Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07...Ich gehe davon aus, seit ich hier im Forum bin, dass man durchaus eine Vermehrungsrate von 30 % als Grundlage für Diskussionen nehmen kann. Damit kommt man auf die eingangs erwähnten 3000 Tiere in 10 Jahren. Das ist sicherlich auch im Rahmen der von ausgewiesenen Wolfsexperten erwartbaren Zahlen.
Die ungefähr 30% gelten
nur dann, wenn die Jungwölfe in unbesetztes Gebiet abwandern können. Sobald die Sättigung erreicht wird, geht die Netto-Vermehrungsrate asymptotisch gegen null: Das Gleichgewicht ist erreicht.
Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07...Mehr Wölfe heißt, dass irgendwann die Wachstumsgrenze erreicht ist, spätestens dann fangen die Probleme doch an. Kampf um Reviergrößen,
ausgestoßene hungrige und unerfahrende Jungwölfe etc. die verzweifelt nach Nahrung suchen.
Ausgestoßene Jungwölfe? Wo hast Du denn diese Gruselmärchen schon wieder her? Das ist ja zum Haareausraufen! Jungwölfe wandern mit 2...4 Jahren (hierzulande meistens 2) ab, um sich ein eigenes Territorium und eine Gefährtin zu suchen.
Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07Widersprüche, dass sich der Wolfsbestand in natürlicher Weise von selber regeln soll. Wenn dem so wäre, dann hätte es nicht die Erfahrungen in z.B. Indien gegeben,
dass Wölfe in ihrer Not auch über Menschenkinder herfallen (nachweislich nicht lediglich bei Tollwutbefall). Die Abnahme von Wildbeständen hat in Indien auch sicherlich nicht von heute auf morgen stattgefunden. Insofern kann man darüber nachdenken, ob die Anpassung der Wolfspopulation wirklich aufgrund des Nahrungs- und Revierangebots erfolgt, oder ob alle Theorie nichts als Graukäse ist.
Ich denke eher, daß die Kinder in Indien für die Wölfe eine Art unerwünschter Beifang sind (sofern nicht Tollwut im Spiel ist). Caniden jagen normalerweise nicht auf Menschen (während Großkatzen Primaten durchaus auf der Speisekarte haben). Wölfe lehren ihre Welpen, was Nahrung ist und was nicht, und die geringe Anzahl der Fälle in Indien (ja, die sind wirklich gering, obgleich die Menschen deshalb ein Riesengezeter veranstalten). Ziel der Angriffe sind in Ermangelung natürlicher Beute wohl in erster Linie die Schaf- und Ziegenherden. Dann ist natürlich der Konflikt da und es kann zu entsprechenden Vorfällen kommen...
Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07Insofern kann man darüber nachdenken, ob die Anpassung der Wolfspopulation wirklich aufgrund des Nahrungs- und Revierangebots erfolgt, oder ob alle Theorie nichts als Graukäse ist.
Nachdenken kann man über vieles. Du versuchst, schlauer als Leute zu sein, die sich x Jahre damit befassen, und die Gesetze der Populationsdynamik neu zu erfinden ohne das geringste Wissen, wie das bei Wölfen aussieht... Den "Erklärbären" kann man spielen, wenn man in einem Fach richtig firm ist!
Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07Widersprüche z.B. in dem Sinn, dass Wölfe angeblich eine natürliche Scheu vor dem Menschen haben sollen, was dann als Argument für die Verharmlosung herhalten muss. Auf der anderen Seite Wölfe, die vor allem nachts, aber sogar schon tagsüber durch Siedlungen oder Dorfrandbezirke stromern auf der Suche nach der nächsten Katze oder Hund oder Schaf, Kuh, Pferd etc. Also, entweder sind die Wölfe scheu oder eben nicht. Die Wölfe hier können sich wohl nicht so ganz entscheiden.
Immer wieder diese Räuberpistolen, gegen die ich seit Jahren anschreibe. Die Wölfe, die sich so offenherzig zeigen, sind fast immer Jungwölfe von "naßforschen" A-Typ auf der Dispersion. Und denen ist die menschliche Infrastruktur herzlich egal, wenn man auf der bequem und energiesparend von a nach b kommt. DAzu kommt noch, daß sie in diesem Alter noch etwas naiv und neugierig sind. Also, laß sie nachts durch die Siedlungsrandbezirke streifen und gut ist. Die gehen auch wieder...
Auf der
Suche nach der nächsten Katze oder dem nächsten Hund sind die garantiert nicht.
Ein Imbißschaf wird natürlich gerne genommen (wer schlägt schon eine Gratismahlzeit aus). So ein ungeschütztes Schaf
nicht mitzunehmen, eine Chance zu anstrengungsfreier Beute
nicht zu nutzen, da hätte ich allerdings Sorgen um den Geisteszustand des jungen Wolfes...
Im übrigen wird kein einzelner Wolf versuchen, eine Kuh oder ein Pferd zu reißen (wir haben hier keine Wölfe vom Kaliber eines "Storm", der mich schon fast an einen gewaltigen Direwolf erinnert und einen mehrere hundert Kilo schweren Bisonjährling alleine stoppen konnte). Beides sind Tiere, die ihn übel verletzen können, und das riskiert kein Beutegreifer. Zumal es genug andere Beute in der Natur gibt.
Erklärbär hat geschrieben: ↑20. Feb 2018, 12:07Im Übrigen wimmelt es bei uns im Wald hier von Wildschweinen.
Ich bin oft dort, aber mir ist noch nie eine Wildsau begegnet. Die Sauen werden geschossen und ziehen sich anscheinend tief in den Wald zurück. Sind Sauen schlauer als Wölfe? Anscheinend ...
Vielleicht bist Du nicht aufmerksam genug oder Deine Sinne zu stumpf? Ich bin tausende Kilometer durch die Wälder gelaufen und habe eigentlich fast jeden Tag was gesehen, oft genug auch Wildschweine *öfff*...
Die riecht man übrigens oft genug, bevor man sie sieht...
Gruß
Wolf