Füchse...

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maxa67

Re: Füchse...

Beitrag von maxa67 »

Zwar bissel weit weg, aber der lief mir heute Mittag über den Weg.
DSC06901.JPG
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SammysHP
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Re: Füchse...

Beitrag von SammysHP »

Man merkt, es wird Sommer. :D
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Richard M
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Re: Füchse...

Beitrag von Richard M »

Gestern früh hatte ich mal wieder die Freude, einen Fuchs vor die Kamera zu bekommen. Das erste Mal war um 5:24 Uhr. Er hat sich auf der Wiese was zu Fressen besorgt. Da das links von mir war, habe ich mich danach auf diese Richtung konzentriert. Leider bekam ich zu spät mit, dass ein Stück weit rechts von mir ein Reh einen Fuchs vor sich her gejagt hat. Ich schätze, er ist ihrem Kitz zu nahe gekommen und dann hat sie ihn verjagt. Wäre als Foto toll gewesen. Ich will mich aber nicht beklagen :) . Beim Foto, wo er auf der Straße steht und herschaut, zog gerade ein bisschen Nebel durch. Ungefähr eine Stunde konnte ich den Fuchs beobachten und fotografieren, er hat sich scheinbar nicht großartig von mir gestört gefühlt.
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maxa67

Re: Füchse...

Beitrag von maxa67 »

Sehr schöne Session :-)
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Lone Wolf
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Re: Füchse...

Beitrag von Lone Wolf »

Wunderbar, ich oute mich hier mal als Fuchsfreund, schöne Bilder von euch. Ich hänge auch mal eins an, ein Exemplar aus Wyoming...
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Und hier einer im Gegenverkehr... ;-)
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Viele Grüße
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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Richard M
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Re: Füchse...

Beitrag von Richard M »

Die Schweizer Jägerschaft tötet massenhaft Füchse und jetzt sitzt der Gerber auf einem riesigen Berg von Fuchsfellen, die keiner haben will: https://www.blick.ch/schweiz/bern/gerbe ... 35011.html
Wird Zeit, dass das Luxemburger Modell Schule macht.
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Nina
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Re: Füchse...

Beitrag von Nina »

... und ich fand die 10 Erhängten auf dem Privatgrundstück in der Gemeinde Bruck (Bayern) schon abstossend genug:
An einem beliebten Spazierweg in der Gemeinde Bruck hängt ein gutes Dutzend toter Füchse an Holzstangen vor einem Bauernhof. Spaziergänger reagieren schockiert. [...] Etwas makaber wirkt dabei das Feldkreuz im Hintergrund. „Ist das waidmännische Tradition oder eher entgleiste Ästhetik?“, fragt ein Leser, der nicht der einzige ist, der erstaunt über diese Szenerie ist. [...] Eine Nachfrage bei dem verantwortlichen Jäger quittiert dieser überrascht. [...] „Es ist nicht mehr alltäglich“, räumt er ein. Da es offenbar Leute gebe, die sich daran störten, werde er die toten Füchse wegräumen. „Die werden ohnehin abgebalgt diese Woche“, sagt der Jäger.

Merkur, 04.02.2021: Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich“ https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 87723.html
Auch der "Merkur" hat für die "Expertenmeinungen" wieder nur Sonder-(=eigen)interessierten für eine Einschätzung Gehör verschafft:

1. Angeblicher Bejagungsgrund Räude:
Erlegt habe er die Tiere nach und nach seit Mitte Januar. Nicht nur des Fells wegen, sondern auch, weil er in der Nähe einen Fall von Räude, einer ansteckenden Hautkrankheit beobachtet habe. Bei einer zu hohen Fuchspopulation drohe diese überzuspringen. „Dann gehen sie im Sommer elend ein.“

Merkur, 04.02.2021: Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich“ https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 87723.html
Wissenschaftliche Meinung zur Räude:
Gute Erfahrungen bei der Behandlung werden insbesondere mit dem Einsatz von Futterködern, in denen sich Medikamente finden, gemacht. In vielen Fällen reicht eine einmalige Behandlung mit einem Medikament, welches in einer Kautablette oral verabreicht werden kann. Ähnlich wie bei Tollwut und Fuchsbandwurm gibt es auch bei der Räude keinen Anhaltspunkt dafür, warum eine noch intensivere Bejagung die Ausbreitung der Räude eindämmen sollte - immerhin hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Reduktion der Fuchsdichte mit jagdlichen Mitteln nicht möglich ist. Zudem fördert die Bejagung Wanderbewegungen in Fuchspopulationen, wodurch die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Erkrankung - ähnlich, wie es für die Tollwut nachgewiesen ist und für den Fuchsbandwurm vermutet wird - eher steigen als sinken dürfte. Im Ergebnis lässt sich somit auch im Falle einer bestehenden Räude eine Bejagung nicht rechtfertigen. Im Gegenteil, eine Bejagung wäre angesichts der bestehenden und sogar effizienteren Methoden unverhältnismäßig.

Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.: 26.01.2021: Die Fuchsjagd im Jahr 2021 –Zeugnis eines überholten Jagdverständnisses, Seite 37 https://djgt.de/news/20210126104044_202 ... hsjagd.pdf
2. Angeblicher Bejagungsgrund Populationsmanagement ("keine natürlichen Feinde"):
Für Jäger ist die Krankheitsbekämpfung nicht der einzige Grund, weshalb im Winter verstärkt Füchse dran glauben müssen. „Sie haben so gut wie keine natürlichen Feinde“, sagt Karem Gomaa, Chef der Ebersberger Kreisgruppe im Bayerischen Jagdverband.

Merkur, 04.02.2021: Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich“ https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 87723.html
Wissenschaftliche Meinung:
Zu diesem Thema existieren seit vielen Jahren Studien, die sich intensiv mit Selbstregulierungsmechanismen einzelner Arten beschäftigen. Bereits im Schädlingsgutachten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus dem Jahr 1991 heißt es hierzu: „Es ist nach wie vor offensichtlich vielen mit Verminderungsmaßnahmen befassten Menschen unklar, dass Reduzierungen in aller Regel die natürlichen innerartlichen Regulationsmechanismen außer Funktion setzen und zu einer ständigen Ankurbelung der Vermehrung führen. “Auch danach hat es immer wieder zahlreiche Gutachten gegeben, die genau dieses Ergebnis immer wieder bestätigt haben. Erst kürzlich gab es hierzu wieder umfassende Berichte aus der Schweiz. Trotz alledem halten viele Jäger an diesem Argument fest. Nachweise, die diese Annahme bestätigen,werden jedoch nicht erbracht. [...] Ein Beispiel, dass den fehlenden Regulierungsbedarf durch den Menschen seit Jahren kontinuierlich bestätigt, ist Luxemburg. Seit 2015 ist in Luxemburg die Fuchsjagd komplett ausgesetzt. [...] In diesem Zusammenhang wird vielmehr festgestellt, dass eine Bejagung aus Gründen der Bestandskontrolle nicht sinnvoll ist, da der Fuchs sehr anpassungsfähig ist und Populationsrückgänge mit höheren Reproduktionsraten kompensiert. [...] Nach nunmehr fünf Jahren lässt sich im Ergebnis festhalten, dass die „Schreckensszenarien ausufernder Fuchsbestände oder der Ausbreitung von Wildkrankheiten, welche der Jagdverband FSHCL prognostiziert hatte, nicht eingetreten [sind]. Seit Einführung des Fuchsjagdverbotes hatten sich die Jagdbefürworter mit fadenscheinigen Argumenten sowie massiver Lobby-und Pressearbeit gegen die Schonung der nützlichen Beutegreiferausgesprochen – zum Glück ohne Erfolg, denn das Fuchsjagdverbot ist eine wahre Erfolgsgeschichte: Natur- und Forstverwaltung haben keine Probleme durch das Fuchsjagdverbot festgestellt; es gibt keine Indizien für eine Zunahme der Fuchspopulation. Kontrollen und Zählungen mit Wildkameras würden eher auf einen stabilen, gleichbleibenden Bestand hindeuten.

Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.: 26.01.2021: Die Fuchsjagd im Jahr 2021 –Zeugnis eines überholten Jagdverständnisses, Seite 27-29 https://djgt.de/news/20210126104044_202 ... hsjagd.pdf
3. Angeblicher Bejagungsgrund Niederwildschutz:
Für Wildvögel, speziell die Bodenbrüter seien die Raubtiere aber gefährliche Fressfeinde, die beispielsweise die Gelege von Kiebitz und Enten plünderten. Es gelte, eine zu hohe Dichte an Tieren in der Region zu verhindern.

Merkur, 04.02.2021: Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich“ https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 87723.html
Wissenschaftliche Meinung:
Auch der immer wieder angeführte Rückgang der Bodenbrüter oder gar der Biodiversität kann dem Fuchs nicht angelastet werden. Das Rebhuhn ist z.B. in Luxemburg bereits Anfang der 1980er-Jahre fast ausgestorben gewesen, trotz der damals noch intensiven Fuchsjagd. Der Verlust der Artenvielfalt, insbesondere unter den Bodenbrütern, beruht vielmehr auf der Zerstörung ihres Lebensraumes und dem damit einhergehenden Insektenverlust als Futterquelle. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sind die eigentlichen Gründe für den Rückgang dieser Tierarten auch nicht in der Zahl der Füchse zu sehen, sondern in dem anhaltenden Flächenverbrauch durch den Menschen sowie in der Intensivierung der Flächennutzung durch die Landwirtschaft. Damit einhergehend sind die Verringerung der Kulturpflanzenvielfalt und die Monotonisierung der Landschaft zu sehen, die zu einer Verringerung der Artenvielfalt führen. [...] Vor diesem Hintergrund gibt es daher in aller Regel keine naturschutzfachliche Notwendigkeit für den Abschuss von Füchsen. Sollten Füchse in Ausnahmefällen dann aber doch einmal naturschutzfachliche Probleme bereiten, sollte eine Entscheidungsbefugnis nicht allein dem jeweiligen Jagdausübungsberechtigten überlassen werden. Die Zuständigkeiten für die Einleitung der gebotenen Maßnahmen sollte dann vielmehr bei der zuständigen Naturschutzbehörde liegen. Unter „gebotenen Maßnahmen“ ist dann aber nicht unbedingt die Jagd auf den Fuchs gemeint, sondern es ist gemäß den Grundsätzen der Verhältnismäßigkeit das mildeste Mittel einzusetzen. [...] Schließlich darf man nicht übersehen, dass einige der Tierarten, die angeblich durch die Bejagung von Füchsen “geschützt“ werden sollen, von eben genau diesen Jägern selbst erlegt werden. Feldhasen und Rebhühner sind zwei typische Beispiele dafür. Hier scheint es im Ergebnis daher weniger um Artenschutz, sondern mehr um ein Konkurrenzdenken zu gehen.

Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.: 26.01.2021: Die Fuchsjagd im Jahr 2021 –Zeugnis eines überholten Jagdverständnisses, Seite 29-31 https://djgt.de/news/20210126104044_202 ... hsjagd.pdf
Immerhin herrscht Konsens beim Thema Pelzverkäuflichkeit:
Bleibt noch zu klären, was mit den Fuchsfellen passiert. „Die sind zu schade zum Wegwerfen“, sagt der Jäger. Verkaufen ließen sie sich aber ebenso wenig. Er werde sie gerben lassen. „Vielleicht lasse ich mir eine Decke daraus machen.“

Merkur, 04.02.2021: Aufgehängte Füchse am Wegesrand schockieren Spaziergänger - Jäger räumt ein: „Nicht mehr alltäglich“ https://www.merkur.de/lokales/ebersberg ... 87723.html
«Wir bleiben momentan auf 5000 Fellen sitzen», sagt er weiter. «Wenn wir sie nicht bald verkaufen können, müssen wir sie vermutlich sogar wegwerfen.»
Sogar international habe die Berner Firma jetzt die Werbetrommel gerührt, damit die vielen Füchse nicht im Müll enden: «Bislang ohne Erfolg. Es hat einfach niemand eine Verwendung dafür.»


Blick.ch, 08.02.2021: Gerber Neuenschwander produziert nachhaltig, aber am Markt vorbei - 5000 Felle für die Füchse! https://www.blick.ch/schweiz/bern/gerbe ... 35011.html
Immer wieder wird auch die Gewinnung des Fuchspelzes als Grund für die Tötung von Füchsen angeführt. Bei der Pelzgewinnung geht es (im Gegensatz zur Erzeugung von Nahrungsmitteln) heutzutage nicht mehr um menschliche Erhaltungsinteressen, sondern um die Gewinnung eines verzichtbaren Konsumproduktes. Im Rahmen der erforderlichen Abwägung kann daher auch die Pelzgewinnung nicht gegenüber dem Wohlbefindens- und Unversehrtheitsinteresse des Fuchses überwiegen. In diesem Kontext wurde auch häufig auf die Fellwechsel GmbH verwiesen, die einen Bruchteil der u.a. im Rahmen der Fuchsjagd erlangten Felle zur Pelzgewinnung nutzte. Im Jagdjahr 2018/19 wurden beispielsweise weniger als zwei Prozent der getöteten Raubsäuger durch die Fellwechsel GmbH überhaupt nur verwertet. Die „Fellwechsel GmbH“ wurde inzwischen aufgrund mangelnden Erfolges aufgelöst und in die neue „Fellwechsel Vertrieb GmbH“ überführt. Der DJV, der an der Fellwechsel GmbH beteiligt war, wollte sich Berichten zufolge Ende letzten Jahres auch als Gesellschafter aus dem Geschäft zurückziehen. Allen voran kann es aber nicht sein, dass ein Interessenverband sich selbst einen Grund für die Bejagung von Füchsen schafft, zumal die letzten bestehenden Pelzfarmen in Deutschland geschlossen wurden und die Pelztierhaltung damit Geschichte ist.

Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutzrecht e. V.: 26.01.2021: Die Fuchsjagd im Jahr 2021 –Zeugnis eines überholten Jagdverständnisses, Seite 38-39 https://djgt.de/news/20210126104044_202 ... hsjagd.pdf
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Nina
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Re: Füchse...

Beitrag von Nina »

Nicht nur Rehe und Wildschweine sterben in deutschen Wäldern und auf deutschen Äckern zu Hunderttausenden. Weniger bekannt ist, dass Füchse in ähnlichen Größenordnungen getötet werden – obwohl ihr Fleisch gar nicht und ihr Fell nur in sehr geringem Umfang verwertet wird. Mehr als 450.000 der rotbraunen Pelztiere starben in der Jagdsaison 2019/20. [...] Außerhalb von Jägerkreisen hat die Fuchsjagd nicht viele Freunde in Deutschland. Von einer „sehr ernsten Angelegenheit“ spricht etwa Deutschlands wohl bekanntester Förster, Peter Wohlleben. In einem Unterstützervideo für das Aktionsbündnis Fuchs sagt der Forstwirt: „Zehntausende Füchse werden in Deutschland geschossen und auch in Fallen gefangen. Das ist Tierquälerei.“ Es sei unnötig, weil man die Bestände der Füchse nicht regulieren könne. Und es sei auch nicht notwendig. „Bitte schafft die Jagd auf den Fuchs ab“, appelliert Wohlleben an die politisch Verantwortlichen.

GEO, 24.02.2021: Streitthema Fuchsjagd: ökologisch sinnvoll oder reine Tierquälerei? https://www.geo.de/natur/tierwelt/24077 ... oder-reine
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Nina
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Re: Füchse...

Beitrag von Nina »

Höhere Fuchspopulationen korrelieren mit niedrigeren Fallzahlen von Borreliose:
Der niederländische Biologe Hofmeester* verglich 20 Waldgebiete mit unterschiedlichen Populationsdichten von Beutegreifern wie Füchsen und Mardern. Seine höchst interessante Erkenntnis: In Gebieten, in denen viele Füchse lebten, trugen weitaus weniger Zecken Erreger der Lyme-Borreliose in sich.

Als Grund dafür identifizierte er den Einfluss der Beutegreifer auf das Verhalten von Mäusen, die als Hauptreservoir des Borreliose-Erregers gelten. Wo es genügend Beutegreifer gibt, halten Mäuse sich häufiger im Verborgenen auf und werden so seltener von Zeckenlarven befallen. Dadurch kann die Borreliose sich schlechter in der Mäusepopulation verbreiten, Zecken nehmen den Erreger seltener auf, und die Übertragungswahrscheinlichkeit auf den Menschen sinkt. Der Schutz von Füchsen kann also dazu beitragen, Menschen, aber auch Haus- und andere Wildtiere vor von Zecken übertragenen Krankheiten zu schützen!

Forscher regen Schonung von Füchsen an
Die Autoren der in den renommierten britischen “Proceedings of the Royal Society of Biological Sciences” veröffentlichten Studie regen daher an, unser Verhältnis zu Beutegreifern wie dem Rotfuchs zu überdenken. Gerade Füchse würden in nahezu ganz Europa intensiv bejagt, statt sie als Verbündete im Kampf gegen Krankheiten zu würdigen und zu schützen.

Wildtierschutz Deutschland, 12.04.2021: Mit Füchsen gegen die von Zecken übertragene Borreliose https://www.wildtierschutz-deutschland. ... zeckenzeit
Tim R. Hofmeester, Patrick A. Jansen, Hendrikus J. Wijnen, Elena C. Coipan, Manoj Fonville, Herbert H. T. Prins, Hein Sprong and Sipke E. van Wieren: Cascading effects of predator activityon tick-borne disease risk (2017) http://dx.doi.org/10.1098/rspb.2017.0453
https://docs.wixstatic.com/ugd/173a38_4 ... f53bee.pdf
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Nina
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Re: Füchse...

Beitrag von Nina »

STADT LAND FUCHS - absolut sehenswerter Film von Rosie Koch und Roland Gockel:
Über zwei Jahre lang blieben die beiden Filmemacher Roland Gockel und Rosie Koch den Füchsen in Berlin, Hamburg und an der Norddeutschen Küste auf der Spur. Das Ergebnis ist ein tiefer Einblick in das überraschend hingebungsvolle und oft unterschätzte Familienleben von Füchsen in der Stadt und auf dem Land.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
Der Film zeigt in wunderbaren Aufnahmen den unterschiedlichen Lebensalltag von Stadt- und Landfüchsen. Auf der einen Seite reichlich Nahrung und feste Familienstrukturen, auf der anderen Seite jagdliche Verfolgung, Revierkämpfe, Nahrungsknappheit und zersplitterte Familienstrukturen.
Berlin. [...] Viele Lehrbücher sagen, dass sich ein sechs Monate alter Jungfuchs selbst versorgen muss, aber das Alttier will den Jungen nicht nur füttern, sondern ihn auch vom Parkplatz weglocken - denn die Stadt erwacht. [...] Gekonnt fängt er die Maus und überlässt sie dem ungeschickten Anfänger. Die beiden Füchse sind Mitglieder des alteingesessenen "Regierungsviertel-Clans". Seit Jahrzehnten schon leben hier Generationen eines Rudels. Das ranghöchste Männchen hat bereits viele Würfe großgezogen. Müde von der Nachtschicht genießt der Alte den Anblick der gesunden und verspielten Sprösslinge. Berliner Füchse sind frei von Tollwut und Bandwurm - für ihre menschlichen Nachbarn also völlig ungefährlich. Durch ständigen Körperkontakt und Fellpflege festigen die Tiere ihre Beziehungen untereinander. Wenn es immer unruhiger wird im Regierungsviertel, zieht sich der Alte zurück. Er wird den Tag in seinem Zuhause unter Bürocontainern verschlafen.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
Auf dem Land weht in dieser Jahreszeit ein anderer Wind. Fuchsfähen ziehen ihre Welpen hier oft alleine auf und sind im Herbst am Ende ihrer Kräfte. [...] Wie viele Fähen in bejagten Gebieten ist sie alleine und muss ihren Nachwuchs schnell zur Selbstständigkeit erziehen.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
Kein Wunder also, dass Stadtfüchse, die lernen, die Gefahren des Straßenverkehrs richtig einzuschätzen, viel älter werden als ihre Verwandtschaft auf dem Land. Gerade im Herbst wird das Landleben für Füchse besonders schwierig. Wenn sich die Zugvögel auf den Weg nach Süden machen, müssen auch die jungen Landfüchse ihr Heimatrevier verlassen. Seine Geschwister haben sich bereits auf den Weg gemacht. Zuletzt hatte die Fähe keine Kraft mehr, alle zu versorgen. Während der Aufzucht hatte sie nie Zeit, eine engere Beziehung zu ihren Jungen aufzubauen. Jetzt will sie einfach nur ihre Ruhe. [...] Jungfüchse auf dem Land verlieren im Herbst bis zu 30 Prozent ihres Körpergewichts.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
Die eigentliche Gefahr lauert ganz woanders... Seit jeher werden Füchse mit verschiedensten Methoden bejagt. Zum Beispiel stellen Jäger in Reichweite ihrer Hochstände Mäuseburgen auf. Weiches Stroh und ein gefülltes Futterrohr sind perfekte Nistbedingungen für Mäuse. Ihr Geruch lockt den Fuchs dann direkt vor die Flinte des Jägers. Allein in Deutschland und Frankreich werden jährlich über eine Million Füchse getötet. Denn ihm wird immer noch nachgesagt, Krankheiten zu übertragen und bedrohte Arten zu gefährden. Doch wie sinnvoll ist die Jagd auf Füchse? Westeuropa ist längst frei von Tollwut. Hinzu kommt, je mehr Tiere in die Falle gelockt und erschossen werden, desto mehr Jungtiere werden geboren. Selbst rangniedrige Fähen gebären dann überdurchschnittlich viele Welpen um Verluste auszugleichen. Jungtiere sind aber anfälliger für den Fuchsbandwurm. So wird die Verbreitung des Bandwurms, das zeigen Studien, durch die Jagd sogar begünstigt. Und unter der industriellen Landwirtschaft leidet die Artenvielfalt entschieden mehr als unter futtersuchenden Füchsen. Mehr und mehr Experten fordern deshalb, die undifferenzierte Jagd auf Füchse zu verbieten.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
In den Städten sind die Füchse vor Jägern weitestgehend sicher - und leben überraschend artgerecht. Wegen des großen Nahrungsangebots gibt es hier vergleichsweise viele Füchse. Trotzdem bleiben Begegnungen mit ihnen für die meisten Stadtbewohner etwas Besonderes - es sei denn, sie teilen regelmäßig die Nachtschicht mit den Füchsen. Viele Polizisten und Wachleute kennen "ihre" Füchse persönlich und betrachten sie mit kollegialer Sympathie. Schließlich sind Füchse als Gesundheitspolizei tätig - zuständig für Müll und Nagetierbefall. Diese gegenseitige Toleranz gewährt Berliner Jungfüchsen Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft. Die Stadt bietet dem intelligenten Anpassungskünstler eine reizvolle Alternative zu den stetig schrumpfenden Lebensräumen auf dem Land. In den Städten belibt den Tieren das Leid der Jagd erspart, die aufgrund aktueller Studien zunehmend in die Kritik gerät. Immer mehr Menschen, unter ihnen auch viele Förster und Jäger, hinterfragen Sinn und Notwendigkeit der Fuchsjagd. Vielleicht bekommen die Landfüchse endlich ebenfalls die Chance, wieder in arttypischen intakten Familiengruppen zu leben. Genau wie ihre Verwandten in der Stadt könnten sie dann stabile Reviere pflegen und an ihre Jungen vererben.

NDR, 21.07.2021: Stadt Land Fuchs; in der Mediathek verfügbar bis 21.07.2022 https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... n1396.html
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