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USA (West): Wovon die Rancher nicht reden

Verfasst: 5. Mär 2014, 14:41
von Miscanthus
Die Rancher beklagen ständig die Verluste durch Raubtiere, besonders Wölfe und verlangen deren Bekämpfung mit allen Mitteln.
Hier einmal interessante Diagramme und Statistiken, auf der Basis offizieller Zahlen (für 2010), wieviele Nutztiere wie ums Leben kommen.
Hier kann man sich einen guten Überblick verschaffen, wovon die Rancher reden. Oder besser: nicht reden.
Denn sie reden nicht davon, dass die Raubtierschäden im Verhältnis gering sind, besonders die durch Wölfe!
Und auch nicht davon, dass sie aber p.a. ca. 1 Million Rinder wegen Atemwegsproblemen verlieren, oder fast 500 000 wegen Wettereinflüssen,
ebensoviele wegen Problemen mit dem Verdauungstrakt oder gerade nochmal ´ne halbe Million durch Probleme beim Kalben, usw.usw.

http://www.wildearthguardians.org/site/ ... ock_losses

Re: USA (West): Wovon die Rancher nicht reden

Verfasst: 6. Mär 2014, 09:45
von Grauer Wolf
Den Wolf kann man aber doch so schön hassen, das unseelige Erbe ungebildeter, frommer Einwanderer, die alles vernichteten, was ihrer Landnahme im Weg stand (egal, ob die Völker der First Nations, ob Bisons, Bären, Wölfe u.a. oder die Natur im allgemeinen) und darin noch die Verrrichtung eines gottgefälligen Werkes sahen. Viel hat sich bis heute nicht geändert, statt primitiver Vorderlader nimmt man eben Schnellfeuergewehre, knallt damit wie vor 200 Jahren Wölfe, Bisons (Brucellose als Argument) und Bären ab und fühlt sich dabei als strahlender Held, der Gottes Werk verrichtet. Pfui Teufel!
Wikipedia hat geschrieben:Typisch waren Behauptungen wie die im Grossen vollständiges Universal-Lexikon aus dem Jahr 1758. Das Lexikon behauptet der Wolf sei „gar sehr gefräßig, grausam, arglistig, und der gefährlichste Feind der wilden und zahmen Thiere, sonderlich der Schaafe“, ferner „schädlichste Geschöpf Gottes“, welches „die Menschen angreiffet, zerreisset und frisset.“
:shocked: (Imho schließt da der Mensch von sich selber auf andere!)

Daß die natürlichen Abgänge durch Krankheit, Wetter, Unfälle etc. ein Vielfaches dessen betragen, was sich Beutegreifer schon mal holen, will man garantiert nicht hören und ebenso garantiert hat man hunderte Argumente, warum der Wolf die Pest ist. Das ganze hat schon eine pathologische Komponente, denn Wolfshaß in dieser krassen Form (inkl. vom Haß zerfressene Gesichter mit regelrecht irre glitzernden Augen bei Interviews! Da kommt einem manchmal das kalte Grausen bei diesem Anblick!) ist nicht mehr normal. Verstehen kann das keiner mehr, der noch halbwegs normal und logisch denkt, sich vielleicht sogar der Natur verbunden fühlt.

Übrigens ist es in der Schweiz kaum anders, wo der Tribut an die Wölfe wenige Prozent der natürlichen Abgänge beträgt. Auch hier sieht man nur die Schöpsen, die sich der Graue gehölt, vielleicht auch nur tot eingesammelt hat. Auch hier ähnliche Argumentationslinien für "Der Wolf muß weg!". Hierzulande gibt es, wie wir alle wissen, ebenfalls eine lautstarke Gruppierung, die in die gleiche Kerbe schlägt.
Der Mensch neigt nun mal dazu, alles zu vernichten, was seine Kreise, insbesondere aber sein Konto resp. seine Interessen stört.

Gruß
Wolf