Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Alpenwolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben: Die Analysen von Überresten gefressener Beute spricht eine eindeutige Sprache.
Wolf
Die Sachsenstudie besagt aber bei der Hauptbeute genau das Gegenteil.
Alpenwolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Ich rede nicht von Inuit (Anmerkung: "Inuit" ist Plural (nicht Innuits), der Singular ist "Inuk") und anderen Natives, ich rede von Holzkonzernen, von Holzfällern, von Jagd- und Angeltouristen = Lusttötern und ähnlichem {Selbstzensur}, der Jagd nach Bodenschätzen (Goldsucher sind umwelttechnisch gesehen genauso die Pest wie Ölkonzerne und hinterlassen gewaltige Schäden) u.ä.!
Sie wollen entweder nicht begreifen oder Sie wollen provozieren. Über letzteres kann ich hinwegsehen über ersteres nicht.
Gruß
Wolf
Ich nehme an der durchschnittliche Haida auf POW ist Jäger, angelt und im Brotberuf vielleicht Holzfäller. Der darf zwar bleiben, aber er verliert den Job, darf nicht mehr angeln und jagen und lebt von der Armenausspeisung. Philanthrop scheinen sie mir keiner zu sein.
Grauer Wolf

Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Die Sachsenstudie besagt aber bei der Hauptbeute genau das Gegenteil.
Ich beziehe mich auf Analysen von Doug Smith (das war eine Doku, daher keine schriftliche Quelle). Untersuchung der Überreste (Zähne, Knochenquerschnitt) zeigte, daß gesunde, kräftige Tiere im besten Alter kaum unter der Beute sind, was auch logisch ist. Wölfe sind Meister der Körpersprache und ein Stück Wild, daß auch nur einen Hauch unrund läuft, fällt denen sofort auf. Entsprechend ist bei wehrhafter Beute auch das Jagdverhalten: Anjagen, testen, anjagen, testen, bis wolf was passendes gefunden hat... Was nicht heißt, daß nicht auch kräftige, gesunde Tiere gerissen werden. Aber alte, kranke und vor allem junge Beutetiere (also alles was relativ schwach ist) stellen logischerweise das Hauptkontingent.

Bei Rehen hierzulande sieht das anders aus, die sind klein, wehrlos, eine einfache Beute, die keine größere Sorgfalt bei der Auswahl braucht und hierzulande in rauhen Mengen verfügbar ist. Es ist einfacher, ein zweites Reh als Nachschlag zu holen, als sich mit einem wehrhaften Hirsch auseinanderzusetzen. Entsprechend sind gerade in Sachsen trotz sehr guten Rotwildbestandes Rehe als Beute überrepräsentiert.

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von zaino »

Alpenwolf hat geschrieben: Ich nehme an der durchschnittliche Haida auf POW ist Jäger, angelt und im Brotberuf vielleicht Holzfäller. Der darf zwar bleiben, aber er verliert den Job, darf nicht mehr angeln und jagen und lebt von der Armenausspeisung. Philanthrop scheinen sie mir keiner zu sein.
Woraus leiten Sie DAS jetzt wieder ab? :grumpy:
Lutra
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Lutra »

Alpenwolf hat geschrieben:
Grauer Wolf hat geschrieben: Die Analysen von Überresten gefressener Beute spricht eine eindeutige Sprache.
Wolf
Die Sachsenstudie besagt aber bei der Hauptbeute genau das Gegenteil.
Nein. Es wurde festgestellt, dass Rehe aller Altersklassen erbeutet wurden. Sie sind ja nun mal weiß Gott nicht besonders wehrhaft. Bei ihnen sind wohl eher die scharfen Sinne ausschlaggebend, das rechtzeitige Bemerken des Beutegreifers, die rechtzeitige Flucht. Und diese Eigenschaften kann man an den Beuteresten nun mal schlecht feststellen. Sie machen aber Wild erst zum Wild, Stichwort "Verhausschweinung". Und so gesehen müßten Heger des Wildes eigentlich froh sein über diese Selektion nach Sinnesleistung der Beute. Dazu ist der zweibeinige Heger garantiert nicht in der Lage.
Alpenwolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Alpenwolf »

zaino hat geschrieben:
Alpenwolf hat geschrieben: Woraus leiten Sie DAS jetzt wieder ab? :grumpy:
Na, was glauben sie wie das Wirtschaftsleben auf POW aussieht? Wie in der Wallstreet?
Alpenwolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Alpenwolf »

Lutra hat geschrieben:

Nein. Es wurde festgestellt, dass Rehe aller Altersklassen erbeutet wurden. Sie sind ja nun mal weiß Gott nicht besonders wehrhaft. Bei ihnen sind wohl eher die scharfen Sinne ausschlaggebend, das rechtzeitige Bemerken des Beutegreifers, die rechtzeitige Flucht. Und diese Eigenschaften kann man an den Beuteresten nun mal schlecht feststellen. Sie machen aber Wild erst zum Wild, Stichwort "Verhausschweinung". Und so gesehen müßten Heger des Wildes eigentlich froh sein über diese Selektion nach Sinnesleistung der Beute. Dazu ist der zweibeinige Heger garantiert nicht in der Lage.
Nein, es wurde festgestellt, dass sich die Rehe gem. ihrer Altersklassenverteilung im lebenden Zustand auch in der Wolfslosung befinden. Der Wolf jagt diese Beute also völlig selektionslos nach dem Schema Zahl vor Wahl. Sollte ich da die Hypothese heraushören, dass der Wolf selektiv nur "sinnesschwache" Rehe fressen würde, dann können sie mir sicher sagen wie sie auf diese Idee kommen.
Grauer Wolf

Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Sollte ich da die Hypothese heraushören, dass der Wolf selektiv nur "sinnesschwache" Rehe fressen würde, dann können sie mir sicher sagen wie sie auf diese Idee kommen.
Das wurde so überhaupt nicht behauptet, aber die Idee ist logisch und nachvollziehbar. Rehe, die besonders alert sind, dürften einen leichten Selektionsvorteil haben: Wer den Wolf auf die größte Distanz und zum frühesten Zeitpunkt bemerkt, lebt länger, kann sich länger fortpflanzen, erzeugt mehr Nachkommen, klassische Evolution eben: Survival of the fittest. Prädator-Beute-Beziehungen beinhalten ein ständiges Wettrüsten.
Lutra hat geschrieben:Und so gesehen müßten Heger des Wildes eigentlich froh sein über diese Selektion nach Sinnesleistung der Beute. Dazu ist der zweibeinige Heger garantiert nicht in der Lage.
Wetten, daß die das gaaar nicht sind? :lol: Die jammern und beklagen sich ja jetzt schon, das Wild wäre zu mißtrauisch und zu schwer zu erlegen. Da, wo der Wolf läuft und die natürliche Wachsamkeit der Schalenwildes wieder an die Oberfläche holt, ist die Zeit des lustigen Scheibenschießens vorbei...
Das fuchst wohl etliche der herrschaften, den aus einem vergnüglichen Hobby mit anschließendem, feucht-fröhlichem Begießen der Beute mit "Jägermeister" wird wieder das, was die Jagd immer war: Harte Arbeit!

Gruß
Wolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von SammysHP »

Ein Wolf holt sich das, an das er leicht kommt. Wenn da nunmal ein fittes Reh steht und gerade kurz einen geistigen Blackout hat oder der Wolf gerade bereit ist, etwas mehr zu investieren, dann wird das genauso gerissen wie das kränkelnde Reh von nebenan. Der Wolf macht auch nicht das, was die Jäger immer von sich behaupten, aber oftmals sind schwache Tiere halt leichter zu erlegen.
Alpenwolf
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Re: Alaska: Isolierte Wolfpopulation vor dem Zusammenbruch

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:
Das wurde so überhaupt nicht behauptet, aber die Idee ist logisch und nachvollziehbar. Rehe, die besonders alert sind, dürften einen leichten Selektionsvorteil haben: Wer den Wolf auf die größte Distanz und zum frühesten Zeitpunkt bemerkt, lebt länger, kann sich länger fortpflanzen, erzeugt mehr Nachkommen, klassische Evolution eben: Survival of the fittest. Prädator-Beute-Beziehungen beinhalten ein ständiges Wettrüsten.

Das fuchst wohl etliche der herrschaften, den aus einem vergnüglichen Hobby mit anschließendem, feucht-fröhlichem Begießen der Beute mit "Jägermeister" wird wieder das, was die Jagd immer war: Harte Arbeit!

Gruß
Wolf
Wissen sie jetzt wirklich nicht, dass der Trughirsch Reh im Gegensatz zum Rotwild ein nahrungsselektierender Schlüpfer ist und wie der Wolf das Reh bejagt?

Jagd ist kein Hobby, sondern Passion, aber sie haben insofern recht, dass nur die schwierige Jagd auch eine hochwertige Jagd ist oder anders gesagt: Der steile Weg ist das Ziel. So gesehen ist der Wolf gerade für die deutsche Jagd und ihren Fehlern ein wahrer Segen.
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