Danke an Jan für den Link mit der Position der Grünen zum Thema Wolf.
Als Kontrastprogramm findet man auf der Website des Isländergestüts bei Bispingen, auf welchem im vegangenen Jahr angeblich ein Fohlen von einem Wolf gerissen worden sein soll (was lt. Umweltministerium allerdings nicht nachgewiesen werden konnte), das Positionspapier des jagdpolitischen Sprechers der niedersächsischen CDU,
Lutz Winkelmann, in einem "ersten Rohentwurf als Gedankengrundlage".
Zitat:
10. [...] Es gilt der Grundsatz, dass jeder Wolf mit einem geringeren Abstand als 200 Meter zum nächsten Wohn- und Stallgebäude zunächst durch die Abgabe von Schrotschüssen in die Luft zu vergrämen und bei wiederholtem Auftauchen durch Abschuß zu entnehmen ist.
Den Wolf abschießen dürfen danach, sofern sie einen über einen Jagdschein und eine Bevollmächtigung des zuständigen Revierinhabers verfügen:
12. Wanderschäfer [...] sind grundsätzlich berechtigt, [...] Wölfe zur Verteidigung der Herde mit Schrotflinten zu schießen [...]
Gleiches gilt für die erwachsenen Begleiter von Kindern bis zu 16 Jahren, wenn diese mit einer Gruppe von Freizeitreitern [...] in der freien Landschaft reiten [...]
13. Auch Rinderhalter sind berechtigt [...], mit Schrotflinten Warnschüsse zur Vergrämung bzw bei wiederholtem Auftauchen eines Wolfes Schüsse zu dessen Erlegung abzugeben [...]
"Wolfsrudel in Niedersachsen", Aktuelles, Eintrag vom 21.05.2015:
http://gestuetnorderheide.de/htdocs/aktuell.php
Positionspapier Wolf- erster Rohentwurf als Gedankengrundlage
(Lutz Winkelmann, MdL - pdf)
http://gestuetnorderheide.de/pdf/2015/P ... r-Wolf.pdf
Persönlich finde ich den Gedanken ziemlich ungemütlich, dass mir auf einem Ausritt im Wald oder beim Spaziergang mit dem Hund künftig schwerbewaffnete Schäfer, Reiter und Rinderhalter begegnen. Die Forderung nach schießenden Cowboys und Reitern in Niedersachsen klingt für mich eher, als ob da jemand seine unausgelebten Wildwest-Sehnsüchte verwirklichen möchte.
Da wir aber schon heute pro Jahr zwischen 25-40 tödliche Jagdunfälle und Straftaten mit Jagdwaffen in Deutschland zu verzeichnen haben, dürfte die Gefährdung für die Allgemeinbevölkerung durch eine derart waffentechnische Aufrüstung in Wald, Feld und Flur (die ja eigentlich zum Zwecke der "Erholung" betreten werden dürfen) ungleich höher sein als jene durch den Wolf selbst.
Da erscheint mir das Positionspapier der Grünen auf jeden Fall bevölkerungsfreundlicher, vor allem für alle Erholungssuchenden, Reiter, Spaziergänger, Hundehalter, Touristen, Pilzesammler und und und...