Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Ankündigung und Besprechung von User- und Wolfsinteressierten-Treffen sowie Veranstaltungen über Wölfe.
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SammysHP
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Hier der Bericht aus der Celleschen Zeitung: http://www.cellesche-zeitung.de/S2720490
Hier eine größere Version des Fotos: http://www.cellesche-zeitung.de/cache/m ... 1064a4.jpg

Ihr braucht euch übrigens nicht zu ärgern, dass der Artikel kostenpflichtig ist – viel mehr als dieser erste Absatz steht da nämlich nicht. Warum, obwohl es doch eine Veranstaltung der CZ war? Den restlichen Artikel, in dem es nicht um die Veranstaltung geht, werde ich hier als Zitat einstellen. (Drei Sätze kann man ja nicht als Vollzitat bezeichnen.)
Unterdessen wurde am Dienstag bekannt, dass zwischen Donnerstag vergangener Woche und Montag ein Rudel Damwild in einem Gehege in der Nähe der Escheder Marinesiedlung attackiert wurde. Vier tote Tiere seien gefunden worden, ob sie von einem Wolf getötet wurden, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, stellte Wolfsberater Helge John aus Eschede gestern fest. Weitere Tiere wie Krähen, Kolkraben oder Füchse hätten bereits von den Tieren gefressen, so dass die Entnahme einer DNA-Probe nicht mehr möglich gewesen sei. John sagte, dass das Damwild sehr verstört gewesen sei.
Widukind

Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von Widukind »

balin hat geschrieben:... Wir haben hier eine andere Großwetterlage und Jäger und ähnliches haben bei weitem nicht das Ansehenspotential wie es ihnen vielleicht im Heideland zugebilligt wird. Auch wäre unsere Zeitung eher der Schutzpatron der Wölfe. Es ist aber gut zu lesen, wie es auch laufen kann...
Moin balin,

ja, die Rolle der CZ war echt erbärmlich. Sie hat hier aber auch das Image einer Zeitung im Verhältnis zur CDU inkl. Bauernschaft und Jäger, wie einst der "Bayernkurier" zu Franz Josef Strauß. Nun, in Zeiten des Internets ist das Zeitungssterben recht verbreitet. In Falle der CZ würde es mir nicht leid tun ... :x
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SammysHP
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Ein kurzer Video-Zusammenschnitt der Celleschen Zeitung: http://www.youtube.com/watch?v=mFw5tomomuo
Lutra
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von Lutra »

Warum bekommen das andere Bundesländer nicht so recht auf die Reihe mit den Förderungen des Herdenschutzes und der Rißentschädigung? In Sachsen funktionierts doch auch. Da tun mir die zuständigen Behörden eigentlich weniger leid, dass sie mal bißchen Feuer untern A.... bekommen.
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SammysHP
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Fang bitte bloß nicht mit dieser Frage an, sonst meldet sich Herr Burget noch im Forum an und mischt sich ein. :lol:

Die alte Regierung wollte wohl nichts mit dem Wolf zu tun haben und hat das Thema wo es nur geht verdrängt (deswegen gab es auch so lange keine öffentlichen Informationen). Es ist jetzt ein bisschen besser geworden (zumindest in der Theorie gibt es ja Billigkeitsleistungen und Herr Burget hat immerhin den Entwurf einer Förderungsrichtlinie verkündet), aber das wird noch laaaange dauern. Und da er eine rückwirkende Zahlung ausschließt, bleiben die Schäfer momentan auf ihren Kosten sitzen.
Widukind

Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von Widukind »

Celler diskutieren über Wolf in der Heide

Nein, sonderlich willkommen ist der Wolf im Landkreis Celle nicht. Das wurde am Dienstagabend bei der Podiumsdiskussion der Celleschen Zeitung im Berger Stadthaus deutlich. Viele haben Angst: Gastgeber vor Einbrüchen im Tourismus-Geschäft, Schafhalter, dass sie alleine gelassen werden mit dem Problem, ihre Herden zu schützen, und Reiter und Hundehalter ganz direkt vor dem Raubtier.

http://www.cellesche-zeitung.de/S272280 ... -der-Heide
Grauer Wolf

Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von Grauer Wolf »

Die Wölfe fräßen in unserer Region bei weitem nicht so viel Wild, dass für die Jagd nichts übrig bleibe.
Da ist sie wieder, die Angst um "meine Rehe, meine Hirsche, meine Wildschweine, mein... mein... mein..."
Und warum sollten die Touristen ausbleiben? Wenn ein paar hysterische Lackschuh-Touris wegbleiben, die nur die "ach so idyllische und romantische" Heide mit Kutschfahrt und Kaffeeklatsch erleben wollen, dann kommen dafür echte Naturliebhaber, die drauf hoffen, wenigstens mal eine echte Wolfsspur zu sehen oder gar einen der Grauen selber. Unter dem Strich dürfte sich das zumindest ausgleichen. Packt man noch ein paar Infoveranstaltungen, Vorträge, Diaschauen (na gut, heutzutage Beamer-Schauen...), vielleicht Ausstellungen dazu, verkauft dazu Bücher über den Wolf, Informationsbroschüren o.ä., dann könnte das sogar ein gutes Geschäft sein, zumindest solange die Wölfe in Deutschland noch nicht flächendeckend vorkommen (wohl kaum bei in Summe vielleicht ~200 Tieren) und eine gewisse Exklusivität besteht.
Die Schafzucht existiert ohnehin nur dank üppiger Subventionen (Offensichtlich kommen 70% des Einkommens der Schafzüchter aus öffentlichen Töpfen:
http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrich ... 12,1806852 ).
Da kommt's auf ein paar Euro für nachweislich vom Wolf gerissene Tiere auch nicht mehr an. Allerdings sollte man die Geschädigten, die ihrer Schutzpflicht nachgekommen sind, zeitnah entschädigen und nicht erst nach einem Behördenspießrutenlauf.

Gruß
Wolf
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SammysHP
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Cellesche Zeitung hat geschrieben:Keinen leichten Stand hatte der Vertreter des Niedersächsischen Umweltministeriums: Norbert Burget hatte rhetorische Probleme, seine Position zu verdeutlichen.
Der hat's echt nicht leicht, kann einem fast Leid tun.

Eine seltsame Bildunterschrift gibt's auch:
Cellesche Zeitung hat geschrieben:Podiumsdiskussion zum Thema Wolf. Mathias Brockob vom Landes(schafts??)zuchtverband
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SammysHP
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Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von SammysHP »

Noch ein weiterer Artikel der Celleschen Zeitung, diesmal über die Frage: Was passiert, wenn ein Wolf vor das Auto läuft?

http://www.cellesche-zeitung.de/website ... ry/2722763

Herr Knoop hatte das am vergangenen Dienstag ja sehr schön erläutert: Nach Absprache mit dem Landkreis dürfe ein Wolfsberater den Wolf erschießen, wenn er es für notwendig halte. Aber das scheint wohl alles noch nicht so ganz geklärt zu sein.
Cellesche Zeitung hat geschrieben:Die Entscheidung aber, einen Wolf zu töten, darf kein Wolfsberater und sogar auch kein normal niedergelassener Tierarzt treffen. „Nur der Amtsveterinär darf diese Aufgabe übernehmen. Erschießt ein Wolfsberater einen Wolf oder gibt die Anweisung dazu ohne die Zustimmung des Amtsveterinärs, ist das eine Straftat beziehungsweise Anstiftung zu einer Straftat”, stellt Inka Burow vom Umweltministerium klar.
Damit hatte Herr Knoop wohl nicht gerechnet, jetzt sagt er aber:
Hans Knoop hat geschrieben:Sie [die Regelung] ist so nicht praktikabel, selbst der Kreisveterinär sieht das so. Die Wolfsberater sind unsere Experten vor Ort, die das entscheiden können und müssen.
Der Kreisrat Michael Cordioli wolle jetzt nochmal Kontakt mit dem Umweltministerium aufnehmen um eine bessere Lösung zu finden.
Widukind

Re: Bergen: Podiumsdiskussion zur Rückkehr der Wölfe

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:Die Schafzucht existiert ohnehin nur dank üppiger Subventionen (Offensichtlich kommen 70% des Einkommens der Schafzüchter aus öffentlichen Töpfen:
http://www.stimme.de/hohenlohe/nachrich ... 12,1806852 ).
Also das kann´s ja wohl nicht sein. Nachdem schon rund 40 Prozent des gesamten EU-Haushalts zwischen 2007 und 2013 für die Agrarwirtschaft aufgewendet wurden nun auch der Hinweis von "Grauer Wolf", daß die Schafzüchter 70% Subventionen von uns allen als Steuerzahler bekommen, schlägt dem Fass endgültig den Boden aus. Und dann stellen die sich auch noch hier so steil auf und riskieren so eine dicke Lippe!? Da sollte die Cellesche Zeitung mal recherchieren. Dies wäre einer professionellen Redaktion angemessen. Und nicht so ein Käseblatt-Stil, der Fakten übertüncht, um der Ruhe auf dem Land wegen. Und dem Naturschutz in der Heimat einen Bärendienst zu erweisen. Das ist m. E. journalistisch unter aller Kanone ... Mal ganz abgesehen davon, daß es marketingtechnisch für den Tourismus in der Heide sowas von kurzsichtig ist, daß einem die Worte fehlen. Hier kommt doch niemand her, um Bauer Pinkepank seine blöden Fleischschafe zu bestaunen.
Nein die Zukunft liegt im Interesse an einer intakten Umwelt mit dem Gefühl Ursprünglichkeit erleben zu dürfen, wenn es auch den meisten Touristen verwehrt bleiben wird, je einen Wolf zu Gesicht zu bekommen, da die Tiere überhaupt keine Lust haben, die direkte Bekanntschaft mit Menschen zu machen. Natürlich muß eine geordnete Entschädigungsregelung fußen. Eine Aufgabe der Politik. Aber daß Agrarinteressen und Jägerwünsche den Umweltschutz dominieren, unterminieren und letzlich ad absurdum führen mit vllt. nur finanziellen Interessen von Kleinstgruppen, geht garnicht.
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