Brandenburg: Wolf erschossen und geköpft

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
FredNuc
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Brandenburg: Wolf erschossen und geköpft

Beitrag von FredNuc »

Es geht weiter, der nächste tote Wolf
http://www.welt.de/regionales/berlin/ar ... deckt.html
Barbaren.
Mich würde ja nicht wundern, wenn das immer derselbe Täter oder Tätergruppe ist. Mal sehen, wieviel passieren muss, bis die Politik reagiert.
Grauer Wolf

Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Grauer Wolf »

FredNuc hat geschrieben:Mich würde ja nicht wundern, wenn das immer derselbe Täter oder Tätergruppe ist. Mal sehen, wieviel passieren muss, bis die Politik reagiert.
Ja, was glaubst Du denn? Diese feinen Herrschaften Politiker möchten doch gerne wieder zur nächsten Gesellschaftsjagd eingeladen werden. Glaubst Du, die hätten das Rückgrat, mit harten Bandagen für den Wolfsschutz einzutreten? Die wollen auch wiedergewählt werden.
Die Naturschutzverbände wären gut beraten, einen gemeinsamen Fond aufzulegen, aus dem man Kopfgelder auf diese Mörder aussetzen kann. 50.000 oder 100.000 € Belohnung, daß selbst Verwandte und Freunde solche Täter an die Justiz ausliefern. Vielleicht finden sie auch wohlhabende Wolfsfreunde, die dahingehend tätig werden (können).

Mir hat's jedenfalls mal wieder gründlich den Tag versaut. Mir ist speiübel... :x :( :cry:

R.I.P., armer Wolf, du warst den Menschen im Weg, nur weil du exisitiertest... :cry:

Gruß
Wolf
Zuletzt geändert von Grauer Wolf am 13. Aug 2014, 14:23, insgesamt 1-mal geändert.
FredNuc
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Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von FredNuc »

Ich denke nicht, dass es etwas bringt "Kopfgelder" auszusetzen. Das ist kontraproduktiv, weil es zu weiteren Taten weiter anreizt. Man kann das nur über politischen Druck lösen. Und man muss versuchen, die Jägerschaft einzubinden. Die können auch kein Interesse daran haben, dass da irgendwelche Leute im Wald rumlaufen und illegal Tiere erschiessen.
Grauer Wolf

Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Grauer Wolf »

FredNuc hat geschrieben:Ich denke nicht, dass es etwas bringt "Kopfgelder" auszusetzen. Das ist kontraproduktiv, weil es zu weiteren Taten weiter anreizt.
Das verstehe ich jetzt nicht. Das sollte den Fahnungsdruck ungeheuer erhöhen, weil es sich lohnt, Augen und Ohren aufzusperren. Wo ist denn da der Anreiz, mehr Wölfe abzuknallen?
Gleichzeitig müßten verurteilte Wolfsmörder auf jeden Fall einrücken, Mindestrafmaß also regelmäßig über 2 Jahre, besser noch regelmäßig 3 Jahre (das wäre ungefähr der Mittelwert des möglichen Strafrahmens) anstatt lächerliche Ministrafen, Jagdschein auf Lebenszeit weg, alle Waffen sind entschädigungslos einzuziehen, Schadensersatz (der ökologische Wert eines Wolfes müßte beziffert werden, die Forstleute werden bestimmt gerne dabei helfen) an das Land. Damit wäre auch die Möglichkeit "einer schießt Wolf, einer zeigt an, das Geld wird geteilt" weg, falls Du darauf hinauswillst (das wäre übrigens Beihilfe und derjenige gehört gleich mit in den Knast). Das Ermorden eines Wolfes muß für den Täter richtig üble, einschneidende Folgen haben, nicht so'n Larifarikram wie bisher.
FredNuc hat geschrieben:Und man muss versuchen, die Jägerschaft einzubinden. Die können auch kein Interesse daran haben, dass da irgendwelche Leute im Wald rumlaufen und illegal Tiere erschiessen.
Öh? Wer hat die Möglichkeit, Gewehre und Munition zu kaufen und kennst sich a bisserl im Wald aus? Wie nennt man diese Leute gleich noch mal?
Sorry, aber da kann ich auch gleich den Bock zum Gärtner machen. Zumindest so lange, bis die Jägerschaft sich rigoros, rücksichtslos und bewiesenermaßen von allen schwarzen Schafen gesäubert hat (schau mal in LL, da wird Dir übel!). Ich traue diesen Herrschaften mit wenigen Ausnahmen (ich kenne eine davon; die meisten dieser Jger sind ohnehin eher im ÖJV) nicht weiter, als ich eine dicke, schlecht gelaunte Wildsau werfen kann.

Gruß
Wolf
Miscanthus
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Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Miscanthus »

"Abgetrennter Kopf" lese ich da? Scheint sich also um einen - wegen der Netiquette vorsichtig ausgedrückt - mental gestörten Menschen zu handeln. Der läuft da bewaffnet rum! Vielleicht erhöht das ja den Fahndungsdruck. Gleichwohl ist die vollkommen unterbesetzte Polizei dort ohnehin überfordert. Das Ausloben von Belohnungen für Hinweise ist ein gängiges Mittel (mit Kopfgeld hat das nichts zu tun) und oftmals erfolgreich. Es ist nicht erwiesen, dass das einen Täter zu weiteren Straftaten anregt.
FredNuc
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Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von FredNuc »

Es ist schon richtig, dass Kopfgeld aussetzen ein gängiges Mittel ist, aber nur wenn es der Rechtsstaat selbst macht und nicht eine Teilgruppe der Gesellschaft. Das Problem ist doch, dass es sicher hier um einen ideologischen Kampf unterschiedlicher Sozialmilieus dreht. Es geht nicht um den Wolf an sich - der ist hier nur der Rücken, auf dem eine Seite die Auseinandersetzung austrägt. Daher halte ich die einseitige Auslobung einer Prämie seitens "der Naturschützer" für wenig produktiv. Diese Tätergruppen lachen dohc nur darüber und machen erst recht weiter. Die Politik ist gefordert und muss die Verfolgung forcieren. Die Einbdinung der Jägerschaft kann helfen, weil auch nur dann auch in der Organisation der Druck wächst, solche Fälle aufzudecken.
Miscanthus
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Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Miscanthus »

Ja schon klar, eine Belohnung wird nie einen Täter zum Aufhören veranlassen. Klar wird er weitermachen, was immer sein Ding ist. Das ist ja auch nicht Sinn und Zweck. Die Belohnung zielt ja immer "auf sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung führen". Naja, drücken wir´s mal Böse aus: Mit Spitzeln kennt man sich da drüben doch aus..... 8-)
kangal2
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Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von kangal2 »

... eher dumm ausgedrückt.
Nur mal hypothetisch - ich gehe in einen x - beliebigen westdeutschen Betrieb, frage, wer mir gegen eine gute Bezahlung einmal in der Woche erzählt, was die Kollegen so reden.
Wie groß wäre wohl die Chance, daß ich einen Korb bekäme?
Ich denke, die Rekrutierung wäre im Westteil wesentlich erfolgreicher als im Osten.
Grauer Wolf

Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Grauer Wolf »

kangal2 hat geschrieben:... eher dumm ausgedrückt.
Nur mal hypothetisch - ich gehe in einen x - beliebigen westdeutschen Betrieb, frage, wer mir gegen eine gute Bezahlung einmal in der Woche erzählt, was die Kollegen so reden.
Wie groß wäre wohl die Chance, daß ich einen Korb bekäme?
Ich denke, die Rekrutierung wäre im Westteil wesentlich erfolgreicher als im Osten.
Ob die Rekrutierung im Westen erfolgreicher wäre als im Osten oder vice versa, lasse ich mal dahingestellt. Aber prinzipiell würde ich sagen, Du hast recht. Biete genügend Geld und es beißt garantiert einer an, biete mehr Geld und die stehen Schlange zum anbeißen.
"Kopfgeld" war vielleicht ein bißchen bösartig ausgedrückt, aber ich bin auch mehr als angefressen über die Geschehnisse. Nennen wir's halt landesüblich "Belohnung für sachdienliche Hinweise usw..." Ist das gleiche, klingt aber "sozialverträglicher".
Fakt ist, daß hier endlich mal Nägel mit Köpfen gemacht werden muß. Und wenn die Dorfpolizei damit überfordert ist, dann muß eben das LKA ran, vielleicht sogar das BKA, ggf. auch der Zoll, der entsprechende Spezialisten für Artenschutzrecht hat. Immerhin geht es hier um ein schwerwiegendes Verbrechen gegen den Artenschutz und nicht um einen geklauten Lutscher im Dorfladen. Entweder wird hier Druck gemacht oder die zuständigen Behörden müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie diese Verbrechen (das ist ja kein Einzelfall mehr) überhaupt aufklären will!

Gruß
Wolf
Widukind

Re: Bautzen: Illegaler Wolfsabschuss

Beitrag von Widukind »

FredNuc hat geschrieben:1) Ich denke nicht, dass es etwas bringt "Kopfgelder" auszusetzen. Das ist kontraproduktiv, weil es zu weiteren Taten weiter anreizt. 2) Man kann das nur über politischen Druck lösen.3) Und man muss versuchen, die Jägerschaft einzubinden. Die können auch kein Interesse daran haben, dass da irgendwelche Leute im Wald rumlaufen und illegal Tiere erschiessen.

zu 1* Nein. Das ist eine altbewährte Methode. Die war schon im Altertum gängig. Über´s Mittelalter zum "Wilden Westen" und wird heute in abgewandelter Form zum Ergreifen von deutschen Steuersündern in der Schweiz erfolgreich eingesetzt. Über moralische Aspekte dieser Vorgehensweise möchte ich jetzt nicht diskutieren.

zu 2* Wie ... Revolution ? Viele Gründe - ein weites Feld ... aber ich bin dabei ... wann soll´s denn losgehen und wo treffen wir uns ... :mrgreen:

zu 3* Das stimmt wohl. Aber hier muß wohl der öffentliche Druck mal einen Paradigmenwechsel vollziehen. Weg von der Beurteilung "Kavaliersdelikt" und hin zu Vergleichen mit Verbrechen übelster Art und Weise. Wenn das Volk erst ein entsprechendes Bewußtsein entwickelt, daß diese Straftaten mit den alleruntersten Kategorien (ich möchte hier jetzt keine Listung vornehmen ;-) ) der Kriminalgeschichte vergleichbar sind, dann würden auch die Herren und Damen in Lodengrün ganz schnell und äußerst lebendig werden ...

Und ich möchte noch hinzufügen: Wenn die Damen und Herren der Ermittlungsebene nicht endlich ihre Exekutive wahrnehmen ... dann sollen sie halt gehen und den Job abgeben.
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