Toter Hund in Hoyerswerda

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Lutra
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von Lutra »

oldgraywolf hat geschrieben:Hallo.
Wie lange darf ein Tierarzt praktizieren.
Dieser Tierarzt ist fast 82 Jahre alt.
oldgraywolf
Das Problem für ihn ist nicht die Tätigkeit als Tierarzt, sondern sein Hobby, die Jagd. Und da tickt die biologische Uhr schon gewaltig, wenn er hier noch mal ne Wolfsjagd erleben will. Da kann man es schon verstehen, wenn er versucht, etwas nachzuhelfen. Sein früherer Kumpel Joachim Bachmann hat ja seiner Zeit gleich mal einen Antrag auf Abschuß eines Wolfes gestellt, den nicht genehmigt bekommen, sich hingelegt und gestorben. Das ist schon bedrückend.
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SammysHP
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von SammysHP »

Lutra hat geschrieben:Joachim Bachmann hat (...) sich hingelegt und [ist] gestorben.
Der ist tot? Hab ich noch gar nicht mitbekommen. Ist es also deswegen so ruhig bei denen.
Lutra
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von Lutra »

SammysHP hat geschrieben: Der ist tot? Hab ich noch gar nicht mitbekommen. Ist es also deswegen so ruhig bei denen.
Ja, der lebt nicht mehr, hat aber Erben:

http://freie-jaeger.de/
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SammysHP
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von SammysHP »

Hatte vorhin auch was gefunden:
Dem Verein sitzt jetzt Stefan Bachmann (...) nach dem Tod des Vaters Joachim Bachmann im Jahre 2008 mit Kranunternehmer und Jägersmann Christian Lessina vor.
http://www.schutzvoramtsmissbrauch.de/29.html

Na ja, gehört irgendwie nicht in dieses Thema.
oldgraywolf
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von oldgraywolf »

Für mich hat der Tierarzt, keine Eier in der Hose.
So ist das eben wenn es um die Wahrheit geht.
Man sollte lieber den Mund halten, bis die Ergebnisse vorliegen.
oldgraywolf
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charlie
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von charlie »

SammysHP hat geschrieben:Auch der NABU meldet sich zu Wort. Er bittet um mehr Zurückhaltung und sachlicherem Umgang.
http://www.pressrelations.de/new/standa ... m&quelle=0
Was nützt es, wenn der NABU zur Zurückhaltung aufruft? In den Jägerforen, wie LL, spukt ein nicht unbedeutender Teil der Jägerschaft Gift und Galle gegen den Wolf, unterstellen Vertuschung und Lüge, beschimpfen Wolfsfreunde und NABU, machen Stimmung auf niedrigsten, abartigstem Niveau und zeigen dabei deutlich ihr wahres Gesicht. Und sie werden in der Bevölkerung noch mehr Stimmung machen, leider. Sie begreifen einfach nichts, wollen auch nichts dazu lernen!!! :evil: :x :evil: ... na ja, haben ja ein "Grünes Abitur ... :mrgreen: :lol: :mrgreen:
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
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CleanerWolf
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von CleanerWolf »

Für mich gibt es zu diesem spannenden Kriminalfall nicht viel zu sagen, außer dass es mir um den getöteten Hund leid tut und ich SEHR erleichtert bin, dass zweifelsfrei ein Wolf als Täter ausgeschlossen werden konnte.

Mutmaßungen darüber, was wirklich passiert ist erspare ich mir, denn damit würde ich mich auf das Niveau der Wolfsgegner begeben.
"Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen."
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balin
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von balin »

Seit langer Zeit habe ich es mir einmal wieder angetan, bei landlive im Jagdforum nachzulesen. Mein Eindruck ist "Spielwiese für halbe Portionen". Ein Schiessprügel macht noch keinen Mann und ich stehe auf verantwortliche Menschen. Der Umgang mit dem armen getöteten Hund durch viele der dort schreibenden Jäger macht zum wiederholten Male deutlich, daß im Jagdsystem die Reize anders gesetzt werden müssen. Jagd ist keine Selbstbefriedigungsveranstaltung sondern erfüllt einen Zweck in unserer zunehmend komplizierter werdenden Welt. Man kann durch ein anderes Jagdsystem, das mit den Lizenzen und einer übergeordneten Organisation mit Durchblick solchen schrägen Diskussionen den Nährboden entziehen. Da geht den Jäger der Wolf nichts mehr an und er darf das schiessen, wofür er bezahlt hat. Die Vorgaben werden aber gesamtgesellschaftlich geregelt.
Ich persönlich glaube, man bekommt das postfeudale Getue nur auf diese Weise in den Griff. Jagd muß sich wieder einordnen und ich bin sicherlich nicht der einzige, dem das vorschwebt. Als Freilandhalter verbitte ich es mir übrigens, meine Probleme mit Zäunen, Hunden, Wölfen und Viehausbrüchen für Jagdzwecke mißbrauchen zu lassen. Bei der Lösung von den Widersprüchen in diesem Zusammenhang stören die Jäger eher, als daß sie nützen.
Grauer Wolf

Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von Grauer Wolf »

Hallo Balin,

ein guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt, und dieser Satz...
balin hat geschrieben:Mein Eindruck ist "Spielwiese für halbe Portionen". Ein Schiessprügel macht noch keinen Mann und ich stehe auf verantwortliche Menschen.
...ist ein klasse Pointe! :pleased:

Hin und wieder tue ich mir die Jagdforen auf mal an und öfter ist es erschütternd bis erschreckend, welche Art von Menschen da mit der Waffe in der Hand auf die Natur und die Menschheit losgelassen werden. Da läuft es einem kalt den Rücken runter. Bei einer Charakterprüfung durch einen (lebens)erfahrenen Psychologen (also kein Theoriefrischling von der Uni) würden die gnadenlos durchrasseln und garantiert keinen Jagdschein erhalten.

Auch müßten, wie ich immer wieder angeschnitten habe, die Jagdprüfungen um ein vielfaches schärfer und selektiver sein. Es muß nicht gleich eine Vollzeit-Berufsjägerausbildung von 3 Jahren sein, aber ein Art zweisemestriges "Studium" täglich halbtägig ist zwingend notwendig, inkl. einer Prüfung der Motivationslage. Es geht nicht an, daß die Jägerprüfung etwas ist, das man sich, mit entsprechend Kleingeld in der Tasche, in einem 2- oder 3-Wochen Crashkurs erwirbt, und daß auf diese Weise "Lusttöter" ohne jeden Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen auf die Tierwelt losgelassen werden.
Ich habe mich selber mit den Fragen zur Jägerprüfung befaßt: Die wildbiologischen Fragen (Waffenrecht und Co. haben mich ebenso wenig interessiert wie antiquiertes Brauchtum) konnte ich ohne jede Vorbereitung einfach so aus dem Ärmel schütteln, und gerade die Vermittlung von Wissen um Beutegreifer, die als Regulatoren/Selektoren in der Natur ihre Aufgabe haben, ist, wohlwollend ausgedrückt, mehr als spärlich. Das so nebenbei das Abknallen von Haustieren grundsätzlich verboten gehört und alle Tiere, die unter Artenschutz stehen, inkl. aller Beutegreifer aus dem Jagdrecht genommen werden ist wohl selbstverständlich. Für "Problemtiere" (widerlicher Begriff) sollten ausschließlich staatlich angestellte Berufsjäger zuständig sein. Jagdliche Fehltritte gehören konsequent viel schärfer geahndet, als das derzeit der Fall ist.
So wie die Jagd jetzt gehandhabt wird (Feudalrecht über Leben und Tod mit anderen Mitteln, inkl. Zwangsbejagung auf dem Grund und Boden von Menschen, die das unerträglich finden), geht es jedenfalls nicht weiter, und der gerne in Anspruch genommene begriff "Grünes Abitur" grenzt schon an Hybris. Jeder echte Abiturient im Leistungskurs Biologie würde mit so einem Schmalspurwissen eine glatte "6" kassieren: Durchgefallen!

Btw., vor kurzem war ein Beitrag über Füchse im Nationalpark Harz im TV. Diese Füchse werden logischerweise nicht bejagt. Ergebnis: Die von der Jägerschaft immer wieder horromäßig beschworene Bevölkerungsexplosion von Füchsen, die man nicht "kurz hält", fand leider nicht statt. Die Populationsdichte bleibt konstant im Rahmen der üblichen, natürlichen Schwankungen. Die (geschundene) Natur funktioniert in Teilen tatsächlich immer noch ohne den "tüchtigen, qualifizierten", deutschen Jägersmann... :p Q.e.d.
Mit den Wölfen wird es grundsätzlich nicht anders sein, egal welche Horrormärchen gewisse Kreise in die Welt posaunen. Wird dann noch ordentlich auf Nutzvieh und Haustiere aufgepaßt, steht einem friedlichen Zusammenleben mit Canis lupus m.E. nichts im Wege. Man muß nur offenen Herzens für die Natur sein und wollen!

Gruß
Wolf
oldgraywolf
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Re: Toter Hund in Hoyerswerda

Beitrag von oldgraywolf »

Hallo grauer Wolf.
Sehr guter Beitrag, stimme ihnen 100 % zu.
oldgraywolf
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