Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Wolfsheuler
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Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Wolfsheuler »

Laut Wolfsbetreuer Reinhard Möckel könnte sich ein neues Wolfsrudel am Rande des Spreewaldes zwischen Lübbenau, Luckau und Canau bilden. Zwei Wölfe seien schon da. Es handelt sich um gesperrte ehemalige Bergbaugebiete. Ein Monitoring über Fotofallen und Kot ist derzeit nur am Randbereich möglich. Proben seien derzeit im Labor.
http://www.lr-online.de/regionen/weissw ... 26,3266093

Fragt sich nur wie lange sie dort in Ruhe gelassen werden.
Gegenwind gibt es schon von Seiten der Hegegemeinschaft Rochauer Heide.
http://www.lr-online.de/regionen/luckau ... 62,3261078
Wie Frank Mittag informierte, seien die Abschusszahlen im Hegegebiet weiter rückläufig. „187 Stück Muffelwild stehen 290 Tiere im Jahr 2009 gegenüber“, so der Chef der Hegegemeinschaft. Auch die Zahl des erlegten Rotwildes mit 339 sei deutlich geringer als im Vorjahr mit 442. „Der Grund dafür sind die Wölfe“, sagt er. Fünf würden im Einzugsgebiet der Hegegemeinschaft leben – sehr zum Ärger der Jäger. „Wir haben hier nicht die Weiten Sibiriens, sondern eine seit Jahrhunderten vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft“, so seine Begründung. Da habe der Wolf nichts verloren. Er könne nachvollziehen, dass Tierhalter gegen den Wolf Sturm laufen. „Wir verlangen, dass er ins Jagdgesetz aufgenommen und zu einer bestimmten Zeit auch zu jagen ist.“
Sprich auszurotten ist. Warum sagt man nicht, was man wirklich will? Bejagt wird der Wolf doch jetzt schon. Illegal.
C.J.W. Handendoek
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Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von C.J.W. Handendoek »

Die auf der Website der Hegegemeinschaft Hohenbucko - Rochauer Heide demonstriert sehr eindrucksvoll, warum der Wolf nichts im Jagdrecht zu suchen hat. Man kann nur hoffen, dass die Herrschaften sich auch abkühlen.

Und die LR freut sich, mal wieder ein paar aktuelle Anti-Wolfs-Zitate abdrucken zu können.
Traurige Wahrheit: Es gibt in Deutschland keinen ernsthaften Naturschutz!
Grauer Wolf

Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Grauer Wolf »

„187 Stück Muffelwild stehen 290 Tiere im Jahr 2009 gegenüber“, so der Chef der Hegegemeinschaft....
Das ökologisch betrachtet hat in dieser Gegend ohnehin nichts zu suchen...
...Da habe der Wolf nichts verloren. Er könne nachvollziehen, dass Tierhalter gegen den Wolf Sturm laufen. „Wir verlangen, dass er ins Jagdgesetz aufgenommen und zu einer bestimmten Zeit auch zu jagen ist.“
Oooch nö, sie verlangen... Arroganz ohne Ende. Die Grünröcke sind schon so sehr daran gwöhnt, alles Wild als ihr persönliches Eigntum zu betrachten, daß andere Denkweisen kaum noch möglich scheinen...
Diese Herrschaften haben überhaupt nichts zu verlangen. Der Wolf steht unter dem besonderen Schutz der BRD und geht die Jäger nichts an! Wenn das blutige Hobby nicht mehr so recht Spaß macht, weil's Wild vorsichtiger geworden ist, sollte vielleicht auf Briefmarkensammeln gewechselt werden... Die Politik muß imho die Waidmänner endlich mal an die Kandare nehmen und auf ein vernünftiges Maß zusammenstutzen. Es geht nicht an, daß ein winziger, schießwütiger Teil der Bevölkerung den Rest samt der Natur terrorisiert... Die Jagd grundsätzlich auf zur menschlichen Ernährung zugelassene Arten beschränken, den Rest aus dem Jagdgesetz nehmen und aus die Maus...
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Ash
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Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Ash »

Grauer, bei allem Respekt, aber Du verallgemeinerst schon wieder so extrem, dass es ein bisschen anstrengend ist. Die sind nicht alle so drauf, auch wenn gerade die, die es sind, die lautesten sind. Ich kenne genug Jäger, die die Natur schützen, lieben und alles andere als schießwütig sind... Du bist da immer recht heftig in Deiner Ausdrucksweise ;)
Grauer Wolf

Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Grauer Wolf »

Ash hat geschrieben:Grauer, bei allem Respekt, aber Du verallgemeinerst schon wieder so extrem, dass es ein bisschen anstrengend ist. Die sind nicht alle so drauf, auch wenn gerade die, die es sind, die lautesten sind. Ich kenne genug Jäger, die die Natur schützen, lieben und alles andere als schießwütig sind... Du bist da immer recht heftig in Deiner Ausdrucksweise ;)
Ich geb zu, ich habe da oft meine Probleme mit. Aber wenn man über die Jahre verfolgt hat, wie die Jägerschaft unter den Beutegreifern gewütet hat und noch wütet (ich erwähnte mal woanders die systematischen Greifvogel-Morde im Norden NRWs, wobei Jäger in flagranti erwischt wurden und trotzdem nach faulen Ausreden suchten. Das ging sogar durch die Medien, so schlimm war/ist das) und damit eine ökologische Todsünde nach der anderen beging, dann vergeht einem die Konzilianz. Ich habe einfach zu viele schlimme, ja entsetzliche Bilder gesehen.

Natürlich gibt es auch Jäger, die sich redlich Mühe geben (was ich aber auch öfter erwähne ;) ), aber sie sind halt in der Minderzahl und/oder treten nicht so lautstark auf, obwohl sie das vielleicht besser mal täten... Was einem im Ohr hängenbleibt, ist das ständige Gejammere "unser Muffelwild", "unser Rotwild", "unsere Rehe", "wenn du einen Fuchs im Revier siehst, hast du zuviele", "der Wolf muß weg", "der Biber stört", "Kormoran und Krähen müssen kurzgehalten werden" usw. usf. Es ist aber nichts mit "unser". Wild ist kein Privateigentum, mit dem man verfahren kann, wie man will und Beutegreifer sind keine Störenfriede oder Bedrohung, die man einfach eliminiert.

Um es hier noch einmal herauszustellen: Ich habe kein Problem mit verantwortungsbewußter, ökologisch orientierter Jagd auf Tiere, die man essen möchte. Ich esse selber gerne Wild und schäme mich dessen auch nicht. Aber ich habe ein gewaltiges Problem mit dem Ruf nach Eliminierung von Beutegreifern, die ebenfalls nichts anderes tun, als ihren Hunger zu stillen, bei gleichzeitigem Hätscheln und Päppeln des Schalenwildes, dessen Bestände schon seit langem auf ein ökologisch nicht mehr vertretbares Maß angewachsen sind, so sehr, daß es zum Problem wird (Schwarzwild z.B.)...
In diesem Sinn reiche ich den ökologisch korrekt jagenden Jägern, die im Wolf einen Verbündeten, vielleicht sogar ein Vorbild sehen, gerne die Hand! ;)
Vielleicht liegt da die Gelegenheit zur echten Zusammenarbeit zum Wohle der Natur.
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Ash
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Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Ash »

Danke, unter dieser Voraussetzung lese ich noch viel lieber, was Du schreibst ;) Und schön, dass Du Dich auch "bremsen" lässt *g*
Wolfsheuler
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Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Wolfsheuler »

Isegrim zieht seine Spuren bei Calau.
Bislang sei auch nicht bekannt, ob es sich bei den beiden Calauer Wölfen um ein Paar handelt. „Ist es so, sind Welpen in nächster Zeit nicht auszuschließen“, mutmaßt der Tierexperte. Dass es über das Geschlecht der beiden Wölfe noch keine Klarheit gibt, liege daran, dass der Kot noch nicht genetisch untersucht werden konnte. Solche Analysen würdenviel Geld kosten, so Möckel.
Mich wundert, dass man hier mal wieder am falschen Ende spart. In anderen Ländern, selbst in Italien, ist der genetische Abdruck das wichtigste Mittel beim Monitoring.
Den beiden Calauern können Beobachter mindestens neun Rehe, sechs bis acht Stück Damwild, ein Wildschwein und fünf Hasen, aber kein einziges Haustier nachweisen, die sie im vorigen Jahr verputzt haben.
Wenn Wölfe einen Hasen reissen, dann wird wohl nicht mehr viel davon übrig bleiben. Da frage ich mich, wie man dann noch einen Hasen dem Wolf zurechnen kann? Vielleicht erkannt man das am Kot, was er gefressen hat, oder wie?
Ansonsten klingt das für mich, als hätten sich die beiden Wölfe dort fest angesiedelt.

Beim Artikel ist auch noch ein Fotofallenbild von einem Wolf zwischen Grossräschen und Bronkow. Dieser Wolf hat sich offenbar auch schon bei Schafen bedient.

http://www.lr-online.de/regionen/luebbe ... 25,3396563
Grauer Wolf

Re: Neues Wolfspaar am Rande des Spreewaldes?

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsheuler hat geschrieben:Vielleicht erkannt man das am Kot, was er gefressen hat, oder wie?
Ich denke da an Haare und unverdaute Zähne etc. im Kot. Das läßt sich bestimmen, ähnlich wie die Zusammensetzung der Beute von Eulen anhand des Gewölles...
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