Na dann mal...

Bitte stellt euch vor, damit wir uns besser kennen lernen.
Skeptiker
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Na dann mal...

Beitrag von Skeptiker »

auch von mir ne kurze Vorstellung. Meine erste Begegnung mit freilebenden Wölfen (naja, damals war es einer) hatte ich vor 4 Jahren. Und das in Schweden (Malung). In dem Gebiet war ich im Urlaub. Auf den kontakt war ich natürlich nicht gefasst. Aber mein Hund benahm sich merkwürdig, kurz bevor der Graue über das Gesell wechselte. Weshalb ich besonders aufmerksam die Gegend im Auge hatte, aber eher in Erwartung von Elch.
In meiner Heimat in Sachsen-Anhalt ist er seit einigen Jahren etabliert. Aber erst nach meinem Schwedentrip hatte ich dort einen Wolfkontakt. Ich weiß, man kann jede geschilderte Beobachtung in Frage stellen. Ich erheb auch nicht den Anspruch, meine Beobachtung in irgendeiner offiziellen Liste als bestätigt zu finden. Ich weiß, was ich sehe und es ist mir wurscht, ob andere mir eine solche Beobachtung abnehmen. Dem Wolf ist es ja auch egal... :mrgreen:

Als alter Waldschrat interessiert er mich einfach, weshalb ich auch alle möglichen Infos suche zur deutschen Population, die ja eher eine Subpopulation ist. Daher bin ich auch auf dieses Forum gestoßen. Mich hier anzumelden ist eine Entscheidung, die schon ein paar Wochen zurückliegt, nachdem ich schon eine Weile mitlese. Und ich gestehe, auch wenn der Wolf mich fasziniert, ich gehöre nicht zu jenen, die uneingeschränkt euphorisch auf sein Erscheinen und sein Etablieren hier reagieren. Das liegt weniger am Wolf selbst als vielmehr an dem, was um ihn herum veranstaltet wird. Und das auf allen Seiten.

Naja, das soll als Einstand erst mal reichen. Grüße aus dem Norden in die wahren Wolfsgebiete...!!!
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Lone Wolf
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Lone Wolf »

Na dann mal herzlich willkommen, dem, dessen Name Programm ist.
Skeptiker hat geschrieben:...Und ich gestehe, auch wenn der Wolf mich fasziniert, ich gehöre nicht zu jenen, die uneingeschränkt euphorisch auf sein Erscheinen und sein Etablieren hier reagieren.Das liegt weniger am Wolf selbst als vielmehr an dem, was um ihn herum veranstaltet wird. Und das auf allen Seiten.
Mhm, wenn ich dies recht interpretiere, dann bist du gegen eine deutsche Wolfsetablierung, weil die Menschen solch ein Zinnober und Brimborium um ihn veranstalten, dass führt mich direkt zu der Frage: Was kann da der Wolf für...?
Du Skeptiker, glaube mir, dem Wolf bzw den Familienverbänden wäre es sicher auch lieber sie könnten relativ ungestört ihr Leben leben, Welpen aufziehen, Beute schlagen, eben das wofür sie ihre Nische besetzen...

Noch einmal, herzlich willkommen im Forum.
Grüsse aus Sachsen ins Anhaltinische
LW
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Johann Peter Hebel
Skeptiker
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Skeptiker »

Lone Wolf hat geschrieben:Na dann mal herzlich willkommen, dem, dessen Name Programm ist.
Skeptiker hat geschrieben:...Und ich gestehe, auch wenn der Wolf mich fasziniert, ich gehöre nicht zu jenen, die uneingeschränkt euphorisch auf sein Erscheinen und sein Etablieren hier reagieren.Das liegt weniger am Wolf selbst als vielmehr an dem, was um ihn herum veranstaltet wird. Und das auf allen Seiten.
Mhm, wenn ich dies recht interpretiere, dann bist du gegen eine deutsche Wolfsetablierung, weil die Menschen solch ein Zinnober und Brimborium um ihn veranstalten, dass führt mich direkt zu der Frage: Was kann da der Wolf für...?
Du Skeptiker, glaube mir, dem Wolf bzw den Familienverbänden wäre es sicher auch lieber sie könnten relativ ungestört ihr Leben leben, Welpen aufziehen, Beute schlagen, eben das wofür sie ihre Nische besetzen...

Noch einmal, herzlich willkommen im Forum.
Grüsse aus Sachsen ins Anhaltinische
LW
Hallo,

naja, da interpretierst du meine Ausführungen tatsächlich falsch. Ich habe ja ausdrücklich gesagt, dass ich die Probleme nicht mit dem Wolf hier bei uns habe - im Gegenteil! Es ist tatsächlich eher das Theater drumrum. Sie sollten die Wölfe einfach in Ruhe lassen. Die kommen sehr gut ohne dieses Theater klar. Und ich bin ehrlich gesagt ein wenig arg sauer, dass man ihn als Erfolg des Naturschutzes feiert. Ich halte das für (gelinde gesagt) Augenwischerei. Der Wolf braucht nichts. Er ist derart anpassungsfähig, dass er eigentlich nur eines braucht: Den Verzicht auf Ausrottungsbemühungen. Allein die Tatsache, dass die Jagd verboten ist, hat die jetzt vorzufindende Entwicklung begründet. Lebensraumgestaltung für diese Tierart: unnötig. Der siedelt sich im Zweifel und nach gewisser Zeit sicher fast überall an, sofern ihm daraus keine Gefahr durch aktive Verfolgung erwächst und Nahrung (welcherart auch immer) ausreichend verfügbar ist.

Ich wäre sehr glücklich, wenn man nur einen Bruchteil des personellen wie auch wirtschaftlichen Aufwandes für Arten aufbringen wollte, denen es echt bescheiden geht. Ich denke da mal an Rebhuhn (die ich echt in´s Herz geschlossen habe als Indikatorart für Kulturlandschaft, in der eben auch Heckenbewohner (Neuntöter, Sperbergrasmücke) ihren Lebensraum finden. Ich denke da auch mal an Schreiadler, deren Bestand bei uns stetig abnimmt, wobei der ja eh fast nur noch in Meck-Pom und Brandenburg vorkommt, weil die Einschränkungen, die für einen Erhalt nötig wären keiner aufbringen will, auch die nicht, die sich den Wolf als Paradebeispiel des Naturschutzes heranziehen (Forst etwa). Ich denke eben auch Ziegenmelker, um den sich eben keiner der "Prozessnaturschutz"-befürworter einen Kopf macht.

Da kann man ne ganze Menge an Beispielen bringen, die mir alle unter den Nägeln brennen.

Deshalb ärgert es mich eben, dass man so tut, als wäre der Wolf ein Ergebnis der Bemühungen von Naturschutzverbänden im Hinblick auf die Gestaltung potentieller Wolfslebensräume. Das ist schlicht nicht so. Aber man nutzt es, um Geld bei der Bevölkerung einzuwerben. Sieh dir ruhig mal die NABU-Seiten an. Da sollst du Wolfspate werden. Nicht etwa, um ihm den Lebensraum zu gestalten sondern um Geld zu bekommen...
Widukind

Re: Na dann mal...

Beitrag von Widukind »

Moin Skeptiker und Herzlich Willkommen in der Runde !

Also, was Du da eben als Erklärung abgegeben hast, kann ich voll und ganz unterschreiben. Sehe ich ähnlich. :pleased:
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Wolfsblut
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Wolfsblut »

Hallo Skeptiker,

Willkommen und viel Spaß!

Deine Bedenken allerdings kann ich nicht teilen. Für den Wolf wird nicht extra Lebensraum geschaffen, das wäre mir neu. Das einzige was der Unterschied zu den anderen Arten ist: Er hat die größten Anhänger und zugleich Feinde. Dadurch ist er immer Thema Nummer 1. Der Nabu betreibt auch nur Aufklärung wenn ich das richtig sehe
Was passiert wenn wir bei der Ansiedlung von Tieren helfen kann am besten am, nicht reinrassigen, mufflon sehen.
Lutra
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Lutra »

Hallo Skeptiker!
Erst mal auch herzlich willkommen!
Zu Deinen Ausführungen:
Der Wolf hat nun mal seine "Fans", ist ja auch eine faszinierende Art. Das nützt ihm aber erst mal gar nichts, schadet aber auch keinem.
Genau so hat er aber auch scharfe Gegner, Skeptiker ( ;-) ), Menschen, die schlicht Angst haben und eben auch Leute, die Schäden durch ihn erleiden. Er ist so in keiner Weise mit den von Dir genannten Arten zu vergleichen, außer vielleich dem Biber, der auch echt den Menschen gelegentlich zu stören pflegt. Die offizielle "Wolfsbetreuung" befaßt sich genau mit diesen Gegebenheiten. Der Wolf ist nun mal geschützt und verpflichtet alleine dadurch die zuständigen Behörden zum Handeln im Sinne eines Monitorings und Managements, einschließlich der Unterstützung von ev. Geschädigten. Wenn dabei Verbände und Privatpersonen mittun, kann das kein Fehler sein. Das kann man natürlich auch als "Theater" sehen.
Widukind

Re: Na dann mal...

Beitrag von Widukind »

@ Lutra

Ich denke, Skeptiker meint hier die völlig "überbordene" Aktion einiger Institute und Vereine. Da habe ich nämlich auch ein Problem mit. Ob es nun die sogenannten "Wissenschaftler" sind, die jedem Tier, dessen sie habhaft werden können, einen Sender umhängen müssen, oder um Vereine, die meinen, daß sich hier eine super Gelegenheit zur weiteren Finanzierung ihres m. E. nach oft abgehobenen Tuns und Handelns ergibt.

Und ich bin ebenfalls, wie ich schon früher einmal erklärte, an vielen Tierarten interessiert (Stechmücken mal außen vor), wie z. B. Greifvögel und mehr, die nicht so protegiert werden. Wichtig ist doch erst einmal, daß der Wolf gesetzlich geschützt ist. Und jeder (Jäger), der dagegen verstößt eine Straftat begeht. Wenn hier die Gerichtsbarkeit endlich einmal passende Urteile erlassen würde, wäre dem Wolf am besten geholfen. Seinen Lebensweg findet er - auch ohne Sender - vollkommen alleine und ohne unser Zutun.
Lutra
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Lutra »

Widukind hat geschrieben:...die nicht so protegiert werden...
Das ist genau der Vorwurf, der immer wieder mal kommt. Stimmt aber nicht. Sieh Dir nur mal das Großtrappen- oder das Feldhamsterprojekt an, z.B.. An Schadensausgleich für andere geschützte Arten werden alleine in Sachsen ganz andere Summen gezahlt wie für den Wolf. Nur der Wolf ist eben ein spektakulärer Fall, in jeder Hinsicht. Da steht bei fast jedem gerissenen Schaf ein Artikel in der Zeitung.
Was Vereine, die Wolfspatenschaften anbieten, betrifft, das ist doch deren Sache, das juckt mich persönlich nicht. Wer da spenden will, soll es ruhig tun, juckt mich auch nicht.
Widukind

Re: Na dann mal...

Beitrag von Widukind »

Lutra hat geschrieben:Das ist genau der Vorwurf, der immer wieder mal kommt. Stimmt aber nicht. Sieh Dir nur mal das Großtrappen- oder das Feldhamsterprojekt an, z.B...
... der Vergleich hinkt ein wenig. Der Feldhamster (haben wir hier auch) braucht nun mal einen sehr speziellen Lebensraum und die zeitliche Rücksichtnahme der Landwirte auf den Ernteablauf.
Das braucht eben der Wolf nicht. Er hat sich seinen Lebensraum bei uns selber gesucht und gefunden. Man muß ihn lediglich vor dem Abschießen schützen. Und da sind die Richter am Zug.
Lutra
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Re: Na dann mal...

Beitrag von Lutra »

Natürlich kann man Hamster nicht mit Wolf vergleichen. Mir ging es mehr um die finanziellen Mittel, die einerseits für Arten aufgewendet werden, die in unserer derzeitigen Kulturlandschaft keinen geeigneten Lebensraum mehr vorfinden, und diejenigen, die im Zusammenhang mit der Wiederbesiedelung durch den Wolf in die Hand genommen werden, der mit unserer Kulturlandschaft bestens zurecht kommt (außer mit dem Straßenverkehr), aber dessen Wiederheimischwerden den Menschen gewisse Probleme bereitet. Und eben die Bewältigung dieser Schwierigkeiten kostet auch etwas. Der Schutz vor dem Abschießen ist rein rechtlich schon gegeben. Ehe da die Richter zum Zuge kommen, sind die Ermittler erst mal gefragt. Aber ich denk mal, die Strafandrohung zeigt schon Wirkung, sonst hätte es der Wolf wesentlich schwerer. Die meisten Menschen halten sich schon an Recht und Gesetz.
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