Ein Wolf im Peiner Land?

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Grauer Wolf

Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Grauer Wolf »

wewahya hat geschrieben:im Harz hätte er auch eine echte Aufgabe.. schon älter, aber ich weiß, dass die Rotwildbestände dort zu hoch sind und deutliche Bestandsregulierung vorgenommen werden soll...http://www.nationalpark-harz.de/de/aktu ... wald_wild/
Hmmm, Rotwild ist für den Luchs eigentlich eine Nummer zu groß (die Hauptbeute ist Reh). Das Beutespektrum reicht so etwa bis 15...25 kg. Das langt gerade noch für ein junges Hirschkalb...

LG
Grauer Wolf
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Wolfsblut
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Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Wolfsblut »

harris hat geschrieben:Jetzt frage ich mich wirklich wo die Heuchelei liegt, wenn man schreibt, dass es eine Ricke mit drei Kitzen war?
Es wird ja auch geschrieben, dass es ein junger Wolf war. Auch Heuchelei? Nein, dann ist es auf einmal bittere Wahrheit!
Einerseits will man immer die genaue Berichterstattung, und wenn sie dann da ist, soll sie so ausfallen wie sie einem am Besten gefällt.
Aber jeder empfindet eben anders, aber mit Heuchelei hat das ja nun wirklich nichts so tun.
Wenn eine Zeitung mit Absicht dramatisiert um mehr Klicks zu generieren, dann isses Heuchlerei.

Und mit dem jungen Wolf hast den User grauen Wolf angesprochen. Und nicht die Zeitung.

Ich will nicht nur genau Berichterstattung, sondern differenzierte und sachlich bemüht auf Korrektheit. Ohne jegliche Dramaturgie.
harris hat geschrieben: Warum sollen anderen Menschen bei einem Rehkitz nicht genau so ein Mitleit empfinden wir grauer Wolf bei einem jungen Wolf?
Du machst doch wohl hoffentlich als Natur,- und Tieliebhaber keinen Unterschied zwischen den Geschöpfen.
Es geht nicht ums Geschöpf. Es geht um die Art der Berichterstattung. Da brauch man mir nicht erzählen das ein Journalist da groß Mitleid empfindet. Erstens ist das stinknormale Natur und zweitens ist es sein Beruf über ganz andere Sachen zu berichten, die dich vielleicht zuerst wirklich schaudern lassen.
harris hat geschrieben: Mich stimmt es jedenfalls bei einem toten Kitz genau so traurig wie bei einem Wolf. Auch bei mir ist es ehrliches Mitleid, nicht nur beim Grauen.
Mich stimmt es traurig wenn ein Familienmitglied stirbt. Aber zu einem Reh und seinen Kitzen fehlt mir jegliche Bindung um Mitleid zu empfinden.
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Wolfsblut
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Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Wolfsblut »

Grauer Wolf hat geschrieben:
wewahya hat geschrieben:im Harz hätte er auch eine echte Aufgabe.. schon älter, aber ich weiß, dass die Rotwildbestände dort zu hoch sind und deutliche Bestandsregulierung vorgenommen werden soll...http://www.nationalpark-harz.de/de/aktu ... wald_wild/
Hmmm, Rotwild ist für den Luchs eigentlich eine Nummer zu groß (die Hauptbeute ist Reh). Das Beutespektrum reicht so etwa bis 15...25 kg. Das langt gerade noch für ein junges Hirschkalb...

LG
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Hier hat sich eine auf Rotwild spezialisiert: http://www.luchsprojekt-harz.de/de/luch ... sse_f2.php
harris
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Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von harris »

Wolfsblut hat geschrieben:
Aber zu einem Reh und seinen Kitzen fehlt mir jegliche Bindung um Mitleid zu empfinden.
Ok, wenn das so ist, dann ist es so. Jeder hat da so sein Empfinden. Aber prangere bitte in Zukunft niemanden an, wenn er über einen toten Wolf nur lächelt....
Grauer Wolf

Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsblut hat geschrieben:Hier hat sich eine auf Rotwild spezialisiert: http://www.luchsprojekt-harz.de/de/luch ... sse_f2.php
Tüchtig, tüchig... Ist aber nur von Rotwildkälbern die Rede oder ich hab's überlesen...
Wolfsblut hat geschrieben:Mich stimmt es traurig wenn ein Familienmitglied stirbt. Aber zu einem Reh und seinen Kitzen fehlt mir jegliche Bindung um Mitleid zu empfinden.
Diese Bindung habe ich zu Wölfen (und Füchsen). Aber das führt über ein übliches Wolfsforum sowie wildbiologisches und ethologisches Interesse weit hinaus, das berührt spirituelle Aspekte (hat mit "Wolfskuschelei absolut nichts zu tun; für z.B. einen Nez Percé wäre das völlig normal), und deshalb erwähne ich das hier gewöhnlich nicht...
Was nochmal den Text angeht, wer als Autor (egal ob man mit ihm jetzt übereinstimmt oder nicht) sein Handwerk versteht, kann die Stimmung des Lesers auf subtile Wiese so steuern, wie's ihm in den Kram paßt. Das merkt kein Durchschnittszeitungsleser, da muß schon man die Methoden kennen, vielleicht sogar selber schreiben... Achtet gerade in Zusammenhang mit Wolfrissen mal auf die Wortwahl, da ist oft genug von "entsetzlichen", "schrecklichen", "blutigen" oder anderen Bildern die Rede (volle Bedienung des "Bambi"- oder "Süße Schäfchen"-Klischees resp. Kindchen-Schemas), gerne auch in Verbindung mit Pilzsuchern und Wanderern (naturliebend, beschaulich, harmlos) oder Kindern (arglos, hilflos, schutzbedürftig; Rotkäppchen!!!), die per Zufall drüber stolperten und regelrecht traumatisiert wurden, das ganze tunlichst unterlegt mit zähnefletschenden Wölfen aus der Agentur und möglichst bluttriefenden Fotos. Das ist kein Versehen, das ist Absicht, so manipuliert man oder versucht es wenigstens.
Aber das führt jetzt weg vom Thema in die Kunst des Schreibens... ;)
Wie auch immer, ein Wolfsriß ist einfach ein Essensrest und gut ist, womit der Durchschnittsbürger aber ein gewaltiges Problem hat. Solche Bilder ist er einfach nicht mehr gewohnt, im Gegensatz zu Gegenden, wo Wölfe was völlig normales sind... Meine Beziehung zu Schalenwild ist jedenfalls rein kulinarischer Natur, schön klassisch mit Rotkraut, Knödeln und Preisselbeeren... :pleased:

Gruß
Wolf
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Wolfsblut
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Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Wolfsblut »

harris hat geschrieben:
Wolfsblut hat geschrieben:
Aber zu einem Reh und seinen Kitzen fehlt mir jegliche Bindung um Mitleid zu empfinden.
Ok, wenn das so ist, dann ist es so. Jeder hat da so sein Empfinden. Aber prangere bitte in Zukunft niemanden an, wenn er über einen toten Wolf nur lächelt....
Doch prangere ich.... Ich lächele übrigens nicht wenn es um Rehe geht. Es ist eben Natur. Genauso wie Wale Heringe verspeisen oder Orcas Robben.
Grauer Wolf hat geschrieben: Tüchtig, tüchig... Ist aber nur von Rotwildkälbern die Rede oder ich hab's überlesen...
Ich bezog mich darauf:
Die Karte zeigt das aktuell genutzte Streifgebiet und die bisherigen Lokalisationen der Luchsin. Dabei nutzt Sie eine Fläche von 99 km2. Während ihrer ersten Besenderung nutzte sie ein Streifgebiet ähnlicher Größe (siehe gelbe Fläche). Seit der Neubesenderung am 14.2.2013 wurde, bis auf ein Reh, nur Rotwild als Beute gefunden. Ca. fünf Tage frisst ein Luchs an dem gerissenen Beutetier.
Grauer Wolf

Re: Ein Wolf im Peiner Land?

Beitrag von Grauer Wolf »

Wolfsblut hat geschrieben:Ich bezog mich darauf:
Die Karte zeigt das aktuell genutzte Streifgebiet und die bisherigen Lokalisationen der Luchsin. Dabei nutzt Sie eine Fläche von 99 km2. Während ihrer ersten Besenderung nutzte sie ein Streifgebiet ähnlicher Größe (siehe gelbe Fläche). Seit der Neubesenderung am 14.2.2013 wurde, bis auf ein Reh, nur Rotwild als Beute gefunden. Ca. fünf Tage frisst ein Luchs an dem gerissenen Beutetier.
Ah, danke... Ich sollte mir einen starken Kaffee machen... :roll:
Wolfsblut hat geschrieben:Doch prangere ich.... Ich lächele übrigens nicht wenn es um Rehe geht. Es ist eben Natur. Genauso wie Wale Heringe verspeisen oder Orcas Robben.
So ist es!

Gruß
Wolf
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