Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Bei Telefon und Internet hat man ja heutzutage üblicherweise Flatrates, da fallen keine Extrakosten an. Aber die Kilometer sollte man den Leuten unbürokratisch ersetzen (500 € in einem Monat drauflegen geht gar nicht) und daß sie "in offizieller Mission" unfallversichert sind, wäre imho selbstverständlich. Schein nicht der Fall zu sein. -> Nicht korrekt!HaBe hat geschrieben:http://www.kreiszeitung.de/lokales/nien ... 70827.html
Das ist es, was mich Abstand nehmen läßt von meinem Plan , Wolfsberater zu werden (die Kenntnisse dazu hätte ich alleweil). Ich würde hier nur Entscheidungen akzeptieren, die mit fachlichem Wissen und Gewissen vereinbar wären. Politischem, wirtschaftlichem oder hysterischem„Es herrscht völlige Unsicherheit, es gibt keine Weisung, wie mit Wölfen umzugehen sei, die sich am Tage dem Menschen nähern“,...

Das sollte ein Wolfsberater eigentlich wissen: "Ja" und "Hund an die Leine und taktischer Rückzug".„Was passiert, wenn ein Wolf angefahren wird und noch lebt?“, „Was sage ich einem Waldkindergarten auf die Frage, ob die Erzieherinnen mit den Kindern im Wald spielen dürfen?“, „Was rate ich Hundehaltern, wenn sie mit ihrem Hund einem Wolf begegnen?“. Das seien Fragen, auf die es keine Antworten gibt. „Und auch keine Lösung“, schiebt Lohmeyer nach. Außerdem: Alle bisherigen „Schulungen“ der Wolfsberater hätten „keine Antworten gebracht“.
Wenn aber die Videodoku, die ich über so eine Wochenendschulung mal gesehen habe, typisch ist, dann ist das eine Katastrophe. Was da in einer Gruppe von etlichen Personen vermittelt wurde, hatte nach meiner Auffassung Grundschulniveau...
...wenn's hoch kommt...

Über den Wolf gelernt haben die nicht viel...
Gruß
Wolf
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Darf ja auch nichts kosten das Ganze. Munster hat jetzt was, den vierten Wurf? Zwei Generationen die abwandern oder abgewandert sind? Da ist ja noch massig Zeit sich um das Thema zu kuemmern...
So lange koennen die Leute im Ehrenamt ihren Kopp hinhalten. Ein Armutszeugnis der Politik in Niedersachsen.
So lange koennen die Leute im Ehrenamt ihren Kopp hinhalten. Ein Armutszeugnis der Politik in Niedersachsen.
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Der Artikel liest sich so, als wäre dieser Wolfsberater nicht über die Grundschule hinaus gekommen. Für ein Ehrenamt gibt es kein Geld, das weiß man vorher, und die 500 Euro seit November bedeuten, er hätte jeden Monat einen vollen Tank verfahren, da fragt man sich wohin und wofür. Die anderen Angaben sind sachlich ganz schön daneben, jeder halbwegs in Wolfssachen gebildete Mensch kann die Fragen aus dem Stand beantworten und mit den verbleibenden Unwägbarkeiten umgehen.
Grundsätzlich halte ich ehrenamtliche Wolfsberater für eine Schnapsidee, entweder man hat Expertise und die wird dann auch honoriert, oder man ist Laie und kann eh niemandem wirklich helfen. Wenn so ein Wochenendkurs-Experte dann lamentiert, es liefe nicht in seinem Sinne, dann ist es besser, dass solche Ahnungslosen es komplett lassen, zumal wenn die nicht in der Lage sind, sich die notwendigen Kenntnisse anzueignen. Und dem Tenor nach will der gar nichts vom Wolf wissen, sondern Kohle haben für ein Ehrenamt.
Grundsätzlich halte ich ehrenamtliche Wolfsberater für eine Schnapsidee, entweder man hat Expertise und die wird dann auch honoriert, oder man ist Laie und kann eh niemandem wirklich helfen. Wenn so ein Wochenendkurs-Experte dann lamentiert, es liefe nicht in seinem Sinne, dann ist es besser, dass solche Ahnungslosen es komplett lassen, zumal wenn die nicht in der Lage sind, sich die notwendigen Kenntnisse anzueignen. Und dem Tenor nach will der gar nichts vom Wolf wissen, sondern Kohle haben für ein Ehrenamt.
Wir zerstören Millionen Blüten, um Schlösser zu errichten, dabei ist eine einzige Distelblüte wertvoller als tausend Schlösser.
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Ooops, ich hab' einen Fehler reingeschrieben. 500 € seit November bis jetzt, nicht etwa in einem Monat... Das wären auch ein bißchen viel km... Sorry...
Gruß
Wolf

Gruß
Wolf
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Das Armutszeugnis liegt noch ganz woanders. Wenn eine Ministerin den Möllner Jungwolf, der die Schafe nicht aufgeben wollte, als verhaltensauffällig einstuft und potentiell zum Abschuß freigibt, dann zeugt das von grandioser Nichtahnung, weil dieses auf Beute fixierte Verhalten eben völlig im Rahmen des natürlichen Verhaltensspektrum liegt, wie erfahrene Freilandforscher bestätigen.HaBe hat geschrieben:Ein Armutszeugnis der Politik in Niedersachsen.
Es ist immer wieder das gleiche: Politiker reißen ihr großes Mundwerk über Dinge auf, von denen sie keine Ahnung haben. Hätte sie mal vorher wirkliche Experten konsultiert. Auf einen, der a bisserl mehr Ahnung von Wölfen hat als üblich, wirkt so etwas nur peinlich...
Gruß
Wolf
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Was mir noch auffällt, ausgerechnet der NABU wird hier kritisiert, dabei hat der Markus Bathen vom Projektbüro Wolf in sehr scharfer Form verlangt, die "zuwenig scheuen" Wölfe zu beobachten. Mir geht das schon zu weit, was der bezüglich Entnahme da von sich gibt, aber darüber kann man diskutieren:
https://www.nabu.de/news/2015/02/18428.html
https://www.nabu.de/news/2015/02/18428.html
Naja, das sollte niemanden wundern, Politiker sind fast alle "hauptberufliche Laien", zum Glück haben die sich ja korrigiert und nach den zuvor unglücklichen Äußerungen in Niedersachsen genau das gemacht oder versucht, was die wirklichen Experten empfohlen haben, nämlich aufspüren, besendern, genau beobachten und dann die Ergebnisse auswerten. Wissenschaft ist immer eine langwierige Angelegenheit, es gibt selten schnelle Antworten. Es gibt noch zu wenig Freilandforschung an Wölfen in Europa, gut Ding braucht Weile.HaBe hat geschrieben:Das Armutszeugnis liegt noch ganz woanders. Wenn eine Ministerin den Möllner Jungwolf, der die Schafe nicht aufgeben wollte, als verhaltensauffällig einstuft und potentiell zum Abschuß freigibt, dann zeugt das von grandioser Nichtahnung, weil dieses auf Beute fixierte Verhalten eben völlig im Rahmen des natürlichen Verhaltensspektrum liegt, wie erfahrene Freilandforscher bestätigen.
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Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Ich kann ihn durchaus verstehen. Fahrtkosten müssen definitiv erstattet werden, gerade weil man als Wolfsberater spontan ggf. auch etwas weitere Strecken zurücklegen muss. Und bei den Antworten auf die Fragen geht es auch nicht darum, seine eigene Meinung zu nennen, sondern das, wozu man angewiesen wird. Als Außenstehender bekommt man natürlich auch nur wenige Einblicke in das interne Geschehen, aber das bisschen macht auf jeden Fall keinen guten Eindruck.
"Berufswolfsberater" wird es nicht geben. Der Grund für die Wolfsberater ist ja, dass sie lokal vor Ort sind und somit schnell direkt erreichbar sind (Fragen, Riss, …). Würde man nun die alle fest anstellen, würde es einige Probleme im Landeshaushalt geben.
chienloup, nicht Markus Bathen wurde kritisiert, sondern der NABU und das durchaus zurecht. Mitglieder- und Spendensammeln nimmt weiterhin einen auffallend hohen Stellenwert ein (auch bei anderen ähnlichen Organisationen).
Ehrlich gesagt finde ich es reichlich dreist, wie ihr über Christian Lohmeyer redet. Ich kenne ihn nicht, weiß auch nicht, inwieweit seine Aussagen stimmen. Irgendwas scheint aber nicht funktioniert zu haben und dafür dem Wolfsberater die Schuld zu geben, ist falsch. Wer von euch würde schon gerne ständig abrufbereit sein, dazu auch noch weite Strecken zurücklegen, Büroarbeit haben, das alles völlig ohne Gegenleistung und dann auch noch schlecht geredet werden?
"Berufswolfsberater" wird es nicht geben. Der Grund für die Wolfsberater ist ja, dass sie lokal vor Ort sind und somit schnell direkt erreichbar sind (Fragen, Riss, …). Würde man nun die alle fest anstellen, würde es einige Probleme im Landeshaushalt geben.

chienloup, nicht Markus Bathen wurde kritisiert, sondern der NABU und das durchaus zurecht. Mitglieder- und Spendensammeln nimmt weiterhin einen auffallend hohen Stellenwert ein (auch bei anderen ähnlichen Organisationen).
Ehrlich gesagt finde ich es reichlich dreist, wie ihr über Christian Lohmeyer redet. Ich kenne ihn nicht, weiß auch nicht, inwieweit seine Aussagen stimmen. Irgendwas scheint aber nicht funktioniert zu haben und dafür dem Wolfsberater die Schuld zu geben, ist falsch. Wer von euch würde schon gerne ständig abrufbereit sein, dazu auch noch weite Strecken zurücklegen, Büroarbeit haben, das alles völlig ohne Gegenleistung und dann auch noch schlecht geredet werden?
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Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Ich kann Dir nur voll beipflichten. Den zurückgetretenen Wolfsberater hier ebenfalls öffentlich zu diffamieren, ist unserer Sache – Schutz des Wolfes- gewiss nicht dienlich. Man kann über die Kompetenz einzelner Wolfsberater ( ich habe einige von ihnen in Infoveranstaltungen erlebt) sicherlich streiten, ihnen aber per se Unfähigkeit, Mangel an Engagement oder gar Dummheit zu unterstellen, halte ich für unverantwortlich.
Die Dummheit, besser der Mangel an Weitsicht, ist wohl eher im niedersächsischen Umweltministerium anzusiedeln. Das niedersächsische Wolfsmanagement, dazu gehört auch die fachgerechte Ausbildung und Fortbildung der Wolfsberater, ist m.E. eine einzige Katastrophe und trägt wahrlich nicht zur Akzeptanz des Wolfes in der Gesellschaft bei, ist im Gegenteil Wasser auf die Mühlen derer, die den Wolf notfalls mit Gift flächendeckend wieder ausrotten möchten. Ich wollte schon „ Inklusion des Wolfes“ schreiben, weil sich Niedersachsen in dieser Beziehung in ähnlich dilettantischer Weise auszeichnet und die Praktiker vor Ort auch weitestgehend im Regen stehen lässt.
Ach, wie mich diese Technokraten und Sesselfurzer ankotzen!
Die Dummheit, besser der Mangel an Weitsicht, ist wohl eher im niedersächsischen Umweltministerium anzusiedeln. Das niedersächsische Wolfsmanagement, dazu gehört auch die fachgerechte Ausbildung und Fortbildung der Wolfsberater, ist m.E. eine einzige Katastrophe und trägt wahrlich nicht zur Akzeptanz des Wolfes in der Gesellschaft bei, ist im Gegenteil Wasser auf die Mühlen derer, die den Wolf notfalls mit Gift flächendeckend wieder ausrotten möchten. Ich wollte schon „ Inklusion des Wolfes“ schreiben, weil sich Niedersachsen in dieser Beziehung in ähnlich dilettantischer Weise auszeichnet und die Praktiker vor Ort auch weitestgehend im Regen stehen lässt.
Ach, wie mich diese Technokraten und Sesselfurzer ankotzen!
Re: Wolfsberater in Niedersachsen schmeisst hin
Ihr habt schon recht, Regierungen und deren Mitglieder zeichnen sich nicht oft durch herausragende Kompetenz aus, warum sollte es hier beim Wolf anders sein. Aber zu einem so grandiosen Scheitern gehören eben mehrere, und die Äußerungen dieses Wolfsberaters lassen schon den Schluss zu, dass der zumindest überfordert ist und kein hinreichendes Wissen hat. Trifft halt auf die Regenten wohl auch zu und macht das Chaos eben perfekt. Aber ich teile nicht die Auffassung, dass es immer die anderen sind, die einem das notwendige Knowhow hinterhertragen müssen, wenn ich etwas lernen oder wissen will, kümmere ich mich selbst darum. Soviel Selbständigkeit kann man in Zeiten des Internet schon von allen erwarten, es ist nun wirklich nicht so, dass das nicht geht.
Wenn da Kosten nicht erstattet worden sind, gibt es dafür entweder Gründe, oder es hat an der Kommunikation gehapert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass 500 Euro hier so ein Problem darstellen. Vielmehr kann man dem von Christian Lohmeyer Gesagten entnehmen, dass es eben bloß nicht nach seiner Ansicht (der eines Laien) lief und er dann eben nicht mehr will. Wenn man wie behauptet so angefeindet wird, hat man dafür auch was getan, das fällt nicht vom Himmel.
Die Rolle von NABU usw. sehe ich auch manchmal kritisch, aber da sind auch viele Leute, die sich echt ehrlich engagieren, genauso wie es vernünftige Jäger, Förster oder Landwirte gibt. Es sind halt genau wie in der Politik überall davon zu wenige. Alle Beteiligten sollten aus diesem Fall lernen.
Wenn da Kosten nicht erstattet worden sind, gibt es dafür entweder Gründe, oder es hat an der Kommunikation gehapert. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass 500 Euro hier so ein Problem darstellen. Vielmehr kann man dem von Christian Lohmeyer Gesagten entnehmen, dass es eben bloß nicht nach seiner Ansicht (der eines Laien) lief und er dann eben nicht mehr will. Wenn man wie behauptet so angefeindet wird, hat man dafür auch was getan, das fällt nicht vom Himmel.
Die Rolle von NABU usw. sehe ich auch manchmal kritisch, aber da sind auch viele Leute, die sich echt ehrlich engagieren, genauso wie es vernünftige Jäger, Förster oder Landwirte gibt. Es sind halt genau wie in der Politik überall davon zu wenige. Alle Beteiligten sollten aus diesem Fall lernen.
Wir zerstören Millionen Blüten, um Schlösser zu errichten, dabei ist eine einzige Distelblüte wertvoller als tausend Schlösser.