Das erkläre mal den ganzen Jägern, die sich darüber beschweren.Alpenwolf hat geschrieben:Das Monitoring von Wildtieren ob nun bejagbar oder nicht odér auch das von Nichtwildtieren ist wohl eine Selbstverständlichkeit für Jäger. Als Nachteil sehe ich das nicht, im Gegenteil.
Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Wer's glaubt...Alpenwolf hat geschrieben: Das Gegenteil ist der Fall, hier pflegt man sogar die modernste Form des Naturschutzes ...
Aber sie haben recht, den deutschen Wölfen wird es egal sein, ob sie in DE oder in CH oder AT reguliert werden.
Im übrigen wird eine Regulierung der Wolfsbestände zum jetzigen Zeitpunkt wohl eher ein feuchter Traum der Jägerschaft bleiben. Für die Festlegung von Zielbestandsgrößen oder auch Obergrenzen der Bestände gibt es gegenwärtig weder eine rechtliche Grundlage, noch eine Notwendigkeit.
Das wird sich auch nicht so schnell ändern, egal wie laut die Jagdverbände schreien. Daher erübrigt sich hier eine Diskussion um Regulierung.
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Ich nehme an, dass sie deutsche Situation meinen, da sie die in CH und AT ja nicht kennen dürften.Fischkopp hat geschrieben:
Wer's glaubt...
Im übrigen wird eine Regulierung der Wolfsbestände zum jetzigen Zeitpunkt wohl eher ein feuchter Traum der Jägerschaft bleiben. Für die Festlegung von Zielbestandsgrößen oder auch Obergrenzen der Bestände gibt es gegenwärtig weder eine rechtliche Grundlage, noch eine Notwendigkeit.
Das wird sich auch nicht so schnell ändern, egal wie laut die Jagdverbände schreien. Daher erübrigt sich hier eine Diskussion um Regulierung.
Und da haben sie natürlich recht, dass die deutschen Jagdverbände gut beraten wären sich aus der aktiven Wolfspolitik völlig herauszuhalten und einfach abzuwarten was passiert.
Was aus meiner Sicht der Naturschutz völlig falsch einschätzt ist die Unverrückbarkeit des aktuellen Schutzstatus nach der FFH-Richtlinie. Nachdem dieser auf die Gefährdung der Population abstellt ist er obsolet, wenn die Gefährdung nicht mehr besteht. Ab wann nun die deutsche Population ungefährdet ist, kann man relativ genau festmachen. Selbst bei einer völlig unsachlichen Bestreitung einer Vernetzung mit der westpolnischen Population ist es mit der Gefährdung irgendwo um die 1.000 adulten Wölfe vorbei und ein Vollschutz rechtlich nicht mehr erforderlich und das Schutzargument damit gestorben, womit die Argumentation des Naturschutzes in sich zusammenfällt, die ja nur darauf basiert.
Die spannende Frage ist dann, ob die deutsche Gesellschaft möchte die Wolfsbestände nur so zum Spaß ( zumindest für einen Teil davon, nämlich den der mit den Wölfen ohnehin nichts zu tun hat ) ) weiter bis zur Biotopkapazität hochzufahren oder ob man landeskulturell angepasste Wolfsbestände haben möchte. Und erst dann stellt sich die Frage, ob die Regulierung staatlicherseits erfolgt ( wogegen ja nichts spricht im Gegenteil ) oder ob die Jagd ( freiwillig) die Regulation als im übrigen kostenfreien Dienst an der Gesellschaft übernimmt.
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Fischkopp hat geschrieben:http://www.svz.de/mv-uebersicht/jaeger- ... 59656.html
Hier sieht man übrigens, wes Geistes Kind dieser Böhning ist: Null Ahnung von Wölfen, aber rumtönen. 40.000 Tiere? Die karelisch-baltische Population umfaßt gerade mal gut 4000 Wölfe, also ein Zehntel der genannten Zahl. Typisch "Jäger", sich die Welt schönzurechnen, wie es ihm gefällt, sehr frei nach Pippi Langstrumpf.An der Lockerung des strengen Schutzstatus auf EU-Ebene führe kein Weg vorbei, sagte der Präsident des Landesjagdverbandes, Volker Böhning. Das werde im September in Brüssel diskutiert. „Die Population der hiesigen Wölfe reicht bis ins Baltikum und umfasst rund 40 000 Tiere.“ Das könne man nicht mehr ignorieren.
Kostenfreier Dienst an der Gesellschaft??? Heilige Makrele, das dürfte das allerletzte sein, woran diese Herrschaften denken. Ich möchte gar nicht so genau wissen, wieviele Grünröcke superscharf darauf sind, endlich mal einen Wolf legal abknallen und sich als großer und "tapferer" Nimrod fühlen zu dürfen...Alpenwolf hat geschrieben:Und erst dann stellt sich die Frage, ob die Regulierung staatlicherseits erfolgt ( wogegen ja nichts spricht im Gegenteil ) oder ob die Jagd ( freiwillig) die Regulation als im übrigen kostenfreien Dienst an der Gesellschaft übernimmt.
Sie erinnern sich an Schweden, als etliche Wölfe zum Abschuß freigegeben wurde? Es war ein regelrechter, mordgieriger Mob, der sich auf die Lizenzen stürzte. Ich hab mich seinerzeit nur noch vor Abscheu geschüttelt...
Gruß
Wolf
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Hallo Wolf, mit kostenfreien Dienst meint er es bestimmt allgemein gesehen, und nicht jetzt speziell auf dieses Thema. Weil die Jäger erbringen ihre Leistung ohne dafür finanzielle Entschädigungen zu bekommen.Grauer Wolf hat geschrieben:Kostenfreier Dienst an der Gesellschaft??? Heilige Makrele, das dürfte das allerletzte sein, woran diese Herrschaften denken. Ich möchte gar nicht so genau wissen, wieviele Grünröcke superscharf darauf sind, endlich mal einen Wolf legal abknallen und sich als großer und "tapferer" Nimrod fühlen zu dürfen...Alpenwolf hat geschrieben:Und erst dann stellt sich die Frage, ob die Regulierung staatlicherseits erfolgt ( wogegen ja nichts spricht im Gegenteil ) oder ob die Jagd ( freiwillig) die Regulation als im übrigen kostenfreien Dienst an der Gesellschaft übernimmt.
Sie erinnern sich an Schweden, als etliche Wölfe zum Abschuß freigegeben wurde? Es war ein regelrechter, mordgieriger Mob, der sich auf die Lizenzen stürzte. Ich hab mich seinerzeit nur noch vor Abscheu geschüttelt...
Gruß
Wolf
Was in Schweden oder anderen "Großwildjagden" (big five) geboten wird finde ich auch erbährmlich und diese sind auch für mich rücksichtslose Trophäenjäger. Und genau diese bringen die Jäger, die sich an die Waidgerechtig halten in den schlechten Ruf.
Gruß Harris
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Wenn sie aus ihrem Fenster nach Osten schauen gibt es bis Wladiwostok Wölfe. Bei der karelisch, baltisch und ostpolnischen Population liegt es wohl nahe, dass diese wiederum eng mit der weissrussisch-ukrainischen verwoben ist und diese wiederum mit der russischen bis eben nach Sibirien. Somit hat der gute Mann natürlich recht, auch wenn das vielen nicht passt. Weissrussland, die Ukraine und auch Russland sind ja für die westlichen Wolfsforschung weiße Flecken, aber nur weil man sich dort nicht hintraut heißt das ja noch lange nicht, dass dort nichts ist.Grauer Wolf hat geschrieben:
Hier sieht man übrigens, wes Geistes Kind dieser Böhning ist: Null Ahnung von Wölfen, aber rumtönen. 40.000 Tiere? Die karelisch-baltische Population umfaßt gerade mal gut 4000 Wölfe, also ein Zehntel der genannten Zahl. Typisch "Jäger", sich die Welt schönzurechnen, wie es ihm gefällt, sehr frei nach Pippi Langstrumpf.
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Mich interessiert nicht, was sich irgend ein Verbandsvorsitzender ohne die geringste Ahnung von Wölfen ausdenkt, mich interessiert die Einteilung der Populationen nach wildbiologischen Aspekten.Alpenwolf hat geschrieben:Wenn sie aus ihrem Fenster nach Osten schauen gibt es bis Wladiwostok Wölfe. Bei der karelisch, baltisch und ostpolnischen Population liegt es wohl nahe, dass diese wiederum eng mit der weissrussisch-ukrainischen verwoben ist und diese wiederum mit der russischen bis eben nach Sibirien. Somit hat der gute Mann natürlich recht, auch wenn das vielen nicht passt.
Dieser Satz...
„Die Population der hiesigen Wölfe reicht bis ins Baltikum und umfasst rund 40 000 Tiere.“
...ist schlicht und ergreifend hanebüchener Quatsch. Das läßt sich auch nicht schönreden. Für mich hat sich der Mann hinsichtlich einer sachlichen Diskussion um die Wolfsbestände vollständig disqualifiziert und bis auf die Knochen blamiert (auch die "1000 Elterntiere" sind eher blamabel). Es ist übrigens nicht der erste "Offzielle" der Jägerschaft, der sich dermaßen selber diskreditiert und grandioses Unwissen demonstriert.
Übrigens, wenn man die Zahlen der LCIE heranzieht, ist die karelisch-baltische Population sogar noch deutlich kleiner als die eher optimistischen Angaben auf Wiki, nämlich rund 1600...1700 Tiere...
Es geht hier nicht um Wölfe in Wladiwostok, sondern um realistischen, regelmäßigen, genetischen Austausch und da ist die zentraleuropäische Flachlandpopulation (wie man die westpolnisch-ostdeutsche auch nennt) relativ isoliert.
LG
Grauer Wolf
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Grauer Wolf hat geschrieben: Mich interessiert nicht, was sich irgend ein Verbandsvorsitzender ohne die geringste Ahnung von Wölfen ausdenkt, mich interessiert die Einteilung der Populationen nach wildbiologischen Aspekten.
Prof. Okarma hat im letzten Jahr zur der Frage der Abgrenzung der "zentraleuropäischen Wolfspopulation" an der Weichsel geraten, dass die Experten die Grenze doch bitte östlich von Hamburg ziehen sollten, wenn sie denn gerne eine eigene Wolfspopulation definieren möchten ...
Es geht hier nicht um Wölfe in Wladiwostok, sondern um realistischen, regelmäßigen, genetischen Austausch und da ist die zentraleuropäische Flachlandpopulation (wie man die westpolnisch-ostdeutsche auch nennt) relativ isoliert.
Jetzt stell Dir vor, jemand würde von ein paar Rehen vor Deiner Haustür DNA sequenzieren und die Ergebnisse mit denen von Rehen in Weißrussland vergleichen? Das Ergebnis wäre garantiert, dass es extrem selten zum "Gen-Flow" zwischen den Rehen bei Dir und denen in Weißrussland kommt. Deine Rehe sind "relativ isoliert"!!!
Im Osten Polens und im Baltikum gab es immer Wölfe. Die Polen haben vor 15 Jahren aufgehört, ihre Wölfe zu bejagen und seither breitet sich der Bestand ausgehen vom Nordosten Polens stramm gen Westen aus. Die Ergebnisse der wenigen genetischen Untersuchungen sprechen ganz klar gegen eine genetische Isolation, zeigen keine Inzuchteffekte und legen einen eher regen genetischen Austausch über die Weichsel hinweg nahe. Wenn Du aktuelle Untersuchungsergebnisse hast, die Deine These stützen, bin ich ganz wild darauf, sie zu lesen ...
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Witz komm raus....Alpenwolf hat geschrieben:Das Monitoring von Wildtieren ob nun bejagbar oder nicht odér auch das von Nichtwildtieren ist wohl eine Selbstverständlichkeit für Jäger. Als Nachteil sehe ich das nicht, im Gegenteil.SammysHP hat geschrieben:Übrigens ist der Wolf auch in Deutschland (zumindest in Sachsen) im Jagdrecht. Bislang zum Nachteil der Jäger, denn sie dürfen ihn nicht jagen, sind aber dazu verpflichtet, am Monitoring teilzunehmen.
Die einzigen die Monitoring in Sachsen betreiben sind LUPUS und das Lausitzer Wolfsbüro.
Es geht nicht darum ob man Wölfe haben WILL. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, und das steht uns auch nicht zu. Die Wölfe sollen selber entscheiden ob sie hier sind oder nicht. Und dessen Population ist streng limitiert! Der unkontrollierbare Ausbreitung ist, war und bleibt ne Mär.Alpenwolf hat geschrieben:Die spannende Frage ist dann, ob die deutsche Gesellschaft möchte die Wolfsbestände nur so zum Spaß ( zumindest für einen Teil davon, nämlich den der mit den Wölfen ohnehin nichts zu tun hat ) ) weiter bis zur Biotopkapazität hochzufahren oder ob man landeskulturell angepasste Wolfsbestände haben möchte. Und erst dann stellt sich die Frage, ob die Regulierung staatlicherseits erfolgt ( wogegen ja nichts spricht im Gegenteil ) oder ob die Jagd ( freiwillig) die Regulation als im übrigen kostenfreien Dienst an der Gesellschaft übernimmt.
Für Sie mal ein netter Artikel:
http://www.spiegel.de/international/ger ... 28351.html
Würde ich nicht so sehr behaupten: https://www.google.com/maps/d/viewer?mi ... 2IG2_-R5AMLarsD hat geschrieben:Grauer Wolf hat geschrieben:Die Polen haben vor 15 Jahren aufgehört, ihre Wölfe zu bejagen und seither breitet sich der Bestand ausgehen vom Nordosten Polens stramm gen Westen aus.
Im polnischen Osten gibt es halt aktuell keine, eben wegen der illegalen Bejagung. Die halten es nach den 3 Äffchen.
Re: Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen
Ich merke schon, Du stehst voll im Thema ...Wolfsblut hat geschrieben:Würde ich nicht so sehr behaupten: https://www.google.com/maps/d/viewer?mi ... 2IG2_-R5AMLarsD hat geschrieben:Grauer Wolf hat geschrieben:Die Polen haben vor 15 Jahren aufgehört, ihre Wölfe zu bejagen und seither breitet sich der Bestand ausgehen vom Nordosten Polens stramm gen Westen aus.
Im polnischen Osten gibt es halt aktuell keine, eben wegen der illegalen Bejagung. Die halten es nach den 3 Äffchen.
http://www.iop.krakow.pl/ssaki/Gatunek.aspx?spID=101
http://www.polskiwilk.org.pl/wilk-w-polsce-zachodniej