DNA-Analyse und Kategorisierung in Deutschland

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
nuno22
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Re: DNA-Analyse und Kategorisierung in Deutschland

Beitrag von nuno22 »

hahaha, vielen Dank jurawolf.

Ich haben eben von Dr. Nowak die Antwort erhalten:

"PS: Es wäre wirklich ein fürchterliches Armutszeugnis, wenn wir nur mit mtDNA arbeiten würden..."

Das heißt für mich, technisch problemlos möglich. Ich habe aber sicherheitshalber nochmal nachgefragt, ob es denn tatsächlich immer so gemacht wird, wegen der Frage der deutlich höheren Kosten.

Du hast sicher recht, dass es für Hessen oder auch Niedersachsen, um die ging es hier ja, mit leichter Hand die paar Hundert Euro zahlen können. Aber in der Lausitz - man bedenke auch die hohe Verschuldung des Landes dort - wären des bei 55 nachgewiesenen Wölfen im Okt. 2010 deutlich höhere Kosten.

Das Senckenberg Institut arbeitet nun zentral für Deutschland. Nachdem das Projekt in Krakau abgeschlossen wurde, musste eben sehr teuer bei euch in der Schweiz untersucht werden. Deshalb hat man sich auf das Senckenberg Institut geeinigt. Ich nehme nan, weiß es aber nicht, dass die Länder pauschal etwas bezahlen, ähnlich wie die örtlichen Tierheime z.B. meine 3 Nachbargemeinden zahlen jeweils 8.000,--Euro im Jahr an das Tierheim, damit dieses dann die Fundtiere aufnimmt.

Christian
jurawolf
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Re: DNA-Analyse und Kategorisierung in Deutschland

Beitrag von jurawolf »

dass man in sachsen nicht mehr mit gleich hoher priorität auf kern-DNA-untersuchungen setzt wie ausserhalb, denke ich auch. wenn es in einem gebiet viele wölfe und v.a. auch reproduzierende rudel gibt, ist es irgendwann nicht mehr so wichtig, kenntnisse über die identität von einzeltieren zu haben. das selbe sieht man auch in den französischen alpen: während zu beginn der rekolonisierung den individualanalysen hohe priorität eingeräumt wurden, werden diese heute als weniger wichtig betrachtet. denn kurz gesagt hat man ziemlich überall wölfe, wobei es dann egal ist, ob nun männlich, weiblich, welches individuum, etc.. in der tat kann man die gelder dort für bessere massnahmen investieren.

an der ausbreitungsfront hingegen ist das interesse meist viel grösser, ob es nur ein einzeltier ist, ob es schon mehrere sind, wenn ja ob alle vom gleichen geschlecht, etc.. denn dort sind diese fragen durchaus von grösserer wichtigkeit für das management als in den längst bekannten wolfsgebieten.
m2wester
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Re: DNA-Analyse und Kategorisierung in Deutschland

Beitrag von m2wester »

Was aber speziell in der Lausitz von enormen Interesse ist, ist neu hinzugewanderte Individuen/DNA zu finden... die Deutsch-Westpolnische Population hat meines Wissens nicht genug genetische Variabilität um ohne Zuzüge überleben zu können, daher ist es von größtem Interesse, Neulinge und deren genetische Herkunft zu bestimmen und zu schauen, ob sich deren Gene in der Population verbreiten. Und wenn der Zuzug ein Rüde ist, kommt man mit mt-DNA da nicht weit.
Zuletzt geändert von SammysHP am 4. Mai 2011, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Vollzitat entfernt
Wolfsheuler
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Re: DNA-Analyse und Kategorisierung in Deutschland

Beitrag von Wolfsheuler »

Jetzt steht auch genetisch fest, dass die 26 Schafe in Sachsen-Anhalt von Wölfen aus der westpolnischen-deutschen Population gerissen wurden. Ob es die von Altengrabow waren, muss aber eine weitere Analyse zeigen. Der Schäfer hat eine Entschädigung bekommen.
http://www.volksstimme.de/vsm/nachricht ... nt=2010864
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