Wölfe in Brandenburg

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
piscator
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Registriert: 9. Sep 2011, 22:20

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von piscator »

Hallo Aka.

Den Biber als Wolfsfutter hatte ich nur erwähnt um nicht ganz vom Thema abzukommen.

Beim Kormoran ist es mit der Nahrungszusammensetzung das selbe: Obwohl über die Hälfte des Bestandes n der Küste brüten frisst der hauptsächlich Weißfische (=Süßwasserfische). Nur wenn in Bayern vom LBV nachgewiesen werden soll das er keine Äschen oder Felchen frisst tauchen plötzlich Salzwasserfische in der Nahrung auf.
In Bayern werden wohl jährlich auch einige hunderte bis tausend Biber geschossen weil sich keine Zoos mehr als Endlager anbieten. Aber offiziell reguliert sich der Biber durch soziale Mechanismen. Auch dort werden Schäden der Städte und Gemeinden nicht erfasst.

In Brandenburg sollten 5 Biber geschossen werden weil sie 50ha geflutet haben, der NABU hat erfolgreich dagegen geklagt. Schon der Fang in Fallen zu Umsiedlung geht ja lt. NABU garnicht.

>> Wenn ein balin auf irgendwelchem Forum über "Bekämpfung der Kormoranplage" mit Hilfe
>> von Wölfen sinniert, dann ist das halt lustig.

… finde ich eher traurig, von den lupophilen hier im Forum hat er noch den ehesten Kontakt zu Realität. (Werde wohl in Zukunft Ironietags verwenden müssen)

„Bis jetzt zumindest können die Wölfe nicht klettern.“ - in einigen Gegenden haben die Kormorane die Brutbäume tot-geschissen und brüten jetzt am Boden. Zumindest die theoretische Möglichkeit besteht für den Wolf.



Hallo Lutra,

Du schreibst:
>> Die Nummer mit Kormoran, Eisvogel und Fischotter an der Röder ist doch auch absolut
>> daneben, laß Dir mal was Besseres einfallen!

Was war denn dort los?


>> Und um mal wieder auf den Wolf zurückzukommen, um den es sich hier forumsmäßig dreht, da >> ist es ganz ähnlich. Mindestens heutigerzeits, ob jemand das paßt oder nicht, spielt sich die
>> Hautaktion der Landwirtschaft doch keineswegs auf der Weide ab, Schafe sind noch mal ein
>> weiterer Nebenschauplatz. Wer erwartet sich denn da einen Druck auf die Politik?

Lutra - setz doch mal die Scheuklappen ab. Du schreibst das die kleinen Landwirte (Dir) egal sind - wird Balin gefallen! – aber verdammst gleichzeitig die Agrarindustrie. Wie passt das zusammen.?

Genauso bei den Teichwirten, was glaubst Du wie es um die LUTRA LUTRAs ohne die Teichwirte in Sachsen und Brandenburg stehen würde? Google mal nach „Tretzendorfer Weiher“ um zu sehnen was der Naturschutz an den Karpfenteichen hat. Als das Naturschutzgebiet zu verlanden drohte war es dan doch plötzlich möglich Kormorane zu schießen. Keine Rede von Überspannung o.ä. .


@ HOWL,

Danke für Deine Offenheit:
>> Ich kann zu der Thematik Komoran und Biber nichts sagen, ich kenne diese Tiere kaum.

Warum schwatzt Du dann trotzenden drauflos?

>> Trotzdem ist es Fakt, dass alle Probleme in der Natur auf menschlichen Eingriff zurückzuführen >> sind.

Und welche Malware wird auf der von Dir verlinkten Seite verbreitet?
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von balin »

Da sieht man mal, wie wir über die Jäger und ähnliche denken.
Für Aka habe ich mich gefreut, daß er auch mal über kleine Beobachtungen berichten kann und er hat ja auch einen untergründigen Humor.
Zu zeigen ist aber auch, wie man etwas an den Haaren herbeiziehen kann. Daß Wölfe dieses und das fressen ist in jedem Fall unbestritten. Die Theorie, daß Wölfe Wild ausrotten stammt neuzeitlich aus einer Studie in Idahos Lolozone, wo man das mit der lächerlichen Anzahl von 18 bis 40 Sendehalsbändern zur Todesursache der Beutetiere unterlegt hat. Zusätzlich fliegen sie alle drei Jahre mal drüber und zählen ihr Rotwild, wobei sie es im aufkommenden Gehölz inzwischen immer schwerer finden.
Und jetzt behaupten sie etwas. Das haben sie in den letzten Jahren bei jeder Gelegenheit in die Presse geschmettert, genau wie die Nutztierrisse. Für den werten Leser war dann das Horrorszenario perfekt, weil er ja die gelesenen Nachrichten in seinem Kopf addiert. Für die Jäger und die gewünschte Wolfsjagd ist in diesem Teil der Welt das Konzept aufgegangen.
Wenn man aber davon ausgeht, daß Jäger und Beute ziemlich im Gleichgewicht leben müssen, dann verlieren solche Kampagnen
ihren Sinn.
Es gilt zu beobachten und zu verstehen was vor sich geht. Mit begleitenden Maßnahmen wollen wir Unglücke vermeiden.
Das ist unsere Arbeit! Schon verständlich, daß sich da manche in diesem Prozess zu wenig beachtet fühlen. Mit dem Eindreschen auf das Symboltier für funktionierende Regelkreise in der Natur, nämlich den Wolf, ist es da nicht getan.
Ich empfehle hierzulande sich da positiv in die Kleinarbeit mit einzubringen. Wir sind nicht die USA und bei uns herrscht ein anderes Verhältnis zur Restnatur.
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

@piscator
In Brandenburg sollten 5 Biber geschossen werden weil sie 50ha geflutet haben, der NABU hat erfolgreich dagegen geklagt. Schon der Fang in Fallen zu Umsiedlung geht ja lt. NABU garnicht.
Wie ich oben schrieb - ab Oktober sollten auf der anderen Seite der Oder dieses Jahr ca 200 Stück geschossen werden. Ob alle tatsächlich geschossen
werden ?. Das paradoxe ist, daß der der polnische Jagdverband eigentlich NABU beauftragen könnte die Proteste auf beiden Seiten des Flusses zu organisieren,
Weil die polnischen Lutras keinen Finger krumm machen werden um die gleichen Tiere zu schützen. Das ist eigentlich ein schönes Beispiel wie die
Artenschutzpolitik kippen kann. Schön auch für die Biber - vorläufig zumindest.

Die Probleme mit der Bestandszunahme zeichneten sich in PL schon seit einigen Jahren - Freigabe der ersten Biber zum Abschuß hat um 2000 eine Welle der
Empörung untern den Naturverbänden ausgelöst und natürlich massive Attacken gegen die Jagd.
Mittlerweile wehren sich die polnischen Jäger GEGEN die Aufnahme des Bibers in das Jagdgesetz.

Der Hintergrund ist die Schadensituation - das ist eigentlich nicht viel, landesweit ca 2000 000 Euro aber die Vorstellung des
Umweltministeriums - dass man das Tier den Jägern unterjubelt, die werden das Monitoring durchführen, übernehmen die Schadensschätzung
(Z. Zt sind dafür verantwortlich 80 hauptamtliche Mitarbeiter der Umweltbehörden), werden die Schäden begleichen und im Gegenzug dürften
sie den Biber bejagen - funktioniert schlichtweg nicht.

Die andere Variante - Biber kommt ins Jagdgesetz aber der Staat bezahlt die Schäden ist
zwar machbar - bringt auf die Dauer nix. Und das wissen auch alle Beteiligten. Biber ist keine attraktive Beute mehr, Kontrolle der Bestände - wenn kein direktes Interesse da ist - illusorisch.

Jedes jahr werden in Polen Biber zum Abschuß gegeben - um zumindest an einigen Schwerpunkten die Lage zu entspannen.
Das sind "Naturschutzmaßnahmen". Das Schema ist immer gleich - Die ersten Abschüsse werden zu 70 -80 % erfüllt, dann haben diejenigen mit Interesse
an Biberfell vor dem Kamin ihr Bedarf gedeckt. Und es wird kaum geschossen. Wozu ? bisschen Wildbret, wertloses Fell ? verbuddeln ?
Von den 2011 über 1800 zum Abschuß freigegebenen Biber sind ganze......399 im Rahmen dieser Maßnahme gestreckt worden.
(an der Grenze zu Brandenburg soll die Erfüllungquote recht hoch gewesen sein - genaue Zahlen - ?)

Im April dieses Jahres klagte der Generaldirektor für den Umweltschutz öffentlich dass es zunehmend schwieriger ist, Jäger zu finden die überhaupt bereit sind den Abschuß zu tätigen.
(Das liegt auch an dem Jagdsystem - Verpachtung (Vergabe eigentlich) an die Jagdesellschaften deren Mitglieder in seltesten Fällen Landwirte
oder Betroffene sind. Und wenn.....Der Staat zahlt....und .....zahlt....)

Es gibt aber ein Lichtblick am Horizont - bei der Anhörung im Parlament dieses Jahre erklärte det zuständige Minister auf die Fragen der polnischen
Parlamentariar - wie es weiter gehen soll ? - dass er sich bei der EU um zusätzliche Gelder für Enschädigungszahlungen bemühen wird. Damit auch der deutsche Steuerzahler auch was vom polnischen Biber hat. ( Ich glaube das letzte hat er nicht gesagt).

Es ist eine Pattsituation entstanden aus der z. Zeit keinen Ausweg gibt. Es müssten eigentlich Milliarden an Investitionen in die Prävenention fliessen -
Sicherung der Hochwasserwdämme, Sicherung der Wasserwirtschaftlichen Anlagen, Sicherungen an den Fischteichen bis zum Aufkauf von Tausenden Kilometern Randstreifen entlang der Flussläufe durch landwirtschaftliche Gebiete - eigentlich Aufgabe für Generationen.
Nix von dem passiert.


Und eben vor diesem Hintergrund kommt Frau Dr. Sabine Nowak mit dem Vorschlag, daß man die Wölfe ansiedeln möchte, weil ja bewiesen
ist, dass sie die Biber fressen. Und dann wird alles gut.
(Ich bin mir aber nicht ganz sicher ob sie selbst daran glaubt - obwohl ......)
Um auf den Wolf zurückzukommen.
bürger x
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Registriert: 31. Mär 2012, 11:51

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von bürger x »

Wenn das für die Wölfe lukrativ wäre ,wären sie doch lange dort (Wölfe in Polen ansiedeln -- lach-lach).Einzig die Abschussprämie könnte helfen, oder?
bürger x
Lutra
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Lutra »

piscator hat geschrieben: Hallo Lutra,

Du schreibst:
>> Die Nummer mit Kormoran, Eisvogel und Fischotter an der Röder ist doch auch absolut
>> daneben, laß Dir mal was Besseres einfallen!

Was war denn dort los?
aka hat da von Problemen der drei Arten untereinander geschrieben. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es an der Röder zwischen diesen irgendwelche Probleme geben soll.

piscator hat geschrieben:
Lutra - setz doch mal die Scheuklappen ab. Du schreibst das die kleinen Landwirte (Dir) egal sind - wird Balin gefallen! – aber verdammst gleichzeitig die Agrarindustrie. Wie passt das zusammen.?

Genauso bei den Teichwirten, was glaubst Du wie es um die LUTRA LUTRAs ohne die Teichwirte in Sachsen und Brandenburg stehen würde? Google mal nach „Tretzendorfer Weiher“ um zu sehnen was der Naturschutz an den Karpfenteichen hat. Als das Naturschutzgebiet zu verlanden drohte war es dan doch plötzlich möglich Kormorane zu schießen. Keine Rede von Überspannung o.ä. .
Dreh mir nicht das Wort im Maule rum. Ich hab nicht gesagt, dass mir die kleinen Landwirte egal sind, ich verdamme auch nicht die Agrarindustrie. Die kleinen Landwirte werden aber keinen politischen Kurswechsel herbeiführen können, dafür sind sie einfach zu wenige, und die großen verdienen ihr Geld eben woanders als auf der Weide. Ich weiß nicht, wer hier Scheuklappen aufhat und das nicht sieht.
Natürlich sind die Teiche wichtig, hab selbst einen gepachtet und mit einem Verein noch einige größere. Da kenn ich auch die verschiedenen Probleme, brauchst Du mir nichts zu erzählen.
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HOWL
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Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von HOWL »

Piscator hat geschrieben:@ HOWL,

Danke für Deine Offenheit:
>> Ich kann zu der Thematik Komoran und Biber nichts sagen, ich kenne diese Tiere kaum.

Warum schwatzt Du dann trotzenden drauflos?


Biber und Komoran haben in diesem Unterforum schlicht nichts zu suchen, also was soll der Vorwurf?

Piscator hat geschrieben: >> Trotzdem ist es Fakt, dass alle Probleme in der Natur auf menschlichen Eingriff zurückzuführen >> sind.

Und welche Malware wird auf der von Dir verlinkten Seite verbreitet?
Was hat das mit dem Satz darüber zu tun?
… finde ich eher traurig, von den lupophilen hier im Forum hat er noch den ehesten Kontakt zu Realität. (Werde wohl in Zukunft Ironietags verwenden müssen)
Entschuldige bitte, dass dir die Mitglieder des Wolf-Forums nicht Anti-Wolf genug sind für dein Weltbild!
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aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

aka hat da von Problemen der drei Arten untereinander geschrieben. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es an der Röder zwischen diesen irgendwelche Probleme geben soll.
Es gibt ein Problem. Und der heisst Fisch.

Biber und Komoran haben in diesem Unterforum schlicht nichts zu suchen, also was soll der Vorwurf?
Ansichtssache. Betrachtet man den Wolf als ein virtuelles Kuscheltier, losgelöst von der Realität, als ein Wesen bar jeglicher Beziehung
zum Umwelt dann hat das seine Richtigkeit. Sonst eher nicht.

Da soll und muss über Rehe, Muflons, Hirsche, Flöhe, Milben, Bakterien, Kranich, Biber, Fischotter, Autobahn, Wildschweine, Umtriebszeiten und
viele adere Tiere und Dinge gesprochen, geschrieben werden. Über Schafzucht und Artenschutz. Jogger und Jäger auch.
Ich glaube das alles kommt sowohl in DE als auch in Brandenburg vor.

Also warum kein Interesse für Biber und Kormoran ?
Weil Du der Meinung bist, dass die von der Wirklichkeit losgelöste Betrachtung
der heilgen Kuh im grauen Pelz einen wahren Wolfsfreund ausmachen soll ?
Oder gibt es auch andere Gründe ?
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von balin »

Ob du es dir vorstellen kannst? Wir sind potentiell von diesen Tieren auch betroffen, bei mir gibt es Teiche und ich bin der erste am Bach, meine Tiere sind das ganze Jahr draussen, aber ich kann mich nicht künstlich über dieses und jenes aufregen.
Wenn hier ein Wolf auftaucht, dann habe ich etwas anderes zu tun wie im Falle eines Bibers oder bei Kormoranen.
Mit den Wölfen beschäftige ich mich wegen meiner Hunde und weil so einer bei mir den meißten Schaden anrichten kann.
Da würden mir Netze über meinen Pfützen nichts nützen. Wie du sagst, der Wolf klettert und fliegt nicht, er frisst lieber Rehe oder Kälber als Fisch, er nagt keine Bäume an und er würde sich vermutlich auch nicht mit einer Selbstschussanlage vertreiben lassen.
Wenn ich am Tag eine Stunde für mein Thema verwende, dann ist das eine Leistung und ich habe eine Menge dazugelernt.
Weil ich aber einen kleinen Kopf habe, passt nicht jeder Schrott hinein. Der Liebe Gott wohnt woanders, dann kommen die Jäger
und lange danach die Benutzer dieses Forums. Sieh uns das bitte nach! :-D
aka

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von aka »

Der Liebe Gott wohnt woanders, dann kommen die Jäger
und lange danach die Benutzer dieses Forums. Sieh uns das bitte nach! :-D
:-D
Wird gemacht.
gruß
Lutra
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Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Wölfe in Brandenburg

Beitrag von Lutra »

aka hat geschrieben:
aka hat da von Problemen der drei Arten untereinander geschrieben. Ich kann mir eben nicht vorstellen, dass es an der Röder zwischen diesen irgendwelche Probleme geben soll.
Es gibt ein Problem. Und der heisst Fisch.
Das Problem "Fisch" kenne ich auch aus unserem Bach. Fische werden eingesetzt, Du denkst, prima, wieder Forellen da. Das nächste Hochwasser spült sie flußabwärts, Ufer befestigt, kaum noch Unterschlupfmöglichkeiten. Nächstes Problem: kleine Zuflüsse kanalisiert und verrohrt (hießen hier früher "Forellengraben"), Laichgewässer weg.
Zum Glück gibts aber noch Otter und ab und zu landet auch mal ein Kormoran, da hat man Sündenböcke. Für den Otter reichen aber die Fische im Bach. Der erspart sich schon seit Jahren die Überland-Wanderung zu meinem Teich.
Wie es in der Röder aussieht, weiß ich nicht. Mindestens der Oberlauf ist aber mit unserem Bach vergleichbar.
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