Neuer Wolf in Bayern?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
zaino
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von zaino »

nun ja, chienloup, im Bayerwald hat man ja auch nur mit einem blinden Auge untersucht, wer die Luchse da gekillt hatte. Polizisten und ihre Jägers-Kumpels... von daher der Pessimismus.

harris, äh, Bayern IST ein Freistaat. Und ja, wir sind schon speziell. ;) Im Guten wie manchmal auch im Negativen.

Hm, Hundeabschuss: In meiner Kinderzeit sind mal mehrfach große Wachhunde ausgebüchst und in die Wälder. Mit denen war nicht gut Kirschen essen, die waren hochaggressiv. Einfangen war nicht. Die standen am Riss und machten dann schon mal Front gegen das Jägerauto... ein Kollege meines Vaters fand sich damals bei einer Gelegenheit flugs AUF dem Autodach wieder, weil er die Tür nimmer aufkriegte, um an seine Knarre zu kommen. Dass man diese Burschen eliminiert hat, war richtig.
Flexible und an sich vernünftige Regelungen werden nur leider immer wieder von irgendwelchen Flachpfeifen nur zu gerne falsch ausgelegt... wehe dann dem entlaufenden Dackel von Tante Emma. :(
Miscanthus
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Miscanthus »

Naja, wenn das so einfach wäre mit den Drohnen! Ich habe da neulich mal einen Bericht gelesen, wie die das da so machen in Afrika. Vielleicht finde ich ihn nochmal, das war schon sehr anschaulich und man konnte schon ersehen, dass das bei uns nicht so wirklich gehen würde. Die Drohne muss ja gesteuert werden, in Gegenden, in denen mit Wilderern zu Rechnen ist (die muss man in den riesigen Arealen kennen und wirklich funktionieren tut es auch nur in offenem Gelände), die Reichweite ist ja ziemlich limitiert (Wir reden ja nicht von Predator Drohnen der Amis) und frühzeitig muss das alles passieren, bevor die Wilderer auch nur in die Nähe der Tiere kommen! Wenn man nur die Nashörner überwacht und wartet, bis man die Wilderer auf dem Monitor sieht, ist es zu spät. In dieser leeren Landschaft fällt natürlich ein Konvoi von Pickups auf. Dann kann man den ganz gut verfolgen und die Ranger gezielt hin leiten. Bei uns wäre das eher schwierig.
chienloup
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von chienloup »

LarsD hat geschrieben:
chienloup hat geschrieben:Kann und wird man hier genauso machen, die Dinger kosten wenig und sind sehr effizient.
Also Phantasie hast Du, gar keine Frage! :mrgreen:
Aber sicher! Irgendwie fangen alle neuen Techologien mit gewisser Utopie, Wagemut und manchmal auch Sprung ins kalte Wasser ohne Rettungsring an. Ob man nun Rehkitze vor dem Mähen sucht, Wildtiere schützt oder Kühe auf der Alm "remote" betreut.
Miscanthus hat geschrieben:Die Drohne muss ja gesteuert werden, in Gegenden, in denen mit Wilderern zu Rechnen ist (die muss man in den riesigen Arealen kennen und wirklich funktionieren tut es auch nur in offenem Gelände), die Reichweite ist ja ziemlich limitiert (Wir reden ja nicht von Predator Drohnen der Amis) und frühzeitig muss das alles passieren, bevor die Wilderer auch nur in die Nähe der Tiere kommen!
Schon klar, dass das am Anfang nicht immer einfach ist und keine Erfolgsgarantie hat. Das ist aber mit allen Methoden der Prävention so, und das Bewachen mit Hilfe von Robotern zu Lande und in der Luft ist nur ein Mittel von vielen.
Wenn man nur die Nashörner überwacht und wartet, bis man die Wilderer auf dem Monitor sieht, ist es zu spät. In dieser leeren Landschaft fällt natürlich ein Konvoi von Pickups auf. Dann kann man den ganz gut verfolgen und die Ranger gezielt hin leiten. Bei uns wäre das eher schwierig.
Alles richtig, aber alleine die Möglichkeit, dass so ein paar Ökoboter einem auf den Fersen sind und dann eine ganze Meute davon unnachgiebig mit der Kamera "jagen" wird, könnte einigen schieß- und giftwütigen Leuten schon gewisse Ängste und Bauchschmerzen bereiten. Minidrohnen können selbst im dichten Walt gut navigieren, Lauf- und Kletterroboter kommen an Stellen, die wir niemals ereichen könnten. Und die Reichweite beträgt bei handelsüblichen Fluggeräten schon bis zu 3000 Metern und die Flugzeit mit fettem Akku gut eine Stunde, bei bodengestützten Geräten ist die Ausdauer noch wesentlich besser.
Wir zerstören Millionen Blüten, um Schlösser zu errichten, dabei ist eine einzige Distelblüte wertvoller als tausend Schlösser.
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SammysHP
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von SammysHP »

Ähm… ja, Phantasie.
chienloup
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von chienloup »

Am Anfang ja, jetzt eher schon Planungs- und Evaluierungsphase, ab Sommer Erprobung. Kein Witz!
Wir zerstören Millionen Blüten, um Schlösser zu errichten, dabei ist eine einzige Distelblüte wertvoller als tausend Schlösser.
LarsD

Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von LarsD »

chienloup hat geschrieben:Am Anfang ja, jetzt eher schon Planungs- und Evaluierungsphase, ab Sommer Erprobung. Kein Witz!
Frage: Warst Du jemals mit auf der Jagd, ganz egal ob Pirsch oder Ansitz? Ernst gemeint, kein Witz ... ;-)

Edit meint, das hier hilft zurück zum eigentlichen Topic: http://www.pnp.de/region_und_lokal/land ... falle.html
chienloup
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von chienloup »

LarsD hat geschrieben: Frage: Warst Du jemals mit auf der Jagd, ganz egal ob Pirsch oder Ansitz?
Was hat das mit dem Einsatz von teilautonomen Geräten beim Monitoring von Wildtieren zu tun? Die Entwicklung von technischen Lösungen erfolgt ja nicht nur für speziell einen Zweck, sondern erschließt diverse Anwendungsmöglichkeiten. Die Entwickler von Soft- und Hardware müssen nicht selbst auf dem Hochsitz ausharren, um ihre Arbeit zu tun, sondern die richtigen Informationen aus geeigneten Ressourcen bekommen. Wer das ganze dann hinterher nutzen will, der tut es, die anderen lassen es. Es will ja auch nicht jeder ein Smarthome oder ein fahrerloses Auto, das hält solche Entwicklungen aber nicht auf. Man wird sehen was sich etabliert.

Abgesehen davon, auf die Jagd will und werde ich gewiss nicht gehen. Ich ziehe es vor, die Tiere nur zu beobachten und mit der Kamera einzufangen. Wenn technische Mittel dabei nützlich sind, werde ich sie dafür benutzen, sofern es Sinn macht. Sensorgesteuerte Wildtierkamers, mit denen solche Fotonachweise wie hier in Bayern gemacht werden, gibt es ja inzwischen auch beim Discounter.

Im übrigen: Ist doch super, dass jetzt der Wolf auch in Bayern umgeht!
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zaino
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von zaino »

booaaaah, habs grad gelesen, bin aus Bayern und reg mich jedesmal über diese Sturschädel auf.
1 Hirschkuh.... ja was sonst, *augenroll*. Joghurt? Salat?
Gings nicht immer um Schalenwild-Dezimierung?
In den letzten Jahren kamen mehrmals und in verschiedenen Ecken die Rindviecher im Herbst ohne Kranzkuh von der Alm - heisst, es sind in den Herden jeweils Tiere verunfallt. Abgestürzt, krank geworden, Hax gebrochen, Blitzschlag, "verstiegen", wasweissich was ihnen auf unwegsamen weiten Almen so passiert. Wie es beim kleineren Viehzeug weiss ich nicht. Wer Almwirtschaft betreibt, und überhaupt extensive Weidewirschaft macht, muss mit Schwund rechnen,Wolf oder Bär hin oder her.
Und ja, ich trau einem guten Teil der bayerischen Jäger absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand zu erledigen. Leider.
Alpenwolf
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Alpenwolf »

zaino hat geschrieben:Und ja, ich trau einem guten Teil der bayerischen Jäger absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand zu erledigen. Leider.
Und ja, ich trau einem guten Teil des Wolfsschutzes absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand durch illegale Aussetzungen zu beschleinigen. Leider.

Was wären wir ohne unsere Vorurteile?
Miscanthus
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Miscanthus »

Alpenwolf hat geschrieben:
zaino hat geschrieben:Und ja, ich trau einem guten Teil der bayerischen Jäger absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand zu erledigen. Leider.
Und ja, ich trau einem guten Teil des Wolfsschutzes absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand durch illegale Aussetzungen zu beschleinigen. Leider.

Was wären wir ohne unsere Vorurteile?
Naja, Vorurteile! Wer die Einheimischen im Süden und Osten von München kennt - und ich trau mir das zu, ich bin da geboren, aufgewachsen und habe immer noch Wurzeln dort - für den hat das wenig mit Vorurteilen zu tun, sondern leider mit Wahrheit.
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