Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

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Richard M
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Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

Beitrag von Richard M »

Ein Tierhalter beklagt sich, weil er für seine unzureichend geschützten,vom Wolf gerissenen Schafe keine Entschädigung bekommt:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 50834.html
Der Hit sind wieder mal die Kommentatoren unterhalb des Artikels, aber das ist von dieser Internetseite nichts neues.
Mal angenommen, ich wäre Hühnerhalter und lasse die Hühner ungeschützt draußen rum spazieren. Ist doch klar, dass die von Fuchs, Marder und Co. geholt werden. Wenn ich mich dann beschwere und Entschädigung verlange, ist doch klar, dass ich keine bekomme, weil ich mein Hab und Gut ausschließlich durch eigenen Leichtsinn verloren habe. Dem Fuchs, der so ein Geschenk dankend annimmt, kann kein vernünftig denkender Mensch einen Vorwurf machen.
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Redux

Re: Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

Beitrag von Redux »

Na ja so unverständlich finde ich die Kommentare (abgesehen von zwei ganz unterirdischen) eigentlich nicht. Die grauenhafte "Berichterstattung" zum Thema Wolf der Zeitung bleibt davon unberührt. ich finde daß es zumindest in einer Übergangszeit ohne wenn und aber Entschädigungen für Wolfsrisse geben müßte (und eine höhere). Den langsamen Viehhaltern muß Zeit gegeben werden sich an den Gedanken Wolf zu gewöhnen. Generell werden die erst lernen müssen, daß der übliche Weg politischen Druck zu erzeugen und damit das Wolfsproblem an der Wurzel zu packen nichts gegen EU-Recht ausrichtet (trotz Abschuß von MT6). Und ich würde mir eine Politik wünschen, die über ideologische Barrieren hinweg diese unselbstständigen Landwirte bei der Hand nimmt und ihnen durch Verlässlichkeit die Angst nimmt : heißt zahlt. ich weiß natürlich daß es genug Bauern, Jäger usw. gibt die sich trotzdem nicht mit dem Wolf abfinden oder anfreunden wollen aber deren Zahl sollte eben durch eine geschickte Politik abgefangen werden. Eine Allianz von Bauern und Jägern gegen den Wolf scheint mir angesichts der Wildbestände und der dadurch entstehenden Schäden aberwitzig.
Grauer Wolf

Re: Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

Beitrag von Grauer Wolf »

Redux hat geschrieben:...Und ich würde mir eine Politik wünschen, die über ideologische Barrieren hinweg diese unselbstständigen Landwirte bei der Hand nimmt und ihnen durch Verlässlichkeit die Angst nimmt : heißt zahlt
Ein Widerspruch in sich. Ein Landwirt ist selbständiger Unternehmer. Wenn sich die Arbeitsbedingungen durch äußere Umstände ändern, dann muß er sich eben anpassen. Oder wie es auf Wolfsmonitor kürzlich stand: Eine jammert, der andere packt an.
Anderes Beispiel: Als sich die berufliche Photographie von analog auf digital umstellte, mußte ich ebenfalls investieren und nicht wenig. Mir hat keiner diese Umstellung bezahlt, es gab keine Entschädigung. Man paßt sich an oder gibt auf.

Vor dem Hintergrund finde ich die Entschädigung von Landwirten, die ihre Tiere geschützt haben, zwar großzügig, aber in Ordnung, weil eine intakte Natur uns allen zugute kommt und, egal, wie die "Jäger" rumplärren, der Wolf essentieller Teil davon ist. Aber jemand, der sehenden Auges nicht auf die Veränderungen reagiert, der müßte eigentlich sehen, wo er bleibt. Wir haben jetzt seit 20 Jahren Wölfe in D, es sollte sich rundgesprochen haben, daß diese Tiere unglaubliche Strecken zurücklegen können und jederzeit überall in der Republik einer oder mehrere auftauchen können, außer in ausgesprochen urbanem Gebiet. Wolfserwartungsland? Das gilt für ganz Deutschland!

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

Beitrag von Grauer Wolf »

Richard M hat geschrieben:Ein Tierhalter beklagt sich, weil er für seine unzureichend geschützten,vom Wolf gerissenen Schafe keine Entschädigung bekommt:
http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 50834.html
Aus dem Link:
Für eine Entschädigung müssten die Tierhalter auf jeden Fall einen wolfabweisenden Grundschutz sicherstellen, hieß es.
Logo. 2 Litzen ist ja wohl ein schlechter Witz, da müssen die Grauen beim Laufen nicht mal groß langsamer werden, sich ducken und den Schwanz absenken reicht völlig.
Der Tierhalter hat seine Schafe nun auf dorfnahe Weiden verlegt und hofft, dass der Räuber nicht erneut zuschlägt. Denn in der Nähe wurde erneut ein Wolf an einem Gehöft gesichtet. Laut der Zeitung soll er dort direkt am Fenster des Bauernhauses aufgetaucht sein.
Wie naiv ist denn das??? Hallo, das Anfüttern von Wölfen ist verboten, um Habituierung zu vermeiden! Sorry, aber außer mit Sarkasmus ist so viel Dummheit nicht zu ertragen...
Und daß ein Wolf auch mal an einem Gehöft vorbeiläuft, gerade bei den oft locker bebauten Dörfern im Norden, liegt ja wohl auf der Hand. Ist weder was besonderes noch einen Aufreger wert.

Gruß
Wolf
Redux

Re: Dreeßel (Niedersachsen):Keine Entschädigung für gerissene Schafe

Beitrag von Redux »

Ideel kann ich die leider nicht widersprechen und ich weiß daß die Veränderungen in anderen Bereichen viel größer sind. Auch weiß ich daß die eigentlich Sorgfaltspflicht oder Verantwortung haben. trotzdem hielte ich eine weniger enge Entschädigungsregelung für geschickter. Wer da plärrt oder nicht interessiert mich eigentlich nicht ich fühle mich Gott sei dank dieser Art der beschäftigung viel zu fern. Aber ich dachte eine gelinde Form von Bestechung oder Aklimatisationshilfe wäre politisch vernünftig.
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