Ich verstehe Eure Aufregung nicht.
Habt Ihr schon völlig vergessen, wie geifernd manche Leute in der jüngsten Vergangenheit auf der Jagd nach Wolfsbildern und -videos waren, um diese sensationsheischend zu veröffentlichen?
Was ist, wenn das niedliche Welpen-Foto wieder einen rücksichtslosen Foto- und Storytourismus zu deren Kernrevier auslöst? Was ist, wenn die Welpen nach Bekanntwerden des Rudels aufgesucht und wieder angefüttert werden? Die Vergangenheit hat doch gezeigt, dass es in Niedersachsen Menschen gibt, die nichts Gutes im Schilde führen.
Den genetischen Code und das Rudel kann man immer noch veröffentlichen, wenn die Kleinen aus dem Gröbsten raus sind. Dann kann man auch auf die Umstände eingehen, ob die Familie den Welpen aus Unwissenheit mitgenommen hat, wie es ja manchmal bei auch bei Kitzen fälschlicherweise gemacht wird, oder wie es wirklich zu diesem ungewöhnlichen Fall gekommen ist. Anders als bei MT6 kann bei einem Welpen niemand die Masche fahren, dass das Ministerium unverzüglich handeln müsse, weil angeblich mal wieder Menschen in Gefahr seien.
Der Fall der besenderten Wölfe hat doch gezeigt, dass es den Wölfen alles andere als gut tut, wenn Menschen Kenntnis ihrer Aufenthaltsorte erlangen können.
Da stellen Umweltministerium und Wolfsbüro den Schutz des Welpen endlich ganz klar vor die Befriedigung der Neugierde der Menschen, und dann ist es Euch auch wieder nicht recht.
Manchmal überkommt mich das Gefühl, dass unter den Wolfsbefürwortern manche Leute wegen des Abschusses von Kurti regelrecht blind vor Wut und voller politischer Rachegelüste gegen das grüne Umweltministerium sind, dass sie gar nicht bemerken, dass sie mit dieser Stimmungsmache zwar vorbergehend und kurzfristig das eigene Ego besänftigen, am Ende die Wölfe in Niedersachsen aber direkt in die Arme von CDU und FDP treiben. Und was die mit den Wölfen vorhaben, haben sie ja oft genug artikuliert.
Oder glaubt hier jemand ernsthaft, dass bei der nächsten Landtagswahl Ethia so viele Stimmen bekommt, dass die in die Regierungsverantwortung kommen und das Umweltressort übernehmen? Und selbst wenn wir uns da mal den tollkühnsten Träumen hingeben würden - glaubt Ihr dann wirklich, dass die Wolfsgegner dann beeindruckt ehrfürchtig den Schwanz einklemmen, sich widerspruchslos den Tierschützern unterordnen und ihre z. T intriganten Strategien ändern? Träumt mal schön weiter, während die Wölfe dann demnächst im Jagdrecht landen und von den Jägern "bewirtschaftet" werden...
