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Wölfin in der Lausitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 09:06
von kangal2
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 09:26
von Ash
Steht hier schon bei den Lausitz-Wölfen - aber danke auch Dir für die Info
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 10:49
von timber-der-wolf
Was anderes war ja kaum zu erwarten.

Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 11:30
von Ash
Findest Du? Finde ich nicht. Bei einer Sterblichkeitsrate von guten 50% und den vielen Verkehrsopfern hatte ich eigentlich ein anderes Ergebnis erwartet. Wenn alle Lausitzer Jäger so schießgeil auf Wölfe wären, wären wesentlich weniger übrig, denke ich.
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 13:59
von timber-der-wolf
Ash hat geschrieben:Findest Du? Finde ich nicht. Bei einer Sterblichkeitsrate von guten 50% und den vielen Verkehrsopfern hatte ich eigentlich ein anderes Ergebnis erwartet. Wenn alle Lausitzer Jäger so schießgeil auf Wölfe wären, wären wesentlich weniger übrig, denke ich.
Soviel Verkehrsopfer sind es doch bisher noch gar nicht. Wenn man die Zersplitterung unseres Landes mit Straßen, Autobahnen, Gleisanlagen betrachtet, kann man dankbar sein, dass es nicht schon mehr Verkehrsopfer gab.
Ich bin davon überzeugt, dass schon wesentlich mehr Wölfe illegal geschossen und anderwertig ins Jenseits befördert wurden, allerdings nicht nur von Jägern! Die Landwirte (Tierhalter) sollten nicht unterschätzt werden.
Rechne doch mal überschläglich, wieviel Wölfe es unter Berücksichtigung "natürlichen" Abgangs es eigentlich in D geben müßte!

Vergleich nur mal mit dem Yellow Stone, da hat es 1995 mit 15 Wölfen angefangen, und wie hat sich da in 10 Jahren der Wolfsbestand trotz natürlichen Abgangs entwickelt. In D gibts offiziell´seit 2000 Wölfe, also auch schon über 10 Jahre, und wir reden je nach Publikation von ca. 50 bis 60 Wölfen. Wo ist denn der ganze Nachwuchs seit über 10 Jahren geblieben?
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 14:37
von SammysHP
Die Dunkelziffer, die meiner Meinung nach existiert und sicher über 1-2 Wölfe/Jahr liegt, dürfte nicht kleiner werden bei den steigenden Funden. Ich halte es also für recht wahrscheinlich, dass regelmäßig Wölfe "entnommen" werden, ohne dass es einer mitbekommt. Allerdings möchte ich niemanden beschuldigen, letztendlich könnte es jeder mit einer Waffe gewesen sein.
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 15:31
von Grauer Wolf
Da schaut man nach ein paar Tagen Pause ins Wolfsforum und dann so was...
Ich hoffe nur, daß man den Täter erwischt (mehr als Hoffnung bleibt ja nicht) und das derjenige tatsächlich mal in den Knast einfährt und nicht wie üblich mit der Entsprechung eines "du, du, du, das tut man aber nicht..." davonkommt. Wann wird es endlich einmal gängige Rechtspraxis, die Wilderei von geschützten Tieren als das zu behandeln, was sie ist: Ein Verbrechen!
Und der Umweltminister ist empört (imho = Krokodilstränen)? Ja was erwartet er denn? Er ist doch derjenige, der versucht, langfristig den Jägern den legalen Zugriff auf den Wolf zu ermöglichen, und ihnen damit den Rücken stärkt...
Wenn er es wirklich ernst meint mit der Empörung, dann sollte der Herr jetzt dafür sorgen, daß ein spürbarer Fahndungsdruck aufgebaut wird inkl. des Aussetzens einer
saftigen Belohnung auf die Ergreifung des Täters. Ich denke da mal an so 10.000 €, die auch einen Bekannten oder Verwandten in Versuchung führen, gegenüber dem sich der Täter vielleicht verplappert hat...
Da freut man sich über jedes neue Paar, das sich fand, über jeden Nachwuchs, fiebert mit, wieviele Welpen es jedes Jahr gibt, und erfährt dann, daß wieder einmal eine junge Wölfin = Lebensträgerin umgebracht wurde... Oh Mann... So etwas versaut einem richtig den Tag...

Re: Wölfin in der Lausitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 16:13
von Ash
@Norbert: Im Yellowstone gibt´s auch weniger Landstraßen
Und ja, vielleicht verschwinden mehr, das bezweifle ich nicht. Aber ich erwarte deshalb nicht gleich bei einem Totfund, dass es ein Abschuss war. Im Ggt. - die Abschüsse verschwinden wohl eher sofort und liegen nicht herum... von daher fand ich Deine Aussage etwas irritierend, als ob fast jeder Totfund ein Abschuss wäre. Ich hoffe inständig, dass das so selten bleibt... und auch sonst die natürlichen Ursachen überwiegen :-/
Re: Wölfin in der Lausiitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 16:56
von m2wester
timber-der-wolf hat geschrieben:Rechne doch mal überschläglich, wieviel Wölfe es unter Berücksichtigung "natürlichen" Abgangs es eigentlich in D geben müßte!

Vergleich nur mal mit dem Yellow Stone, da hat es 1995 mit 15 Wölfen angefangen, und wie hat sich da in 10 Jahren der Wolfsbestand trotz natürlichen Abgangs entwickelt. In D gibts offiziell´seit 2000 Wölfe, also auch schon über 10 Jahre, und wir reden je nach Publikation von ca. 50 bis 60 Wölfen. Wo ist denn der ganze Nachwuchs seit über 10 Jahren geblieben?
Naja, dabei solltest du nicht vergessen, dass die deutsche Wolfspopulation eigentlich eine Deutsch-Westpolnische ist, und dass zum zusammenhängenden Gebiet in der Lausitz eigentlich mittlerweile auch noch wenigstens 3 Rudel auf der anderen Seite der Grenze gehören, wo die Zahlen in den letzten paar Jahren scheinbar auch ansteigen. Ich würde damit rechnen, dass da knapp die Hälfte der Lausitzer hin abwandert, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mehr, als von Polen zurückkommen. Und Tschechien ist auch nicht weit.
Davon abgesehen ist 15 Wölfe für Yellowstone auch nicht ganz korrekt... die haben 1995 14 Wölfe ausgesetzt, und 1996 nochmal 17 dazu. Da gabs dann quasi von Beginn an 9 Rudel, mehr als wir in Deutschland jetzt haben.
Re: Wölfin in der Lausitz erschossen
Verfasst: 5. Mai 2011, 17:34
von balin
So schwierig kann das doch nicht sein. Jäger sind territorial und Wölfe auch. Ein angeschossener Wolf läuft normalerweise auch nur in bekanntem Gebiet, wo er sich geborgen fühlt und wo er Schutz vermutet. Die Zahl der möglichen Täter kann man in so einem Fall normalerweise an einer Hand abzählen. Da laufen natürlich nur Heilige rum, aber sie haben uns ja schon vorgemacht, wie man mit Waterboarding Terroristen, in unserem Fall gegen die Natur, zu eindeutigen Aussagen zwingt.
Das machen wir natürlich nicht, aber gegen Publicityboarding wäre eigentlich nichts einzuwenden. Die Revierinhaber im Umkreis
haben als Heilige sicher nichts gegen die Bekanntgabe ihrer Daten und sie werden sicherlich das allergrößte Interesse an der Aufklärung dieses Vorfalls haben. Man kann das mal durchspielen. Die trauen sich nicht, ihren Hund hinter dem Wolf herzuschicken, wenn er nicht gleich tot umgefallen ist. Und selber würden sie ihn auch nicht finden. Also ist da ein absoluter Versager zu identifizieren. Nämlich einer, der nicht schiessen kann, einer, der damit seine Gesinnungskollegen, die es natürlich besser machen würden in Verruf bringt, und dann andererseits einer der sich aus egoistischen Gründen und vielleicht auch ideologischen am eigentlichen Sinnbild für unseren Willen, sich wieder mit der Natur zu versöhnen, versündigt. Spitzenprädatoren wie der Wolf vermitteln uns mit ihrem Vorkommen das Gefühl, daß die nachgeordnete Natur in Ordnung ist.
Die Jäger zeigen mit solchen Vorkommnissen, daß sie ihre Funktion mißverstanden haben.
Es kann also nur in aller Interesse liegen, so einen Schwachkopf auszusortieren.
Ist eigentlich gut, wenn diese Erkenntnis schon bis zum entsprechenden Ministerium durchgedrungen ist.
Tatsache ist, der Typ muß weg. Er nützt niemandem.
Die Logik ist eindeutig.
Ein Fall für Obama!