Wolf greift Jäger an ...

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
kangal2
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Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von kangal2 »

Alpenwolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

Für den ersten Wolfsangriff auf einen Menschen in Deutschland ist es medial auffallend ruhig. Verständlich, nachdem das potentielle Opfer
nur ein Jäger war.

Man darf jedenfalls gespannt sein in welcher Form die Behörden nicht reagieren werden. Erstaunlich rasch hat sich nur der NABU gemeldet, indem er blitzschnell die schöne Sportart des Zurückruderns aufgenommen hat und nicht besonders elegant versucht die Verantwortung für die wesentlich mitverursachte Fehlentwicklung auf das Ministerium zu schieben. Jedenfalls ist man schon von der bisher empfohlenen Vergrämungsmethode mittels Schreien und Winken abgekommen und bei Hartgummigeschossen angekommen von wo nicht mehr weit zu Weichblei ist.

http://www.az-online.de/lokales/landkre ... 88770.html

Die meisten Wolfsopfer gibt es statistisch mit hohem Abstand übrigens im Juli und August, also dann wenn die Welpen auf Fleisch umgestellt werden. Somit ist ja noch etwas Zeit.
kangal2
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von kangal2 »

Mal sehen, was von dieser Story am Ende wieder übrigbleiben wird. "Jäger" ist ja bekannt dafür, sich von allem und jedem verarschen zu lassen, wenn es gegen den Wolf geht. :D
LarsD

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von LarsD »

Ich glaube dem "Jäger" kein Wort. Diese Geschichte ist nur die Fortsetzung von etwas, was ich als ausgewachsene Psychose bezeichnen würde. Beim Thema Wolf hat man in der Redaktion scheinbar augenblicklich Schaum vor dem Fang und schmückt die Geschichten entsprechend aus. Mondschein in einem Feldgehölz - wie man bei dem Licht die beschriebenen Details erkennen will, ist mit ein Rätsel. Auch vom zeitlichen Abauf her ist das Ganze eher ein Witz und mehr als unglaubwürdig. Wahrscheinlich werden sich auch andere daran stoßen, was das vergleichsweise geringe Echo in den Medien erklärt.
Alpenwolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

LarsD hat geschrieben:Ich glaube dem "Jäger" kein Wort.
Die Geschichte steht auch genau so in anderen und "unverfänglicheren" Medien und ist auch durch die beiden Dokumente bestätigt. Somit bleibt nur, dass sie dem betroffenen Jäger voreilig eine Lügengeschichte unterstellen ohne die kriminalpolizeilichen Ermittlungen abzuwarten, was ja auch nicht besonders objektiv ist.

Wenn sie dem Bothmer nicht glauben, können sie ihn übrigens vor den Presserat zerren und die Sache beleuchten lassen.
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Caronna
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Caronna »

Aha, er wurde nachts atakiert!
"Ein Wolf, nur wenige Schritte entfernt, raste auf ihn zu." "so greifen Wölfe an!“, erinnert sich der erfahrene Jäger" "Also machte Ralf K sich groß und schrie den heranstürmenden Wolf an, der davon keine Notiz nahm. In letzter Sekunde riss er deshalb die Pistole aus der Tasche"
aha, das alles fing an ein paar Schritte entfernt
Jäääääägerlatein
natürlich hat der auch im dunkeln erkannt das das ein Wolf war und kein Hund
Grüße aus der Eifel
Caronna

"Wo der Wolf läuft - wächst der Wald"

"Ich warte sehnsüchtig darauf das erste Wolfsgeheul in der Eifel zu hören"
harris
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von harris »

Caronna hat geschrieben:Aha, er wurde nachts atakiert!
"Ein Wolf, nur wenige Schritte entfernt, raste auf ihn zu." "so greifen Wölfe an!“, erinnert sich der erfahrene Jäger" "Also machte Ralf K sich groß und schrie den heranstürmenden Wolf an, der davon keine Notiz nahm. In letzter Sekunde riss er deshalb die Pistole aus der Tasche"
aha, das alles fing an ein paar Schritte entfernt
Jäääääägerlatein
natürlich hat der auch im dunkeln erkannt das das ein Wolf war und kein Hund

Komisch, immer wenn etwas passiert ist es Jägerlatein. Warum kann es nicht so sein??? Kurz vorher wurde der Wolf auch schon als dieser erkannt.
Selbst vielleicht noch nie in der Situation gewesen, geschweige denn draußen im Wald um diese Zeit, aber alles erst einmal als Lüge hinstellen. Aber wäre dieses einem Vorstend aus dem NABU passiert, hätte er ihn anglockt, gestreichelt und gesagt, dass er wieder in den Wald gehen soll.... und alles ist toll. Nein, man muss auch mal kritisch und realistisch sein. Auch mal den glauben schenken die man nicht unbedingt liebt. Nur seine eigene Wahrheit kennen füht zu nichts und wird uns dann mal richtig Probleme bereiten.
Naturfuehrer
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Naturfuehrer »

Hier mal die Kurzfassung aus einer "unverfänglicheren" Quelle (steht da unter "12.29" Uhr):

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... zt234.html

Das "Umweltministerium prüft den Fall"... und herauskommen wird dabei am Ende wird... selbstverständlich überhaupt nichts.

Es gibt ja schließlich nur

- die Beschreibung des Betroffenen (--> "Jägerlatein")
- einen Kugelriss im Boden
- evtl. noch ein paar Fährten, die sich aber zeitlich kaum zuordnen lassen.

Es lohnt sich daher m. E. im Moment (!) nicht, darüber zu diskutieren. Vielleicht ja irgendwann zukünftig "im Rückblick".

Im Übrigen: Würde ein nachgewiesener Wolfsangriff eigentlich als "C1-Nachweis" zählen? :-D

EDIT: Ich lese gerade, das Tier sei eine halbe Stunde vorher von einem anderen Jäger nebenan beobachtet worden und anhand individueller Merkmale als einer der örtlich bekannten Wölfen identifiziert worden. Damit erscheint die Option "war sicher'n Hund" doch eher wenig wahrscheinlich, würde ich meinen.
ACHTUNG: Jäger! :shock:
Alpenwolf
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Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Alpenwolf »

Naturfuehrer hat geschrieben:

Das "Umweltministerium prüft den Fall"... und herauskommen wird dabei am Ende wird... selbstverständlich überhaupt nichts.
Da wohl ein Offizialdelikt zu prüfen ist, ermittelt offensichtlich auch die Kriminalpolizei mit vollem Programm, also mit CSI und so.

Man wird ja sehen, was dabei herauskommt. Vor allem, wenn der Forstarbeiter die Wahrheit gesagt hat, wird es spannend, denn dann hat ihn der Wolf mit vollem Geschäft gegen den Wind angegriffen und die Wolfsexperten brauchen dann nur noch analysieren, ob das Prädations- oder Territorialverhalten war, was aber im Ergebnis für das Opfer immer dasselbe ist.
Caronna hat geschrieben:Jäääääägerlatein
natürlich hat der auch im dunkeln erkannt das das ein Wolf war und kein Hund
Nachdem in Wolfsgebieten Hunde eine kurze Halbwertszeit haben ging der Unglücksrabe wohl davon aus, dass wenn etwas wie ein Wolf aussieht, es auch ein Wolf ist und kein Pudel. Ich kann dabei nichts Verwerfliches entdecken.
Grauer Wolf

Re: Wolf greift Jäger an ...

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Die meisten Wolfsopfer gibt es statistisch mit hohem Abstand übrigens im Juli und August, also dann wenn die Welpen auf Fleisch umgestellt werden. Somit ist ja noch etwas Zeit.
Was ist denn das schon wieder für ein Blödsinn??? Das ist doch Pseudokorrelation und aufgrund der extrem geringen Fallzahlen (9 Fälle in 50 Jahren, davon 5 Tollwut) ohnehin Makulatur. Wölfe jagen rund um's Jahr und ab der 4. Woche bekommen Wolfwelpen das erstemal Fleisch vorgewürgt (Entwöhnung dann ca. ab der 8. Woche). Daß die Welpen dann allmählich auf Fleisch umgestellt werden, hat mit Wolfsopfern alle Jubeljahre mal absolut nichts zu tun. Im Gegenteil, hier beginnt dann auch die Sozialisierung auf die traditionelle Beute des Rudels, also primär Schalenwild und Hasenartige. Mensch gehört dazu definitiv nicht. Attacken gegen Menschen hatten immer andere Ursachen (massive Habitation oder gar Adaption, in die Ecke treiben, die Welpen bedrängen und natürlich auch Krankheiten wie Tollwut, wobei D amtlich tollwutfrei ist).

Merken Sie eigentlich nicht, daß Sie sich allmählich restlos lächerlich machen und der seriösen Jägerschaft einen Bärendienst erweisen?

Diesem Jägersmann glaube ich übrigens kein Wort...
„Hätte ich meine Kurzwaffe nicht dabei gehabt, wäre ich jetzt vielleicht tot“, sagt Ralf K. im Interview mit dem JÄGER und lächelt tapfer.
Mannomann, dramatischer gehts kaum noch... Jägerlatein. Wie Lars schon erwähnte, der zeitliche Ablauf, genaugenommen die Korrelation von Entfernungen und Zeit und dem, was der Jäger noch alles gemacht haben will, paßt vorne und hinten nicht.
Btw., wenn das Tier das Hosenbein gestreift hat, sollte ja wohl eine DNA-Sicherung drin sein (Speichelspuren, Haare, irgend was). Ich hab jedenfalls immer Haare und/oder Spucke an der Hose, wenn mich meine Tiere mal streifen...

Schauen wir mal, was rauskommt und was da wirklich passiert ist...

Btw.,
Ein Wolf, nur wenige Schritte entfernt, raste auf ihn zu.
ein Wolf, der "rast", hat ungefähr 12...15 Meter pro Sekunde drauf! Selbst aus dem Stand bräuchte der bei "rasendem" Angriff vielleicht 1...1,5 Sekunden. Wie war das noch? Was hören, Reaktionszeit!, erschrecken vor'm Anblick, aus gebückter Stellung hochfahren, richitg Schiß kriegen, großmachen, brüllen, rumfuchteln, Pistole rauskramen, durchladen, entsichern, schießen... Alles in maximal anderthalb Sekunden und unter Schock stehend???
Und zudem sagte der Mann, daß der Wolf schon auf ihn zu raste, als er ihn sah, was zusammen mit dem lauten, raschelnden Geräusch impliziert, daß er schon Speed drauf hatte. Bei 10 Meter Distanz lt. Protokoll bei der Endeckung blieben dann noch ungefähr 0,75 s, also eine dreiviertel Sekunde bis zum Kontakt!
Ich selbst habe aufgrund des ständigen Sparrings mit meiner Hündin ('n richtiger Feuerkopf) eine extrem kurze Reaktionszeit, so ungefähr eine halbe Sekunde, vielleicht 'ne Zehntel mehr. Selbst ich hätte es bei diesen Prämissen nicht geschafft, noch zum Schuß zu kommen, geschweige denn jemand, der nicht so durchtrainiert ist.

Bei aller Toleranz...: Sechs! Setzen! Weiterträumen! Irgend was stimmt da nicht. Das kann nicht hinhauen, schon rein physikalisch nicht...

Gruß
Wolf
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