Seite 2 von 3

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 21. Mär 2018, 13:01
von Nina
Es gibt auch eine offizielle Stellungnahme vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen:
Bei der Untersuchung des relativ abgelegenen, von wenigen Wohnhäusern umgebenen Pferdestalles und dessen Umgebung, fanden sich keine Anhaltspunkte darauf, wie und wann der Wolf in den ständig offen stehenden Stall hineinkam, und wie lange er sich dort befand. Die im Stall in separaten Boxen untergebrachten Pferde und Kleintiere waren unversehrt und zeigten normales/entspanntes Verhalten.

[...] Von Füchsen ist bekannt, dass sie, wenn sie verletzt oder krank sind, unter bestimmten Umständen Schutz und Wärme in Heu- oder Strohlagern, manchmal auch in Stallungen suchen. Da der Fellzustand des Wolfswelpen auf Grund der Räude sehr schlecht war, ist denkbar, dass er im Stall Schutz vor der Kälte suchte.

Kontaktbüro Wölfe in Sachsen, 20.03.18: Totfund eines Wolfswelpen in einem Pferdestall im Landkreis Görlitz
http://www.wolf-sachsen.de/de/465-totfu ... s-goerlitz

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 3. Apr 2018, 08:07
von maxa67
Jana Endel in der SZ zur Räude mit Bezug auch zu diesem Fall.

http://www.sz-online.de/nachrichten/weg ... 09282.html

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 5. Apr 2018, 14:26
von Erklärbär
Zum Glück war der Wolf nicht noch etwas größer und kräftiger, dabei krank und hungrig. Die suchen verständlicherweise dann nach einfacher Beute. Ein kleiner Mensch passt dann schon eher ins Beuteschema.

Der Wolf, der bei Bremen damals den 7-Jährigen erbeutete, war auch ausgehungert. War zudem aus einem Wildpark und wusste eben nicht, was für Beute "tabu" sein sollte. Schade um den Jungen. Hoffentlich wiederholt sich das hier nie.

https://www.weser-kurier.de/region/nied ... 49062.html

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 5. Apr 2018, 14:37
von Grauer Wolf
Erklärbär hat geschrieben: 5. Apr 2018, 14:26 Zum Glück war der Wolf nicht noch etwas größer und kräftiger, dabei krank und hungrig. Die suchen verständlicherweise dann nach einfacher Beute. Ein kleiner Mensch passt dann schon eher ins Beuteschema.

Der Wolf, der bei Bremen damals den 7-Jährigen erbeutete, war auch ausgehungert. War zudem aus einem Wildpark und wusste eben nicht, was für Beute "tabu" sein sollte. Schade um den Jungen. Hoffentlich wiederholt sich das hier nie.

https://www.weser-kurier.de/region/nied ... 49062.html
Du schreibst es selber:
Mit der zumindest seitens der Jägerschaft Bremens und Niedersachsens bestätigten Sichtung eines Wolfes, kürzlich in Borgfeld und wohl auch in Horn-Lehe, ist das Auftauchen des Wolfes vor 40 Jahren nicht zu vergleichen. Das anderthalbjährige Tier aus einem Zoo in Niedersachsen sollte zu einem anderen kleinen privaten Tierpark transportiert werden und war unterwegs entkommen.

Ein Zeuge meldete der Polizei, er habe auf der Bundesstraße 75 in Bremen beobachtet, wie ein Wolf vom Anhänger eines vorausfahrenden Autos gesprungen sei.
Dieser Vorfall von damals gehört in die Schublade "Hat mit wilden Wölfen nichts zu tun, aber auch gar nichts." Es ist ja nicht einmal klar, ob es damals ein Predationsangriff war...

Gruß
Wolf

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 5. Apr 2018, 15:26
von zaino
Wenn der Erklärbär den Artikel vollständig und nicht nur wie üblich selektiv lesen würde.... *seufz*

Ein Wolf aus dem Zoo, der Tag für Tag vom Menschen angestarrt und gefüttert wird, dessen Geruch kennt, keine Scheu hat, nie gelernt hat, zu jagen, obendrein verstört wg. Transport und dann - ja, wie konnte der überhaupt aus dem Käfig raus? Sowas ist echt extrem blöd! Stellt Euch vor, das passiert mit Löwen oder Tigern hierzulande!!!
Jedenfalls solltest Du SO ein Tier keinesfalls mit echten, wilden Wölfen vergleichen.
Das ist mehr wie verwilderter, schlecht sozialisierter weil schlecht behandelter Haushund. S. Griechenland letztes Jahr...

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 5. Apr 2018, 15:57
von SammysHP
Dazu sollte man aber auch sagen, dass man nicht versuchen sollte, sich einem verletzten Wolf zu nähern oder zu bedrängen. Selbst halb tot können die sich noch ordentlich wehren und sie lassen normalerweise niemanden ran.

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 5. Apr 2018, 17:07
von zaino
Gleiches gilt für manchen Hund, für Wildschweine auf jeden Fall (z. B. wenn angefahren oder angeschossen). Und auch ein bedrängter oder verletzter Fuchs wird einem ins Gesicht springen, wenns hart auf hart kommt.
Man sollte schon so clever sein, wenn da ein Wolf im Stall rumliegt, sich nicht dazuzuquetschen und jede Fluchtdistanz zu ignorieren.
Dass die immer vor Angst "erstarren", würde ich jetzt nicht als Garantie nehmen.

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 6. Apr 2018, 08:48
von Erklärbär
Dieser Vorfall von damals gehört in die Schublade "Hat mit wilden Wölfen nichts zu tunDieser Vorfall von damals gehört in die Schublade "Hat mit wilden Wölfen nichts zu tun, aber auch gar nichts." Es ist ja nicht einmal klar, ob es damals ein Predationsangriff war...
Ich wusste nicht, dass es hier im Forum nur um wilde Wölfe geht. Ein deutscher wilder Wolf würde ja nicht auf die Idee kommen, sich ein Menschenkind zu schnappen. Dass Gehegewölfe völlig gestört sind, liegt ja auf der Hand. Hat nicht kürzlich ein Rudel eine Pflegerin zerfleischt?

Gruß Erklärbär

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 6. Apr 2018, 10:40
von zaino
Ja, genau, so ist es. Also worauf willst Du jetzt hinaus?
Selbst in gut geführten Wildparks sind die Karten ganz anders gemischt als in der freien Wildbahn. Das beweisen auch Verhaltensforschungen in beiden Umgebungen.
Und der deutsche wilde Wolf sollte normalerweise
- Menschengeruch nicht in Verbindung mit "lecker" und "Happi" zusammen auf dem Schirm haben (was bei Fütterung im Gatter genau wie bei der Kamera-Wurstbrot-Habituierung zu passieren pflegt)
- lärmige Menschenansammlungen wie z. B. eine Meute schreiender Kinder eher nervig finden
- nicht in irgendwelche Randordnungsdiskussionen mit Menschen geraten
und und und....

Richtig, hier geht es um ALLE Wölfe, aber in der Diskussion um den Abschuß gibts nun mal Unterschiede. Dieser Zoo-Wolf damals hatte wasweißich für eine Vorgeschichte. Ich hab hier schonmal die Leser gelangweilt mit der Story von 3 oder 4 riesengroßen Schrottplatz-Wachhunden, die vor vielen Jahren ca. 20 km weit in die Wälder hier bei uns machten und hier sogar die Waldarbeiter und Förster teilweise in oder auf die Autos flüchten mussten. Die Autos angriffen, die am Riss vorbeirollten!!! Der Besitzer bettelte händeringend um Abschuß. Was hatte er mit diesen Hunden gemacht, dass sie a) ausbüxten und b) never ever zu ihm kommen wollten, die er evt. nicht mal suchte, weil er die Hosen voll hatte? Mit so etwas hatten es die Leute damals auch mit diesem armen Zoo-Wolf zu tun, nix anderes. Das ist "verwildert" und komplett unberechenbar, weil 'raus aus jedem normalen Verhaltensmuster. Und mit der Wolfs-Problematik hat das insgesamt sehr wenig zu tun.

Re: Toter Wolf im Stall gefunden (Kollmer Rudel)

Verfasst: 6. Apr 2018, 10:53
von Grauer Wolf
Erklärbär hat geschrieben: 6. Apr 2018, 08:48...Dass Gehegewölfe völlig gestört sind, liegt ja auf der Hand. Hat nicht kürzlich ein Rudel eine Pflegerin zerfleischt?
Ich würde sie nicht als "völlig gestört" bezeichnen, aber sie weisen gravierende Unterschiede zu wilden Wölfen auf.
Der Vorfall in Kolmården beruhte auf menschlichem Versagen und nicht vorhandenen Sicherheitsprotokollen und -einrichtungen. Er hatte übrigens strafrechtliche Folgen.

Gruß
Wolf