Geschrieben hat's ein von und zu... Das manche Vorurteile aber auch immer bestätigt werden müssen...
Zu folgendem Zitat ist mir pauschal noch was eingefallen:
Ali Üstay ist der erste und bisher der einzige Jäger der Welt, der alle zehn Großwildarten der Türkei erfolgreich bejagt hat. Mit den anderen Wildarten war das nicht sehr schwer, aber um den ersten Wolf zu erlegen, hat er 14 Jahre gebraucht!
Nun ja, eine Reduktionsjagd ist bei solchen Zeitdimensionen einer Sichtung wohl kaum nötig und von Plage mag man da erst recht nicht reden...
Lodenträger aller Länder vereinigt euch für Bettvorleger und Wandtrophäen
Aber die türkischen Waidgenossen und/oder Bauern haben ja ebenso voller Freude die heimischen Bestände des kaspischen Tigers und des anatolischen Leoparden bis zur völligen Ausrottung gejagt und vertrophäet und zwar bis in die Neuzeit der 80iger Jahre des 20.Jahrhunderts.
Obendrein in völliger Übereinstimmung mit ihrer Jagdverordnung aus dem Jahre 1937 (immerhin jünger als unsere Reichs-äh Bundesjagdverordnungen) die ausnahmslos in fleischfressendem Raubzeug zu beseitigende Schädlinge sah.
Bis zum Schluss dachte niemand Verantwortliches ernsthaft an Schutz oder gar Schutzgebiete, um diese grossartigen Katzen für die Nachwelt zu erhalten. Jäger wie Ali selbstredend eh nicht, da zählt nur der Wandschmuck. Ich persönlich kann in derartigen Lustjagden nur die versuchte Kompensation für körperliche-oder sonstige Defizite erkennen. Dies gilt auch für Schreiber glorifizierender Artikel zu diesem Thema. Doch zurück zum oben beschriebenen Ausrottungsfeldzug der türkischen Lodenträger.
Da sind doch unsere einheimischen Nimrods ethisch gesehen entschieden weiter. Raubzeug wie Wolf und Luchs als das anzusehen was sie sind, nämlich eine Bereicherung jeder echten Natur, dass würde zu weit gehen. Aber immerhin möchte man den "wertvollen" Zackelschafgenpool des Muffelwildes schützen, wie ich aus eigenem Hören bestätigen kann...
Gute Nacht und Grüsse
LW
PS: Bin gerade in einem Land in Südeuropa unterwegs, um in Schutzgebieten, in denen es auch noch Bär, Wolf und Luchs geben soll, Tiere zu beobachten. In einem Gespräch mit einem älteren Einheimischen, der selbst als Reiseführer und Nationalparkangestellter gearbeitet hat wollte ich wissen, ob er hier schon einmal Wölfe gesehen hat (wohlgemerkt über 60 der Mann)
Seine lapidare, ja fast schon ob meiner Unwissenheit erstaunte Antwort lautete: Nein natürlich nicht, hier gibts ja keine Schafe, keine Viehhaltung.
Worauf ich bemerkte, dass unsere deutschen Wölfe durchaus auch Niederwild ja sogar Wildschweine kauen, was er wiederum ungewöhnlich fand... Es macht schon Sinn... was man nicht wirklich kennt, rottet man lieber aus...