PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
genau, mal sehen. aber abwarten muss man eigentlich nicht, wie erwähnt gibts im benachbarten ausland ausreichend erfahrungen, auf die wir zurückgreifen können.
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
Lars D hat geschrieben:
Na du bist ja recht optimistisch. Laut LUA Brandenburg sind in Brandenburg erst 10 Prozent der Landesfläche von standorttreuen Wölfen besetzt. Durchziehende Wölfe mag es in ganz Brandenburg und Sachsen geben, aber bis alle günstigen Lebensräume in Ostdeutschland besetzt sind, dauert wohl noch einige Jahre. Und dann erst werden die Wölfe vermehrt (und nicht nur einzeln wie der Westerwald Wolf) in Westdeutschland auftauchen. Wenn man sie denn lässt.Was willst Du mit dieser verkrampften Argumentation erreichen? Schau Dir die Entwicklung der letzten drei Jahre an und Du siehst selbst, wie unsinnig mittelfristig die Unterscheidung in "Wolfsgebiet" und "nicht Wolfsgebiet" ist. Auf die letztere Kategorie entfallen in wenigen Jahren nur die Zentren größerer Städte und in denen kann man die Viehhaltung ganz sicher vernachlässigen ...
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
Wolfsheuler hat geschrieben: Na du bist ja recht optimistisch. Laut LUA Brandenburg sind in Brandenburg erst 10 Prozent der Landesfläche von standorttreuen Wölfen besetzt.
Statt "optimistisch "würde ich "realistisch" schreiben. Wölfe haben ein Territorium nicht erst dann besetzt, wenn davon etwas in der Zeitung steht. Übliche Antwort des in meiner Gegend zuständigen Wolfsbeauftragten auf meine Frage, wo die Wölfe gegenwärtig sind: "Überall" ... Er sagt das immer wieder mit einem Lächeln und meint es dennoch ernst.
Du glaubst ernsthaft, dass Wölfe erst dann in Größenordnungen in den alten Bundesländern auftauchen, wenn hier im Osten der Platz für "sozialen Wurfhöhlenbau" knapp wird? So, wie sie erst Westpolen lückenlos flächendeckend besiedelt haben, bevor sie im Osten Deutschlands aufgetaucht und sesshaft geworden sind? Mach Dir den Spaß und trage mal die Zahl der Rudel in Deutschland für die zurückliegenden Jahre auf. Eine lineare Funktion wird das nicht ... Deutschland ist Schlaraffenland für Wölfe und entsprechend entwickelt sich die Population nicht nur in Ostdeutschland.Durchziehende Wölfe mag es in ganz Brandenburg und Sachsen geben, aber bis alle günstigen Lebensräume in Ostdeutschland besetzt sind, dauert wohl noch einige Jahre. Und dann erst werden die Wölfe vermehrt (und nicht nur einzeln wie der Westerwald Wolf) in Westdeutschland auftauchen. Wenn man sie denn lässt.
Viele Grüße
Lars
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
wenn die angeblichen wolfsbeauftragten dir gegenüber sagen, es gebe in BB bereits überall wölfe, warum wird dies dann nicht entsprechend publiziert? meine jetzt nicht in den medien, sonder durch und jägerschaft land in den entsprechenden publikationen). mit durchziehern muss natürlich überall rechnen, aber so wie du es darlegst, impiziert das, dass überall in BB wölfe fest leben und das ist wohl quatsch.LarsD hat geschrieben:Statt "optimistisch "würde ich "realistisch" schreiben. Wölfe haben ein Territorium nicht erst dann besetzt, wenn davon etwas in der Zeitung steht. Übliche Antwort des in meiner Gegend zuständigen Wolfsbeauftragten auf meine Frage, wo die Wölfe gegenwärtig sind: "Überall" ... Er sagt das immer wieder mit einem Lächeln und meint es dennoch ernst.
ich gehe viel eher davon aus, dass selbst die wolfsbeauftragten die übersicht nicht wirklich haben, da die ganze entwicklung doch höchst dynamisch ist, dauernd irgendwelche sichtungen und risse, die aber meist schwer zu qualifizieren sind. weil es praktisch aus allen grösseren gegenden hinweise gibt, heisst es dann einfach "überall", selbst wenn an den meisten orten davon sicher noch nicht von dauerhaften wolfspräsenz gesprochen werden kann.
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
jurawolf hat geschrieben: wenn die angeblichen wolfsbeauftragten dir gegenüber sagen, es gebe in BB bereits überall wölfe, warum wird dies dann nicht entsprechend publiziert? meine jetzt nicht in den medien, sonder durch und jägerschaft land in den entsprechenden publikationen). mit durchziehern muss natürlich überall rechnen, aber so wie du es darlegst, impiziert das, dass überall in BB wölfe fest leben und das ist wohl quatsch.
Es ging um den Herdenschutz und in dem Zusammenhang um unterschiedliche Anforderungen an Herdenschutz und Schadensregulierung in Gebieten mit und ohne feste Wolfspräsenz. Weder das gerissene Nutzvieh noch dessen Besitzer werden sich dafür interessieren, ob der Wolf jetzt zu einem Rudel gehört oder "Durchzieher" ist.
Die Veröffentlichungen zum aktuellen Stand scheitern am mangelnden Informationsfluss und der ist wahrscheinlich zum Teil politisch so gewollt (siehe LUPUS-Studie zum Raum-Zeit-Verhalten), zum Teil der Arbeitsbelastung der verantwortlichen Leute geschuldet.
Was die Dynamik angeht, liegst Du sicher richtig. Die scheint hier im Land einige Leute regelrecht zu überrollen. Mit zuletzt 14 offiziell bestätigten Rudeln in D ist ohnehin der Punkt überschritten, an dem noch alle neu entstehenden Rudel mit dem Monitoring abgedeckt werden können und sollen. Das Ganze wird durch die "Durchzieher" zusätzlich erschwert. Hier könnten genetische Untersuchungen ein gutes Stück an Überblick zurückbringen. Aber von entsprechenden Ergebnissen ist mir noch nichts bekannt und wenn die über drei Ecken überlieferten Aussagen stimmen, schlummert wohl der größte Teil der in Brandenburg bislang eingesammelten Proben in der Tiefkühltruhe vor sich hin.ich gehe viel eher davon aus, dass selbst die wolfsbeauftragten die übersicht nicht wirklich haben, da die ganze entwicklung doch höchst dynamisch ist, dauernd irgendwelche sichtungen und risse, die aber meist schwer zu qualifizieren sind. weil es praktisch aus allen grösseren gegenden hinweise gibt, heisst es dann einfach "überall", selbst wenn an den meisten orten davon sicher noch nicht von dauerhaften wolfspräsenz gesprochen werden kann.
Viele Grüße
Lars
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
Lass das bloß nicht die Leute in den USA hören.LarsD hat geschrieben:Mit zuletzt 14 offiziell bestätigten Rudeln in D ist ohnehin der Punkt überschritten, an dem noch alle neu entstehenden Rudel mit dem Monitoring abgedeckt werden können und sollen.
Bei den "Durchziehenden" handelt es sich bzw. sollte es sich um offizielles Wolfserwartungsgebiet handeln. Dort gibt es je nach Region auch Entschädigung.
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
SammysHP hat geschrieben: Lass das bloß nicht die Leute in den USA hören.
Überredet ...! Dennoch bleibt die Frage, wer hier in D zukünftig jedem einzelnen Rudel nachsteigen soll, wer das bezahlt und was ein so enges Monitoring dann an wirklich nützlichen Erkenntnissen bringen soll.
"So lange die Population klein ist (<= 12 Rudel), sollte von jedem Rudel so viel Information wie möglich gesammelt werden (Rudelgröße, Territoriengröße, Identität von Individuen, Anzahl Welpen). Wird die Population größer, ist ein stratifiziertes Vorgehen sinnvoll, mit Referenzrudeln und Referenzgebieten und Extrapolation der Ergebnisse auf die Gesamtpopulation."
Quelle: http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documen ... ipt251.pdf
Bei den "Durchziehenden" handelt es sich bzw. sollte es sich um offizielles Wolfserwartungsgebiet handeln. Dort gibt es je nach Region auch Entschädigung.
'tschuldigung ... welche Gegend in Deutschland ist denn gegenwärtig kein Wolfserwartungsland? Da bleiben doch bloß die Zentren der Großstädte und der Pott.
Viele Grüße
Lars
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
Wer weiß, wer weiß... Wenn wolf sich als Hund tarnt? Einen Fuchs hat man bei uns in der City am Hauptbahnhof jedenfalls schon "verhaftet"...LarsD hat geschrieben:'tschuldigung ... welche Gegend in Deutschland ist denn gegenwärtig kein Wolfserwartungsland? Da bleiben doch bloß die Zentren der Großstädte und der Pott.
Kern des kleinen Scherzes: Marschiere mit einem (nervenstarken und menschengewohnten) Wolf an der Leine in ein großes Kaufhaus: Den erkennt doch kein Mensch als solchen...
Ansonsten gäbe es auch hier im Westen viel gutes Wolfsland wie Ahrgebirge, Eifel (Vulkan- und Hocheifel bis rüber zum "schwarzen Mann", Ardennen, runter Richtung Pfälzer Wald und weiter bis in die Vogesen. Ich kenne die Gegend zu großen Teilen recht gut: Große Wälder, abwechslungsreiche Landschaft, nicht übermäßig dicht besiedelt (Geflügeltes Wort: "der wilde Westen beginnt schon in der Eifel..."), reichlich Wild (u.a. lebensuntüchtige, aber leckere Mufflons )...
Die Gegend ruft geradezu nach ein paar tüchtigen Wolfsfamilien...
Gruß
Wolf
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am 23. Mai 2012, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
In Sachsen wurden dafür doch schon die Jäger verpflichtet.LarsD hat geschrieben:Dennoch bleibt die Frage, wer hier in D zukünftig jedem einzelnen Rudel nachsteigen soll, wer das bezahlt
Man muss sicherlich nicht jede Theorie an jedem Rudel überprüfen. Forschung wird sich auf wenige Rudel beschränken (wie der von dir zitierte Absatz auch sagt). Das "Monitoring" an sich soll erstmal nur aufzeigen, wo es wie viele Wölfe gibt, wie sie sich verhalten und wie es ihnen geht. Aus diesen Ergebnissen kann man dann der dortigen Bevölkerung Empfehlungen aussprechen, was zu tun ist. Dies erfordert natürlich einen regen Informationsfluss, der in Sachsen aber schon in den Grundzügen gut zu funktionieren scheint.LarsD hat geschrieben:und was ein so enges Monitoring dann an wirklich nützlichen Erkenntnissen bringen soll.
In gewisser Weise hast du recht. Andererseits muss man das in einem gewissen Zeitraum sehen. Wann wird es z.B. im Scharzwald ein festes Wolfsrudel geben? In den nächsten 12 Monaten? Sicher nicht. Langfristig wird es dort auch Wölfe geben, aber eben nicht in naher Zukunft. Unter diesem Aspekt ist nämlich bislang nur Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und neuerdings auch Sachsen-Anhalt betroffen. Die angrenzenden Bundesländer haben zwar ab und zu ihre Wölfe, die dort Urlaub machen, aber obwohl es dort keine Schutzmaßnahmen gibt, wird kein Vieh gerissen. Dort sollte man sich nun langsam auf den Wolf vorbereiten, was zumindest in Niedersachsen getan wird.LarsD hat geschrieben:welche Gegend in Deutschland ist denn gegenwärtig kein Wolfserwartungsland?
Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec
Die Begriffe "Wolfserwartungsland" (Brandenburg) und "Wolfsgebiet/Förderkulisse" (Sachsen) haben eher eine rechtliche Bedeutung, ob und wofür es Förderungen oder Schadensausgleich gibt. Dem Wolf selbst wurden diese Festlegungen so viel ich weiß nicht mitgeteilt, so dass er sich auch nicht an diese Grenzen hält.