Naturschutz par excellence

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Dr_R.Goatcabin
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Das hebt trotzdem nicht auf, dass die nicht per "Shoot on sight!" behandelt werden sollen. Die PR-Abteilung kann das durchaus auch mal weniger martialisch formulieren, und das intelligente Säugetier nicht auf eine Stufe mit Kahlschlag verursachenden Insektenschwärmen stellen. :(
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Schattenwolf

Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Schattenwolf »

Der Nabu hat sich auf Anfrage auch nicht dazu geäußert.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Ohne hier den NABU in Schutz nehmen zu wollen, wenn da teils wirklich fragwürdige Maßnahmen verfolgt werden (was ich stark bezweifle), gibt es aber eine grundsätzliche Sache zu bedenken, die alle solche Meldungen betrifft. Überall sitzen Menschen in Redaktionen und Chefsesseln, die über unterschiedliche Befähigung wie Motivation verfügen. Für die Einen ist es ein Job, für die Anderen .. DER Job. Auch werden solche Meldungen von lokaler Ebene nicht unbedingt (wenn überhaupt: geeignet) harmonisiert, was die Nachbargruppe oder der Bundesverband dazu sagte, wobei Letzterer sicher eher noch eine Rolle spielte.

Ich merke es im Leben immer wieder, dass man nicht gleich Absicht und Böswillen unterstellen darf, wo vielleicht nur Dummheit und Unwissenheit im Spiel war. Auch wenn es oft genug noch so danach aussieht. Oftmals genug sind Menschen schlicht ..... eher dämlich als mieslich. :grumpy:
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Nina
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Nina »

Der Biologe Kurt Eicher nennt einen Grund für so manche verwunderliche NABU-Entscheidung:
Weil es dort auch Jäger gibt. Die Jäger haben das geschickt gemacht. Die sind überall in den Verbänden und machen entsprechend Stimmung.

LR online, 19.11.2019: Zur Jagd: "Die Natur reguliert sich selbst" https://www.lr-online.de/nachrichten/br ... 91630.html
Das war ja auch so bei der Aussage, dass der Wolf angeblich indirekt einer Eulenart schaden würde:
viewtopic.php?f=11&t=2946&hilit=nabu&start=10

Unabhängig davon hat mich noch dieses Fundstück beeindruckt:
Es gibt aber auch das „Strecke legen“ unmittelbar nach der Jagd. Dabei wird das Wild immer auf die rechte Körperseite gelegt. Es gilt die Reihenfolge: Hochwild vor Niederwild, männliches Wild vor weiblichem, starkes vor schwachem, Haarwild vor Federwild.

LR online, 19.11.2019: Was die Jagd mit der Erderwärmung zu tun hat https://www.lr-online.de/nachrichten/br ... 90942.html
Ich hätte da mal 'ne Frage: Und wo packt man die Islandponys, Hunde und Katzen hin?
Immer rechts und dass die männlichen vor den weiblichen Tieren aufgereiht werden, kann ich mir da schon selbst ableiten. Schwarzen Humor mit der Frage nach menschlichen Jagdopfern spare ich mir an dieser Stelle.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Epstein et al. (2019): EU Court: Science must justify future hunting. Science Letters, DOI: 10.1126/science.aaz8424.

Excerpt (Google Translation)
Für streng geschützte Arten in Europa schreibt die Habitatrichtlinie von 1992 vor, dass die EU-Mitgliedstaaten Erhaltungsmaßnahmen durchführen müssen, die ein Verbot der Entnahme und Tötung dieser Arten beinhalten (1). Mehrere Mitgliedstaaten sind dieser Verpflichtung, die jährliche Jagd auf einige dieser Arten, einschließlich Wolf (Canis lupus), Bär (Ursus arctos) und Luchs (Lynx lynx), zuzulassen, in kreativer Weise entgangen, indem sie Bestimmungen ausnutzen, die Ausnahmen vom strengen Schutz zulassen (2). . Die Richtlinie erlaubt begrenzte Ausnahmen, um bestimmte Ziele zu erreichen, wenn es keine zufriedenstellende Alternative gibt, und eine Ausnahme würde den Erhaltungszustand der Artenpopulationen nicht beeinträchtigen. Eine kürzlich ergangene Entscheidung des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) (3) erschwert es den Mitgliedstaaten erheblich, diese Bestimmungen so auszulegen, dass die Jagd möglich ist, und zentriert künftige politische Entscheidungen zu Recht auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung.
In dem von der nichtstaatlichen Naturschutzorganisation Tapiola eingeleiteten Fall wurde die Rechtfertigung Finnlands für die Wolfsjagd als Schutzmaßnahme zur Verhinderung von Wilderei in Frage gestellt (4). Der EuGH entschied, dass die Verhinderung von Wilderei ein legitimes Erhaltungsziel ist, das möglicherweise Ausnahmen vom strengen Schutz rechtfertigt. Sie hat die damit verbundenen Bedingungen jedoch auch so eng ausgelegt, dass es in der Praxis schwierig sein wird, die Jagd für diesen Zweck zu rechtfertigen (3).

Hinweis für Admin: Texte wie dieser sind in der Regel komplett hinter einer Paywall. Sollte man anwaltlich eventuell doch klären lassen, ob wenigstens (maschinenübersetzte) Auszüge kein Copyright verletzen.
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Dr_R.Goatcabin
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Können wir hier noch einmal hervorheben, dass Füchse und Waschbären ja wirklich voll das Problem sind? ;)

Selva et al. (2014): Unforeseen Effects of Supplementary Feeding: Ungulate Baiting Sites as Hotspots for Ground-Nest Predation. DOI: 10.1371/journal.pone.0090740. Volltext Google Translate.

Abstract
Trotz der Allgegenwart und des Umfangs der Nahrungsversorgung von Wildtieren ist unser Verständnis der ökologischen Auswirkungen und der Auswirkungen auf den Naturschutz sehr begrenzt. Die Ergänzungsfütterung von Huftieren, die nach wie vor eines der wichtigsten Paradigmen des Wildmanagements in Europa darstellt, erfolgt in enormen Mengen in natürlichen Gebieten. Wir untersuchten die indirekten Auswirkungen dieser Praxis auf das Nestfressrisiko in den polnischen Ostkarpaten (Bieszczady-Gebirge). Wir stellten die Hypothese auf, dass die Raubtiere, die von Huftierködern angezogen wurden, auch in der Nähe nach alternativen Beutetieren suchen würden, was das Risiko von Nestfressern für Bodennistvögel in der Nähe erhöht. Wir führten ein paarweises Experiment durch, indem wir künstliche Nester (N = 120) in unterschiedlichen Abständen von der Huftierfütterungsstelle an Fütterungs- und Kontrollstellen (N = 12) platzierten. Wir haben auch die Verwendung von drei Huftierfutterplätzen durch potenzielle Nesträuber mit automatischen Kameras dokumentiert. In der Nähe der Fütterungsstellen war der Anteil der Nester, die entwurzelt sind, um 30% höher als an den Kontrollstellen (65% ± 31,5 gegenüber 35% ± 32,1). Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nest beraubt wird, stieg mit der Zeit und in kürzeren Abständen vom Fressort signifikant an. Wir sagten voraus, dass das Gebiet innerhalb eines Abstands von 1 km von der Futterstelle ein hohes Risiko (> 0,5) für eine Nestprädation aufweisen würde. Wir haben 13 Arten potenzieller Bodennest-Raubtiere an Huftierködern registriert. Am häufigsten waren die eurasischen Eichelhäher Garrulus glandarius, Mäuse und Wühlmäuse Muroidea, Raben Corvus corax, Braunbären Ursus arctos und Wildschwein Sus scrofa. Nesträuber nutzten die meisten Ergänzungsfutterstellen (82% Bilder mit Raubtieren versus 8% mit Huftieren, der Zielgruppe). Unsere Studie warnt vor den Auswirkungen der Fütterung von Huftieren auf alternative Beute. Dies ist von besonderer Bedeutung, wenn geschützte Arten betroffen sind. Wir fordern ein vernünftiges Management der Huftierfütterung, bei dem mögliche indirekte Auswirkungen auf andere Arten sowie die räumlichen und zeitlichen Komponenten der Nahrungsversorgung berücksichtigt werden.
Discussion
Wir lieferten experimentelle Beweise für einen Anstieg des Prädationsrisikos von künstlichen Bodennestern in der Nähe von Huftierfütterungsstellen. Durch die Anziehung und Konzentration von Nesträubern in ihrer Nähe können zusätzliche Futterstellen zu Raubtier-Hotspots werden. Dies stimmt mit anderen Studien überein, die zeigen, dass die Konzentration von Nahrungsmittelsubventionen die lokalen Raubtiere umverteilt [28] [46] [47]. Durch die Aggregation von Raubtieren erhöhen diese Subventionen den Top-Down-Effekt der Raubtiere auf alternative Beute [28] [29] [31]. Das Ausmaß und die räumliche Ausdehnung dieses Effekts können stärker sein, wenn das Ergänzungsfutter für längere Zeit bereitgestellt wird. Dies kann mit der Tatsache zusammenhängen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass alternative Beute zerstört wird, mit der Zeit zunimmt ([31], diese Studie). Experimentelle Nahrungsergänzungen für einen Monat erhöhten das Risiko von Raubtieren in Nestern, die weniger als 50 m von den Futterspeichern entfernt sind, und die Häufigkeit von Raubtieren in Gebieten, die weniger als 100 m von den Futterspeichern entfernt sind, signifikant [47]. Bei langlebigen Huftierkadavern hatte der Hase Lepus europaeus ein höheres Risiko, Füchsen in einem Abstand von 1 km von diesen Kadavern zu begegnen [28]. In unserer Region werden seit Jahrzehnten Huftierfütterungsplätze genutzt, die fast das ganze Jahr über mit Futter versorgt werden. Unser Modell zeigte, dass die Gebiete innerhalb eines Abstands von 1 km von den Fütterungsstellen während der Inkubationszeit mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 0,5 Nestfressern behaftet waren. In Anbetracht der großen Anzahl von Huftierfütterungsstellen im Untersuchungsgebiet wird geschätzt, dass etwa ein Fünftel des Gebiets ein hohes Nestfresserisiko aufweist.

[...]

Wir zeigen an, dass die Vermeidung von Huftier-Ergänzungsfutterstellen in Brutgebieten gefährdeter Arten von Bodennestvögeln das Risiko von Nestfressern verringern kann und ernsthaft in Betracht gezogen werden sollte. Darüber hinaus scheint es auch eine sensible und umsichtige Strategie zu sein, das Futter vor Beginn der Brutzeit zu entfernen, wenn die Raubrate höher ist [47] [55]. Beide Empfehlungen stimmen mit den von Cooper und Ginnett vorgeschlagenen überein [34]. Der Standort der Huftierfütterungsstellen muss sorgfältig ausgewählt werden, wobei auch die möglichen indirekten Auswirkungen auf andere Arten zu berücksichtigen sind. Wir ermutigen zur weiteren Erforschung der Wirksamkeit dieser Empfehlungen und der Auswirkungen von Huftierfütterungsstellen auf den Fortpflanzungserfolg bestimmter Vogelarten, bei denen ein starker Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen ist. Nicht nur das Wildmanagement, sondern auch Naturschutzprojekte sollten die indirekten Auswirkungen der Fütterungspraktiken berücksichtigen. Ergänzende Fütterungsprogramme werden auch in großem Umfang für die Erhaltung eingesetzt (ca. 50 europäische LIFE-finanzierte Projekte, LIFE-Projektdatenbank http://ec.europa.eu/environment/life/project/Projects/). Auf der anderen Seite beinhalten Erhaltungsprojekte (z. B. zur Erhaltung des Auerhuhns) zur Verbesserung des Erhaltungszustands von Bodennestvögeln häufig die direkte Reduzierung von Nesträubern, während die indirekte Fütterung dieser Raubtiere durch Huftierfütterungspraktiken ignoriert wird.

Wann immer Strategien zur Ergänzungsfütterung verabschiedet werden sollen, müssen das Nahrungsangebot sowie dessen zeitliche und räumliche Verfügbarkeit kritisch hinterfragt werden. Die Konzentration der Nahrungsmittelversorgung an Fütterungsstationen ist eine ökologische Störung mit wichtigen Konsequenzen für die Pflanzen- und Tiergemeinschaften in den umliegenden Gebieten. Diese Tatsache muss bei der Einrichtung und Verwaltung von Fütterungsgebieten berücksichtigt werden, insbesondere wenn geschützte und / oder (Jagd-)Wildarten möglicherweise betroffen sind [61]. Unsere Ergebnisse besagen, dass das Wildtiermanagement komplexe Wechselwirkungen, indirekte Auswirkungen und Community-Prozesse berücksichtigen sollte. Anstatt die Bewirtschaftung auf einzelne Arten oder Artengruppen zu konzentrieren, sollte ein Ökosystemansatz favorisiert werden.
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Bei Artikeln wie diesem kommt mir manchmal "Gut, dass jemand noch mal festgestellt hat, dass die Erde tatsächlich rund ist." ;) Aber selbst eigentlich offensichtlich erscheinende Tatsachen sollten festgehalten werden, weil manches eventuell sonst nur der Betrachtung einer beschränkten Gruppierung vorbehalten bleibt.

Fležar et al. (2019): Free food for everyone: artificial feeding of brown bears provides food for many non-target species. DOI: 10.1007/s10344-018-1237-3.

Abstract
Die künstliche Fütterung von Wildtieren ist ein weit verbreitetes Instrument für eine Reihe von Erhaltungs- und Bewirtschaftungszielen. Während die Auswirkungen der künstlichen Fütterung auf Zieltierarten ziemlich ausführlich untersucht wurden, ist wenig über ihre Auswirkungen auf Nichtzieltierarten bekannt. Zur Überwachung der Wirbeltierarten verwendeten wir eine automatische Videoüberwachung mit künstlichen Fütterungsstellen (n = 20), die hauptsächlich für Braunbären (Ursus arctos) im slowenischen Dinaric-Gebirge eingerichtet wurden. Wir haben auch untersucht, wie sich die Art der künstlichen Nahrung (nur pflanzliche Nahrung im Vergleich zu Mischfutter, einschließlich Aas) auf die Artenvielfalt und -zusammensetzung an den Fütterungsorten auswirkt. Insgesamt analysierten wir 117.566 Aufzeichnungen und identifizierten 23 Wirbeltier-Taxa, einschließlich des Braunbären, an den Futterstellen. Braunbär, Europäischer Dachs (Meles meles) und Rotfuchs (Vulpes vulpes) waren die am häufigsten nachgewiesenen Arten. Vögel stellten einen wesentlichen Teil (46%) der Wirbeltiergemeinschaft, die die Nahrungsstellen nutzten, dar, einschließlich Arten von hoher Schutzbedeutung. Fütterungsstellen wurden regelmäßig auch von Arten genutzt, für die eine absichtliche künstliche Fütterung im Untersuchungsgebiet verboten ist (z. B. Reh Capreolus capreolus). Die Artenvielfalt an den Futterstellen war im Frühjahr am höchsten, während die Artenzusammensetzung sowohl saisonal als auch nach Art der künstlichen Nahrung (mit oder ohne Aas) variierte. Unsere Studie zeigt, dass künstliche Fütterung zahlreiche Nichtzielarten betrifft, die verschiedene ökologische und managementrelevante Auswirkungen haben können, einschließlich potenziell unerwünschter Folgen. Die künstliche Fütterung von Wildtieren sollte sorgfältig geplant werden und wir geben Empfehlungen, wie die Nebenwirkungen bei Nichtzielarten gemindert werden können.
Discussion (Auszug)
Wir haben auch die regelmäßige Nutzung der Futterstellen durch die Rehe dokumentiert. Die künstliche Fütterung dieser Art ist in Slowenien verboten (Adamič und Jerina 2010; Slovenia Forest Service 2010), da die Aufnahme von Futtermitteln mit hohem Kohlenhydratgehalt, z. Mais und Wurzelfrüchte können das Verhalten beim Browsen von Hirschen verändern (Timmons et al. 2010) und im Winter zu potenziell tödlichen Stoffwechselerkrankungen führen (Petan 2016; Ritz at al. 2013). Aufzeichnungen von den Bärenfütterungsstellen zeigten jedoch, dass das Fehlen von Maßnahmen zur Verhinderung der Aufnahme eines solchen Futters durch Rehe die Tiere regelmäßig diesem Risiko aussetzt.
Management implications (Auszug)
Unsere Studie trägt zum Wissen über die Nebenwirkungen der künstlichen Fütterung auf wild lebende Tiere bei, insbesondere über die Vielfalt der Nichtzielarten, die von dieser Maßnahme betroffen sein können, was häufig der Fall ist von den Managern vernachlässigt. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um die Auswirkungen der künstlichen Fütterung auf die Ökologie von Nichtzielarten und die umfassenderen Auswirkungen auf die Funktionsweise des Ökosystems und das Wildtiermanagement besser zu verstehen. Wir raten den Verwaltungsbehörden, die Bedeutung der Nebenwirkungen der künstlichen Fütterung bei Nichtzielarten zu erkennen und das Wissen in die zukünftige Verwaltung und Planung einzubeziehen.
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Re: Naturschutz par excellence

Beitrag von Dr_R.Goatcabin »

Jäger zweifelt an "Gerechtigkeit". Wo sind nochmal all die Meldungen, wenn einer seiner werten Kollegen mal wieder die geliebte Hauskatze erschiesst, nur weil sie sich wenige hundert Meter vom Heim entfernt, und für die Besitzer allenfalls ein Schulterzucken übrig hat? Die werden wohl geflissentlich überlesen.
Tierschützer fangen verwilderte Katzen – Jäger erstattet Anzeige

Nachdem ein Tierschutzverein mehrere Kastenfallen in Jagdrevieren aufstellte, hat ein Jäger aus Westerstede (Niedersachsen) dieses Vorgehen angezeigt. Der Waidmann habe von der Aktion über einen Zeitungsartikel erfahren, teilt er gegenüber der Redaktion mit. Darin berichtet der regionale Tierschutzverein, dass bis zu 15 Lebendfallen eingesetzt werden, um verwilderte Hauskatzen zu fangen. Auch wird nach freiwilligen Helfern gesucht, die die Fangaktion unterstützen. Im Zeitraum Januar bis August 2020 seien bereits 110 adulte Katzen sowie 65 Welpen eingefangen worden. Die Katzen werden dann ins Tierheim oder in Pflegestellen gebracht. Einige von ihnen werden auch durch die Hilfe eines Tierarztes kastriert und ggf. am Fundort wieder freigelassen.

Allerdings wurde nach Aussage des Jägers keine Absprache mit den Revierpächtern vorgenommen. Auch wurden die eingesetzten Drahtgitterfallen nicht wie gesetzlich vorgeschrieben verblendet. Dies geht u.a. aus Bildern hervor, die der Redaktion vorliegen. Der Niedersachse geht zudem davon aus, dass die Freiwilligen des Tierschutzvereins nicht über einen Jagdschein, geschweige über einen zur Fangjagd erforderlichen Sachkundenachweis verfügen. Daher habe er sich zu einer Anzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sowie das Niedersächsische Jagdgesetz entschieden.

21.03.21; JA, https://www.jagderleben.de/news/tiersch ... ige-712579
Auf der einen Seite kann man es problematisch finden, dass der TS-Verein im Vorfeld nicht informiert hat. Was aber tun, wenn Revierpächter Kooperation, mindestens aber Zustimmung ablehnt? Weiter Katzen wild vermehren lassen, damit der gelangweilte Schütze auf der Kanzel was fürs Visier hat? :?
Der Kommentar zur Meldung trifft es.
Die Empörung des Waldmannes über die Tierschützer beruht doch eher auf der empfundenen "Verletzung seines Territoriums", als dass es ihm um das Schützen der Tiere ging. Man muss schon unterscheiden, ob Fallen aufgestellt werden, um Tieren anschließend das Leben zu nehmen oder um die Katzen zu kastrieren und zu vermitteln. Gegen Letzteres kann man eigentlich keine wirklichen Einwände haben.
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