Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Nachrichten in Zeitung, Fernsehen, Radio usw. Wenn möglich, bitte spezifischeres Forum wählen.
Benutzeravatar
Wolfsblut
Beiträge: 741
Registriert: 29. Sep 2014, 11:17
Wohnort: Dresden

Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von Wolfsblut »

Bitte sehr: http://www.spiegel.de/international/ger ... 28351.html

Die Printausgabe hat eine deutsche Übersetzung dazu.
HaBe
Beiträge: 256
Registriert: 20. Apr 2015, 02:50

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von HaBe »

Einige Aussagen davon wurden bei topagrar uebersetzt:
http://www.topagrar.com/news/Rind-Rinde ... 55454.html

Da auch Boitani Erfahrung mit Ziegen hat, wundert es mich schon, dass es wenig Aufmerksamkeit erlangt im Vergleich zum anderen Ziegenmann :)
Vielleicht nicht kontrovers genug, aber wenn man nach einer deutschen Version online sucht, gibt es doch interessanterweise wenig Diskussionen zum Interview.

Gut finde ich auch folgende Aussage:
Lectures, TV documentaries, these things are all important. But personal encounters are even more important. Only when they have these encounters will people understand that wolves are animals, just like all other animals. Take people to where wolves live, let them hear them howling at night, show them cadavers from wolf kills, tracks, feces -- show them everything!

Sollte auch ohne Uebersetzung verstaendlich sein. Gerade das Thema Risse zum Beispiel finde ich wichtig bei der Aufklaerung. Da werden oft in Online-Diskussionen ohne Zusammenhang irgendwelche Bilder gezeigt um Leute zu schocken nach dem Motto "Wenn ihr Woelfe habt, seht ihr staendig solche Bilder". Sowas zu sehen ist nicht jedermanns Sache, man kann Menschen ueber sowas aber auch vernuenftiger Aufklaeren, statt mit dem Holzhammer. Auch, dass nicht jeder soetwas zwangslaeufig zu sehen bekommt, der in der Naehe von Woelfen lebt.
Finde ich ein gutes Interview mit Diskussionsansaetzen, von denen Deutschland lernen kann und/oder koennte. Die absoluten Gegner oder Befuerworter scheinen da weitaus vernetzter zu sein.
Grauer Wolf

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von Grauer Wolf »

HaBe hat geschrieben:Gerade das Thema Risse zum Beispiel finde ich wichtig bei der Aufklaerung. Da werden oft in Online-Diskussionen ohne Zusammenhang irgendwelche Bilder gezeigt um Leute zu schocken nach dem Motto "Wenn ihr Woelfe habt, seht ihr staendig solche Bilder". Sowas zu sehen ist nicht jedermanns Sache, man kann Menschen ueber sowas aber auch vernuenftiger Aufklaeren, statt mit dem Holzhammer. Auch, dass nicht jeder soetwas zwangslaeufig zu sehen bekommt, der in der Naehe von Woelfen lebt.
Wo ist das Problem? Ein Schlachthof, eine Metzgerei oder ein abgegessenes Gerippe auf dem Teller sieht kaum anders aus, nur in kleinerem Maßstab. Ein Wolf ernährt sich nun mal nicht von Müsli... Das Problem ist, daß die Journaille aus jedem gerissenen Reh oder Hirsch ein Drama macht (Bambi-Syndrom) und versucht, mit Horrorbildern Kasse zu machen. Wohliges Gruseln verkauft sich halt gut...
http://de.wikipedia.org/wiki/Bambi-Effekt
http://de.wikipedia.org/wiki/Natur-Defizit-Syndrom

Im großen und ganzen ein gutes Interview, wobei ich allerdings beim Töten (nicht "Entnahme"!) eines Wolfes allerstrengste Maßstäbe angelegt sehen will. Ein paar gefressene Schafe sind kein Grund, sondern ein Versicherungsfall.

Gruß
Wolf
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von balin »

Das beste an dem Interview finde ich den Hinweis, daß ein italienischer Schäfer nicht nur versucht hätte, den Wolf akustisch zu vertreiben (bezieht sich auf den Fall in SH), sondern daß der dem Wolf im Zweifelsfalle eine mit dem Stock übergezogen hätte. Man muß sich mal klar machen, was wir für potente Wesen sind. Mit einem Stock und eigentlich auch sonst ist ein gesunder Mensch einem Wolf doch körperlich überlegen. Einen Einzelwolf kann man immer vertreiben. Da hat Herr Boitani mal eine gute Anmerkung gemacht. ;-)
Grauer Wolf

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben: Mit einem Stock und eigentlich auch sonst ist ein gesunder Mensch einem Wolf doch körperlich überlegen.
Das "auch sonst" würde ich nicht unterschreiben, das sind 40...50 kg durchtrainierte, extrem reaktionsschnelle Kraft. Du arbeitest selbst mit Hütehunden und weißt selber, wie schnell die schon reagieren. Aber ein Klaps (nicht etwa verletzen!) mit dem Stock sollte gehen: "Laß das!"

Gruß
Wolf
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von balin »

Nein, das lasse ich nicht und das läßt auch kein Wolf. Wir sind stark und ein Wolf ist auch stark. Was wird ein Wolf aber machen, wenn er einer gleichstarken Persönlichkeit gegenübersteht? Maximal muß man mit einem Zwicker rechnen, wohlgemerkt bei einem Einzelwolf, aber mit mehr nicht.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie kaltblütig Mensch unter Adrenalin handelt, und wir sprechen hier über Schäfer, die ein dominantes Verhältnis zu Hunden haben und zudem einen körperlichen Job und, was das wichtigste ist , über ein inniges Verhältnis zu ihren Schützlingen verfügen.
Das übertrifft noch bei weitem den Fall der Dame, die mit ihrem Malteser einem Wolf begegnet. Frauen sind natürlich tapferer, aber objektiv schlägt jeder engagierte Schäfer einen um sein Überleben fürchten müssenden Wolf locker in die Flucht.
Es geht hier nicht um in die Enge Treiben!
Ich habe da auch den Fall in Hamburg im Gedächtnis, wo ein Passant einem extrem schadensstiftenden Kampfhund das Genick gebrochen hat. Der Wolf, der uns anspringen würde rechnet niemals mit unseren Armen. Habe ich doch auch schon selber kämpfende Hunde mit Wolfsgewicht eigenhändig getrennt.
Genau das ist unser strategischer Vorteil. Weh würde es schon tun, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Wolf aus einem Infight unbeschädigt heraus käme. Würde er auch nicht machen. Völlig hypothetisch auf freiem Feld. Für sowas braucht man Übung oder eine absolute Notsituation, oder ...um die Übung zu forcieren zuckermäßiges Anfüttern.
Haben wir hier in Deutschland nicht, höchstens ansatzweise bei den Munsteranern
Es geht um das Selbstbewustsein, das man einer Tierart entgegenbringt. Mit den Hunden haben wir doch einen bedingten Sparringspartner. Vieles gilt dann auch für die Wölfe, zb eindeutiges Verhalten.
Im Prinzip will ich Mut machen.
Natürlich habe ich es einfach, weil ich ständig Übung habe.
Wie der Bulle meinen Zaunbauern ständig hinterhergestiegen ist, habe ich ihnen empfohlen, dem Bullen klarzumachen, daß sie dreimal so gefählich bzw
dreimal größer sind wie er. Hat nur bedingt funktioniert, wenn man mich fragt, sind da Wölfe die leichtere Übung. ;-)
Grauer Wolf

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:Es geht um das Selbstbewustsein, das man einer Tierart entgegenbringt. Mit den Hunden haben wir doch einen bedingten Sparringspartner. Vieles gilt dann auch für die Wölfe, zb eindeutiges Verhalten.
Im Prinzip will ich Mut machen.
Natürlich habe ich es einfach, weil ich ständig Übung habe.
Wie der Bulle meinen Zaunbauern ständig hinterhergestiegen ist, habe ich ihnen empfohlen, dem Bullen klarzumachen, daß sie dreimal so gefählich bzw
dreimal größer sind wie er. Hat nur bedingt funktioniert, wenn man mich fragt, sind da Wölfe die leichtere Übung. ;-)
Das ist richtig. Nur gehe ich davon aus, das Leute, die keine Erfahrung mit großen Hunden haben, beim Wolf erst recht die Düse kriegen, und der typische Couch Potato kriegt nicht mal gegenüber einem mittelgroßen Hund einen Stich. Wir sind's gewohnt, auch mal einem Herdengebrauchshund die Leviten zu lesen. Verallgemeinern würde ich's aber nicht (darauf stellte ich ab; hätte mich deutlicher ausdrücken sollen)...

Was Deinen Bullen angeht, ich glaube, der wäre mir nicht ganz geheuer... :mrgreen: Ich wiege nur gut 80 kg und hab keine Hörner... :roll:

Gruß
Wolf
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von balin »

Nun gut, ich wiege zehn Kilo weniger, aber ich bin etwas cholerisch veranlagt. Das macht vielleicht den Unterschied und ausserdem bin ich zu der überzeugung gekommen, daß es nur so funktionieren kann, wie ich es will. Widerstand zwecklos! ;-)
Wenn man das auch noch glaubhaft machen kann, dann hat der Wolf schlechte Karten.
Man muß einfach die Herausforderung "Wolf" annehmen. Weglaufen macht keinen Sinn, und das ist es, was ich sagen will. Es ist nicht verboten, auch einmal rein subjektiven Mut zu entwickeln. Auch das ist es, was uns der Wolf abverlangt.
Von den Kenianern nehmen wir das doch gegenüber deren Elephanten als selbstverständlich an, oder etwa nicht?
Grauer Wolf

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:Nun gut, ich wiege zehn Kilo weniger, aber ich bin etwas cholerisch veranlagt. Das macht vielleicht den Unterschied und ausserdem bin ich zu der überzeugung gekommen, daß es nur so funktionieren kann, wie ich es will. Widerstand zwecklos! ;-)
Wenn man das auch noch glaubhaft machen kann, dann hat der Wolf schlechte Karten.
Man muß einfach die Herausforderung "Wolf" annehmen. Weglaufen macht keinen Sinn, und das ist es, was ich sagen will. Es ist nicht verboten, auch einmal rein subjektiven Mut zu entwickeln. Auch das ist es, was uns der Wolf abverlangt.
Von den Kenianern nehmen wir das doch gegenüber deren Elephanten als selbstverständlich an, oder etwa nicht?
Stimmt! :pleased:

Gruß
Wolf
HaBe
Beiträge: 256
Registriert: 20. Apr 2015, 02:50

Re: Spiegel: Interview mit Luigi Boitani

Beitrag von HaBe »

Grauer Wolf hat geschrieben:Wo ist das Problem?
Der von mir beschriebene Kontext beim Zeigen der Aufnahmen. Egal wo in den Medien online das Thema Wolf diskutiert wird, gerade in vielen dieser Facebookgruppen wie NABU zum Beispiel, irgendwann kommt da jemand an mit einem Bild voller Gedaerme und Blut mit der Frage "Wollt ihr Wolfskuschler sowas sehen?", ohne jeglichen Bezug zum eigentlichen Thema. Wird von Welpen berichtet, posten Gegner diese Bilder um darauf hinzuweisen, dass die suessen Welpen 'schon morgen' solche Risse hinterlassen, die auch mal ein Mensch sein koennen.

Man kann Betroffene oder potentiell Betroffene ueber diese Dinge weitaus sachlicher aufklaeren, als Schockmethoden wie BILD oder RTL zu nutzen.
Selbst wenn man viele Woelfe in der Region hat, sehen viele Menschen diese Risse oft gar nicht. Da wuerde ich es weitaus besser finden, wenn man das Thema weitaus emotionsloser behandelt und Menschen Rissaufnahmen mit Informationen zeigt, eben um Aufzuklaerend und zu Informieren, nicht zu schocken.
balin hat geschrieben:Man muß sich mal klar machen, was wir für potente Wesen sind. Mit einem Stock und eigentlich auch sonst ist ein gesunder Mensch einem Wolf doch körperlich überlegen. Einen Einzelwolf kann man immer vertreiben. Da hat Herr Boitani mal eine gute Anmerkung gemacht. ;-)
Das finde ich an diesen Diskussionen um die 'unnatuerlichen' Woelfe immer am interessantesten. Da wird grundsaetzlich davon ausgegangen, man hat keine Chance, also kann man sich auch direkt hinlegen und sagen "Such dir das Beste aus, Kollege'?

Wir haben hier in Kanada weitaus mehr gefaehrliche Tiere, Baeren, Pumas, Kojoten, Hirsch, Elche, fuer alle Begegnungen gibt es Verhaltenshinweise, gerade bei den Beutegreifern. Bei allen bis auf den Puma wird geraten deeskalierend zu reagieren. Nie wegrennen um Instikte oder Reflexe zu reizen.
Bei defensiven Angriffen von Baeren wird geraten sich totzustellen und zu hoffen, die Tiere beissen nicht zu.
Wie auch immer, merkt man, das ein defensiver auf einen predatorischen Griff wechselt oder das Tier eben direkt angreift, um zu reissen, wird geraten um sein Leben zu kaempfen.
Beim Puma sofort, sofern man das Tier denn zu sehen bekommt. Die greifen hier regelmaessig Menschen an, auch mitten im Ort mit mehreren Tausend Einwohnern. Und die Menschen wehren sich dann eben mit allem was sie haben, egal ob im Ratgeber oder nicht. In den letzten zwei Jahren gab es in unserer Gegend mehrere Angriffe die Menschen mit Rucksaecken, Skateboards, Fahrraedern oder blossen Schlaegen und Tritten erfolgreich abgewehrt haben.

Natuerlich ist ein Wolf potentiell eine Gefahr fuer uns, aber instinktiv wehren wir uns. Ich glaube im Ernstfall denkt oder reagiert man da nicht anders, egal ob man sich gegen einen Wolf wehren muss oder gegen einen gleichgrossen oder noch groesseren Hund. Denn auch die haben ihre Instinkte und wollen am Ende ueberleben und geben einen Kampf auch mal auf, wenn man sich wehrt. Ebenso wie ihre natuerliche Beute.

Wenn man mehr ueber Woelfen lernen will, muss man sich meiner Meinung nach auch mit 'unbequemen' Themen auseinandersetzen. Dazu fahr ich dann auch mal zu Farmern oder Menschen mit Tieren, bei denen es Konflikte mit Woelfen gab. Man muss ihre oft bekloppten Einstellungen nicht teilen oder nachvollziehen, aber sie haben eben erste Hand Erfahrungen und Beobachtungen. Und genauso wie man seinen Hund gegen einen angreifenden Hund verteidigen wuerde, wehren sich Menschen gegen Wolfsangriffe.

Nicht jeder hat hier eine Waffe und kann einen Wolf schiessen, der ploetzlich Interesse an Ziegen, Schafe, Hirschen oder sonstigen Tieren hat, die man haelt. Da guckt man dann auch nicht heulend zu und wartet, wie der Wolf die Laemmer reisst, ein Puma den Haus/Hofhund oder Kojoten die Ziegen. Gerade ein paar Frauen haben mir dann beeindruckend erzaehlt, wie sie Besend schwingend, Steine schmeissend oder Pfannen aneinanderschlagend Woelfe und Kojoten vom Angriff oder weiteren Angriffen abgehalten haben. Nicht wenige haben gesagt, rueckblickend fanden sie es irgendwo gefaehrlich, wuerden es aber jederzeit wieder tun, wenn es drauf ankommen wuerde. Angegriffen wurden von den Woelfen keiner davon.

Gerade weil man hier gelernt hat, dass einfaches Abknallen nach dem Motto 'je mehr, umso besser' keinen wirklichen Effekt bei der Behebung des Problems hat, gucken immer mehr nach Alternativen. Auch aus Problemen einfacher 'Loesungen' wie "Zaun, Hund, Esel, Wolfsangriffe hoeren auf magische Weise auf" hat man gelernt. Letztes Jahr hab ich dazu einen interessanten Vortrag einer Farmerin gehoert, die eine 'predator friendly' Farm betreibt. Die ist keine Wolfskuschlerin, sondern einfach eine gute Geschaeftsfrau und hat erkannt, dass sie in ihrer Situation statt zu sagen 'aufgeben oder alles abknallen' in Praevention investieren kann/muss und der Mehraufwand trotzdem noch kaufmaennisch Sinn macht.

Dazu gehoert, dass sie trotz Hunden auch selber mal guckt und rauslaeuft um einen Kojoten zu verscheuchen, der auffaellig lange die Kuehe bewundert. Immer mehr Leute wissen auch, dass ein HSH keine Versicherung ist und man trotzdem alles weiterhin im Blick haben muss. Zum Beispiel um zu sehen, dass Kojoten oder Woelfe gelernt haben und Taktiken entwickeln. Ein paar Jungtiere laufen dumm auf die Herde zu, locken dann im Weglaufen die Hunde weg und der Rest der Familie schnappt sich ein Schaf oder zwei Ziegen. Immer mehr Menschen erkennen mittlerweile, dass die Tiere lernen, von der Praevention lernen und versuchen dieses Problem zu umgehen. Und man seine Praevention dann anpassen oder aendern muss, manchmal nur zeitlich oder lokal. Vorausgesetzt man hat das Glueck einen Angriff zu bemerken und lernt auch daraus.

Das aber ein Halter bei einem Angriff tatenlos zugeschaut hat, habe ich bisher noch nicht gehoert. Einfach weil man den Schaden in Grenzen halten will und weiss, dass eine Stoerung oft schon reicht, um den Angriff zu beenden. Und wenn nicht, kann man immer noch mit allem verfuegbaren schmeissen und schlagen, wenn der Wolf nach seinem bisherigen Einsatz nicht sagt 'ach so, dann geh ich eben ohne'. Warum also nicht auch in Deutschland, wie gesehen in dem Video? Ob das Verhalten des Wolf in dem Fall 'natuerlich' oder 'unnatuerlich' ist, sollte man eigentlich an Hand von Vergleichen bewerten und nicht pauschal an Hand seiner Vorstellungen, was 'natuerlich' oder 'normal' ist.

Deswegen sollte man in Deutschland langsam wirklich mal aus dem Hintern kommen und sich mehr der realen, aktuellen Probleme widmen statt nur zu diskutieren wann und wie unter welchen Umstaenden eventuell ein Wolf denn endlich mal nach einem Menschen schnappt. Ueber zwanzig Jahre Woelfe in Deutschland und die Praevention steckt auch immer noch in den Kinderschuhen.

Aber Grauer Wolf hat schon Recht, das Interesse, vor allem der Medien, liegt nun mal in der Sensationsgeilheit und Panikmache, um Clicks und Auflagen zu generieren. Da diskutiert man lieber wochenlang ueber umzaeunte Kinderlager um eventuelle Angriffe abzuwehren. Dass sich jeden Tag in anderen Laendern Menschen bei Angriffen auf ihr Hab und Gut, noch weit vor einem Angriff auf ihr Leib und Leben, auch ohne Bewaffnung gegen Wolfsangriffe auf Tiere wehren, die es ja in Deutschland auch seit Jahren gibt, vernachlaessigt man voellig. Der Wolf ist nicht bloed, aber auch kein uebernatuerliches Wesen, dem man mit einem gezielten Wurf mit einem Stein oder einem Schlag mit einem langen Stock auf den Kopf nicht zeigen kann, dass hier mehr Einsatz fuer Erfolg gefragt ist. :)
Antworten