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Saumäßiges...
Verfasst: 3. Feb 2015, 19:35
von Grauer Wolf
Tja, so geht's wenn man die großen Beutegreifer eliminiert hat:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 05003.html
Aber ein Wanderwolf muß da unten um sein Leben fürchten, dto. Luchs und Uhu, die sich eigentlich ihren Anteil Frischlinge holen. Man greift nicht massiv in die Natur ein, ohne auf die eine oder andere Weise dafür zu bezahlen...
Gruß
Wolf
Re: Saumäßiges...
Verfasst: 3. Feb 2015, 20:00
von Lutra
Der größte Gegner der Wildschweine ist ein harter Winter, den es eben nicht mehr so oft gibt.
Dann wird ihnen noch kräftig geholfen mit vermehrtem Mais- und Rapsanbau. Das ist zwar gut für die Nahrungsgrundlage der erwähnten Beutegreifer, sie werden aber auf die Bestandsentwicklung der Schwarzen keinen großen Einfluß nehmen können.
Re: Saumäßiges...
Verfasst: 3. Feb 2015, 21:46
von Grauer Wolf
Lutra hat geschrieben:Das ist zwar gut für die Nahrungsgrundlage der erwähnten Beutegreifer, sie werden aber auf die Bestandsentwicklung der Schwarzen keinen großen Einfluß nehmen können.
Wohl war. Dei Beutegreifer können einen Teil abschöpfen, aber nicht so viel, daß die explodierten Bestände nachhaltig reduziert werden. Die Wirkung dürfte eher indirekt sein. Die ständige Anwesenheit von Beutegreifern wirkt sich auch auf die Reproduktionsfähigkeit des Wildes aus. Bei Rotwild ist das wohl ganz gut erforscht, der Effekt ist tatsächlich signifikant.
Aber der Hauptpunkt ist tatsächlich die Landwirtschaft. Mais- Rüben und Kartoffelfelder sind ja regelrecht ein Schlaraffenland für die Sauen... Solange sich da nichts ändert, vermehren sich die Wildschweine weiter explosiv. Was wir bräuchten, wären ein paar richtig harte Winter: Gut für die Grauen und andere Beutegreifer, schlecht für's Schalenwild. Nur wird dann wahrscheinlich zugefüttert, wie ich die "Grünen" kenne...
Gruß
Wolf
Re: Saumäßiges...
Verfasst: 4. Feb 2015, 00:01
von LarsD
Grauer Wolf hat geschrieben:Tja, so geht's wenn man die großen Beutegreifer eliminiert hat:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... 05003.html
Aber ein Wanderwolf muß da unten um sein Leben fürchten, dto. Luchs und Uhu, die sich eigentlich ihren Anteil Frischlinge holen. Man greift nicht massiv in die Natur ein, ohne auf die eine oder andere Weise dafür zu bezahlen...
Lutra hat die wesentlichen Aspekte ja schon aufgelistet. Wolf, Luchs und Uhu werden nicht annähernd ausgleichen, was wir den Schweinchen an Lebensraumverbesserungen anbieten. Dank der openAir-Mast durch die C4-Plantagen würden auch harte Winter nicht viel an der Situation ändern. Die Steckdosentiere in den Feldrevieren haben derartig viel Weißes unter der Schwarte, dass sie auch harte Winter locker wegstecken und die Bachen mit den Reserven auch die Frischlinge bei strammen Minusgraden durchbringen würden. Ganz unabhängig davon liegt das Geschrei wegen der angeblichen Schweineplage in Bayern auf einer Wellenlänge mit dem Theater, was dort wegen der ersten Wölfe veranstaltet wird. Gute 60.000 Schweinchen auf der Jahresstrecke und schon wird das Kriegswaffenkontrollgesetz infrage gestellt. Brandenburg hat weniger als die Hälfte der Fläche des Freistaates und hier lag die Jagdstrecke bei den Sauen 2012/2013 jenseits der 70.000 Stück ... (
http://www.ljv-brandenburg.de/fileadmin ... 2_2013.pdf ) Und jetzt sieh Dir mal die einzelnen Strecken bei Reh-, Rot-, Dam-, Muffel- und Schwarzwild an. Siehst Du da irgendwo auch nur ansatzweise Effekte der gegebenen Wolfspräsenz?
Und was die angebliche Auswirkung der ständigen Anwesenheit von Beutegreifern auf die Reproduktionsleistung angeht, darf ich Dich auf Deine Thesen zu den Effekten der Fuchsbejagung auf das Reproduktionsverhalten der Fuchspopulationen verweisen. Innerhalb geeigneter Habitate führt jegliche Prädation stets dazu, dass sich die Lebens- und Reproduktionsbedingungen für den überlebenden Teil der Population entsprechend verbessern - mehr Lebensraum, weniger sozialer Stress, mehr Beute = bessere Kondition der verbleibenden Individuen ... Solange der Prädationsdruck nicht das Reproduktionspotenzial zu mehr als 100% abschöpft, bleibt die Populationsdichte unverändert. Das läuft bei den Füchsen nicht anders, als bei den Steckdosentieren.
Viele Grüße
Lars
Re: Saumäßiges...
Verfasst: 4. Feb 2015, 06:47
von balin
Klimamäßig steht der Machtübernahme durch die Wildschweine nichts mehr im Wege:
http://www.klimafolgenonline.com/
Da sind die bisherigen Parameter angegeben und es wird nach dem jetzigen Kenntnisstand in die Zukunft geschaut.
Schneereiche Winter werden die Wildschweine nicht mehr so oft stören. Da muß man sich schon was anderes einfallen lassen.
An den Nachtsichtgeräten würde mich ärgern, daß man dann nichteinmal bei Dunkelheit Ruhe vor den Irren hätte. Die sollen sich entsprechende Hunde anschaffen und ihre Drachen am Tag abschlachten und das möglichst kurzzeitig und unauffällig.
Und Pille gibt es ja auch noch. Wenn das bei der Tollwutimpfung geklappt hat, dann vielleicht da auch. Schweinefleisch gibt es auch sonst genug.
