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Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 16:57
von Lutra
Heute war wieder was in der "Sächsischen Zeitung" ohne Bezahlschranke:
http://www.sz-online.de/sachsen/wolfsri ... 79380.html
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 17:14
von Grauer Wolf
Sorry, aber Bauzaun???

Wenn das Schöps so dumm ist, den Kopf duch die offensichtlich vorhandene, große(!) Lücke zu stecken, weil das Gras draußen immer besser schmeckt, dann darf es sich nicht wundern, wenn es gefressen wird. Der abgebildete Zaun ist ein Witz, den würden sogar meine Hunde zerlegen. Diese dünnen Drähte halten vielleicht spielenden Kindern an einer Baustelle stand (wofür der
Bau-Zaun gedacht ist), aber nicht den gewaltigen Kräften eines 45 kg schweren, durchtrainierten Beutegreifers. Wenn das tote Schaf sich nicht mit den Beinen in den Nachbarmaschen verheddert hätte, hätte es der Graue (wenn's einer war. DNA?) vielleicht sogar geschafft, den Körper oder Stücke davon durchzuzerren... Unter den Zaun ist übrigens eine große Lücke zu sehen, die einen Wolf einladen könnte, sich einfach durchzugraben. Ich hab Filmsequenzen gesehen, da flog die Erde beim Buddeln schaufelweise nach hinten: Null komma nichts bis zu einem veritablen Loch...
Dort wird vermutet, dass ein Wolf über einen Ast, der durch den Sturm am Abend auf den Zaun gefallen war, zu den Schafen gelangen konnte. Die Tiere waren wahrscheinlich in Panik geraten und haben an verschiedenen Stellen den Zaun selbst umgerissen.
Auch an anderen Orten war der Wolf in der vorigen Woche unterwegs, so in Königswartha, wo er ein Schaf in einer schlecht gesicherten Herde riss. In Muschelwitz starben zwei Schafe am Sonnabend. Die Tiere waren mit einer Kette angepflockt. Und auch in Radibor sind am Montag zwei tote Tiere begutachtet worden. Der Rissgutachter bestätigt den Wolf als Verursacher.
Für all das kann der Wolf genau nichts

Ein Unfall und zweimal menschliche, grobe Fehler (zu Radibor gab's ja keine näheren Angaben)
Gruß
Wolf
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 18:35
von Ulrike
Ich glaube nicht, dass der Wolf das Schaf durch das Gitter erwischt hat, denke mal eher der ist da rein und hat dann versucht es durch das Gitter mitzunehmen.
Die Idee für den Zaun finde ich gar nicht so schlecht, er scheint ja als beweglicher Zaun gedacht zu sein. Nur ist das Problem ja bei allen Zäunen, vor allem wenn es starre Elemente sind, die nicht dauerhaft an einer Stelle stehen, wie ist der Untergrund beschaffen. Da bleiben dann fast immer Lücken. Denke mal hier hätte man außen zusätzlich einen E-Zaun möglichst bodendicht vor die Elemente spannen müssen, das hätte vielleicht geholfen.
Vielleicht.
DNA läßt ja bekanntlich auf sich warten, das wird bestimmt dauern.
Für den Schafhalter tut es mir leid.
Ulrike
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 19:06
von Grauer Wolf
Ulrike hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass der Wolf das Schaf durch das Gitter erwischt hat, denke mal eher der ist da rein und hat dann versucht es durch das Gitter mitzunehmen.
Und wie soll er reingekommen sein? Wo der Graue reinkommt, kommt er auch mit einem Schaf oder Stücken davon wieder raus. Ich sehe aber kein entsprechendes Loch im Zaun oder in der Erde. So wie das Schaf da liegt, wurde es imho tatsächlich von außen gegriffen und rauszuzerren versucht.
Diese Art Zäune kenne ich von Baustellen. Die sind für so was einfach nicht geeignet: Zu lückenhaft und Untergrabschutz ist nicht möglich.
Wenn E-Zaun, dann kann man auch gleich Euronetze nehmen. Die sind wirksamer und bei entsprechender Höhe auch ohne Bauzaun.
http://www.weidezaunshop24.de/elektrone ... itzen.html
Für so kleine Schafsgehege dürfte auch das billigste Weidezaungerät reichen. Gibt es ab 100 €, dazu eine Autobatterie vom Discounter...
Ich glaube kaum, daß der Bauzaun so viel billiger war, denn
ein Bauzaunelement kostet lt. Web ~ 40 € (~3,5 m lang)
Gruß
Wolf
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 19:30
von Ulrike
Er könnte es eigentlich nur von außen erwischt haben, wenn es im Zaun festgehangen hat, selbst das blödeste Schaf würde wohl die Anwesenheit eines Wolfs bemerken. Aber da wir beide nicht dabei waren, kann man nur Vermutungen anstellen.
Die Netzzäune sind auch nicht so einfach zu handhaben, erstmal ist da das Problem der Ableitung und was auf langen geraden Strecken funktioniert, wird mit jeder Ecke die man bauen muß schon viel schwieriger. Der Zaun muss ja auch stabil stehen.
Übrigens - billige Weidezaungeräte kann man vergessen - sie sind halt billig und so funktionieren sie dann auch.
Ich will ja gar nicht sagen, dass es nicht geht - aber es ist eben schwierig.
Ulrike
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 19:58
von Caronna
Das es wirklich ein WOlf war steht nirgendwo. Das gleiche Zenario trifft auch auf einen Hund zu.
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 20:04
von Ulrike
Die DNA-Auswertung dauert ja immer recht lange und ist überhaupt nur möglich, bei entsprechend guten Spuren.
Im Text hörte es sich so an, als wäre dort schon einmal ein Wolf aktiv gewesen.
Ulrike
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 20:08
von Grauer Wolf
Caronna hat geschrieben:Das es wirklich ein WOlf war steht nirgendwo. Das gleiche Zenario trifft auch auf einen Hund zu.
Du weißt doch, im Zweifelsfall war's immer der große, böse Wolf, auch wenn er's nicht war...
Gruß
Wolf
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 22. Aug 2015, 20:15
von Ulrike
Taja - Ende jeder Überlegung - was soll man dazu noch schreiben.
Die Leute, die den Wolf nicht wollen, sind genauso - am Ende ist es immer ein wildernder Hund, sagen sie.
Ulrike
Re: Wolfsrisse verunsichern Schafhalter
Verfasst: 23. Aug 2015, 00:01
von Lämmchen
Grauer Wolf hat geschrieben:
Und wie soll er reingekommen sein? Wo der Graue reinkommt, kommt er auch mit einem Schaf oder Stücken davon wieder raus. Ich sehe aber kein entsprechendes Loch im Zaun oder in der Erde.
Gruß
Wolf
Vom Zaun ist auf dem Foto nur ein Ausschnitt zu sehen. Ein Loch im Zaun oder in der Erde könnte durchaus an einer anderen Stelle des Zaunes vorhanden sein, die auf dem Ausschnitt eben nicht zu sehen ist.
Ulrike hat geschrieben:
Die Idee für den Zaun finde ich gar nicht so schlecht, er scheint ja als beweglicher Zaun gedacht zu sein. Nur ist das Problem ja bei allen Zäunen, vor allem wenn es starre Elemente sind, die nicht dauerhaft an einer Stelle stehen, wie ist der Untergrund beschaffen. Da bleiben dann fast immer Lücken. Denke mal hier hätte man außen zusätzlich einen E-Zaun möglichst bodendicht vor die Elemente spannen müssen, das hätte vielleicht geholfen.
Vielleicht.
Ulrike
Am sichersten sind meterhohe Zäune, die tief in die Erde eingelassen sind, in der Höhe am besten mit Stacheldraht gesichert, oder gleich Natozäune oder solche, wie man sie in Tiergehegen sieht. Damit würden wir am besten alle vorhandenen Weideflächen sichern, dann hätten wir genügend Sorgfalt walten lassen. Ansonsten wird es wohl immer wieder Zwischenfälle geben und den Vorwurf, der Mensch sei schuld gewesen, weil er nicht genügend für die Sicherheit tat.
Ulrike hat geschrieben:
DNA läßt ja bekanntlich auf sich warten, das wird bestimmt dauern.
Für den Schafhalter tut es mir leid.
Ulrike
[/quote]
Wobei die Auswertung ja auch immer von bestimmten Faktoren abhängt.
Vielleicht war es auch ein streunender Hund, deren laufen in letztrer Zeit so schreckliche viele umher und es werden immer mehr. Ist ja unverantwortlich von den Hundehaltern, dass sie so nachlässig wurden und nicht besser auf ihre Hunde aufpassen, früher gab es doch auch nicht so viele Streuner.
Grüßli
Lämmchen