Man kann es noch schlimmer treiben. Gestern früh war einer mit einem Chihuahua bei mir zu Besuch. Das Ensemble sieht aus der Entfernung aus wie ein Zweibeiner mit einem weissen Fleck in der Nähe. Da leuten bei mir schon die Alarmglocken, weil ich dann vermute, daß mal wieder einer zum Katzentest vorspricht.
Bin aber beschaulicherweise den Weg mit den vier Hunden zu meiner Arbeitsstätte weitergelaufen und habe das vermutlich sechsbeinige Monster einfach seitlich stehen lassen(natürlich nur mit heimlichem Beweisphoto
).
Weil die Kühe und die Bullen dazu aber neugierigerweise dann nachgeschaut haben, mußte ich den Kollegen doch näher aufsuchen. Er steht da wohlmeinend mit seiner kleinsten Versuchung neben zwei imponierenden Stieren, ein paar frühlingsbesessenen Kühen und vier ausgewachsenen Hütehunden und meint mitsamt Fußhupen-artigem Anhang unbedingt ungschoren davonkommen zu müssen Da waren ein paar Drähte dazwischen, schon, aber ich habe ihn dann darauf aufmerksam gemacht, wie unverantwortlich er da agiert. Die Hunde haben eine Weile gebraucht, um zu kapieren, was der weisse Fleck bedeutet. Vasco hat dann mal geschnappt um meine Worte zu unterstreichen.
So, das ist dann nach meiner Auffassung der größte Verstoß gegen die eigentlich bekanntseiend müssende tierische Umwelt, die man sich als Tierhalter vorstellen kann. Es hapert schon beim Umgang mit den allgemein akzeptierten Haustieren, was müssen die erst noch lernen, bis sie das mit den Wildtieren kapiert haben.
Defenders arbeitet mit wildnisnahen Kommunen zusammen, erwirkt Fütterungsverbote(einschließlich offenen Komposthäufen), gibt gemeinsam mit den Gemeinden
Verhaltensregeln zu den Wildtieren heraus und verbreitet solche auch selber in gefährdeten Gebieten.
Ein solches wäre die Gegend um Cottbus ja auch.
Nur um mal die unterschiedlichen Grade von Normalität klarzumachen.. in den Schwarzbärgebieten in den USA empfiehlt man für die Essensaufbewahrung auch in Autos spezielle bärensichere Blechtornister und sie haben statistisch schon belegt, daß die Schwarzbären eher Kombiautos aufbrechen, weil sie darin mehr Beute vermuten.
So, und wenn man jetzt dem wölfischen Spekulanten ab und zu mal einen Knüppel hinterherschickt und seinen eigene Komposthaufen abdeckt, dann ist wieder Ruhe auf dem Planeten.
Im Vaterunser steht "und führe uns nicht in Versuchung!". Das muß eigentlich umgekeht heissen, nämlich "und lass uns niemanden in Versuchung führen!"
In die Rolle des Wolfes kann ich mich gut hineinversetzen.