Agrarminister Backhaus will Ostsee-Konferenz zu Wölfen

[Fischkopp]

http://www.svz.de/nachrichten/newsticke ... 52391.html

Ob Herr Backhaus gerade Schweden als positives Beispiel nehmen sollte, wage ich zu bezweifeln. Hier wollte man wohl eher der Landesjägerschaft etwas Honig ums Maul schmieren. Ansonsten ist Herr Backhaus dem Thema Wolf, wie sein gesamtes Ressort, äußerst positiv gegenüber eingestellt.
Eine solche Konferenz an sich würde ich allerdings begrüßen, positive Erfahrungen im Umgang und Zusammenleben mit dem Wolf können mit Sichherheit die Polen und Balten beitragen, wobei eigentlich schon ein Blick nach Sachsen reichen würde.

Ich hoffe zumindest, dass man in Mecklenburg-Vorpommern aus dem Missmanagement aus Niedersachsen der vergangen Wochen lernt. Zumindest wurden Risse in MV in der Vergangenheit sehr unbürokratisch und schnell entschädigt, so dass ich hoffe, dass die zu erwartende Ausbreitung der Wölfe in diesem schönen Bundesland konfliktfreier von statten gehen wird, genug Platz für etliche Rudel gibt es hier im Überfluss.

[Alpenwolf]

http://www.svz.de/nachrichten/newsticke ... 52391.html

Ansonsten ist Herr Backhaus dem Thema Wolf, wie sein gesamtes Ressort, äußerst positiv gegenüber eingestellt.

Backhaus ist bekanntlich Jäger. Dass ein Jäger hier gelobt wird hat ja Seltenheitswert.

Selbstverständlich hat er bezüglich der überregionalen Kooperation recht, bei der sich seine grünen Kollegen auffallend zurückhalten.

Wenn ich die Sache so recht überblicke hat Backhaus als erster zuständiger Minister offiziell die 1.000 Stück Bestandsgröße angesprochen, ab der der Wolf in DE selbst nach den engsten Kriterien nicht mehr gefährdet ist. Was dann kommen wird nennt man Regulierung.

[LarsD]

Wenn ich die Sache so recht überblicke hat Backhaus als erster zuständiger Minister offiziell die 1.000 Stück Bestandsgröße angesprochen, ab der der Wolf in DE selbst nach den engsten Kriterien nicht mehr gefährdet ist. Was dann kommen wird nennt man Regulierung.

Du hast ihn, wie viele andere hier, sehr wahrscheinlich nie selbst reden hören und bist auch auf das angewiesen, wass Journalisten am Ende des Tages formulieren. Das Erreichen der Schwelle von 1000 adulten Tieren in der "zentraleuropäischen Flachlandpopulation" bedeutet nur, dass diese "Population" dann nach den Kriterien der IUCN nicht mehr als gefährdet gilt - mehr nicht! Es gibt im europäischen Artenschutzrecht keinen Automatismus, nach dem eine nicht mehr gefährdete Art den strengen Schutzstatus verliert, den sie eben noch hatte. Das Argment mit den 1000 adulten Wölfen wurde in die Diskussion eingebracht, weil Artikel 16 der FFH-Richtlinie Ausnahmen vom strengen Schutzsystem nur dann zulässt, wenn der günstige Erhaltungszustand der Population dadurch nicht gefährdet wird. Seinerzeit galten diese 1000 adulten Wölfe wohl noch als eher schwer erreichbare und damit sichere Hürde, um auf Zeit spielen zu können. Weil die Grauen unerwartet dynamisch agieren, versteigen sich jetzt die üblichen Verdächtigen auf den Ast, dass es 1000 reproduzierende Wölfe/Elterntiere sein müssten ... Den Quark hat man jetzt auch Till Backhaus in den Mund gelegt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

[Alpenwolf]

Es gibt im europäischen Artenschutzrecht keinen Automatismus, nach dem eine nicht mehr gefährdete Art den strengen Schutzstatus verliert, den sie eben noch hatte. Das Argment mit den 1000 adulten Wölfen wurde in die Diskussion eingebracht, weil Artikel 16 der FFH-Richtlinie Ausnahmen vom strengen Schutzsystem nur dann zulässt, wenn der günstige Erhaltungszustand der Population dadurch nicht gefährdet wird. Seinerzeit galten diese 1000 adulten Wölfe wohl noch als eher schwer erreichbare und damit sichere Hürde, um auf Zeit spielen zu können. Weil die Grauen unerwartet dynamisch agieren, versteigen sich jetzt die üblichen Verdächtigen auf den Ast, dass es 1000 reproduzierende Wölfe/Elterntiere sein müssten ... Den Quark hat man jetzt auch Till Backhaus in den Mund gelegt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Das europ. Artenschutzrecht ist mir durchaus geläufig, da ich hier als Jäger aktiv miteingebunden bin, da bei uns eine gar nicht so geringe Anzahl
FFH-geschützter Wildarten systematisch bejagt wird, was natürlich nur mit einem vertieften Monitoring und entsprechenden Managementplänen EU-konform möglich ist.

Das mit den 1.000 reproduzierenden Wölfen habe ich ohnehin nicht wörtlich genommen, da dies ja 500 Rudel und damit die höchstwahrscheinlich überschrittene Biotopkapazität für Gesamtdeutschland bedeuten würde, da der Wildbestand dafür nicht ausreichen würde.

Die Option mit 300 oder 400 Wölfen in DE wurde ja ohnehin schon lange verabsäumt, da selbst optimistischerweise die Implementierung eines Wolfsregulierungskonzeptes bei der politischen und gesellschaftlichen Ausgangslage Jahre dauern wird, es sei denn die Statistik schlägt unbarmherzig
so zu wie man es sich nicht wünscht.

[Fischkopp]

Wenn ich die Sache so recht überblicke hat Backhaus als erster zuständiger Minister offiziell die 1.000 Stück Bestandsgröße angesprochen, ab der der Wolf in DE selbst nach den engsten Kriterien nicht mehr gefährdet ist. Was dann kommen wird nennt man Regulierung.

Backhaus hat lediglich angesprochen, dass mit 1.000 Elterntieren die Diskussion über eine Regulierung zunehmen wird, nicht mehr, nicht weniger. Und selbst dann wird fraglich sein, ob es einer Regulierung überhaupt bedarf, Stichwort Populationsdynamik und Jäger-Beute Beziehung (das ist das, was Sie nicht verstehen wollen). Mal ganz davon abgesehen, dass 500 Rudel für Deutschland ohnenhin unrealitstisch sind. Zumal es noch zig freie Revierflächen gen Westen in Frankreich und auch in der Schweiz und Österreich zu besetzen gibt, so dass eine wachsende Population auch über die Staatsgrenzen expandieren wird, bevor überhaupt irgendwas reguliert werden muss.

Hier noch ein ausführlicherer Artikel ua. zu den Äußerungen von Backhaus, welche einmal mehr zeigen, dass hier ein sehr vernunftgesteuerter Minister (Jäger!) seine Arbeit macht. Schön auch, dass er Explizit vor illegalen Abschüssen warnt!

http://www.svz.de/mv-uebersicht/jaeger- ... 59656.html

[Alpenwolf]

Jetzt plötzlich geben sie zu, dass die Nahrungsgrundlage der Wölfe in DE, sprich Wild, doch endenwollend ist?

Da müssen sie aber davon ausgehen, dass zumindest die Schweiz und Österreich mit Sicherheit nicht so wolfsüberfreundlich wie DE sind. Dort ist der Wolf im Jagdrecht und wird auch reguliert werden, wenn der Bedarf besteht. Zu " besetzen", wie sich das mancher in schwülen Großmachtsträumen
vorstellt, ist da gar nichts. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.

[Fischkopp]

Jetzt plötzlich geben sie zu, dass die Nahrungsgrundlage der Wölfe in DE, sprich Wild, doch endenwollend ist?
Da müssen sie aber davon ausgehen, dass zumindest die Schweiz und Österreich mit Sicherheit nicht so wolfsüberfreundlich wie DE sind. Dort ist der Wolf im Jagdrecht und wird auch reguliert werden, wenn der Bedarf besteht. Zu " besetzen", wie sich das mancher in schwülen Großmachtsträumen
vorstellt, ist da gar nichts. Diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.

Was sollte ich denn "zugeben"? Es ist ja wohl kein Geheimnis, dass wenn alle geeigneten Reviere besetzt sind, die Population in freie Räume expandieren wird, um neue Reviere zu besetzen. Da brauchen Sie gar nicht so plump die Nazikeule schwingen, dass macht ihr Gebahren nur noch lächerlicher.

Ja, mir ist durchaus bewusst, dass man es in den Alpenländern bezogen auf den Naturschutz doch mit sehr rückständigen Personen zu tun hat. Aber glauben Sie mir, dass ist nur eine Generationenfrage und wird sich mittelfristig auch zum Guten wenden.

[SammysHP]

Übrigens ist der Wolf auch in Deutschland (zumindest in Sachsen) im Jagdrecht. Bislang zum Nachteil der Jäger, denn sie dürfen ihn nicht jagen, sind aber dazu verpflichtet, am Monitoring teilzunehmen.

[Alpenwolf]

Übrigens ist der Wolf auch in Deutschland (zumindest in Sachsen) im Jagdrecht. Bislang zum Nachteil der Jäger, denn sie dürfen ihn nicht jagen, sind aber dazu verpflichtet, am Monitoring teilzunehmen.

Das Monitoring von Wildtieren ob nun bejagbar oder nicht odér auch das von Nichtwildtieren ist wohl eine Selbstverständlichkeit für Jäger. Als Nachteil sehe ich das nicht, im Gegenteil.

[Alpenwolf]

Ja, mir ist durchaus bewusst, dass man es in den Alpenländern bezogen auf den Naturschutz doch mit sehr rückständigen Personen zu tun hat. Aber glauben Sie mir, dass ist nur eine Generationenfrage und wird sich mittelfristig auch zum Guten wenden.

Das Gegenteil ist der Fall, hier pflegt man sogar die modernste Form des Naturschutzes nämlich "Schützen durch Nützen" wie im übrigen auch von Deutschland in der Amman-Deklaration der IUCN und somit global vereinbart. Der primitive Holzhammernaturschutz des zufälligen Einzelprozessschutzes feiert nur dort seine fröhlichen Urstände, wo der Blick über den Suppentellerrand durch Balken in den Augen getrübt ist.

Aber sie haben recht, den deutschen Wölfen wird es egal sein, ob sie in DE oder in CH oder AT reguliert werden.