Wölfe in den USA

Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

balin hat geschrieben:"The wolf manager’s latest report shows wolves killed a mere 12 cattle (mostly calves) so far this year (and injured 7 more calves). Only 16 sheep were killed. Fourteen wolves were killed in response to these livestock losses".
Das ist simple, brutale Rache zur Befriedigung niederer Beweggründe. 12 Kälber und 16 Schafe? Keine Ahnung wieviel Verlust das in Prozent ist, aber nach viel klingt das nicht, irgendwas mit einer Null vor und lange nichts hinter dem Komma. Ich möchte fast wetten, daß die Verluste durch Wetter, Krankheit, Unfälle etc. entschieden höher liegen. Kein rationaler Grund, blindwütig um sich zu schießen. Aber seitwann reagieren amerikanische Viehzüchter jemals rational... Für die ist der Wolf das Böse schlechthin... Traurig ist das, sehr traurig... :cry:

Gruß
Wolf
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Da ich ja gut informiert bin und mein Archiv recht umfangreich ist, hier mal die Vergleichszahlen von 2009 und 2010.
http://trib.com/news/state-and-regional ... 0f0e5.html
Also, 2009 waren es 222 Nutztiere, die den Wölfen zugerechnet wurden, 2010, bei einer Zunahme des Wolfsbestandes um 9%
auf knappe 250 waren es nur noch 64.
Wenn man zur Zeit von ca 230 Wölfen ausgeht, dann sind die ca dreissig oben erwähnten gerissenen Tiere schon ein phänomenales Ergebnis und man fragt sich, was das Getue um den neuen Wolfsmanagementplan soll. Jiminez und co haben tolle Arbeit geleistet.
Leise ist allerdings anzumerken, daß die Crew vom USFWS das auf ihr aggressives Ansprechen von "Problemwölfen zurückführt.
Da aber in Zukunft "Idioten" das Wolfsgeschehen in Wyoming dominieren werden, haben die Verfechter der Entnahmetheorie
kein weiteres Beweismaterial in Zukunft in diese Richtung zu erwarten. Die Macht ist jetzt bei den Wolfsbegrenzern und das gibt, wie man an Idaho sieht ein riesen Durcheinander. Die weinen jetzt ihren erlegten besenderten Wölfen hinterher und Defenders macht Mittel frei um wieder neue Sender anzubringen. Da sind sie dann mal ausnahmsweise mit IDFG auf einer Linie.
http://www.mtexpress.com/index2.php?ID=2005142656
Den Schwachsinn könnte man sich sparen, wenn man das schiessen auf Wölfe mit Halsband verbieten würde und den Jägern entsprechenden Regress androhen würde.
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Korrelation zwischen politischer Einstellung und der zu Wölfen:
The distribution of public attitudes toward wolves, as implemented by elected and appointed officials, seems to be strongly correlated with Republicanism in power.
http://www.thewildlifenews.com/2012/07/ ... cumentary/
Grobes Fazit: Je republikanischer (= frommer und geldgieriger), desto schlechter für die Wölfe...

Gruß
Wolf
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Die Diagnose würde man so stellen können. Was mich aber an diesem Konglomerat von Staaten, nämlich den USA beeindruckt, ist alleine schon das Fakt, daß die Wölfe so erfolgreich wieder eine neue und alte Heimat haben finden können. Ich hoffe, dieser weit verbreitete Common Sense wird sich auch gegen die A.....öcher
durchsetzen. Dort gibt es keine expliziten Naturschutzprogramme und der Staat ist nicht Motivator. Da kommt das von privater Seite her. Sollte man sich hier ein Beispiel dran nehmen. Beim Staat sitzen lauter Luschen, im Prinzip kommt es deswegen auf jeden Einzelnen an. Das Bewusstsein haben wir noch nicht. Wir denken immer, die anderen müssen aber doch für uns, bzw für die Wölfe.. In unserem Fall klappt das noch gerade, aber je länger, desto mehr wird der Einzelne gefordert sein.Gerade an Defenders sieht man, welche Wege offenbleiben, wenn der Staat versagt. Auf uns kommt das auch noch zu und im anderen Forum schreibe ich morgen etwas dazu, welche Antwort in Frankreich zu diesem Thema gesucht wird. Wie bekannt sind ja da die Seilschaften abgewählt worden, aber es gibt noch ein paar Hinterlassenschaften aufzuarbeiten.
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von balin »

Die Vergleichszahlen von Montana was die erlegten Problemwölfe angeht: Der Vorsatz war.... mit der Anzahl der Wölfe müßte auch die Anzahl der Nutztierkonflikte steigen
"However, that wasn’t the case in 2011, when depredations dropped to 107 in 2011, down from about 140 reported incidents in 2009 and 2010. With that drop came a decrease in lethal removals too, from 140 wolves in 2010 to 47 in 2011".
Zitat aus:
http://helenair.com/news/local/from-pac ... f887a.html
Die Entwicklung verlief in Montana also ähnlich wie in Wyoming. Dieses Jahr wurden aber schon wieder 45 Wölfe wegen Viehfrevel getötet. 13 davon in einem Gebiet nördlich von Helena, wo einerseits klassisches Wolfsgebiet ist, aber auch andererseits Viehherden unter anfälligen Bedingungen auf Privatland leben. Der Versuch mit Herdenschutzhunden scheiterte insofern, als die Wölfe in 2009 vier von diesen umbrachten. Die Gegend wird wohl auch in Zukunft Konfliktgebiet bleiben.
Die Berichte muß man vor dem Hintergrund der Diskussion um die neuen Regeln für die Wolfsjagd in Montana sehen.
Nachdem die Fallensteller Lizenzen für bis zu drei Wölfen erhalten sollen, kann man ein Abgleiten ins barbarische wie in Idaho vermuten. Im Herbst sind zwar Wahlen, aber im Gegensatz zum letzten Mal hegt wohl niemand Hoffnung auf irgend eine Zeitenwende. Der neue Spruch ist ja "Yes , wie cannot" und die Wölfe müssen dafür büßen. ;-)
Miscanthus
Beiträge: 1304
Registriert: 8. Okt 2010, 10:54

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Montana:
So, in Montana geht´s am 1.September los mit der Wolfjagd. Die ersten werden die Bogenschützen sein. Das sind die Typen, die sich im Tarnanzug und mit Farbe im Gesicht auf eine Astgabel hocken und glauben, sie wären immer noch im Dschungel von Vietnam. Als nächstes gehen dann die mit den Feuerwaffen in´s Hinterland und schließlich beginnt im Oktober dann die allgemeine Jagdsaison. Nicht zu vergessen die Fallensteller, die legen erst im Dezember los (weil da natürlich die besten Pelze winken). Zur Zeit rennen übrigens interessierte dem Fish und Parks und Wildlife Service die Hütte ein um an Fallenstellerseminaren teilzunehmen. Besagter „Service" sagt ganz eindeutig: „Letztes Jahr hat´s nicht geklappt mir der Reduzierung des Wolfbestandes“. Darum gibt´s dieses Jahr „neue und zusätzliche „Management“ Maßnahmen“ um – und den Satz der nun folgt, den muss man einfach im Original haben –„ to help reach a social balance that better reflects biological realities and public tolerance and values.”
http://www.thewesternnews.com/outdoors/ ... f887a.html
Grauer Wolf

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:So, in Montana geht´s am 1.September los mit der Wolfjagd. Die ersten werden die Bogenschützen sein. Das sind die Typen, die sich im Tarnanzug und mit Farbe im Gesicht auf eine Astgabel hocken und glauben, sie wären immer noch im Dschungel von Vietnam. Als nächstes gehen dann die mit den Feuerwaffen in´s Hinterland und schließlich beginnt im Oktober dann die allgemeine Jagdsaison.
Im Grunde sind die Bogenjäger noch die fairsten: Ein Tier hat trotz aller Tricks wie geruchsabsorbierende Anzüge (die imho verboten gehören und die ein echter Jäger m.M.n. auch nicht benutzen sollte) eine gute Chance, zu entkommen, weil der Jäger für einen sicheren Schuß auf 20...30 Meter rankommen muß und nicht den allerkleinsten Fehler machen darf (ein übersehenes, winziges, trockenes Zweiglein: Knacks! -> Wolf weg...), während die Typen mit den Feiglingswaffen aus 150...300 m mit per Zielfernrohr losballern oder gar noch einen Heli plus Schnellfeuerwaffen benutzen...

Aber unabhängig davon, ob halbwegs fair oder nicht: Das Töten eines Tieres, das man nicht essen will, ist und bleibt verwerflich resp. pervers...
Reh, Hirsch, Elk, Elch, Wildsau, alles o.k., wenn es (mit Respekt und Dankbarkeit) verzehrt wird, aber Wolf, Fuchs, Kojote und Co.? Niemals!
Miscanthus hat geschrieben:... to help reach a social balance that better reflects biological realities and public tolerance and values.”
Dazu fällt mir nichts mehr ein... :x

Gruß
Wolf
Miscanthus
Beiträge: 1304
Registriert: 8. Okt 2010, 10:54

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von Miscanthus »

Passt zum Thema Bogenschütze: Der als Bergziege verkleidete Typ, der die letzen Tage auch durch die deutsche Presse ging, hat sich als ebensolcher "bow hunter" herausgestellt, der in Utah schon mal für eine bevorstehende Jagd in Kanada geübt hat.....
http://www.sltrib.com/sltrib/news/54550 ... h.html.csp
Miscanthus
Beiträge: 1304
Registriert: 8. Okt 2010, 10:54

Tipps zur Wolfsjagd

Beitrag von Miscanthus »

Die berühmt/berüchtigte „Rocky Mountain Elk Foundation“ hat ihre Mitglieder und Anhänger online nach den besten Tipps für eine erfolgreiche Wolfsjagd befragt ! Ich meine, man sollte sich das schon mal durchlesen, ggf. halt mit einem Übersetzungsprogramm. Neben rein sachlich-/fachlichen Tipps gibt es natürlich noch die „anrüchigen“, die dann doch darlegen wie die Leute dort ticken. Mein Favorit ist folgender:
"Die meisten Wolfjäger wollen einen großen Rüden als Trophäe. Aber, der Abschuss der weiblichen Wölfe ist besser für die Bestandskontrolle (Mein Kommentar: Besseres Wort "Bestandsreduzierung"?). Wichtig ist: Keinen besenderten Wolf schießen! Wir (die Wölfsjäger, mein Kommentar) brauchen sie um die Rudel anzupeilen und die Finanzierung solcher Halsbänder wird immer schwieriger". http://www.rmef.org/NewsandMedia/NewsRe ... nttips.htm
Benutzeravatar
HOWL
Beiträge: 126
Registriert: 22. Dez 2011, 20:01
Kontaktdaten:

Re: Wölfe in den USA

Beitrag von HOWL »

Irgendwie haben die aus den 60er Jahren einfach nichts gelernt. Dort herrscht immer noch das tiefste Mittelalter. Trauriges Amerika. Wirklich traurig.
Bild
Gesperrt