07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

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Richard M
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Richard M »

Ulrike hat geschrieben:es gab ja auch schon angeriffene Herdenschutzhunde.
Klar gab es schon angegriffene Herdenschutzhunde. Aber die richtigen Hunde sind sehr stark und wehrhaft und, wie der Schäfer im Film sagte, die Wölfe sind bezüglich eines Kampfes mit der Gefahr ernsthaft verletzt zu werden feige und ziehen sich zurück.
Ulrike hat geschrieben:Jammerlappen - das finde ich jetzt recht ungerecht, aber wenn man selbst nie in solch eine Situation kommen wird, kann man es vielleicht so sehen.
Ich habe auch schon schwere Lebenssituationen hinter mir, aber deswegen habe ich mich nicht vor Fernsehkameras gedrängt oder irgendwelchen Pressevertretern vorgetragen, wie schlimm das doch alles ist. Die Nutztierhalter müssen für Hilfen der Naturschutzverbände offen sein. Sie müssen einsehen, dass die Zeiten der Ausrottung von heimischen Raubtieren vorbei sind.
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Wolfsblut
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Wolfsblut »

Ulrike hat geschrieben:Ich glaube, man muss da die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen, nicht jeder kann Herdenschutzhunde mal so eben halten, es spielen da viele Dinge im Umfeld eine Rolle, wenn ich hier über die Grenze in die Niederlande fahre, ist es dort wieder eine ganz andere Art der Haltung - da gibt es z.B. eigentlich gar keine Zaune, nur Gräben zwischen den einzelnen Flächen, die jeweils ungefähr 1 Hektar groß sind. Tore gibt es nur an den Übergängen und auf jedem Stück laufen nur einige Schafe und vielleicht mal ein Rind oder ein Pony.
Da mus man sich eben der Umwelt anpassen- und vielleicht selbst Lösungen entwicklen. Anstatt zu meckern und zu hetzen, wäre es viel effizienter wenn der Bauernverband usw. sich mal mit den richtigen Experten hinsetzt und mit der Politik Lösungsansätze im Herdenschutz entwickelt. Esel, HSH, Elektrozäune usw. werden ja wohl nicht die einzigen Möglichkeiten bleiben.
Ulrike hat geschrieben: Den Schäfer aus Brandenburg fand ich auch gut, aber man muss sich auch immer fragen - ist es vielleicht auch nur Glück, weil zur Zeit kein Wolf in der Gegend unterwegs ist, genauso ist es mit den Eseln - wenn es zur Zeit klappt, ist das Glück oder sind die Esel wirklich eine Lösung, ich glaube eher sie sind es nicht. Aber das sind alles Überlegungen, die können schon morgen nichts mehr taugen, es gab ja auch schon angeriffene Herdenschutzhunde.
1. Es wird nie 100% Schutz geben, das kann man schon mal gleich sagen. Genauso wenig wie es 100% ausgeschlossen werden kann das im Supermarkt geklaut wird.
2. klar wurden HSH schon angegriffen. Sie sollen nun mal schützen. Wie bei Polizisten die ne Demo bewachen, müssen sie auch mal die Pranken ausfahren, wodurch es durchaus mal zu Verletzungen, oder wenn es mal ganz doof läuft, zu Verlusten kommt. Das ist das Restrisiko. Das gehört nun mal dazu. Klingt zwar hart, aber seien wir doch mal sachlich: Es ist halt so.
Ulrike hat geschrieben: Jammerlappen - das finde ich jetzt recht ungerecht, aber wenn man selbst nie in solch eine Situation kommen wird, kann man es vielleicht so sehen.
Das sind Jammerlappen. Die haben es schlichtweg nicht verstanden. Es gibt auch aber auch die, die haben es verstanden:
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... f1414.html
Ulrike
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Ulrike »

Wer sind denn die richtigen Experten, Wolfsblut?

Das ist doch die grundsätzliche Frage - in der Politik sehe ich überhaupt keinen.

Der Nabu ist im Bezug auf Nutztierhaltung auch unbrauchbar - die haben davon keine Ahnung und ich glaube es ist ihnen auch egal. Die Haltung ihrer eigenen Nutztiere sagt da genug aus.

Die Lausitz galt lange als Vorzeigegebiet - schaut wie toll es hier klappt - und dann klappt es doch nicht so toll. Eine Lösung scheint da nicht in Sicht zu sein, weil und da bin ich mir recht sicher, soweit hat niemand gedacht bei allen Plänen, die aufgestellt worden sind.

Mit steigenden Wolfszahlen werden die Probleme größer und auch die Schäden. Schafe mögen ja noch einen finanziell überschaubaren Rahmen darstellen und die haben auch keine Lobbi, die für sie eintritt. Die Risse werden doch bei den Wolfbefürwortern nur zu gerne ausgeblendet, was da für den einzelnen Tierhalter passiert - ist doch egal. Ich finde das ist eine unerträglliche und überhebliche Einstellung.

Wenn das aber so weiter geht, wird es auch Großvieh, bzw. Pferde treffen, weil die vom Grundsatz auf den Weidegebieten nicht wirklich vor Übergriffen zu schützen sind, solche Zäune gibt es nicht und die wird es auch nicht geben.

Der Wolf ist klug, das zeichnet ihn aus, aber er macht es dadurch natürlich auch sehr schwierig.

Natürlich gibt es Betriebe, da klappt es gut, ob das morgen noch so ist, kann doch niemand sagen.

Ich bin kein Wolfshasser, aber ich sehe halt beide Seiten und andere ob ihrer Sorgen als "Jammerlappen" zu bezeichnen, wenn sie vielleicht auch Existenzängste haben - ob berechtigt oder unberechtigt, finde ich unverschämt.

Ulrike
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Caronna
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Caronna »

WIeso soll es keine passenden Zäune geben? Wildzaun dürfte sehr hoch sein, 1,9m? besteht aus dickem Draht
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balin
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von balin »

Ich habe ein Gerichtsgutachten, in dem steht, Wildzäune mit zusätzlichem elektrischen Vorbau sind die maximale Maßnahme, die derzeit möglich ist und die sicherste auch. An den Autobahnen wird das ohne Strom ja massenhaft exerziert und die Erfolge können sich sehen lassen. Da steht ja auch die Versicherungsindustrie mit dahinter. Wir tappen da nicht so ganz im Dunkeln und meine Hunde gehen um solche Zäune aussenrum. Das wäre nämlich andernfalls mächtig Grabarbeit und intelligente Wesen sind normalerweise auch faul. ;-)
Mit meinen neuen Zäunen fühle ich mich eigentlich ziemlich sicher. Ich glaube auch nicht, daß sich Wölfe gerne in Sackgassen begeben. Das Wild, das bei mir unterwegs ist, hat sehr schnell gemerkt, daß es sich hier um ein ernstzunehmendes Hindernis handelt.
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Richard M
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Richard M »

Ulrike hat geschrieben: Natürlich gibt es Betriebe, da klappt es gut, ob das morgen noch so ist, kann doch niemand sagen.
Das ewige Streben nach 100%iger Sicherheit für jeden Menschen zu allen Zeiten, könnte es in Erfüllung gehen, wenn es keine Wölfe gäbe? Eher nicht. Jedenfalls gibt es Betriebe, die arbeiten mit Zäunen und Herdenschutzhunden und es klappt seit vielen Jahren. Warum sollte es morgen nicht mehr klappen?
Ulrike hat geschrieben: Ich bin kein Wolfshasser, aber ich sehe halt beide Seiten und andere ob ihrer Sorgen als "Jammerlappen" zu bezeichnen, wenn sie vielleicht auch Existenzängste haben - ob berechtigt oder unberechtigt, finde ich unverschämt.
Menschen, deren Lebensgrundlage auf der Ausrottung von heimischen Wildtieren beruht, wenn solche Menschen sich eine neue saubere Existenz aufbauen müssen, dann habe ich mit denen kein Mitleid und deren Sorgen gehen mir sonstwo vorbei.
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zaino
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von zaino »

Richard M hat geschrieben: Das ewige Streben nach 100%iger Sicherheit für jeden Menschen zu allen Zeiten, könnte es in Erfüllung gehen, wenn es keine Wölfe gäbe? Eher nicht.
Das gabs doch noch NIE...
Ulrike hat geschrieben: Ich bin kein Wolfshasser, aber ich sehe halt beide Seiten und andere ob ihrer Sorgen als "Jammerlappen" zu bezeichnen, wenn sie vielleicht auch Existenzängste haben - ob berechtigt oder unberechtigt, finde ich unverschämt.
Man kann ja mal auf eine Problematik hinweisen, aber ständig greinen und zetern und von anderen Taten zu fordern? Wie würde man DIR wohl begegnen, wenn Du das in irgendeiner Lebenssituation so handhabst?
Richard M hat geschrieben: Menschen, deren Lebensgrundlage auf der Ausrottung von heimischen Wildtieren beruht, wenn solche Menschen sich eine neue saubere Existenz aufbauen müssen, dann habe ich mit denen kein Mitleid und deren Sorgen gehen mir sonstwo vorbei.
Und ich möchte noch ganz unverschämt hinzufügen: Ganz ganz viel Landwirtschaft beruht bei uns schon sehr lange nur auf Subventionen.... allzu viele pochen darauf, dass ihnen wieder und wieder geholfen wird, statt dass sie selber was anders machen und autark auf die Beine stellen. Die, die selber schon was auf die Beine gestellt haben, wirst Du, umgekehrt, kaum in den Reihen der Jammernden finden...
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Caronna
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Caronna »

Hab übrigens bei Ebay schon gebrauchten Wildzaun gesehen, massenweise. war wohl irgendwo abgebaut worden - Unkraut und so war noch mit eingerollt. Hätte nur abgeholt werden müssen. Was allerdings ein paaar jahre her, fürs damalige Grundstück hätte ich den gebrauchen können, hier nicht.
Hab gerade mal nachgesehen : 500 lfm gebrauchten Wildzaun,
ordentlich aufgewickelt,
Höhe 1,55 m
gut erhalten einschließlich 48 Stahlsäulen verzinkt
es sind auch 3 Tore mit erhältlich mit einer Größe von ca. 3,5 m
1,50 würde was niedrig sein gegen Wölfe, oder? was ich damals gesehen hatte war 1,90 m hoch und die dicke Qualität
Grüße aus der Eifel
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Ulrike
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Ulrike »

@balin
Hast du auch die Zäune, die unten recht kleinmaschig sind und nach oben immer großmaschiger werden?

Die sind hier an der Autobahn auch, wurden im letzten Jahr erneuert, die Holzpfosten waren wohl durch, jetzt haben sie Kunststoffpfosten gesetzt.
Ja Strom muss zusätzlich dazu, denke ich auch, es gibt ja durchaus Kletterkünstler.

Wie machst du das denn bei den Toren, ich finde das sind immer die Schwachstellen, vor allem wenn man sie häufig öffnen muss.

Ulrike
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Re: 07.09. 20.15 Uhr ARD, Pro & Contra Gehoert-der-Wolf-nach-Deutschland, Beckmann

Beitrag von Ulrike »

@Caronna

Problem bei solchen Zäunen ist je nach Gegend leider auch eine Frage der Genehmigung. Vollerwerbslandwirte haben es da meist deutlich einfacher, aber je nach Region - Naturschutzgebiet - ist das wahrscheinlich nicht überall möglich.

Ulrike
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