibt es nicht beim Knurren,
Bellen oder Wegbeißen, irgendwann ist es kein einzelner Wolf, sondern ein ganzes Rudel, welches durch einen Angstlaut des Rudelmitglieds
zu Hilfe gerufen wird und das ist dann kein Wegbeißen eines vermeintlichem Futterkonkurenten, nein hier wird der Störenfried getötet.
Und es ist auch normal, das von toten Störenfried genascht wird. Da kann man froh sein, wenn es nicht zur Gewohnheit des Rudels wird.

Ja ich vertraue auch nicht jedem Hund. Obwohl ich Hunde mag und auch schon mehrmals einen Hund hatte. Jetzt wo ich Zeit für einen Hund
hätte, da will ich keinen, denn ich würde ihm kein richtiges Hundeleben bereiten. Ich möchte unabhängig bleiben, denn die Verpflichtung,
welche ich mit der Anschaffung eines Hundes übernehmen muß, das ist mir zu viel. Dann lieber keinen eigenen Hund.
Ja, Pferdchen habe ich auch gehabt, mehr für meine Tochter, ein Welsh und weil der eigentlich damals noch zu keine Sohn, auch ein Pferd
wollte, deshalb noch ein Pony dazu. Kühe hatte ich noch keine, aber ich war als Kind sehr oft im Kuhstall bei den Kälbern
und habe mit den rumgetobt. Ich bin kein Bauernsohn oder so, sondern 1 Jahr vor Kriegsende geboren und in den Nachkriegsjahren
wurden wir evakuiert, die Städte waren zerbombt und auf dem Land konnte man zu der Zeit besser über die Runden kommen.
Deshalb habe ich ab dem 2. Lebensjahr bis zum 9. Lebensjahr in einem Dorf gelebt. Danach ging es wieder zurück in die Stadt,
wo ich weiterhin immer Kontakt zu Haus-/Nutz- und Arbeitstieren hatte. Biologie und später auch Physik waren meine Lieblingsfächer
in der Schule und auch in der Freizeit. Ich habe viel gelesen Abenteuer, Expeditionen und Tiergeschichten jeder Art.
Doch dies hier nur am Rande, damit Du weißt, warum ich nun hier bei den Wölfen gelandet bin. Für Dein "Who cares" habe ich kurz gegoogelt,
Weil im Englischem bin ich nicht so bewandert. Wem interessierts oder so. Ja, vielleicht Dich möchte ich sagen,
denn Du fragst ob ich allen Hunden traue und ich antworte mit nein. Nun könnte ich Dir über meinen ersten und zweiten Hund Geschichten
erzählen, auch noch über die Hunde, welche mein Schwiegervater hatte(Zweifamilienhaus) oder daß ich als junger Bursche und auch noch
später bis 30 oder 40 war, immer bei fremden Hunden etwas vorsichtig war. Das heißt bei grossen Hunden auf die andere Straßenseite
und bei Kleinen so gehen, daß man so einem Wadenbeißer einen Fußtritt verpassen kann. Habe ich natürlich nicht gemacht,
aber ander Straßenseite schon.
Doch nun noch kurz zu Deinen Beobachtungen, da muß ich Dir Recht geben, es ist mehr ein verbaler Schlagabtausch(mehr Tiefschläge).
Um das nicht weiter eskaliert, schlage ich vor, Duellpistollen damit es endlich Ruhe enkehrt bei der Rechthaberei.
Zu Yellowstone, danke für die weiteren Informationen.
Der Hinweis auf die Tötung von Wölfen, weil es außerhalb des NP so usus ist und über die Tötung auffälliger Wölfe erklärt sich quasi
wie von selbst, aber trotzdem danke für die Erläuterungen.
Da ich im Grunde meine Meinung bzw. meinen Standpunkt schon geäußert habe, deshalb werde ich mich mal mit meinen Beiträgen
zu speziellen Themen und auch zu den Debatten, welche hier ziemlich herbe geführt werden zurückhalten,
Denn ich bin nur ein Theoretiker und nicht allwissend. Aber ich werde natürlich noch Einiges zum/vom Wolf hier schreiben.
Wie gesagt ohne ein bestimmtes Thema, weil ich eh abdrifte und etwas schreibe, was eigemntlich ein anderes oder neues Thema wäre.
Deshalb werde ich mich in den Bereich "Small Talk" begeben und dort das Thema "Wolfs-Allerlei" eröffnen,
wobei wahrscheinlich alte und neue Begebenheiten zum Wolfs das Thema sind.

Also bis bald.

Grüsse an L.W. und alle Leser

W.T.

PS. zum Schluß noch eine lange Unterschrift, nein ich muß Buchstaben sparen für kommende Beiträge
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Erklärbär hat geschrieben: 9. Mai 2019, 00:39 Ich bin also ein Lügner und asozial und habe sämtliche selbsternannten Experten gegen mich.
Wunderschön du has so eben beides in einem Satz selbst bestätigt
Wer hat sich den hier zum Wolfsexperten ernannt? Du magst das eine "Schlussfolgerung" nennen, aber ist und bleibt eine Lüge
Obwohl nur ich auf den vorigen Kommentar geantwortet habe machst du einen Rundumschlag gegen mehre Leute die damit gar nichts zu tun hatten.
Das ist asozial von dir.
Und wenn du meinst du könntest dich in die Opferrolle flüchten irrst du dich. Das kannst du mir nicht anhängen. Ich habe hier weit mehr Prowolfleute "angeklagt", da bist du mit deiner Anti-Wolfshaltung eher eine Ausnahme.
TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Wolfs-Theoretiker hat geschrieben: 10. Mai 2019, 03:20 Meine Befürchtungen sind nur, daß da nicht ausreichend mit bedacht wurde, daß sich auch das "erforschte Verhalten" der Wölfe ändern kann.
Es gibt ausreichende Forschungsergebnisse zur Habituierung, worauf ja nicht nur ich in meinen Beiträgen hingewiesen habe. Selbst Du tust es.
Der gesunde und nicht habituierte Wolf ist doch okay, aber er läuft und vermehrt sich in der BRD, die BRD ist kein Nationalpark und er wird
den Zwang des im Unterbewußtsein Erlerntem nicht entgehen, dafür sorgt unsere Zivilisation.
Die Situation hat man aber auch in einem Nationalpark. Und in den Managmentplänen wird doch genau auch solches Verhalten eingegangen.
Das sind zum einem auch immer einzelne individuen die da mal aus der Reihe tanzen.
Und Tatsache ist das Wölfe im laufe ihres Lebens sogar an "Scheu" zulegen bzw. ihre jugentliche Neugier ablegen.
Forschungen zeigen eben das Anfütterungen, die in Verbindung mit Menschen gebracht werden (und nicht nur menschliche Strukturen)
Auf der der anderen Seite fallen diese aufälligen Wölfe eben auf und dafür sind doch schon Maßnahmen ausgelegt worden und das ist auch in der Fassung von 2009 nachzulesen.
Erklärbär
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Erklärbär »

TheOnikra hat geschrieben: 10. Mai 2019, 18:46
Erklärbär hat geschrieben: 9. Mai 2019, 00:39 Ich bin also ein Lügner und asozial und habe sämtliche selbsternannten Experten gegen mich.
Wunderschön du has so eben beides in einem Satz selbst bestätigt
Wer hat sich den hier zum Wolfsexperten ernannt? Du magst das eine "Schlussfolgerung" nennen, aber ist und bleibt eine Lüge
Obwohl nur ich auf den vorigen Kommentar geantwortet habe machst du einen Rundumschlag gegen mehre Leute die damit gar nichts zu tun hatten.
Das ist asozial von dir.
Und wenn du meinst du könntest dich in die Opferrolle flüchten irrst du dich. Das kannst du mir nicht anhängen. Ich habe hier weit mehr Prowolfleute "angeklagt", da bist du mit deiner Anti-Wolfshaltung eher eine Ausnahme.
Mit Deinem gebetsmühlenartigen Lügen-Whataboutism, der allmählich langweilt und Deinen weiteren persönlichen Angriffen machst Du Dich nur immer unglaubwürdiger. An persönlicher Wolfskompetenz kannst Du auch nicht viel vorweisen. Wo hast Du Prowolfsleute angeklagt? LOL. Wir werden hier wohl keine Freunde mehr...

Viele Grüße aus dem niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer, wolfsfrei.

Erklärbär
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grauer-geselle
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von grauer-geselle »

@ Wolfs-Theoretiker:

Ich möchte kurz auf eine Passage in Deinem langen Beitrag eingehen.
Thema - Habituierung.

Der Spatz macht im Biergarten was er will, weil ihn die Leute "putzig"
finden und nicht vertreiben. Eher noch füttern. Warum soll er da Angst
haben ?
Möven folgen Fischkuttern weil da ab und an Kleinfisch über Bord fliegt.
Leichte Beute, keine Gefahr. Dank ihrer Frechheit und leichter Flucht-
möglichkeit als Vogel versuchen sie halt, dem Menschen etwas abzujagen.
Würde sich jeder Pommeskäufer mit einem Stock gezielt verteidigen,
wäre schnell Schluß mit der Luftdieberei. Aber im Gegenteil werden ja
oft noch Fotos geschossen. Warum soll die Möve da Angst haben ?
Krähen verteidigen ihr Gelege wohl schon immer. Der Greif im
Nachbarbaum könnte täglich mehrere "Hausfriedensbrüche" durch
Krähen anzeigen.

Nun zum Wolf und Deinen Schlagworten, an deren wissenschaftlicher
Belegbarkeit ich stark zu zweifeln wage.

-Angstbeißer:
Wann kann das passieren ? Ein Wolf in einer Situation ohne direkte
Fluchtmöglichkeit. Verletzt oder in die Enge getrieben. Wer sich solch einem
Tier auf Beißdistanz nähert, der hat etwas falsch gemacht. Und, WANN
kommt es mal zu so einer Situation ?

-"Irrtumsbeißer":
Zugegeben, der Begriff erheitert mich. Das Raubtier Wolf ist mit 3 ganz
wichtigen und gut funktionierenden Sinnesorganen ausgestattet, um zu
überleben. Nun zeige mir einer einen Wolf, der Bauer Heinz mit einem
Schaf verwechselt, nur weil er ein Lamm in den Stall getragen hat und
nun auch etwas nach Schaf riecht. So eine Verwechselung würde nicht
mal einem Wolf mit zerplitterter Fielmann-Brille und defektem Hörgerät
passieren.

-"Nahrungsmittelverteidigungsbeißer":
Dieses schöne Wort liest man nicht oft. Ganz sicher verteidigt der Wolf
seine Beute. Er will ja nicht umsonst gejagt haben. Wenn Krähe, Greif,
Fuchs, Dachs oder ein Wolfskollege an seinem Rehriß knabbern, dann
"setzt es Hiebe". Sicher sogar. Einen unberechenbaren Zweibeiner, der
schon sehr selten in die Nähe seiner gut versteckten Restbeute kommt, wird
er aber eher aus der Distanz beobachten oder flüchten, als sich wegen eines
Resthappens einer nicht kalkulierbaren Gefahr auszusetzen.

Ich hoffe, Du bist nicht eines Geistes mit Valerius Geist, der verschiedene
Level der "Wolfsgefährlichkeit" erfunden hat, so wie heute die Feuerwehr,
allerdings berechtigt und nicht erfunden, eine Waldbrandwarnstufe erklärt.

Kurz zu mir. 20 Jahre nach Kriegsende geboren. Vor 15 Jahren gab es die
ersten Wolfsrudel in D ca 40km weg von mir. Seit 10 Jahren, ich wohne auch
am Ortsrand, finde ich nach 300m zu Fuß Spuren oder Losung von Wölfen.

Die Leute hier sind ganz entspannt, keiner hat Angst vor dem Tier. Seit 10
Jahren Miteinander mit dem Wolf spazieren oder radeln die Leute da, wo
der Wolf ein paar Stunden vorher langlief. Seit 10 Jahren sammeln die Leute
in "Wolf's Revier" Pilze, wegen der Blutreizger auch im dichten Kieferndickicht.
10 Jahre sind eine Zeit, in der sich der Wolf schon hätte "verändern" können,
so dicht in Siedlungsnähe. Nichts Auffälliges ist passiert, eine Sichtung ist
ein ganz seltenes Erlebnis.

Das sind Erfahrungen aus meinem eigenen Erleben. Ich weiß, dass der Wolf da
ist, gesehen habe ich aber nur ein einziges Mal einen vom Auto aus.

In dem Sinne......
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