Neuer Wolf in Bayern?

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
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Richard M
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Richard M »

In Richnach im Bayerischen Wald gibt es das "traditionelle" Wolfaustreiben oder auch Wolfauslassen. Nachdem ich in Filmen und Bildern gesehen habe, was dort abgeht, war ich entsetzt :shocked: . Tradition schön und gut, aber auf sowas kann die Welt weiß Gott verzichten.

Die Wölfe müssen nicht angesiedelt werden, die schaffen das alles selber. Vielleicht hat das Alpenwolf mit den Luchsen verwechselt.
Und wie zaino auch, ich traue einem Teil der Jägerschaft auch zu, dass sie sich selbstherrlich über Recht, Gesetz und Artschutz hinwegsetzen und Wölfe einfach so "entnehmen".
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
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SammysHP
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von SammysHP »

Alpenwolf
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Alpenwolf »

Richard M hat geschrieben:In Richnach im Bayerischen Wald gibt es das "traditionelle" Wolfaustreiben oder auch Wolfauslassen. Nachdem ich in Filmen und Bildern gesehen habe, was dort abgeht, war ich entsetzt :shocked: . Tradition schön und gut, aber auf sowas kann die Welt weiß Gott verzichten.
Was sie alles entsetzt! Furcht bereits vor einem Faschingsumzug? Dem symbolischen Wolf wird beim Wolfauslassen übrigens nicht einmal symbolisch ein Haar gekrümmt, wenn er im wirklichen Leben aber an die falschen Herdenschutzhunde kommt, wird er real gekillt.
Grauer Wolf

Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Und ja, ich trau einem guten Teil des Wolfsschutzes absolut zu, das Thema Wolf mal eben unter der Hand durch illegale Aussetzungen zu beschleinigen. Leider.
Dummes Zeug. Die Wölfe kommen von alleine und der theoretische Aufwand, künstlich nachzuhelfen, steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis.
Das Wilderer-Unwesen in Bayern ist leider kein dummes Zeug. ich wollte, es wäre so. Immerhin war das GEO schon vor vielen Jahren eine große Reportage wert (Februar-Ausgabe 1990).

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von zaino »

... das mit dem "illegalen Aussetzen" ist auch nicht auszurotten.

In Punkto Bayerische Jäger und Bauern-Jäger hab ich leider seit Kindheit an Erfahrung und so einiges gehört aus 1. Hand. Kann meine "Behauptung" also mit Beispielen belegen.
Alpenwolf
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Alpenwolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:Dummes Zeug. Die Wölfe kommen von alleine und der theoretische Aufwand, künstlich nachzuhelfen, steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis.
Das Wilderer-Unwesen in Bayern ist leider kein dummes Zeug. ich wollte, es wäre so. Immerhin war das GEO schon vor vielen Jahren eine große Reportage wert (Februar-Ausgabe 1990).
Gruß
Wolf
Mit Sarkasmus haben sie es wohl nicht so ( wenn er von anderen kommt, bei sich selber sind sie ja nicht so dünnhäutig).

Es ist natürlich unwahr, dass der Wolf wieder kommt, da er nämlich in DE immer da war, was ja durch die bis 1990 im übrigen völlig legalen Abschüsse nachgewiesen ist. Der Naturschutz lügt schlicht und einfach, wenn er behauptet, dass der Wolf in DE ausgerottet war. Inwieweit die rasche Ausbreitung der polnischen Wölfe in DE durch "Kofferraumwölfe" zusätzlich brandbeschleunigt wurde, bleibt eben die Frage. Der Aufwand dafür wäre minimal, nicht größer als der Transport eines Schäferhundes von Warschau nach Berlin, was ja auch jeder leicht schaffen würde, der eine Hundekiste im Auto hat.

Was verstehen sie jetzt unter "Wilderei"? Die im technischen Sinne des Wortes, also von der Jennerwein-Romantik bis zur modernen Form mit Scheinwerfer und Schalldämpfer vom Auto aus, zwecks Wildbretdiebstahls oder die illegalen Abschüsse geschützter Tierarten durch wen auch immer, die aber rechtlich keine Wilderei sind? Bei ersterem dürften diese Straftaten recht gleichmäßig über Deutschland verbreitet sein und zweiteres dürfte wohl nicht das Thema eine GEO aus 1990 gewesen sein. Auch wenn man den Bayern nachsagt sie seien das Überbleibsel der Völkerwanderung an Fußmaroden und Geschlechtskranken, sehe ich in beiden Fällen nichts was jetzt bayernspezifisch wäre.
Alpenwolf
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Alpenwolf »

zaino hat geschrieben:... das mit dem "illegalen Aussetzen" ist auch nicht auszurotten.

In Punkto Bayerische Jäger und Bauern-Jäger hab ich leider seit Kindheit an Erfahrung und so einiges gehört aus 1. Hand. Kann meine "Behauptung" also mit Beispielen belegen.
Dann erzählen sie ihre Geschichtchen ganz einfach den betroffenen bayerischen Jägern und Bauern-Jägern, hier dürfte dieses phantasievolle Antijägerlatein ja nicht weiter von Belang sein.
Grauer Wolf

Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Grauer Wolf »

Alpenwolf hat geschrieben:Es ist natürlich unwahr, dass der Wolf wieder kommt, da er nämlich in DE immer da war, was ja durch die bis 1990 im übrigen völlig legalen Abschüsse nachgewiesen ist. Der Naturschutz lügt schlicht und einfach, wenn er behauptet, dass der Wolf in DE ausgerottet war.
Das ist doch Haarspalterei. Wenn jeder Wolf, der seine Nase über die deutsche Grenze steckte, sofort abgeknallt wurde, dann ist er hier de facto ausgerottet. Juristische Spitzfindigkeiten aus der grünen Zunft sind da völlig irrelevant.
Alpenwolf hat geschrieben:Inwieweit die rasche Ausbreitung der polnischen Wölfe in DE durch "Kofferraumwölfe" zusätzlich brandbeschleunigt wurde, bleibt eben die Frage. Der Aufwand dafür wäre minimal, nicht größer als der Transport eines Schäferhundes von Warschau nach Berlin, was ja auch jeder leicht schaffen würde, der eine Hundekiste im Auto hat.
Wie bitte? Nachzuchten aus Menschenhand könnte man dafür nicht brauchen. Also müßten gesunde Wildfänge her, die auch nicht so einfach zu bekommen sind. Die Wiederansiedlung des Wolfes im Yellowstone war eine Großaktion mit riesigen Eingewöhnungsgehege und jeder Menge Aufwand. Da ist nichts einfach und es ist verdammt teuer. Die Kofferraumwölfe sind Jägerlatein, um Stimmung gegen die Grauen zu machen. Ich verfolge das nicht erst seit gestern und bin nicht auf der Brennsuppn dahergeschwommen.
Alpenwolf hat geschrieben:Was verstehen sie jetzt unter "Wilderei"? Die im technischen Sinne des Wortes, also von der Jennerwein-Romantik bis zur modernen Form mit Scheinwerfer und Schalldämpfer vom Auto aus, zwecks Wildbretdiebstahls oder die illegalen Abschüsse geschützter Tierarten durch wen auch immer, die aber rechtlich keine Wilderei sind?
Auch hier wieder juristische Spitzfindigkeiten, die mich nicht interessieren. Wer illegal ein Tier tötet, der wildert. Punkt.
Im Harz funktioniert z.B. das Luchsprojekt so einigermaßen, in Bayern ist die Lebensdauer der mühsam ausgewilderten Luchse gerade mal 3 Jahre, dann verschwinden sie meistens spurlos, das Projekt wird ständig torpediert. Gerade hat man 4 Vorderpfoten von Luchsen gefunden, so drapiert, das die Artenschützer sie auch finden: Die Botschaft ist ja wohl überklar: Artenschutz unerwünscht, weil ja "meine Rehe... usw." in Gefahr sind. Hier gehört das LKA eingeschaltet, um die lokalen Amigonetzwerk auszuschalten. Beim Wolf ist's doch nicht anders. Kaum steckt mal einer sseine Nase nach Bayern, geht ein Riesengeschrei los und die beispiellose Hysterie, als damals ein paar Wölfe aus dem Freigehege auskniffen, habe ich auch nicht vergessen.

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von zaino »

... und das fantasievolle Anti-Jägerlatein? u.a. eine mit Damschaufeln gefüllte Kiste bei einem Bauern-Jäger meiner Heimat, weil "die gehören hier nicht her".
Korrekt zum Abschuss freigegeben war KEINER der Verblichenen, von dessen Kopf die Trophäen stammten. Ähnliches geschah mit den Mufflons. Da hatte man zumindest auch noch die Moderhinke als "Ausrede".
Oft auf Nachsuchen dabeigewesen und gesehen, was Sonntagsjäger so alles zusammenschustern... :cry: und was dann elend krepiert.
Jagd ja, aber dann bitte SAUBER, korrekt, und moralisch vertretbar mit einem Mindestmaß an wildbiologischem Grundwissen vielleicht noch? Schwierig, scheint viele Bildungsferne oder Bildungsunwillige in dem Sektor zu geben.
Nachdem ich immer mehr Jäger kennengelernt habe, hab ich vom Erwerb eines eigenen Jagdscheins abgesehen.
Sagt mir eines Tages einer toternst ins Gesicht, ja, er könnt es verstehen, wenn ein Kollege schon mal schießt, wenn zum x-ten Mal Reitersleut durch den Wald kommen und ihn bei der Jagdausübung stören. Ah ja, das ist ok, wenns wg. Schreckreaktion der Pferde Unfälle gibt... und mit solchen Leuten sitzt man dann nach der Jagd "gemütlich beisammen"... Mahlzeit.
Ich hab diese mordlüsternen, militanten, rücksichtslosen schießwütigen Opportunisten aus der Truppe so dermaßen satt...

Und ja, Grauer Wolf hat recht, in Bayern werden manche Dinge etwas direkter und rigoroser gehandhabt. Sag ich als "Native". Das hat gute oder weniger gute Seiten, je nach Situation.
Grauer Wolf

Re: Neuer Wolf in Bayern?

Beitrag von Grauer Wolf »

zaino hat geschrieben:Sagt mir eines Tages einer toternst ins Gesicht, ja, er könnt es verstehen, wenn ein Kollege schon mal schießt, wenn zum x-ten Mal Reitersleut durch den Wald kommen und ihn bei der Jagdausübung stören...
:shocked: :shocked: :shocked:
Den würd ich höchstpersönlich vom Hochsitz runterziehen, ihm das Gewehr um den Hals wickeln und ihn so bei der Polizei abliefern. Die Anzeige geht direkt an die Staatsanwaltschaft. Seinen Jagdschein kann er dann vergessen: Charakterlich ungeeignet, eine Waffe zu führen :!:

Gruß
Wolf
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