Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
Widukind

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Nina hat geschrieben:Die Frage nach der charakterlichen Eignung, insbesondere auf die Erlaubnis zu Besitz und Nutzung scharfer Waffen, sollte auch unter den Jägern endlich mal eine entscheidende Rolle spielen.
Das kann ich nur dick und fett unterstreichen!
Der Jagdschein ist so teuer, da käme es auf ein "Pflichtgespräch" mit einem berufs- und lebenserfahrenen Psychologen (kein Jungspund frisch von der Uni) auch nicht mehr an. Was in Jagdforen zu lesen ist, das ist jedenfalls oft genug mehr als grenzwertig bis gruselig bis hin zur Aufforderung zur Straftat!
Das ist ein sehr guter Vorschlag. Darüber sollte Heiko Maas mal nachdenken, anstatt virtuelle Gespenster-Poster zu jagen ... :roll:
Benutzeravatar
Nina
Beiträge: 1779
Registriert: 10. Feb 2016, 13:25

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Nina »

TheOnkira hat geschrieben:Wir hassen den Wolf ->bejagt ihn (am besten alle)
Wir sind gegen den Wolf ->bejagt ihn.
Wir sind für den Wolf,aber nicht hier -> bejagt ihn.
Wir sind für den Wolf, solange ihn wir ihn nicht außerhalb von Naturschutzgebieten sehen. ->bejagt ihn.
Wir wollen neue Trophen -> bejagt ihn
Wir wollen den Wolf helfen -> bejagt ihn
Wir töten Wölfe erst wenn es erlaubt ist, also -> bejagt ihn (endlich)
Einen hab' ich noch:

Wir haben das schon immer so gemacht -> bejagt ihn

Die genaue Formulierung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften Sachsen-Anhalt:
Eine Regulierung mit der Waffe für alle Wildarten und auch so genannte Prädatoren (Beutegreifer, d.R.) war bisher immer ein probates Mittel zur Regulierung unserer Wildbestände und wird es auch bleiben.

Mitteldeutsche Zeitung, 02.08.2016: "Sachsen-Anhalt: Verband fordert Jagd auf Wölfe und Luchse"
http://www.mz-web.de/landkreis-harz/sac ... 718-seite2
Grauer Wolf

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Grauer Wolf »

Nina hat geschrieben:Die genaue Formulierung der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften Sachsen-Anhalt:
Eine Regulierung mit der Waffe für alle Wildarten und auch so genannte Prädatoren (Beutegreifer, d.R.) war bisher immer ein probates Mittel zur Regulierung unserer Wildbestände und wird es auch bleiben.

Mitteldeutsche Zeitung, 02.08.2016: "Sachsen-Anhalt: Verband fordert Jagd auf Wölfe und Luchse"
http://www.mz-web.de/landkreis-harz/sac ... 718-seite2
„Der Luchsbeauftragte spricht von zirka 90 Luchsen im Harz, während gestandene und mit der Populationsdynamik vertraute Jäger von 150 Luchsen ausgehen.
Daß sich die Jägerschaft nach Gusto die Bestände schön- oder schlechtrechnet, ist nichts neues.
Dieser Populationsdruck hat zu einer starken Reduzierung der Muffelwildbestände im Harz geführt, zu einer starken Reduzierung des Rehwildes im Oberharz und zu einer zunehmenden Verunsicherung der Weidetierhalter.“ Die Lösung: „Eine Regulierung mit der Waffe für alle Wildarten und auch so genannte Prädatoren (Beutegreifer, d.R.) war bisher immer ein probates Mittel zur Regulierung unserer Wildbestände und wird es auch bleiben.“
Wohin diese Lösung führt, zeigten die letzten 150 Jahre. Die großen Prädatoren ausgelöscht, explodierende Schalenwildbestände (insb. Schwarzwild) und massiver Überbesatz, den man nicht in den Griff kriegt.
Merke: Diese Leute wollen schießen und das möglichst mühelos, reichlich und vor allem starke Trophäen, die was hermachen. Sonst nichts. Ökologische Zusammenhänge interessieren die meisten nicht.
Ach ja, das Geweine um das hierzulande völlig deplazierte Muffelwild darf natürlich nicht fehlen. "TheOnkira" hat mit seiner Liste völlig recht... Und die toten Luchse in Bayern sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache.
„Der Wolf ist für einige der Ausdruck letzter Wildnis. Aber mit wild hat das gar nichts zu tun - der Wolf ist ein Kulturfolger“, erklärt der Forstwirt.
Das ist Blödsinn. Der Wolf kann sich mit der Kulturlandschaft arrangieren, aber er ist definitiv kein Kulturfolger! Ich bekomme allmählich "so einen Hals", wenn Möchtgernexperten sich über den Wolf auslassen und Unsinn verbreiten, der dann von entsprechenden Kreisen begierig aufgenommen wird.

Wenige Sekunden Googlen hätten gereicht, aber nicht mal die kleine Mühe wird sich gemacht...
Wiki hat geschrieben:Kulturfolger oder Hemerophile (griechisch hemeros ‚kultiviert‘, philos ‚Freund‘) sind Tiere oder Pflanzen, die aufgrund anthropogener landschaftverändernder Maßnahmen Vorteile erlangen und deshalb dem Menschen in seine Kulturlandschaft (Äcker, Wiesen, Verkehrswege, Siedlungen, Behausungen) folgen. Eine Teilgruppe der Kulturfolger sind synanthrope Arten.
Gruß
Wolf
northlynx

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von northlynx »

Nina hat geschrieben:
Mitteldeutsche Zeitung, 02.08.2016: "Sachsen-Anhalt: Verband fordert Jagd auf Wölfe und Luchse"
http://www.mz-web.de/landkreis-harz/sac ... 718-seite2
In England war es seinerzeit auch ein Verdienst der militanten Tierschützer, dass die Fuchshetzjagd mit Hunden verboten wurde.
Heute steht die Mehrheit der Briten gegen das Mords-Spaß-Hobby einer abgehobenen, elitären Clique. Ein gutes Beispiel.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von zaino »

... ach ja, und hier in meiner Ecke hat sich ein Muffelwildbeständchen seit 1927 gut und gesund gehalten. Das will man nun komplett AUSROTTEN und eliminieren weil es "immense Waldschäden" verursacht. Ich hab mir erlaubt, mal Fotos zu schießen von Bäumen, die bei normalen Fällungsmaßnahmen beschädigt werden... das macht dann alles nixx, weil der Mensch darf das.
Genau wie das Rehwild, das bekanntlich am Waldsterben schuld ist, weils Bäume benagt u.s.w. u.s.w.
Nun ists der böse Luchs, der das Rehwild reißt.... und der bööse wolf, der vielleicht mal helfen könnt, die tatsächlich überbordenden Schwarzwildbestände einzudämmen (besonders da, wo die Wutzen sogar das Rehwild kurz halten weil sie u. U. mal die Kitze fressen!) - ist sobald er auftaucht, auch wieder Staatsfeind Nr. 1.
Also egal welches Wildtier und WAs es macht, es ist aus Sicht des Menschen IMMER im Weg, IMMER ein Schädling.
Missgunst und Neid? Oder alles passend drehen? Logik, Sinn, Verstand, biologische Kenntnisse? Alles wurscht.
DA krieg ich den Hals. Die einen wollen ballern, die anderen haben Angst um ihre Pfründe, und immer alles gleich voll hysterisch und militant vorangetragen... der Mensch ist das blödeste Viech von allen, glaub ich...
northlynx

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von northlynx »

zaino hat geschrieben: Also egal welches Wildtier und WAs es macht, es ist aus Sicht des Menschen IMMER im Weg, IMMER ein Schädling.
Tja, irgend etwas läuft hier völlig falsch herum ab ;)

Die Geschichte vom wilden Jäger
Redux

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Redux »

Tja, da weiß man nicht ob man lachen oder heulen soll. Das dürfte in der Tat nicht zu toppen sein. Dagegen ist die Meldung das Wolf Rehkitz frißt gar nichts. Der Ansprechpartner für diese Realsatire heißt auf jeden Fall Hohls. Ja die Waidmänner haben ein echtes Imageproblem gerade bei der Jugend von denen sie wohl annehmen, daß diese Rap hört. Dabei ist das Ganze etwa so cool und sexy wie entsprechende Versuche der Kirche bzw. der Bausparkasse. Ich persönlich finde die Betonung das es sich um deutsches Recht handelt und daß das deutsche Volk betrogen wird besonders lustig. (zielt wohl auch auf die FFH Schutzbestimmungen der EU. Ebenso wie die Anspielung auf die angebliche "Lügenpresse" (bzw. deren Manipulation durch die Jagdgegner) Frage mich auch ob es sich nicht um irgendwelche Rechte handelt die das Grünökologische an sich desavouieren wollen. Neu und wirklich gelungen hingegen dürfte wohl die Gleichsetzung der Jagdgegner mit dem Terrorismus sein. ( die angeführte Erklärung daß das lediglich eine Replik auf die Jadgterrorrufe der Jagdgegner sein soll finde ich nicht hinreichend)

Wenn man die Einleitung auf der Homepage liest warum und wozu das Ganze erschaffen wurde klingt das eher wie eine Verständigung nach Innen in die Jägerschaft (wir tun, wir lassen uns nicht beirren usw.) da die doch wohl kaum glauben, daß das Lied je von irgend jemanden den Jagdgegnern entgegengeschmettert wird. Das wäre allerdings ein deutliches Indiz dafür wie sehr das Selbstverständnis der Jäger angeknackst ist. Werde mir das schöne Liedchen gleich noch mal anhören
Ein musikalischer Genuß !! Die Jagd Yeah die jagd.... :lol: :lol: :lol: DJV die tun was !!
TheOnikra

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von TheOnikra »

Redux hat geschrieben:Tja, da weiß man nicht ob man lachen oder heulen soll. Das dürfte in der Tat nicht zu toppen sein. Dagegen ist die Meldung das Wolf Rehkitz frißt gar nichts. Der Ansprechpartner für diese Realsatire heißt auf jeden Fall Hohls. Ja die Waidmänner haben ein echtes Imageproblem gerade bei der Jugend von denen sie wohl annehmen, daß diese Rap hört. ...
Aber auf dem Cover ist doch noch eine sexy Jägerbraut, auf die steht die Jugend bestimmt. :mrgreen:
Wichtiger Hinweis:

Die Verfasser weisen darauf hin, dass die bewusst sprachlich-kämpferische Ausdrucksweise lediglich ein künstlerisch-stilistisches Mittel und keineswegs ein Gewaltaufruf ist. Ziel ist die argumentative Auseinandersetzung mit den Jagdgegnern auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des Rechtsstaates.
Der ist so wichtig das er auf der letzten Seite steht.
Also zusammenfassend würde ich sagen wir dürfen kein Fleisch mehr Essen, bei der Argumentationsqualität. Sollen die das den wirklich echten Tierschützern überlassen. Ich möchte vielleicht noch mal Grillen.
Dieser Behauptungs- Begründungwirrwar geht mal garnicht. Von den Liedern ganz zu schweigen. Denn wars wohl wichtiger jeweils 4 Punkte zu bringen als mal auf den Inhalt zu achten. Wo ist die selbstkritische Ansicht? Klar ihre Vorstellung von Realität ist wohl keine Wunschvorstellung, oder was. Hauptsache alle die Irgendwas an der Jagt auszusetzten haben werden als Ökoterroristen abgestempelt.
Bande kleiner Großstadtökologen

ungleich das
http://www.universelles-leben.org/impressum
Also ca. 10000 Einwohner sind keine Großstadt und das schon gar nicht
https://www.google.de/maps/place/Johann ... 9!4d9.7428
(das gehört denen)
Wenn UL die anführt, sollte man vielleicht wissen wo die wohnen. :p

Was ist das eigentlich. Der Kindergartenjagtverein. Andererseits ist es ja schön das die "Jäger" für sie jetzt eine angemessene Stimme haben, die sie jetzt würdig vertritt ;)
Redux

Re: Angst der Jäger, Landwirte und Co vor dem Wolf

Beitrag von Redux »

TheOnikra hat geschrieben:Was ist das eigentlich. Der Kindergartenjagtverein. Andererseits ist es ja schön das die "Jäger" für sie jetzt eine angemessene Stimme haben, die sie jetzt würdig vertritt ;)
Ja da hast du recht, was den Hinweis auf der letzten Seite angeht, reicht das vielleicht trotzdem nicht um einer sorgfältigen Prüfung durch die Staatsanwaltschaft zu entgehen. (habe nur Bedenken, daß dieser wertlose Song genau damit nur noch aufgewertet wird.)
Antworten