Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
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Wolfsblut
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Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Wolfsblut »

Wenzel: „Die niedersächsischen Schafhalter sind Fachleute, deren Wissen und praktische Arbeit einen sehr konstruktiven Beitrag für den Erhalt unserer Landschaften und unserer Arten leisten können." Deshalb müsste der Erfahrungsaustausch verbessert werden.
Link: http://www.agrar-presseportal.de/Nachri ... 21445.html

Da dreht sich mir der Magen um....
Grauer Wolf

Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsblut hat geschrieben:Da dreht sich mir der Magen um....
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die verstehen was von Schafen, vom Wolf aber genau nichts.

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Lutra »

Wolfsblut hat geschrieben:
Da dreht sich mir der Magen um....
Mir nicht. Ich staune oft, welche simplen Fehler selbst bei uns hier in Sachsen nach 15 Jahren Wolf noch gemacht werden. Die meisten Schafshalter haben es ja inzwischen recht gut im Griff mit dem Schutz. Aber wenn ich höre, dass da immer noch auf drei Seiten gekoppelt wird und die vierte Seite ist ein Bach und dann sind vier Schafe tot, da hat man schon Fragen. In der Beziehung müßten diese "Schadensbeispiele" viel mehr publiziert werden um eben daraus zu lernen. Ich glaub darauf will auch der Umweltminister raus. In so weit ist die Überschrift des Treads auch falsch, denn der Artikel heißt: " Mit Schafhaltern als Fachleute das Wolfsmanagement verbessern", also nicht, dass die Fachleute im Wolfsmanagement wären, sondern Fachleute auf ihrem Gebiet und eben wissen (oder wissen müssten), wie Koppeln gebaut und Schafe geschützt werden.
Und es stimmt schon, wenn der Wenzel den Beitrag zum Landschaftserhalt durch Beweidung würdigt. Das sollte wirklich mehr gewürdigt werden. Es bleibt ihnen nun auch nichts anderes übrig, als mit dem Wolf klar zu kommen, und da sollte ihnen doch von Naturschutzseite auch bestmöglich geholfen werden.
harris
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Wolfsblut hat geschrieben:Da dreht sich mir der Magen um....
Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Die verstehen was von Schafen, vom Wolf aber genau nichts.

Gruß
Wolf
Das kannst Du beurteilen, ob ein Schafhalter (egal welchen Weiterbildungen er in seinem Leben absolviert hat) keine Ahnung von Wölfen hat?
Hellseher? Gratulation!!

Aber egal wichtig ist, dass du Ahnung hast und alle Anderen sind blö...
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SammysHP
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von SammysHP »

Herr Wenzel spricht allgemein von "niedersächsischen Schafhaltern", die Experten seien. Nicht "es gibt unter den niedersächsischen Schafhaltern Experten". Und diese Verallgemeinerung ist nunmal falsch.
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Wolfsblut
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Wolfsblut »

Lutra hat geschrieben:---also nicht, dass die Fachleute im Wolfsmanagement wären, sondern Fachleute auf ihrem Gebiet und eben wissen (oder wissen müssten), wie Koppeln gebaut und Schafe geschützt werden.
Ich hatte das hier im Hinterkopf: http://www.topagrar.com/news/Home-top-N ... 03218.html

Mag sein das Beweidung wichtig ist, hab aber auch schon anderes gelesen... Zumal das die Natur ja irgendwie selbst hinbekommen hat... Und sicher auch hinbekäme... Ich hab da per se ne Abneigung dagegen das sich Mensch überall einmischt. Und den Hobbyhaltern geht ja nicht ums beweiden... Hauptsache mal an zähen Fleisch rumnagen... :mrgreen:
harris hat geschrieben: Das kannst Du beurteilen, ob ein Schafhalter (egal welchen Weiterbildungen er in seinem Leben absolviert hat) keine Ahnung von Wölfen hat?
Hellseher? Gratulation!!
Ja das kann ich. Ich hab Fachlagerist gelernt und würde sicher nicht vorschreiben was der Koch in der Küche zu machen hat.
harris hat geschrieben: Aber egal wichtig ist, dass du Ahnung hast und alle Anderen sind blö...
Hat mit blöd rein gar nix zu tun.... Wenn ich kein Medizin studiert hab, kann ich nicht einfach an nem Menschen rumschnippeln. Ich hab nirgends gelesen das Schäfer XY aus Niedersachsen, mit Günther Bloch im Wolfs-Studium gewesen wäre.

Und ein Wolfsberater ist in dem Sinne für mich definitiv kein Experte. In Sachsen, das hat Ilka Reinhard vor ein paar Wochen klipp und klar vor dem Umweltausschuss bestätigt, werden diese noch nicht mal zu Rissen gerufen. Eben weil das Seminar nicht diesen Teil der Bildung enthält (also die Aussage zu entscheiden ob Wolf oder nicht, zb. Anhand des Gebiss-Abdrucks). Und irgendwo auch nicht kann. Ich mach alle 2 Jahre mein DRK Lehrgang, aber spätestens nach dem verwenden eines Defilbrilator´s hört es auch schon auf.
wolfsam
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von wolfsam »

agrar-presseportal schrieb: "Wenzel: „Die niedersächsischen Schafhalter sind Fachleute, deren Wissen und praktische Arbeit einen sehr konstruktiven Beitrag für den Erhalt unserer Landschaften und unserer Arten leisten können."
Nun frag ich mich, warum diese Aufregung? Das ist doch richtig, dass sie einen Beitrag leisten KÖNNEN. Ob sie ihn dann leisten, ist die andere Frage. Und nirgends steht, für welche Arten sie einen sehr konstruktiven Beitrag leisten KÖNNEN. Und das sich durch ständiges Tun ein gewisses Wissen erarbeiten lässt, steht für mich außer Frage. :o
Nur im Miteinander haben wir eine Chance, den Schutz der Wölfe und der "Nutz"-tiere gleichermaßen durchzusetzen. Wenn jeder lernt, dem anderen zuzuhören, bereit ist, die Meinung des anderen zu respektieren, haben wir eine Chance. :) Respektieren heißt ja nicht akzeptieren. ;-) Aber ich habe den Eindruck, dass es auf beiden Seiten Menschen gibt, die nicht bereit sind hinzuhören und zu respektieren. So wird es dann nichts.
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Wolfsblut
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Wolfsblut »

Wir wissen ja nun aber das sie nicht konstruktiv einen Beitrag leisten wollen.... Ich war auch in Niedersachsen... Ich kenne deren Sprechchor.

Vor dem bammelt es mir sogar viel mehr als vor der Jägerschaft.
Widukind

Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Widukind »

Wolfsblut hat geschrieben:
Mag sein das Beweidung wichtig ist, hab aber auch schon anderes gelesen... Zumal das die Natur ja irgendwie selbst hinbekommen hat... Und sicher auch hinbekäme... Ich hab da per se ne Abneigung dagegen das sich Mensch überall einmischt.
Ohne Heidschnuckenhaltung gäbe es keine "Lüneburger Heide". Ein klares Beispiel menschlichen Zutuns. Keine Naturlandschaft - aber schön. ;-)
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Wolfsblut
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Re: Schafhalter als Fachleute im Wolfsmanagement

Beitrag von Wolfsblut »

Bissel mehr Urwald wäre auch schön... Ich hab 3 Jahre in Niedersachsen gewohnt. Diese flachen freien Flächen: Ich kann damit nix anfangen... Und sicherlich ist es auch nicht notwendig.
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