Ich habe das gerade auch gelesen. Die EU Komission hält das Spanische Wolfsmanagement für ausreichend und der Königlich Spanische Jagdverband gratuliert sich selbst dafür. Naja, Spanien braucht das Life-Fördergeld.
Dann habe ich interessenshalber nach lobos en Espana gegoogelt.
Südlich des Duero sind die Spanier vielleicht entspannt, nördlich scheint es in die entgegengesetzte Richtung zu gehen.
Die Provinzpresse in Nordspanien ruft verstärkt nach Wolfsregulierung und gegen Überpopulation. Regionalregierungen geben der lobby der Agroganaderia nach. Wolfsfreie Zonen werden erweitert, Wolfsjagd nun auch im Nationalpark Picos de Europa, in Castilla y Leon wurde die Jagdzeit auf Anfang September vorgezogen, Gesetzesantrag, Avila als wolfsfreie Zone auszuweisen usw.
http://www.quesabesde.com/noticias/lobo ... ropa_11102.
Als effizientere Kontrollmethode zur Planerfüllung und vor allem aus Kostengründen wurde Privatjägern die Wolfsjagd in Verbindung mit der regulären Schalenwildjagd erlaubt. Das ist billiger. Jeder durch professionelle Wildhüter „regulierte“ Wolf koste den Staat nämlich 1.500 €. Sie rechnen vor: 12 bis 15 Personen, 6 bis 8 Fahrzeuge, 30 bis 200 Kilometer, Gehalt der Wildhüter zwischen 86 bis 110 € plus Auslagen macht 1.500 € pro regulierter Wolf.
http://www.elcomercio.es/v/20131018/ori ... 31018.html
Berichte der letzten Jagdsaison 2013 in Cantabrien.
http://naturalezacantabrica.blogspot.de ... abria.html
Auch Euronatur kritisiert.
http://www.euronatur.org/Wolf-aktuell.7 ... 845ca8e4f6
Das Problem ist wohl, es gibt keine Kontrolle dieser Privatjagden, der Abschüsse, und der Bestandszahlen. Sehr entspannt die Spanier!
Aber kein Wunder, dass die Agroganaderia wieder nach mehr wolfsfreien Zonen schreit. In den „Wolfszonen“ haben sie eine wichtige Einnahmequelle verloren. Der Wolf half ihnen dort tüchtig bei Betrug und Korruption geholfen. Nun sind sie aufgeflogen und jetzt brauchen sie den Wolf nicht mehr. Die Guardia Civil ermittelt. Einige hundert Landwirte haben bei den Entschädigungen für Wolfsrisse betrogen. Im Zeitraum seit 2010 haben sich bisher 1.200 von 10.000 Schadensmeldungen als Betrug herausgestellt. Die falsch erstatteten Beträge variieren zwischen 800 bis 65.000€. Wolfsrisse wurden nicht kontrolliert, es wurden Risse gemeldet, die keine sind, gleiche Schadensfotos werden mehrfach eingereicht, es wurde überhöhte Beträge angemeldet, usw.. 300 Geschädigte haben Post bekommen, weil sie sich doppelt auszahlen liessen, vom Staat und von der Versicherung. Die Ärmsten wussten ja nicht, dass sie das nicht durften…. Zwei „Wildhüter“ haben fleissig mitbetrogen und sich die Entschädigungen mit den Tierhaltern geteilt. Und dabei locker ihr Gehalt verdoppelt….
http://www.lne.es/asturias/2014/03/20/g ... 59324.html
Fapas schreibt, dass das ganze schon lange bei den öffentlichen Verwaltungen bekannt war, die nun anstatt bei den Tierhalten durchzugreifen, lieber die Wolfspopulation reugliert/eliminiert.
http://www.fapas.es/index.php/fapas-hoy ... n-asturias
Die spanischen Wolfsjäger filmen sich auch gern in action, hier ein furchtbares Youtube Video. Wenn ihr sowas nicht sehen könnt, klickt es nicht an
http://youtu.be/KGijtJCMtnk
Danach unterzeichet man dann doch gerne diese spanische Petition. Darin wird verbesserter Herdenschutz in Cantabrien verlangt und eine aktuelle Bestandsaufnahme der Wolfszahlen.
http://www.change.org/es/peticiones/que ... -cantabria
Soweit aus Spanien. Ich war erschrocken über die Menge der Meldungen und über die Richtung, in die es geht.
In Spanien, Italien, USA: Es scheint, sobald es wirtschaftlich schlechter geht, macht die Zivilgesellschaft einen Schritt zurück zulasten der Natur.