wolf-forum.de

Ich denke, dass wir uns hier im Kreis drehen und zu keinem Konsens kommen. Daher schlage ich vor, dass wir dieses Thema damit beenden und uns bei Neuigkeiten wiedern den Wölfen in Polen zuwenden.

Am 12.01.2012 im polnischen Ermland (nehe der stadt Nidzica (deutsch-Neidenburg)) wurde eine Wölfin in einer Drahtschlinge entdeckt:
http://www.youtube.com/watch?v=VFYIUqoK9YU
Sie wurde befreit und kaum verletzt wieder freigelasen

Ist das wirklich eine Wölfin? Das Bellen klingt sehr nach Hund und sie bleibt erstaunlich ruhig angesichts der sich nähernden Menschen.
Jedenfalls gut zu wissen, dass sie befreit wurde, der Anblick ist ja furchtbar...

Als Trost für die Wolfsfreunde - die Schlinge galt mi hoher Wahrscheinlichkeit nicht dem Wolf - eher Wildschwein/Reh.
Allein 2011 wurden in dieser Oberförsterei 6 Tiere - Vom Wildschwein bis Reh/Hirsch aus den Wildererschlingen befreit. Die Forstleute legten sich
dort sogar ein Narkosegewehr....extra für solche Fälle. Aus den Berichten des Forstschutzes geht hervor, daß die Schilngenstellerei zu der
ziemlich beliebten Beschäftigung dortiger Einwohner gehört. Allerdings gelten solche Sachen - wie Anfangs erwähnt - nicht explizit dem Wolf.
Das ist eher "Beifang". Wie macher Pilzsucher.

Zu diesem Bild fallen mir nur zwei Worte ein: Barbarische Tierquälerei!
Ein Anblick, der einem in der Seele weh tut... Wer so etwas ohne akute Not zu verhungern macht, gehört ohne jede Nachsicht in den Knast und zwar ohne Bewährung. Daß es nicht dem Wolf galt, ist hier völlig irrelevant...
Ich hoffe, daß die Behörden richtig Druck machen, diese Verbrecher zu erwischen, aber ich habe da meine Zweifel...

Gruß
Wolf

Ich hoffe, daß die Behörden richtig Druck machen, diese Verbrecher zu erwischen, aber ich habe da meine Zweifel...

Immerhin. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Die Schlingenstellerei ist relativ leicht in Griff zu bekommen. In DE, in den letzten 10 - 15 jahren hatte ich 3 mal damit zu tun. Eigentlich 2 X,
weil in einem Fall es eher um irgendwelche Survivalanhänger ging, die anscheinend etwas üben wollten.Öfters Wilderei, bzw. versuchte Wilderei
mit Waffen, die zugegeben etwas zivilsierter erscheinen mag. Manchen.
In PL hat das zum einem soziale Hintergründe, zum anderem ist das durch die Struktur und Organisation der Jagd bedingt. Regional übrigens sehr
differenziert. Letztendlich gibt es jede Menge Leute die Krokodilstränen vergiessen aber kam jemanden der den Hintern bewegen würde.
Auch - oder gerade - unter den Anhängern der Grünen Lehre.
Was die Behörden angeht - In diesem konkretem Fall der genannten Oberförsterei wird es wohl einen Posten Forstschutz geben - mit 2 - 3 Beamten
die sich hauptsächlich um Holzdiebstähle, bzw. Kfz im Wald kümmern und wenn einer von ihnen beim Pinkeln im Wald mit dem Fuß in der Schlinge
stecken bleibt, da wird es auch aufgenommen. Ohne Zweifel.

CleanerWolf hat geschrieben:Ist das wirklich eine Wölfin? Das Bellen klingt sehr nach Hund und sie bleibt erstaunlich ruhig angesichts der sich nähernden Menschen. Jedenfalls gut zu wissen, dass sie befreit wurde, der Anblick ist ja furchtbar...

Also, dieses Mini-Video ist ja mal recht gut im Vergleich zu anderen, wo man tatsächlich zweifeln kann (und muss ).

Ich glaube schon, dass das ein Wolf (eine Wölfin) ist. Zudem belegt dieses Vidoe, dass Wölfe in bestimmten Situationen sehr wohl bellen können.

Dass sie bei Annäherung von Menschen so ruhig wirkt, ist nicht ganz soooo verwunderlich. Viele Wildtiere verhalten sich in einer Notsituation ähnlich. Andererseits geht aus dem Beitrag, wie aus dem Video, ja nicht hervor, ob die Wölfin bei der Befreiungsaktion nicht nakotisiert wurde ...
Ich habe auch mal ein Reh "befreit", dass sich in einem Wildzaun der Forst verfangen hatte. Da hatte ich sogar noch meine keifenden und knurrenden "Hauswölfchen" dabei, die ich erst mal an einen Baum festbinden mußte. Das Reh war widererwarten völlig ruhig bei der "Befreiungsaktion" ... bis es begriff, dass es wieder frei und ungestüm davon rennen konnte ...

Viele Wildtiere verhalten sich in einer Notsituation ähnlich.

Es gibt keine Regeln. Es kommt auf die Verfassung der Tiere, bzw darauf, wie lange sie gefangen waren.
Die Wölfin steckte in diesem Fall mit der Schulter in der Schlinge - im "Normalfall" (Hals) hätte sie sich stranguliert.

Andererseits geht aus dem Beitrag, wie aus dem Video, ja nicht hervor, ob die Wölfin bei der Befreiungsaktion nicht nakotisiert wurde ...

Ja. Nach den Video - Aufnahmen aus dem Link.

http://nidzica.olsztyn.lasy.gov.pl/aktu ... a-wilczyca

aka hat geschrieben:

Viele Wildtiere verhalten sich in einer Notsituation ähnlich.

Es gibt keine Regeln.

Habe ich irgendwo etwas von einer Regel geschrieben?

aka hat geschrieben:Es kommt auf die Verfassung der Tiere, bzw darauf, wie lange sie gefangen waren.

Da gebe ich Dir gern recht.

aka hat geschrieben:

Andererseits geht aus dem Beitrag, wie aus dem Video, ja nicht hervor, ob die Wölfin bei der Befreiungsaktion nicht nakotisiert wurde ...

Ja. Nach den Video - Aufnahmen aus dem Link. http://nidzica.olsztyn.lasy.gov.pl/aktu ... a-wilczyca

Danke für den Link!
Kann zwar kein polnisch, aber die Bilder sprechen ja ihre eigene Sprache. Hatte mir schon gedacht, dass Nakosemittel eingesetzt wurden. Die Wölfin sah ja in dem Video (noch) recht mobil und in gutem Allgemeinzustand aus, so dass sie sich sicher nicht so leicht und problemlos hätte an den Pelz kommen lassen ...

aka hat geschrieben: Eigentlich 2 X, weil in einem Fall es eher um irgendwelche Survivalanhänger ging, die anscheinend etwas üben wollten.

Ich beschäftige mich auch mit der Waldläuferkunst und üben geht m.E. völlig in Ordnung...
...nur nimmt man verdammt noch mal, nachdem man eine Schlinge übungshalber aufgebaut hat, sie wieder weg und steckt sie ein, damit keinem Tier was passiert. Das gleiche gilt für Schlagfallen etc. Aufbauen, ausprobieren, ob sie funktioniert, also auslösen und danach restlos zerstören...
Survival ist eine feine, gesunde und interessante Freizeitbeschäftigung auch dann, wenn man nie die Absicht hat, sich tatsächlich in die Wildbis zu begeben, und nicht zuletzt auch, weil diese alten Künste nicht vergessen werden sollten, aber man nimmt dabei gefälligst Rücksicht auf die Natur!
Fallenstellen geht nur bei tatsächlicher Gefahr des Verhungerns in Ordnung, was hierzulande in Mitteleuropa, wo's mindestens alle paar Stunden Fußweg ein Gehöft oder ein Dorf und damit Hilfe gibt, definitiv nicht nötig ist, von der Gesetzeslage mal ganz zu schweigen...

Ich wüßte eine schöne Strafe für Survivalfreunde, die, sich nichts dabei denkend, eine Schlinge im Wald vergessen: Ein ganzes Wochenende ausschwärmen und Müll von Touris im Wald sammeln. Da kommt eine Menge zusammen, sag ich Euch... Ich hab's mal für einen Spaß gemacht... nach 1½ Stunden war ein sehr großer Müllsack proppevoll und eine Nachricht an den Förster war auch noch nötig, weil sich ein abgefackeltes Boot und ein zertrümmerter Wohnwagen schlecht einsacken lassen... Alternativ bietet sich Gehegereinigung in Auffangstationen etc. an oder, etwas mehr wolfsbezogen, einem Schäfer bei Sicherungsmaßnahmen für die Herde zur Hand zu gehen oder dem Förster beim Aufforsten helfen (junge Bäume pflanzen kann jeder...), Bachbetten von Müll und Schrott befreien o.ä. Man muß nur etwas kreativ sein...

Echte Wilderei ist allerdings keine Fahrläßigkeit, sondern ein Verbrechen und hier gehört unnachsichtig durchgegriffen...

aka hat geschrieben:Die Wölfin steckte in diesem Fall mit der Schulter in der Schlinge - im "Normalfall" (Hals) hätte sie sich stranguliert.

Gruß
Wolf