Ein wahres Wort...
Ein wahres Wort...
http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/68065.html
Dabei haben wir in diesem Lande inzwischen tatkräftige Hilfe, die aber von den traditionellen Herrschaften im Loden nicht gerne gesehen wird...
Dabei haben wir in diesem Lande inzwischen tatkräftige Hilfe, die aber von den traditionellen Herrschaften im Loden nicht gerne gesehen wird...
Re: Ein wahres Wort...
Ist ja auch verständlich. Wenn man sich für viel Geld ein Revier gepachtet hat, sich für viel Geld dann standesgemäß bewaffnet hat, dann einen ordentlichen Zuchtstamm an diversen Trophäenträgern und Wildbretlieferanten herangehegt hat, läßt man sich nicht gern von Leuten reinquatschen, die nur ein paar Bäume wachsen lassen wollen. Und wenn dann noch andere Jäger auf vier Pfoten ins geliebte Revier einfallen, dann ist der Ofen aber ganz aus.
Re: Ein wahres Wort...
habe das interview jetzt noch nicht gelesen, aber der artikel zum thema wald-wild in der neuen GEO ist schon arg einseitig kontra wild geschrieben. das war für mich nicht wirklich ein besonders kritischer artikel. selbst wenn die anhänger der "wald vor wild"-philosophie ob dem wolf jubeln - mein fall ist das nicht.
Re: Ein wahres Wort...
Na 4 - 5 fach hörerer Bestand an Schalenwild als der Wald verträgt, ist auch nicht das Wahre.
Und letztendlich bleibt aufgrund der zunehmenden Klimakatastrophen, den sinkenden Grundwasserpegeln usw. auch nichts anderes übrig, als sich vom Stangenforst zu verabschieden.
Wer einmal durch einen richtigen Wald gelaufen ist, wird den Unterschied zu unseren Parks bemerken, in denen man alle 3 Meter über Reh - oder Rotwild stolpert.
Wenn ich mir überlege, wie lange ich in Schweden warten mußte, meinen ersten Elch im Wald zu treffen - hier habe ich meine Hunderunde, auf der ich unter Garantie 20 - 30 Hirsche antreffe, täglich.
Und letztendlich bleibt aufgrund der zunehmenden Klimakatastrophen, den sinkenden Grundwasserpegeln usw. auch nichts anderes übrig, als sich vom Stangenforst zu verabschieden.
Wer einmal durch einen richtigen Wald gelaufen ist, wird den Unterschied zu unseren Parks bemerken, in denen man alle 3 Meter über Reh - oder Rotwild stolpert.
Wenn ich mir überlege, wie lange ich in Schweden warten mußte, meinen ersten Elch im Wald zu treffen - hier habe ich meine Hunderunde, auf der ich unter Garantie 20 - 30 Hirsche antreffe, täglich.
Re: Ein wahres Wort...
nun, wenn es so wäre, wie es die forstkreise behaupten (eben 4-5fach überhöhter bestand, verjüngung im mischwald unmöglich), dann wäre ich vielleicht auch dieser meinung. nur ist dem nicht so.
Re: Ein wahres Wort...
ich bin naturgemäss recht gut vertraut mit den waldtypen süd- und mitteldeutschland, aber weniger mit den kiefer-monokulturen im norden und osten. deshalb beziehen sich meine schilderungen weitgehend auf ersteres. das heisst, rotbuchenwälder als eigentlich natürliche klimaxvegetation, heute aber leider viele fichten-monokulturen, zum glück aber im langsamen umbau zum mischwald.
zum einen sind die schalenwilddichten in meiner wohnregion noch höher, als die im GEO-artikel angegebenen "extremwerte". dort sind z.b. 11 stück pro 100 ha als 5mal zu hoch angegeben. nur: bei uns sind es gut 19 stück pro 100 ha (rehwild), trotzdem funktioniert die naturverjüngung recht gut. das wird auch von den lokalen förstern so gesehen. probleme bekunden nur einige wenige arten, z.b. die linde, eibe oder die (nicht standortgerechte) weisstanne. eiche, ahorn und buche verjüngen sich dagegen gut, fichten sowieso. es geht meist ohne grossflächige schutzzäune.
wenn ich dann die zahlen der angeblich optimalen wilddichten lese, dann müssten bei uns bis zu 90% rausgeschossen werden
dann wird ja auch festgestellt, dass in den wolfsgebieten die wilddichte - wenn überhaupt - nur unwesentlich geringer ist. selbst dort, wo es also mehr oder weniger intakte räuber-beute-systeme gibt, ist die wilddichte also sehr hoch. daraus kann geschlossen werden, dass wir es also nicht mit unnatürlich hohen wilddichten zu tun haben, sondern das höchstens unsere waldbewirtschaftung nicht ausreichend auf natürlich wildtiervorkommen ausgerichtet ist.
zum einen sind die schalenwilddichten in meiner wohnregion noch höher, als die im GEO-artikel angegebenen "extremwerte". dort sind z.b. 11 stück pro 100 ha als 5mal zu hoch angegeben. nur: bei uns sind es gut 19 stück pro 100 ha (rehwild), trotzdem funktioniert die naturverjüngung recht gut. das wird auch von den lokalen förstern so gesehen. probleme bekunden nur einige wenige arten, z.b. die linde, eibe oder die (nicht standortgerechte) weisstanne. eiche, ahorn und buche verjüngen sich dagegen gut, fichten sowieso. es geht meist ohne grossflächige schutzzäune.
wenn ich dann die zahlen der angeblich optimalen wilddichten lese, dann müssten bei uns bis zu 90% rausgeschossen werden
dann wird ja auch festgestellt, dass in den wolfsgebieten die wilddichte - wenn überhaupt - nur unwesentlich geringer ist. selbst dort, wo es also mehr oder weniger intakte räuber-beute-systeme gibt, ist die wilddichte also sehr hoch. daraus kann geschlossen werden, dass wir es also nicht mit unnatürlich hohen wilddichten zu tun haben, sondern das höchstens unsere waldbewirtschaftung nicht ausreichend auf natürlich wildtiervorkommen ausgerichtet ist.
Re: Ein wahres Wort...
Na der Geo - Artikel bezog sich ja hauptsächlich auf die Schorfheide, die traditionell schon immer als Top - Jagdrevier genutzt wurde. Und dort sind schon Kiefern im Sand, immer weniger Wasser und Wälder, die wie mit dem Lineal gezogene breite Forstwege aufweisen, damit man auch in den letzten Winkel mit der schweren Technik fahren kann. Mag sein, daß dies bei euch anders aussieht, bei uns im Hainich ist das auch nicht mit Brandenburg und Meck/Pomm vergleichbar. Aber die Wilddichte ist bei uns eindeutig zu hoch, rein gefühlsmäßig. ich kenne nun Wälder in Skandinavien, die rumänischen Karpaten usw., aber so vollgeknallt mit Rot - und Rehwild ist es dort nicht ansatzweise.
Bezüglich der Wölfe - wenn man davon ausgehen kann, und das muß man bei zurückgehenden Schäden an den Herden, daß sich die Wölfe vorwiegend von Rehwild ernähren, es bei der Strecke trotzdem kaum auffällt, spricht das doch erst Recht für ein Überangebot?
Bezüglich der Wölfe - wenn man davon ausgehen kann, und das muß man bei zurückgehenden Schäden an den Herden, daß sich die Wölfe vorwiegend von Rehwild ernähren, es bei der Strecke trotzdem kaum auffällt, spricht das doch erst Recht für ein Überangebot?
Re: Ein wahres Wort...
Genaue Zahlen kann ich aus dem Kopf nicht nennen, aber hier bei Celle sehe ich täglich Rehe direkt am Stadtrand auf den Wiesen, wenn ich mit dem Hund spazieren gehe. Das sind meist 5-15 auf einem Haufen und man kann bis auf 50 Meter herangehen. Im Wald ist es ähnlich, wo man hinschaut sind Rehe, so zumindest mein subjektiver Eindruck.
Re: Ein wahres Wort...
Die Rehe sollten aber so langsam nicht mehr im Sprung, sprich Rudel stehen, sondern wieder einzeln bzw. vielleicht noch mit dem Kitz vom Vorjahr. Aber vielleicht sind es ja sooo viele, dass sie gar nicht anders können als zu "rudeln"?