Der Damhirsch wird als Damwild bezeichnet und kommt mittlerweile in Deutschland recht häufig vor.
Meine Fragen: Verdrängt der Damhirsch einheimische Arten wie Reh oder Rothirsch?
Wie ist das Verhältnis Wolf-Damhirsch? Man liest immer wieder bei Jägern, dass nach dem Mufflon auch mittelfristig das Damwild verschwinden werde. Gibt es dazu Belege? Wurde in Deutschland bereits ein Rückgang des Danwildes in Wolfsgebieten festgestellt?
Meines Wissens (Ihr könnt mich aber gerne korrigieren) stammen Damhirsche ursprünglich aus Asien und müssten somit im Gegenteil zum Mufflon den Wolf als Feind kennen. Oder?
Das Damwild kommt gut zurecht mit den anderen Schalenwildarten hier in Deutschland. Jedenfalls wüsste ich nicht, das es Probleme gibt.
Zu Wolf und Damwild kann man noch keine verlässlichen Aussagen hier treffen, da der Wolf die klassischen Damwildgebiete noch nicht richtig erreicht hat.
Auf jeden Fall wird es wohl für den Wolf leichter sein, Damwild zu erbeuten wie Rotwild. Der Wolf wird aber das Damwild nicht auslöschen und ist diesbezüglich mit dem Muffelwild auch nicht zu vergleichen. Man wird wohl nicht umhin kommen, die Auswirkungen vom Wolf auf das Damwild einmal zu erforschen (wie es jetzt beim Rotwild gemacht wird).
Ich denke, die Probleme des Muffelwildes liegt in seinem Fluchtverhalten begründet, das im Flachland quasi aussetzt - wir haben in der Lausitz wenig Berge. Das Damwild hingegen verhält sich generell sehr ähnlich dem Rotwild und ist (soweit ich weiß) auch schon wesentlich länger bei uns und weiter verbreitet als Muffelwild. Von daher würde ich annehmen, dass Wolf und Damhirsch genauso miteinander umgehen wie Wolf und Reh, Rotwild, Schwarzwild. Wer schneller ist, gewinnt.
Rot- und Damwild sowie Rehwild gibt es bei uns seit über 40 Jahren in viel zu großen Beständen, und zwar in allen mir bekannten Revieren meines Heimatkreises, was im übrigen auch für die Wildschweine gilt. In dieser Hinsicht sollten die Jäger zufrieden sein, wenn ihnen der Graue ein wenig bei der Bestandsregulierung als Selbstversorger "behilflich" ist. Für unseren (bisher einzigen nachgewiesenen) Wolf auf dem Bombodrom muß der Wildbestand das reinste Schlarafenland sein
Die Jäger schaffen es seit vielen, vielen Jahren gar nicht, die sich kontinuierlich entwickelnden Wildbestände in Grenzen zu halten. Und das zum Leidwesen der Land- und Forstwirte, denn zu viel bzw. zu hoher Wildbestand richtet auch erhebliche Schäden in der Land- und Forstwirtschaft an (über das normale, einkalkulierte Maß an Schäden).
Wir wissen doch das der Wolf die Bestande seine Beutetiere nicht verschwinden sondern gesunder macht dar sie die Kranken raushohlen. Einzige was mir auffaellt ist das ich manschmal Damwild sehe und das die weniger Scheu sind wie Rotwild. Auch im Wildpark ist es schwierige zum Rotwild ran zu kommen, die sind schneller weg. Sind die Damhirsche die ich sehe vielleicht weggelaufenen vom Park? ist ja moglich. Oder ist Damwild aus gefangenschaft schon Domestiziert? Das waeredan eine mogliche Ursache um eher als Beute zu werden.
Jos
Du hast recht Jos, Dammwild ist nicht so scheu, wie Rotwild und Rehe. In den 2 Jahren in der Wildtierauffangstation hatten wir immer wieder Jungtiere von Dammwild, die wie Hunde waren. Du kannst das ja auch im Wildpark Lüneburger Heide (wohl auch woanders) sehen, es wird immer nur Dammwild genommen, wo Besucher dicht ran kommen, du sogar mit den Hunden Nase an Nase rangehen kannst. Das ist auch bei den wilden Dammies leichter. Aber warum, weiß ich auch nicht. Es gibt allerdings einige private Gehege Betreiber allein hier in meiner Gegend. So kann ich mir auch vorstellen, dass das ein oder andere Tiere ausbricht oder eben freigelassen wird. Es muss ja einen Grund haben, warum sie zahmer sind, als überlicher Weise Wildtiere.
auch wenn zwar alle damhirschbestände in mitteleuropa ursprünglich von auswilderungsporjekten stammen (wo wohl mehrheitlich mit gehegetieren gearbeitet wurde), lässt sich die geringere scheu damit nicht erklären. es aber in der natur nun mal so, dass nicht alle wildtiere die selbe fluchtdistanz haben. das reh lässt ja beispielsweise menschen auch viel näher an sich ran als eben rotwild. und wer mal länger in den alpen unterwegs war, wird auch gemerkt haben, dass steinwild eine extrem geringe fluchtdistanz hat und extrem tolerant ist, während gämsen das pure gegenteil sind. obwohl die beiden tierarten eine sehr ähnliche lebensweise pflegen, unterscheiden sie sich im fluchtverhalten diametral. und das ist halt bei den hirschen ebenso möglich.
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