wolf-forum.de

Alle Beteiligten sind sich einig: Bis tatsächlich der erste Luchs auf der Insel wieder frei gelassen wird, ist noch ein weiter weg, der sehr, sehr vorsichtig begangen werden muss. Kleiner Fortschritt: Als erstes Gebiet, das dafür in Frage käme wurde die Gegend um Huntly in Aberdeenshire identifiziert. Alle Wiederansiedelungen sollen auf Privatland stattfinden, das nicht eingezäunt ist.
http://www.scotsman.com/news/environmen ... -1-3766036
Jedenfalls scheint dieses Vorhaben seriöser zu sein, als die doch etwas spleenige Idee ein riesiges Areal einzuzäunen, dort Wölfe einzusetzen und das Ganze dann als Wiederansiedelung zu bezeichnen.

Die schottischen Schafhalter hatten Besuch von ihren Kollegen aus Norwegen. Die äußerten tiefste Besorgnis über die Pläne in Schottland Luchse und andere Großraubtiere auszuwildern. Das würde gewaltige Verluste für die Schafhalter bedeuten. Sie (die Norweger) wüssten schließlich wovon sie sprechen. Sie haben es immerhin mit Luchs und Vielfraß, mit Wolf und Bär zu tun. Kommt alles von den Schweden rüber und man kann da ja nichts tun. Aber die Schotten, auf einer Insel, hätten´s doch in der Hand.
http://www.independent.co.uk/environmen ... 02246.html

Nachdem man in einer Umfrage die öffentliche Meinung zur Luchsansiedelung eingeholt hat und eine über 90%ige Zustimmung erreicht hat, will man nun die Meinungen der Stakeholder, der Farmer, der Landbesitzer und der Tourismusbranche einholen. Bei anderen Organisationen sind auch noch Wiederansiedelung von Bär und Wolf auf der Agenda, man will sich aber auf den Luchs konzentrieren, nicht zuletzt auch, weil man sich beim Luchs weniger Widerstand erhofft.
http://www.bbc.com/news/uk-scotland-hig ... s-34649320
http://www.morpethherald.co.uk/news/loc ... -1-7538936

Was erhofft man sich davon? Man kann doch von vornherein ahnen was die Abstimmung resultiert... Der Tourismusbranche dürfte das eher egal sein. Es geht ja net um Grizzlys die da ausgesetzt werden sollen.

Miscanthus hat geschrieben:Die schottischen Schafhalter hatten Besuch von ihren Kollegen aus Norwegen. Die äußerten tiefste Besorgnis über die Pläne in Schottland Luchse und andere Großraubtiere auszuwildern. Das würde gewaltige Verluste für die Schafhalter bedeuten. Sie (die Norweger) wüssten schließlich wovon sie sprechen. Sie haben es immerhin mit Luchs und Vielfraß, mit Wolf und Bär zu tun. Kommt alles von den Schweden rüber und man kann da ja nichts tun. Aber die Schotten, auf einer Insel, hätten´s doch in der Hand.

So sehr ich Land und Leute in Norwegen schätze, in Sachen Beutegreifer sind sie paranoid und rückständig...

Gruß
Wolf

Wolfsblut hat geschrieben:Was erhofft man sich davon? Man kann doch von vornherein ahnen was die Abstimmung resultiert... Der Tourismusbranche dürfte das eher egal sein. Es geht ja net um Grizzlys die da ausgesetzt werden sollen.

Sicher nicht mehr als eine Pflichtveranstaltung. Man will sich halt nicht nachsagen lassen, dass man die Nutztierhalter übergangen und über ihre Köpfe hinweg agiert hat.

Habt ihr euch schon mal überlegt, dass es ganz einfach auch verdammt sinnvoll und zweckmässig ist, wenn man die Direktbetroffenen von Beginn an ins Boot holt und sie informiert? Nur dann hat ein solches Projekt den Hauch einer Chance.

jurawolf hat geschrieben:Habt ihr euch schon mal überlegt, dass es ganz einfach auch verdammt sinnvoll und zweckmässig ist, wenn man die Direktbetroffenen von Beginn an ins Boot holt und sie informiert? Nur dann hat ein solches Projekt den Hauch einer Chance.

Grundsätzlich ist das natürlich sinnvoll und zweckmäßig. Die Frage ist aber auch, ob noch sinnvoll und zweckmäßig ist und man auf einen unvoreingenommenen Dialo hoffen kann, wenn diese "direkt betroffenen" schon im Vorfeld auf Opposition gebürstet sind und sich auch entsprechend vorbereitet haben. Dann wird´s schnell ein Farce.

Mag sein. Aber ohne die Betroffenen im selben Boot ists wie gesagt ohnehin schon gestorben. Also führt kein Weg an deren Einbezug vorbei.

jurawolf hat geschrieben:Habt ihr euch schon mal überlegt, dass es ganz einfach auch verdammt sinnvoll und zweckmässig ist, wenn man die Direktbetroffenen von Beginn an ins Boot holt und sie informiert? Nur dann hat ein solches Projekt den Hauch einer Chance.

Ist ja ganz richtig, das man von vornherein miteinander redet. Aber es darf nicht heißen ob man nun Luchse aussetzt oder eben nicht. Das WIE, das muss kommuniziert werden. Die Gesellschaft trägt eine Verantwortung, und das nun nichts neues das sich Landwirte dessen gern drücken weil man finanziell davon nicht profitiert, sondern eher mal ein gerissenes Schaf oder Kalb vorfinden könnte. Die Bevölkerung mit ins Boot nehmen, völlig ok. Aber das auf einer anderen Ebene.