„Das ist doch wohl eindeutig eine Wolfsspur“, sind sich die Zeschaer einig.
Da sprechen die richtigen "Experten". Selbst die, die Ahnung haben, tun sich manchmal schwer, eine gleichgroße Hundespur von einer Wolfspur zu unterscheiden.
Sicherheit gibt nur ein Rißgutachten (was ja offensichtlich gemacht wurde), ggf., falls Unsicherheiten bleiben, eine DNA-Untersuchung.
Die Zeschaer, die von dem Vorfall etwas mitbekommen haben, fürchten nun, dass der Wolf auch Menschen angreifen könnte. „Mitten im Dorf, das kann ja wohl nicht wahr sein“, sagen sie und fordern, dass etwas gegen die Wölfe getan wird.
Und schon wieder das Rotkäppchen-Syndrom.

Es sollte sich inzwischen rundgesprochen haben, daß der Wolf zwar den Menschen meidet, aber nicht seine Infrastruktur. Natürlich laufen die nachts auch mal durch die Dörfer und die Straße wird wohl kaum nachts stark befahren sein, zumal es nur eine Kreisstraße ist und eine Umgehung existiert. Zescha ist ein 300 Einwohner-Dorf und die Straße gerade mal
150 m von freiem Land entfernt.
http://www.openstreetmap.org/#map=14/51.2872/14.3070 (Der betroffene Hof liegt wohl im unteren Drittel von Zescha auf der westlichen Seite der Straße.)
Imho liegt des Rätsels Lösung hier:
Während Rothmann die Schafe untersucht, berichtet er, dass er in der vergangenen Zeit viermal in dieses Gebiet gerufen wurde. Dreimal waren Schafe angepflockt und allein. „Das ist natürlich leichte Beute für den Wolf“, sagt der Wolfsexperte. Und wenn der Wolf so oft Erfolg hat, versucht er es eben wieder in diesem Gebiet. Dass Wölfe lernfähig sind, wissen auch die Mitarbeiter der Wolfsregion Lausitz.
So eine Speisekammer merkt sich der Wolf. Die Leichtfertigkeit anderer Schafhalter hat letztlich diesen Vorfall provoziert.
Sehr interessant ist imho der Kommentar Nr. 2 der Leserin Petra. Sie wirft einige interessante Fragen auf, die beantwortet werden müssen, bevor entschädigt wird.
Gruß
Wolf