mitteleuropäische Flachlandpopulation an Wölfen
Verfasst: 14. Nov 2017, 19:37
Hallo,
die mitteleuropäische Flachlandpopulation an Wölfen in Deutschland und Westpolen besteht laut offiziellen Informationen inzwischen aus mind. 47 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und 4 territoriale Einzeltiere (in Deutschland) (Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/verbreitu ... eutschland). In Westpolen sind es mind. 53 Wolfsrudel bzw. -paare (Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/verbreitu ... eutschland).
Ich zitiere nun einen Text aus der Webseite vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen:
"[...]Die neueren genetischen Auswertungen ergaben, dass in den sächsischen Wolfsrudeln viele Elternpaare nahe miteinander verwandt sind. Die meisten Rudel wurden von Nachkommen der beiden Schwestern FT1 („Sunny“, Neustädter, später Seenland-Fähe) und FT3 („Einauge“, ehem. Nochtener Fähe) gegründet. Beide sind direkte Nachkommen des Muskauer Heide Rudels, dem ersten Rudel in Deutschland. Cousin-Cousinen-Verpaarungen kamen ebenso vor, wie Paarungen zwischen Onkel und Nichte . Erst in den letzten beiden Jahren wurden vermehrt auch Wölfe nachgewiesen, die nicht aus sächsischen Wolfsfamilien stammen. Dabei handelt es sich teilweise um Zuwanderer aus Westpolen oder aus anderen Bundesländern. Allerdings gab es bisher kaum Zuwanderer aus Nord-Ost-Polen (Baltische Population) und keinen Austausch mit der Karpaten Population.[...]" Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/genetische-untersuchungen
Aus diesem von mir oben zitierte und angegebene Quellen aus der Webseite vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen gehen nun folgende Fakten hervor:
1. Die in Deutschland vorkommenden Wölfe sind sehr nah miteinander verwandt.
2. Innerhalb weniger Jahren wuchs in Deutschland der Bestand an Wölfen von einem einzigem Wolfspaar in der Muskauer Heide auf mind. mind. 47 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und 4 territoriale Einzeltiere an
3. Es gibt so gut wie keine Zuwanderung von Wölfen aus der Baltischen Population (die eigentlich "frisches Blut" in die Mitteleuropäische Flachlandpopulation bringen würden). Daraus muss man schließen, dass die Wölfe der Baltischen Population dichter besiedelte Regionen und Ländern wie z.B. Deutschland oder Westpolen eher meiden. (weitere Erläuterungen stehen unten nach dem 4. Fakt)
4. Erst in den letzten Jahren wurden vermehrt Wölfe nachgewiesen, die nicht aus den sächsischen Wolfsrudeln stammen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Wölfe aus Westpolen oder aus anderen Bundesländern in Deutschland. Das sind ebenfalls Wölfe aus der (anfangs noch kleinen) mitteleuropäischen Flachlandpopulation.
Es gibt weitere Fakten, die belegen, dass Wölfe der baltischen Population dichter besiedelte Gebiete eher meiden. Warum existiert diese Population nur bis in den nordöstlichen Teil von Polen und nicht weiter westlich? Warum hört das Gebiet dieser Population dort in Polen jenseits der Gebiete bei Masuren, Białowieża und Augustów auf? Wenn Wölfe ein bestimmtes Alter erreicht haben, wandern sie ab in neue Gebiete und gründen mit einem Partner/in ein neues Rudel. Die meisten dieser sogenannten "Wanderwölfe", wandern laut Experten jedoch nicht sehr weit ab. Warum siedeln sich diese Wölfe dann nicht etwas weiter westlich von den Gebieten bei Masuren, Białowieża und Augustów an? Wie ist die Grenze des Gebietes dieser Population zu begründen, wenn sie dichter besiedelte Gebiete nicht meiden? Welche Faktoren führen dazu, dass die Fläche dieser Population nicht weiter westlich geht? Der Wolf steht inzwischen auch in Polen seit inzwischen längerer Zeit unter strengem Schutz. D.h. die Bejagung oder Dezimierung durch den Menschen kann nicht der Grund dafür sein.
Die Karte mit der Nr. 1 zeigt die Bevölkerungsdichte in den einzelnen Gebieten der Welt an.
Karte Nr. 1: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... e-2005.png
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bevölkerungsdichte
Diese Karte Nr. 2 zeigt die Verbreitung der einzelnen Wolfspopulationen.
Karte Nr. 2: http://www.wolf-mv.de/images/wolf-europ ... ora.ch.jpg.
Quelle: http://www.wolf-mv.de/pages/verbreitung.html
Wenn man die Karte Nr. 1 vergrößert (dazu den über der Karte stehende Link der Karte in den Browser eingeben, öffnen und dann vergrößern) und auf dem Bereich mit Europa die Karte Nr. 2 legen würde, so stellt man fest, dass die Wolfspopulationen wie z.B. die baltische Population oder auch die Karpaten-Population nur dort sind, wo die Bevölkerungsdichte sehr gering ist. Man bedenke dabei, dass der Wolf eigentlich verschiedene Arten von natürlichen Lebensräumen wie z.B. Wald, Steppe oder Sumpfgebiete problemlos besiedeln kann.
Dies zusammen mit dem Fakt, dass kaum Wölfe aus der baltischen Population nach Westpolen oder Deutschland abwandern, muss ich daraus herleiten, dass diese Wölfe dichter besiedelte Gebiete als Biotop meiden.
Aufgrund der oben genannten Fakten habe ich folgende Fragen:
1. Warum breitet sich die baltische Population trotz strengem Schutz in Polen nicht fächenmäßig weiter westlich aus, wenn sie dichter besiedelte Gebiete als Biotop nicht meiden?
2. Warum wurde bei den Wölfen in Deutschland trotz rapiden Anstieg der Größe der mitteleuropäischen Flachlandpopulation innerhalb weniger Jahren keine Inzucht oder schwerwiegende Erkrankungen durch über mehrere Generationen stattfindeten Verpaarungen mit anderen eng verwandten Wölfen nachgewiesen? Denn es findet nachweisbar kaum Zuwanderungen von Wölfen aus anderen Populationen statt. Man muss dabei bedenken, dass für die Bildung einer größeren Population an Wölfen mehrere Verpaarungen mit Wölfen aus anderen Populationen notwendig sind um Inzucht zu vermeiden. Dies belegen Beispiele aus z.B. Schweden. Quellen: http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.1606984; http://diepresse.com/home/meinung/wissk ... en-Woelfen
3. Wie ist eine Ausbreitung der mitteleuropäische Flachlandpopulation bis nach Niedersachsen zu erklären, wenn die Wölfe der baltischen Population oder Karpaten-Population dichter besiedelte Länder wie z.B. Deutschland oder Westpolen als Biotop nachweislich meiden? Wie ist es möglich, dass Wölfe der mitteleuropäischen Flachlandpopulation sich problemlos in dichter besiedelten und teilweise recht waldarme Regionen wie z.B. Lüneburger Heide oder Cuxhaven ansiedeln? Wie ist also das andere Ausbreitungsverhalten der mitteleuropäischen Flachlandpopulation zu erklären, wenn diese Tiere ursprünglich von der baltischen Population abstammen, die entsprechenden Gene in sich tragen und das entsprechende Verhalten auf die Welpen in der Prägungsphase übertragen?
Danke.
LG
Benjamin
die mitteleuropäische Flachlandpopulation an Wölfen in Deutschland und Westpolen besteht laut offiziellen Informationen inzwischen aus mind. 47 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und 4 territoriale Einzeltiere (in Deutschland) (Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/verbreitu ... eutschland). In Westpolen sind es mind. 53 Wolfsrudel bzw. -paare (Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/verbreitu ... eutschland).
Ich zitiere nun einen Text aus der Webseite vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen:
"[...]Die neueren genetischen Auswertungen ergaben, dass in den sächsischen Wolfsrudeln viele Elternpaare nahe miteinander verwandt sind. Die meisten Rudel wurden von Nachkommen der beiden Schwestern FT1 („Sunny“, Neustädter, später Seenland-Fähe) und FT3 („Einauge“, ehem. Nochtener Fähe) gegründet. Beide sind direkte Nachkommen des Muskauer Heide Rudels, dem ersten Rudel in Deutschland. Cousin-Cousinen-Verpaarungen kamen ebenso vor, wie Paarungen zwischen Onkel und Nichte . Erst in den letzten beiden Jahren wurden vermehrt auch Wölfe nachgewiesen, die nicht aus sächsischen Wolfsfamilien stammen. Dabei handelt es sich teilweise um Zuwanderer aus Westpolen oder aus anderen Bundesländern. Allerdings gab es bisher kaum Zuwanderer aus Nord-Ost-Polen (Baltische Population) und keinen Austausch mit der Karpaten Population.[...]" Quelle: http://www.wolf-sachsen.de/de/genetische-untersuchungen
Aus diesem von mir oben zitierte und angegebene Quellen aus der Webseite vom Kontaktbüro Wölfe in Sachsen gehen nun folgende Fakten hervor:
1. Die in Deutschland vorkommenden Wölfe sind sehr nah miteinander verwandt.
2. Innerhalb weniger Jahren wuchs in Deutschland der Bestand an Wölfen von einem einzigem Wolfspaar in der Muskauer Heide auf mind. mind. 47 Wolfsrudel, 15 Wolfspaare und 4 territoriale Einzeltiere an
3. Es gibt so gut wie keine Zuwanderung von Wölfen aus der Baltischen Population (die eigentlich "frisches Blut" in die Mitteleuropäische Flachlandpopulation bringen würden). Daraus muss man schließen, dass die Wölfe der Baltischen Population dichter besiedelte Regionen und Ländern wie z.B. Deutschland oder Westpolen eher meiden. (weitere Erläuterungen stehen unten nach dem 4. Fakt)
4. Erst in den letzten Jahren wurden vermehrt Wölfe nachgewiesen, die nicht aus den sächsischen Wolfsrudeln stammen. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Wölfe aus Westpolen oder aus anderen Bundesländern in Deutschland. Das sind ebenfalls Wölfe aus der (anfangs noch kleinen) mitteleuropäischen Flachlandpopulation.
Es gibt weitere Fakten, die belegen, dass Wölfe der baltischen Population dichter besiedelte Gebiete eher meiden. Warum existiert diese Population nur bis in den nordöstlichen Teil von Polen und nicht weiter westlich? Warum hört das Gebiet dieser Population dort in Polen jenseits der Gebiete bei Masuren, Białowieża und Augustów auf? Wenn Wölfe ein bestimmtes Alter erreicht haben, wandern sie ab in neue Gebiete und gründen mit einem Partner/in ein neues Rudel. Die meisten dieser sogenannten "Wanderwölfe", wandern laut Experten jedoch nicht sehr weit ab. Warum siedeln sich diese Wölfe dann nicht etwas weiter westlich von den Gebieten bei Masuren, Białowieża und Augustów an? Wie ist die Grenze des Gebietes dieser Population zu begründen, wenn sie dichter besiedelte Gebiete nicht meiden? Welche Faktoren führen dazu, dass die Fläche dieser Population nicht weiter westlich geht? Der Wolf steht inzwischen auch in Polen seit inzwischen längerer Zeit unter strengem Schutz. D.h. die Bejagung oder Dezimierung durch den Menschen kann nicht der Grund dafür sein.
Die Karte mit der Nr. 1 zeigt die Bevölkerungsdichte in den einzelnen Gebieten der Welt an.
Karte Nr. 1: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... e-2005.png
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bevölkerungsdichte
Diese Karte Nr. 2 zeigt die Verbreitung der einzelnen Wolfspopulationen.
Karte Nr. 2: http://www.wolf-mv.de/images/wolf-europ ... ora.ch.jpg.
Quelle: http://www.wolf-mv.de/pages/verbreitung.html
Wenn man die Karte Nr. 1 vergrößert (dazu den über der Karte stehende Link der Karte in den Browser eingeben, öffnen und dann vergrößern) und auf dem Bereich mit Europa die Karte Nr. 2 legen würde, so stellt man fest, dass die Wolfspopulationen wie z.B. die baltische Population oder auch die Karpaten-Population nur dort sind, wo die Bevölkerungsdichte sehr gering ist. Man bedenke dabei, dass der Wolf eigentlich verschiedene Arten von natürlichen Lebensräumen wie z.B. Wald, Steppe oder Sumpfgebiete problemlos besiedeln kann.
Dies zusammen mit dem Fakt, dass kaum Wölfe aus der baltischen Population nach Westpolen oder Deutschland abwandern, muss ich daraus herleiten, dass diese Wölfe dichter besiedelte Gebiete als Biotop meiden.
Aufgrund der oben genannten Fakten habe ich folgende Fragen:
1. Warum breitet sich die baltische Population trotz strengem Schutz in Polen nicht fächenmäßig weiter westlich aus, wenn sie dichter besiedelte Gebiete als Biotop nicht meiden?
2. Warum wurde bei den Wölfen in Deutschland trotz rapiden Anstieg der Größe der mitteleuropäischen Flachlandpopulation innerhalb weniger Jahren keine Inzucht oder schwerwiegende Erkrankungen durch über mehrere Generationen stattfindeten Verpaarungen mit anderen eng verwandten Wölfen nachgewiesen? Denn es findet nachweisbar kaum Zuwanderungen von Wölfen aus anderen Populationen statt. Man muss dabei bedenken, dass für die Bildung einer größeren Population an Wölfen mehrere Verpaarungen mit Wölfen aus anderen Populationen notwendig sind um Inzucht zu vermeiden. Dies belegen Beispiele aus z.B. Schweden. Quellen: http://www.rp-online.de/leben/gesundhei ... -1.1606984; http://diepresse.com/home/meinung/wissk ... en-Woelfen
3. Wie ist eine Ausbreitung der mitteleuropäische Flachlandpopulation bis nach Niedersachsen zu erklären, wenn die Wölfe der baltischen Population oder Karpaten-Population dichter besiedelte Länder wie z.B. Deutschland oder Westpolen als Biotop nachweislich meiden? Wie ist es möglich, dass Wölfe der mitteleuropäischen Flachlandpopulation sich problemlos in dichter besiedelten und teilweise recht waldarme Regionen wie z.B. Lüneburger Heide oder Cuxhaven ansiedeln? Wie ist also das andere Ausbreitungsverhalten der mitteleuropäischen Flachlandpopulation zu erklären, wenn diese Tiere ursprünglich von der baltischen Population abstammen, die entsprechenden Gene in sich tragen und das entsprechende Verhalten auf die Welpen in der Prägungsphase übertragen?
Danke.
LG
Benjamin