Hallo und Guten Abend

[Adlerauge]

Guten Abend aus Niedersachsen!

Schon lange lese ich hier im Forum mit und dachte mir, ich melde mich jetzt mal an und stelle mich bei euch vor!
Ich lebe mit meinem Mann und meiner Tochter und zwei Hütehunden sozusagen da, wo Hase und Igel sich " Gute Nacht"
sagen. Auch wir haben uns bisher immer sehr wohl hier gefühlt, wir haben die unbeschwerten Spaziergänge in Wald und
Flur immer sehr genossen. Wir fühlen uns seit einiger Zeit nicht mehr wohl! Der Gedanke, ein Wolf könnte uns begegnen oder ein
Wolfsrudel könnte uns umkreisen, macht uns Angst. Unsere Hunde sind Familienhunde. Wir möchten uns nicht vorstellen,
dass man ohne seinen Hund von einem Spaziergang wieder nach Hause kommt, weil ein Wolf ihn reißen könnte.
Im Moment ist es so, die Angst geht bei jedem Spaziergang immer mit. Darum heiße ich hier auch Adlerauge.

Liebe Grüße

Adlerauge

[SammysHP]

Hallo Adlerauge,

da du bislang auch keine Angst hattest, brauchst du nun auch keine Angst haben. Der Wolf ist für den Menschen keine reale Gefahr, höchstens vom Gefühl. Ebenso brauchst du dir keine Sorgen um deine Hunde machen. Behalte sie in deiner Nähe, dann sollte es keine Probleme geben. Eine dumme Idee wäre es natürlich, wenn der Hund auf den Wolf zuläuft. Aber entweder hat man seinen Hund in solch einer Situation vollkommen unter Kontrolle oder an der Leine. Niemand erwartet, dass du ein Freund des Wolfs wirst, aber an der Angst kann man arbeiten.

Solltest du aus dem LK Celle kommen, können wir uns auch gerne mal treffen und persönlich über das Thema sprechen. Nach meiner Erfahrung bringt das mehr als unproduktiv in einem Forum herumzureden.

[zaino]

Hi, hallo,

warum denken so viele Menschen nur leider, dass Wild-Tiere so ein brennendes Interesse an direktem Kontakt mit uns hätten?
Haben sie mit Sicherheit nicht.
Sie laufen uns mal übern Weg. Sie laufen in der Regel weg, mehr oder weniger erschrocken. Wer von Natur aus Grünzeug frisst und seit Urzeiten "Beute" war, fixer, Raubtiere möglicherweise etwas langsamer und neugieriger.
Wir stehen nicht auf Wölfchens Speisekarte. Auch wenn unsere Siedlungen auf uralten Wildwechseln stehen... das ist der Grund für die Begegnungen.

Und auch die Zahl der Hunde, die bislang in Deutschland gefressen wurden, ist bislang sehr überschaubar. Nein, ich fände es auch grässlich, wenn ein Haustier und Lebensgefährte draußen Schaden nimmt, ich lache Dich nicht aus - aber ich denke, das Risiko ist doch sehr, sehr gering.
Sammy hats beschrieben - Hund im Wald frei laufend ist aus vielen Gründen eh keine soo gute Idee, außer man hat ihn wirklich mental perfekt an der Leine.

Warum macht den Menschen allein schon der Gedanke an eine Wolfs-Begegnung Angst?
Es könnte doch auch faszinierend sein - man muss den Wolf ja durchaus nicht direkt mit Leberwurst füttern wollen.
Warum meint ihr, die Wölfe "kreisen Euch ein"? Wozu sollten sie das denn tun?
Ja, es sind wilde Tiere und Raubtiere - nein, es sind keine Monster. Sie wollen in der Regel genauso in Ruh gelassen werden und ihrer Wege gehen wie wir.
Sorry, ich wundere ich nur immer wieder. Macht Euch doch nicht das Leben selber zur Hölle. Das Risiko, das von bösartigen Artgenossen ausgeht, ist m. E. wesentlich größer als das, dass ein Beutegreifer sich unnormal und bedrohlich aufführt, mal im Ernst.

[FrauFuchs]

Hallo Adlerauge!
Herzlich Willkommen im Forum!

Du schreibst, Du liest schon eine Weile mit.
Das freut mich.
Konntest Du schon ein paar Beiträge entdecken die Dir Dein ungutes Gefühl etwas nehmen konnten?
Was müsste passieren, damit Du wieder zu mehr Entspannung findest?
Was genau macht Dir am Wolf im Wald ums Eck kongret Angst? Durch welche Fakten könntest du deine Angst relativieren? Wiederlegen? Gerechtfertigt sehen?
Stehen Deine Hunde in einem ausreichendem Gehorsam? Auch bei Ablenkung durch wild oder andere Hunde? Wenn ja! Prima! Dann sind dass doch gute Voraussetzungen eine eventuelle Wolfsbegegnung geschmeidig zu lösen.

Viele Grüße
FrauFuchs

[Adlerauge]

Vielen Dank für die Willkommensgrüße hier im Forum! Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Danke Sammy! Ich finde es sehr lieb, dass du angeboten hast, dich mit mir in Celle zu treffen. Mit dem Auto sind es von hier ca. 45 Minuten Fahrzeit.

Frau Fuchs, deine Fragen sind berechtigt und sehr gut! Am meisten Angst habe ich um meine Hunde. Ich habe die Rasse Schapendoes. Es ist ein
Holländischer Hütehund. Er braucht mindestens 1 Stunde Freilauf am Tag. Wir lieben ihn , da er ein immer lustiger Hund ist. Bei den Spaziergängen
liebt er es, weit vor zu laufen um dann freudig, mit fliegenden Ohren wieder glücklich in unsere Arme zu laufen. Beide Hunde, Mutter und Tochter, laufen
um die Wette weit vor und wieder zurück zu mir. Wenn man mit den Hunden unterwegs war, war es einfach nur schön! Man dachte an nichts und
konnte entspannen und hat sich einfach nur über die glücklichen Hunde gefreut.

Aussagen über das Wolfcenter aufgrund der Forenregeln entfernt. – SammysHP

Wegziehen ist nicht immer so einfach. Ich kann meine Hunde nicht schützen vor dem Wolf. Wenn ein Wolf im Maisfeld oder am Waldrand sitzt, kann ich nicht
mehr reagieren und er wird meine Hunde als Beute sehen. Das ist meine Angst, die ich habe.

Liebe Grüße

Adlerauge

[HowlingWolf]

Aussagen über das Wolfcenter aufgrund der Forenregeln entfernt. – SammysHP

Hallo Adlerauge,
auch von mir zunächst ein herzliches Willkommen im Forum.
Ich finde es gut, dass Du Dich informierst und nicht dem teilweise polemischen Gehetzte mancher Medien folgst.

Aussagen über das Wolfcenter aufgrund der Forenregeln entfernt. – SammysHP

Er hat den Weg zurück zu uns gefunden und wir tun gut daran, ihn in unserer Umgebung zu begleiten.
Nicht alles was sich bewegt ist Beute für den Wolf.
Der Wolf ist ein, wie die Mehrzahl der Menschen auch, Opportunist, und geht den Weg des geringsten Wiederstandes, sprich: mögliche Beute die aufgrund ihrer Größe und/oder Erfahrung eine Verletzung bei der Jagd dieser hervorrufen könnten, werden i. d. R. gemieden.

Habe keine Angst, den Wolf gibt es jetzt seit rund 20 Jahren in D und die Frage ist doch:
"Warum ist den von den prophezeiten Unglücksfällen noch kein einziger eingetreten?" Diese Frage hat mir noch keiner beantworten können!

Trotzdem, der Wolf ist ein Beutegreifer der in der Nahrungskette ganz oben steht und aufgrund dessen schon einmal keine natürlichen Feinde hat.
Vorsicht und Respekt sind angebracht. Angst ist ein jedoch schlechter Ratgeber und schränkt Dich im täglichen Leben ein! (und nicht nur bei eventl. Wolfsbegegnungen...)

Gru´ß
HowlingWolf

[holsteiner in nrw]

Hallo Adlerauge,

auch von mir ein herzliches Willkommen.
Ich finde es schön, dass du den Weg in das Forum gefunden hast. Habt ihr denn bei euch in der Wohngegend ein bestätigtes Wolfsvorkommen?
Oder beruht deine Angst auf der Tatsache, das in der Region Wölfe durchstreifen / durchstreifen könnten?

Aussagen über das Wolfcenter aufgrund der Forenregeln entfernt. – SammysHP

Um euch ein wenig die Sorge um eure Hunde zu nehmen, möchte ich dir 2 Ratschläge geben. Leider haben sie beide mit kleinen Einschränkungen der Freiheit deiner Hunde zu tun. So sehr ich es verstehen kann, dass sie sehr gerne frei laufen, hast du schon einmal über die Verwendung einer Langleine nachgedacht? Damit hast du einen guten Kompromiss zwischen Freiheit und Kontrolle der Hunde.
Der andere Ratschlag ist die Tageszeit der Spaziergänge. Wölfe sind eher in den Abendstunden und frühen Morgenstunden unterwegs. Tagsüber ist die Begegnung mit einem Wolf in unseren Breiten eher noch unwahrscheinlicher.

Ich hoffe wir werden dir hier im Forum die Angst etwas nehmen können. Wölfe haben andere Interessen als sich mit Hunden anzulegen und diese zu töten.

Liebe Gruß
Holsteiner

[SammysHP]

Ich musste leider einige Abschnitte entfernen, weil der Betreiber des Wolfcenters keine Beiträge zu ihm in diesem Forum wünscht.

@Adlerauge
Wie gesagt, im LK Celle bin ich recht mobil. Wir können uns also auch gerne irgendwo in der Mitte treffen. Ich selbst komme aus der Stadt Celle. Bei Interesse schick mir einfach eine Nachricht.

[zaino]

Aussagen über das Wolfcenter aufgrund der Forenregeln entfernt. – SammysHP

KEIN Beutegreifer ist so dämlich, blind hinter etwas herzujagen, nur weil es sich bewegt. Klar, unsere Hauskatzen machen das im Spiel. Gehts um die Wurst, bzw. die Maus, schalten die auch ihr Gehirn ein.
Ja, sie sind mit Sicherheit alle neugierig, die Beutegreifer.
Weswegen, auch das hab ich hier schon erzählt, Essensreste außerhalb vom Bus auf dem Campingplatz keine gute Idee sind. Auch Füchse oder Waschbären reagieren komisch, wenn du innerhalb der Fluchtdistanz über sie purzelst.
Hund sind für den Wolf allerdings "Verwandtschaft im Revier" - da kommt es immer drauf an, wie viel Spass beide Kontrahenden jeweils revier- und verteidigungstechnisch verstehen und ob der Hund so unter Deiner Kontrolle ist, Du so souverän bist, dass der sich zu Dir verkrümelt, im Zweifelsfall die Klappe hält und Dir die Verhandlungen überlässt. In dem Fall: Aufrichten, Platz behaupten, cool bleiben, woraufhin der Wolf oder auch die zornige Wildsau dann Leine ziehen sollte.

Auch im noch wolfsfreien Bayern ist es sehr sehr zwiespältig mit dem Laufenlassen von Hunden. Ich tu öfter Hof hüten, u. a. meist 1 bis 2 Hunde. Die Altdt. Hütehündin hat KEINEN Jagdtrieb, spackt zwar in weiten Kreisen glücklich durchs Gelände, ist aber verlässlich "mental" an einer Leine, die Gute. Der Jagd-Terror dagegen ist recht selektiv in seiner Wahrnehmung Menschen gegenüber, ansonsten ist er eben ein Jagd-Hund... mit allen Konseqenzen. In Punkto Wolf würde die Hündin vermutlich kurz rumschäkern, dann hastig anmerken, dass es nett war, Herrn und/oder Frau Wolf kennenzulernen, sie aber noch einen Termin hat - und flugs zu ihrem Ersatz-Frauchen sausen. Der Terror würde dagegen große Sch*** bauen, die sind schließlich gezüchtet, um mit einer zentnerschweren groben Wildsau anzubinden und nicht abzulassen. Und wenn umgekehrt was vor DEM wegrennt, wetzt er in der Tat bedenkenlos hinterher, bis das jeweilige Etwas sich stellt und evt. Hackepeter aus ihm macht. Dieser Hund zählt definitiv zu den Man Made Desasters... andere Kiste.
Mein Fazit inzwischen: Never ever und nimmermehr den kleinen Mistkerl im Wald von der Leine lassen. Das sind nun nicht meine Hunde - und mein Einfluß auf beide hat naturgemäß Grenzen. Das ist mit eigenem Getier hoffentlich anders und besser einschätzbar. Du musst Deine Hunde einfach gut an der "mentalen Leine", besser noch an der substantiellen haben, im Wald, und das gilt IMMER, auch Rehen, Hasen, Bodenbrütern zuliebe.
ansonsten:
Vergiß bitte Jack London und das Wolfzentrum Dörverden. Woher ich das weiß? Nun ja, ich sammle Infos und lasse den gesunden Menschenverstand walten, außerdem lebe ich nach dem Motto von Douglas Adams: KEINE Panik.

Würde der Wolf tatsächlich allem, was sich bewegt, hinterher-rasen, gäbe es übrigens schockweis gefressene Radler und noch mehr totgefahrene Wölfe Leite ich jetzt einfach mal logisch ab.

so weit mal meine Philosophie in PUnkto Wolf.

[FrauFuchs]

Hallo Adlerauge!

Zunächst mal: seltene Rasse die Du und Deine Familie gewählt haben! Ich kenne nur einen Mix aus der Rasse persönlich...war aber auch ein fröhliches, fast schon clowniges, sehr intelligentes Hündchen (war noch Dackel mit drin...)
Kein Mensch möchte gern gewohntes ändern. Hunde die einfach keine Leine brauchen sind etwas sehr Angenehmes!
Habe selbst drei Hunde und die zwei Oldies bräuchten nie eine Leine. Sogar an der Straße nicht.
Habe sie sorgfältig ausgebildet. Mir war es lang eine Horror Vorstellung diese Hunde an eine Leine nehmen zu müssen.
Hund drei (ein Nordic Mix) hat mich das Umdenken gelehrt sie ist schlau... Und uuuuuunglaublich agil. Sie springt mit der leichtfüsigkeit einer Katze... Einmal war sie nächtens sogar auf unserem Hausdach spazieren. sie lernt rasend... Und hat man sie drausen nicht ständig im Blick... Würde sie jagen gehen!
Seit ich also mit drei Hunden lebe und Mama geworden bin lernte ich: manchmal muss die Leine sein. Und sei es nur als Signal für andere Leute, dass wir keinen fremdhundekontakt wollen.

Zudem nehme ich die Hunde auch aus Höflichkeit an die Leine. Ein hundephobiker kann nicht riechen, dass die Hunde nichts von Fremden Leuten wissen wollen. Ein Mensch mit Angst vor Hunden weiß auch nicht, dass die mentale Bindung stärker ist als jede Leine.
Mit Kind änderten sich meine Wege teilweise.
Wir wohnen in einem süßen Örtchen mit vielen Leuten die Angst vor Hunden haben, schon allein deswegen nehm ich die Hunde an die Leine: aus Respekt vor meinen Mitmenschen.

Haben die Hunde sonst Genügend freie Bewegung ist es kein Beinbruch mal angeleint zu sein. Die Ausgewogenheit macht's:-)

Das Wölfe allem hinzerherhetzen was sich schnell bewegt ist Unsinn!
Bei Wölfen geht's ums nackte überleben. Wölfe gehen mit den Ressourcen ihrer Energie weitaus sparsamer um als Hunde.
Schon Erik ziemen beschrieb das Prinzip der "Test hetztjagd". Dr Udo ganslosser erklärte warum Rehe oft erst mal los hüpfen wie Gummibälle wenn sie merken: da will uns was jagen.
Der Wolf hetzt an
Die Rehe hüpfen
Der Wolf sieht wer unrund hüpft
Der unrunde Hüpfer könnte die leichteste Beute sein...
Der stärkste, am rundesten hüpfende Bock der am schwersten zu erlegende...

Usw.

Wölfe müssen aber auch erst Erfahrungen sammeln. Wie wir Menschen eben auch.

Ein erfahrener Wolf hat gelernt, welche Beute sich lohnt.

Günther Bloch und Elli Radinger haben ein Büchlein zum Thema Wolf in Deutschland herausgebracht. Einen Leitfaden für verunsicherte Menschen.
(Siehe Forum buchtipp)

Laut diesem Buch wären meine Hunde "lol" *gefährdeter* als die deinen... Wenn ich mich recht entsinne steht dort, dass kleine Hunde und sehr wolfsähnliche Hunde dem Wolf am ehesten mal unpassend vorkommen könnten.

Logisch?

Ich erkläre es mir so: rum startende, womöglich noch unerzogene fußhupen lösen ja sogar bei Großhunden oft jagdstimuli aus...
Manche Windhunde o auch nordische haben schon kleinsthunde als Beute betrachtet...

....
Sorry, muss hier abbrechen ... Söhnchen zahnt und braucht mich ...