Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Ich kenne sehr viele die den Wolf positiv sehen. Von alt bis jung. Leute die eher skeptisch waren, sind unter den die Städtern die ich kenne. Lustigerweiße ist sogar der erste Skeptiger denn ich kennen gelernt habe, sehr wohlhabend. Also komplet gegen die Klischees.

Da sind die Umfragen genauer, als einzellne persönliche Filterblaßenannahmen.
Bericht der Forsa 2018:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... d_2018.pdf
Bericht der Forsa 2015:
https://www.nabu.de/imperia/md/content/ ... chland.pdf

@Wolfstheoretiker
Bei all den Vermutungen die du hier in den Raum wirfst, welche davon sind den dadurch nicht schon längst geregelt.
https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/11597

@Erklärbär
Wieder ein Grund eben Wölfe nicht auf Nationalparks zu beschränken. Bei einer flächendeckenden Besiedlung ist die Bevölkerung senibilisierter beim richtigen Verhalten mit Wölfen oder anderen Wildtieren.
Erklärbär
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Erklärbär »

Sensibilisierter??? Unsere Bevölkerung???
Glaubst Du das wirklich?
TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Denkst du Leute lernen für ihren Ausflug in einen Nationalpark irgendwelche Regeln? Die lassen eher die Sau raus und den Müll liegen. Aber in Alttag betreffen die Konsequenzen ihrer Taten sie eben direkt. -> Zwangsläufig werden sie eher mit den Regeln vertraut. Sei es das Gemeinden sie aufklären oder sie selbst anfangen sich zu informieren.
Diese Annahme erscheint mir durch aus logisch.
Lutra
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Lutra »

Ich kenne eigentlich niemand hier bei uns im Dorf, der irgendwie "sensibilisiert" wäre im Umgang mit dem Wolf, außer die Weidetierhalter, die teils erst durch Schaden klug geworden sind. Ich habe aber noch nicht gehört, dass sich irgendjemand wegen des Wolfes nicht in den Wald getraut. Komischerweise findet die Presse immer diese Leute. Was ich sehe, sind Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Pilzsucher, Hundeausführer wie eh und je.
Es ist wahrscheinlich ein Gewöhnungseffekt. Den meisten Leuten ist es schlichtweg egal, ob da paar Wölfe rumlaufen oder nicht. Natürlich lassen sich viele auch von Meinungsmachern beeinflussen. Das hat dann aber weniger mit dem Wolf zu tun, sondern damit, was "die da oben" uns überstülpen. Meckern und rummosern ist mächtig in, in vielen Bereichen.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Es zieht sich durch sämtliche Paper(*): es kommt eben auch darauf an, wen man fragt. Der Tenor ist, dass alte Menschen, teils Frauen und sowieso Teilnehmer mit geringer Bildung dem Wolf ablehnend, ängstlich oder nur skeptisch gegenüberstehen. Frag' den aufgeweckten Studenten in der Stadt, und du bekommst ein Daumen-hoch! Der alte Stoffel vom Dorf, den sowieso kaum was anderes als seine Angelegenheiten interessiert hat, wirft bei der Frage nur seinen Pantoffel nach Dir. ;) Oder ob derjenige schon gegessen hatte, oder eben von seinem Scheidungsanwalt kam(**). ... Mal gewohnt überspitzt formuliert. Aber solche gibt es auch nicht nur auf dem Dorf, wo sich ebenfalls intelligente Leute niederlassen. Weißt Du aber alles schon.

Es isch halt durchwachsen. (*) Ich bastel´ heute mal an einer kleinen Übersicht.

(**) Für die Kalibrierung sollte Leuten bei Umfragen erst einmal ein ordentlicher Schnaps angeboten werden. Von unentspannten Teilnehmern kann keine vernünftige Antwort erwartet werden. ^^
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TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Lutra hat geschrieben: 30. Mai 2019, 08:18 Ich habe aber noch nicht gehört, dass sich irgendjemand wegen des Wolfes nicht in den Wald getraut. Komischerweise findet die Presse immer diese Leute. Was ich sehe, sind Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Pilzsucher, Hundeausführer wie eh und je.
Es muss ja auch nicht gleich so ein Extrem sein.
Insgesamt sind die Leute achtsamer als ohne Wolf in Nahe. Was ja nichts schlechtes ist. Und der Informationsfluss über Wölfe ist ja auch höher, als sonst.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

TheOnikra hat geschrieben: 30. Mai 2019, 12:06 Insgesamt sind die Leute achtsamer als ohne Wolf in Nahe. Was ja nichts schlechtes ist. Und der Informationsfluss über Wölfe ist ja auch höher, als sonst.
Leider aber eben auch wegen "Informationen" über Wölfe, die dann doch keine waren ... Da führt dann Angst dazu, dass noch mehr Blödsinn für die Presse generiert wird.
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TheOnikra

Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von TheOnikra »

Viel zu oft leider ja, aber auch in diesen Fall nimmt die Achtsamkeit zu und wenn sie zu Hause bleiben wollen wirdes die Wildtiere nicht stören.

Warum auch immer sich dann wiederum Leute beschweren, weil ihn niemand die Pilze weg pflügt. Aber das ist ein anderes Problem.
Wolfs-Theoretiker
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Wolfs-Theoretiker »

Hallo Erklärbär,
war mit schon klar, daß da in dem israelischem Nationalpark im Grunde genommen die Parkleitung nicht richtig durchgegriffen hat,
ich meine nicht nach den Attacken, sondern schon lange vorher, wenn sich die Wölfe anfänglich dem Camp genähert haben.
Auch der notwendige Druck auf die Besucher des Parks war wohl im Vorfeld nicht ausreichend, denn daß man da nicht leichtsinnig mit Essens-
resten umgeht und eventuell auch noch die Wölfchen anfüttert, da hätte die Parkaufsicht mehr drauf achten sollen. Nicht erst wenn das Kind
in den Brunnen gefallen ist, ebend viel, viel früher. Es ist ebend nicht so einfach, was dem einen seine Nachtigal, das ist den anderen seine Eule.
Geht auch anderst rum, aber ich meine dem Einem (müssen aber schon einige gewesen sein) zur Freude weil die Wölfchen seine Abfälle so schön
weggeputzt haben und dem Anderem, welcher dadurch den Ärger mit den aufdringlichen Raubtierchen hat.

Noch ist es nicht so weit bei uns, daß die Wölfe sich so weit habituiert haben, daß sie sich zwischen Menschen bewegen.
Denn noch sind unsere Wölfe damit beschäftigt ihr Habitat gegen nachrückende Wölfe zu verteidigen oder sich ein eigenes geeignetes Habitat
zu suchen. Der Wolfsnachwuchs aus den bis jetzt bestehenden Rudeln in Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen sind ein
echtes Bollwerk gegen die aus östlicher Richtung kommenden, verspäteten Heimkehrerwölfe, obwohl sie eine Blutauffrischung für die BRD-Wolfs-
Population wären. Denn es ist nicht von der Hand zu weisen, daß da kaum noch Wölfe aus Polen nach Brandenburg oder Sachsen einwandern,
denn selbst in den Landesgrenzbereichen gibt es grenzüberschreitende Territorien, welche von unseren Wölfen besetzt sind.
Da der Wildreichtum in unseren weiter vorn genannten Bundesländer bekannt ist, deshalb sind die Habitate wahrscheinlich sehr klein und eng
beieinander. Durch die hohe Wolfsdichte und das enge Beieinander, der ohne hin nicht übermäßig grossen Habitate, wird sicherlich das Wild
vergrämt und flüchtet des öfteren aus einem Habitat in ein Anderes, wobei dann auch mal das eine oder andere Habitat wenig Beutetiere für
die Habitatsrudel vorhanden ist. Auch wenn dies nur vorübergehend ist, denn irgendwann kehrt das Wild ja wieder zurück.
Aber der kurzzeitige Mangel an Wild läßt die Wölfe auf Nutztiere ausweichen. Also ich sage mal, daß Sachsen und das angrenzende Brandenburg
zu viele Wolfrudel auf engem Raum hat, was ein unnatürlicher Zustand ist und sich auf die Verhaltensentwicklung der Wölfe auswirkt.

Hierzu gibt es so gut wie noch keine deutschen Forschungsergebnisse, das wäre doch mal ein Ansatz.

Ich zitiere mal Klaus Bullerjahn (in NABU-Kreisen bekannt):

"Wir haben in Deutschland null Forschung zum Wolf. Die meisten Studien basieren auf fremde Forschungen".

Wenn ich resümiere, nicht nur der Wolf wird sich im Laufe der Zeit an uns harmlose Menschen gewöhnen, er wird uns nahe kommen,
und auch wir werden uns an den Wolf gewöhnen, wobei wir niemals vergessen sollten, der Wolf ist ein nicht ungefährliches Raubtier,
welches wir nicht in unserer Nähe dulden dürfen.
Auch nicht Nachts, wenn er die Elekrozäune umkreist, wenn er seine Trittsiegel auf Terassen von Stadt-/Dorfrandhäusern hinterläßt oder
seine Spuren um die Gebäude von bäuerlichen Anwesen/Ställe zu finden sind.
In Italien die Trittsiegel im Strandsand der Toskana, auch die Spagettiwölfe von Rom sollen nicht unerwähnt bleiben.
Apropo Italien, da fällt mit Tirol ein, also eine kleine Reise durch die Wolfsgeschichte Tirols.

https://www.almwirtschaft.com/images/st ... _Tirol.pdf

in dem Sinn,

Grüsse

WT
"Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen." Jean-Jacques Rousseau
Lutra
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Re: Bundesbürger sehen Wölfe positiv

Beitrag von Lutra »

Wolfs-Theoretiker, bitte laß es Dir doch nicht so anmerken, dass Du Wolfs-Theoretiker bist. Deine Spekulationen über Reviergrößen, -dichte und Beutetierverhalten usw. sind wirklich nichts anderes als Theorie und Deine persönlichen Vermutungen. Natürlich wird auch in Deutschland zum Verhalten der Wölfe geforscht und Monitoring betrieben. Es ist auch nicht so schwierig sich da Informationen zu beschaffen. Das Kontaktbüro Wölfe in Sachsen war extra dafür zuständig. Die Seite ist noch erreichbar, obwohl das Büro aus Gründen von Umstrukturierungswahn abgewickelt wurde.
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