Wölfe in Brandenburg

[Joerg]

„Brandenburg ist kein Wolfsland“- mit dieser Kernaussage haben Tierhalter mehrerer Verbände in Brandenburg ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, berichtet die Lausitzer Rundschau.
Die Verbände wollen damit die Landespolitik auf ihre wachsenden Sorgen und Kosten im Umgang mit den Wölfen im Süden des Landes aufmerksam machen,berichtet die Zeitung weiter.
Im Artikel ist zulesen, dass die Vertreter von Landesbauernverband, Rinder-, Schafzuchtverband und des Landesverbandes Landwirtschaftliche Wildhaltung einen Managementplan und klarere Regeln zur Entschädigung fordern.
Desweiteren soll eine Lösung für den Umgang mit „Problemwölfen“ gefunden werden, die nachweislich Schaf- und Viehherden angegriffen haben.
Die Lausitzer Tierhalter fordern das Jagdrecht für den Wolf.

Link zum Artikel: http://www.lr-online.de/regionen/forst/ ... 52,3145248

[timber-der-wolf]

Hinter der Forderung im Artikel steckt doch nur die Jägerlobby, die in allen möglichen Verbänden, vereinigungen Politik, ... vertreten ist - immer die selbe alte Leier der ewig Gestrigen.

Brandenburg hat im Übrigen als erstes Bundesland seit 1994 bereits einen Managementplan für den Wolf (siehe hier: http://www.mugv.brandenburg.de/cms/deta ... 5#w_manage)

[Wolfsheuler]

Hier ist auch ein Artikel in der Bild. Die Bauern beschweren sich vor allem, dass ihnen nicht alle Schäden ersetzt werden.
So seien bei Petra Rösch 7 Kälber von Wölfen getötet worden, aber nur zwei ersetzt worden.
http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/ ... er-an.html

Woher kommt die Zahl 7 Kälber. Soweit ich mich an den Artikel hier im Forum erinnere, waren es 2 Kälber, die verschwunden waren und 2, die getötet wurden von möglicherweise Wölfen. Dann gabs mal einen Beitrag im Fernsehen bei RBB, dass die Weide jetzt wolfsicher eingezäunt ist. Und jetzt geht plötzlich von 7 Kälber die Rede. Ich habe das gefühl, dass jedes tote Tier gleich dem Wolf angehängt wird.

[timber-der-wolf]

... das ist wie bei den Anglern, da werden die Fische mit dem zeitlichen Abstand des Fangs auch immer größer ... ... ... irgendwie scheinen die Bauern bzgl. der Verlustangaben von den Anglern das "Latein" (lügen) gelernt zu haben ...

Und das kommt noch dazu (Zitat): "Ich habe das gefühl, dass jedes tote Tier gleich dem Wolf angehängt wird." und die rumstrolchenden Hunde, zum Teil die eigenen, werden vergessen / unterschlagen ... man hat ja nun einen "Täter", dem man es in die Schuhe schieben kann .

Zu dem ist es einfach erschreckend, wie leichtfertig und scheinbar immer noch sehr sorglos die Viehalter sind, obwohl sie genau wissen, dass es Wölfe in ihrem Umfeld gibt. Gejammert und von der eigenen Unfähigkeit abgelenkt wird immer dann, wenn es zu spät ist, wenn es Schäden / Verluste bei ihren Tieren gab.

Ich finde es auch völlig richtig und korrekt, dass nicht jeder Schaden 100% ersetzt wird, wenn die Tierhalter ihrer eigenen Verantwortung gegenüber ihren Tieren nicht in vollem Umfang gerecht geworden sind.

Wie heißt es so schön: EIGENTUM VERPFLICHTET !

[Wolfsheuler]

Umweltministerin Anita Tack will den Schutzstatus der Wölfe nicht lockern. Die Bauern müssten sich auf die Wölfe einstellen und das Land würde ihnen dabei helfen. Schon jetzt gäbe es im Zweifelsfall Entschädigung. Die vom Bauernverband geforderte Beweislastumkehr sei seit Jahren gängige Praxis. Ausgewiesene Wolfsgebiete und Obergrenzen könnte es wegen der grossflächigen Lebensraumansprüche der Wölfe nicht geben.

http://www.info-potsdam.de/hoher-schutz ... 7040n.html

[Lutra]

Ich hab mir mal die Pressemeldung des Landesbauernverbandes Brandenburg durchgelesen:

http://www.lbv-brandenburg.de/content/artikel/3652.html

Und ich möchte mal sagen, die haben ein Rad ab! Der Bauernverband vertritt doch in erster Linie die großen Agrarbetriebe, und von denen scheffeln nicht wenige mehrere 100000€ im Jahr Subventionen. Lest mal, wie oft in dem Papier dem Staat gesagt wird, was er tun "muß"! "Müssen" und "muß" ist da der gängige Ton, der neue Landadel.
Dazu heute auch ein Artikel in der "Sächsischen Zeitung", der sich schon deutlich distanziert von den Forderungen:

http://www.sz-online.de/Nachrichten/Sac ... id-2640763

(Wird nicht lange frei online sein)

[Wolfsheuler]

Die Wölfe scheinen sich aber mit oder ohne Erlaubnis des Bauernverbandes weiter auszubreiten. Im Landkreis Oder-Spree gibt es verlässliche Hinweise auf die Anwesenheit von Wölfen. Ein Jäger rückt jetzt damit raus, dass er vor zwei Jahren einen Wolf im Schlaubetal angefahren hat. Der sei aber leicht verletzt im Unterholz verschwunden. Der Wolf werde aber vermutlich die Mufflons im Schlaubetal ausrotten, heisst es weiter im Artikel.

http://www.moz.de/lokales/artikel-ansic ... /1/271983/

[Wolfsheuler]

Wölfe jetzt auch im Dahmeland. Einzeltier oder Rudel? Das Monitoring läuft.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... ehofe.html

[grauer-geselle]

Da wird es sich wohl um die selben Tiere handeln. Groß Eichholz gehört zu Storkow und Münchehofe liegt nur 10-15 km südlich.

[Wolfsheuler]

Ein Schafhalter habe im November 14 Schafe an den Wolf verloren bei Finsterwalde.

http://www.lr-online.de/regionen/luebbe ... 58,3147794

Na, die kommen ja jetzt plötzlich aus allen Ecken gekrochen. Es scheint wohl noch viel Diskussionsbedarf zwischen Land und Bauern zu geben, denn immer wieder beklagen die Bauern, dass Entschädigungen unzureichend gezahlt werden. Oder auch dass Bauern für Schutzmassnahmen keine Unterstützung vom Land bekommen zu haben. Da wird in Brandenburg wohl noch einiges diskutiert werden müssen.
Wenn man mal vergleicht Sachsen - Brandenburg
Sachsen hat scheinbar mehr Wölfe (noch), aber Brandenburg verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Schäden (wenn man allen Tatbeständen glauben kann. Da stellt sich die Frage woran dass das liegt.