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Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 5. Jan 2011, 13:43
von SammysHP
Der Bürgermeister fordert deshalb: "Der Wolf muss weg. Und wenn es keine andere Lösung gibt, muss man auch über einen Abschuss nachdenken."
Wir fordern deshalb: "Die Kühe müssen weg. Und wenn es keine andere Lösung gibt, muss man auch über eine Notschlachtung nachdenken."
(Ironie beachten)

Klingt lächerlich? Genau. Aber ist das nicht alles Ansichtssache? ;)

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 5. Jan 2011, 15:51
von Ash
:lol: Jau! Und das kann man dann zur Not auch noch auf die Touristen ausweiten - aber nein, das wäre dann ja pöhse... wobei - wenn die so viel Muffe vor dem Biss in den Allerwertesten haben, sollen sie selbigen doch einfach im Tal lassen.

Oder aber (mal ganz schwarz malend, ha!) der Wolfstourismus scheucht die Kühe wild in der Gegend herum, weil alle die Almen erstürmen auf der Suche nach Wolfskötteln. Was machen wir dann? Hm? ;)

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 5. Jan 2011, 16:06
von Wolfsheuler
Mir machen eigentlich die Kühe weniger Sorgen. In allen anderen Wolfsländern gibt es auch Kühe und die werden nur in Ausnahmefällen zur Beute.
Was mir (in Bayern) Sorgen macht ist die Verhaustierlichung (seltsames Wort) des Rotwildes. Die Jäger machen sich Sorgen, dass das Rotwild die Futterplätze nicht mehr annimmt. Steht in dem oben erwähnten Artikel.
Wovor die Jäger also wirklich Angst haben, ist der Abschussplan, den sie von der Waldbesitzerlobby vorgelegt bekommen. Der Wolf ist gar nicht das Problem der Jäger in Bayern, das Problem ist die engstirnige anachronistische (schon wieder so ein schweres Wort) "Wald vor Wild" Politik, die in Süddeutschland betrieben wird mit Rotwildbezirken, Mindestabschussplänen,...) Solange diese "Holz Holz Holz Profitgier vor Wildtiere" Philosophie oder sollte man sagen Politik nicht aufhört, sieht es schwarz aus in Süddeutschland für den Wolf und seine Beutetiere.

Aehnliches aus Baden Württemberg. Habe da vor wenigen Tagen gelesen, dass das Auswilderunfgsprojekt Luchs dort auch hauptsächlich an Jägern und Bauern scheitert. Die Jäger haben Angst, dass sie ihre viel zu rigiden Abschusspläne nicht mehr einhalten können, wenn das Reh heimlicher wird. Und die Bauern sagen sogar eindeutig, dass sie nicht Angst haben, dass der Luchs ein Schaf reisst. Sie haben viel mehr Angst, dass es Einschränkungen bei der Nutzung des Waldes geben könnte.
Also es geht nur um Holz Holz Holz.
Holzplantagen am besten ohne Tiere. Die stören nur. :x

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 5. Jan 2011, 16:56
von SammysHP

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 7. Jan 2011, 13:45
von Miscanthus
http://www.merkur-online.de/lokales/lan ... addComment
Ja, ganz neue und unglaubliche Erkenntnisse die da über Bayern hereinbrechen......

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 9. Jan 2011, 09:44
von Joerg
Laut eines Presseartikels von OVB Online sorgt der Wolf im Jenbachtal und in den Wäldern von Bayrischzell weiter für Aufruhr, sowohl in den dortigen Rathäusern als auch im online-Forum von rosenheim24. Das Für und Wider einer Ansiedlung des Raubtieres wird heftig diskutiert, berichtet die Presse weiter.

Link zum Artikel: http://www.ovb-online.de/lokales/rosenh ... 73482.html

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 9. Jan 2011, 10:54
von Grauer Wolf
Wolfsheuler hat geschrieben:Holzplantagen am besten ohne Tiere. Die stören nur. :x
Die Waldbesitzer und Jäger machen sich Sorgen... So, so...
Vielleicht sollten die Herrschaften mal drüber nachdenken, daß eine jahrzehntelange Mißwirtschaft genannt "Hege" den Karren erst gründlich in den Dreck gefahren hat:
10 Eliminierung der letzen großen Beutegreifer vor ca. 100 Jahren.
20 Hätscheln und Päppeln der Wildbestände, damit man was zum Schießen hat (tunlichst natürlich starke Trophäen), was dann dazu führte, daß der Wald starke Verbißschäden erlitt, was verständlicherweise die Waldbauern verärgerte.
30 Winterfütterung, um das Wild zu konzentrieren und den Verbiß zu stoppen, was andererseits dazu führt, das zuviel eigentlich zu schwaches Wild die Winter überlebt...
40 Goto 20

Und damit beißt sich die Schlange in den eigenen Schwanz.
Jetzt kommt der Wolf dazu und bedient sich am Happy Hour Angebot verhausschweinten Rot- und Rehwildes und wirft das ganze, ohnehin auf tönernen Füßen stehende Kalkül über den Haufen...

Fazit meinerseits: Ein Wolf ist natürlich zu wenig. Wenn sich jedoch komplette Familienverbände bilden könnten und die unsinnige Winter-Fütterung eingestellt wird, sollte das über die Jahre dazu führen, daß
1. Schwaches Wild im Winter wieder verhungert oder gefressen wird.
2. Daß das Wild in Bewegung gehalten wird, was einerseits Verbißschäden minimiert und ebenfalls zum Verhungern überlebensuntüchtigen Wildes führt.
3. daß alleine die Anwesenheit der Wölfe schon die Reproduktionsrate des Schalenwildes senkt.

Wenn dazu noch die tatkräftige Unterstützung ökologisch denkender Jäger kommt, könnte das ganze über die Zeit wieder einigermaßen ins Lot kommen, auch wenn wir hier wohl nie mehr ein perfektes, natürliches Gleichgewicht zwischen Beute und Beutegreifer erreichen werden.

Leider habe ich keinen eigenen Wald, aber wenn dem so wäre, wäre mir eine tüchtige Wolfsfamilie mehr als willkommen, denn meiner Meinung nach ist der Wolf der natürliche Verbündete von Forstleuten und Waldbesitzern...
Oder um mal wieder das alte, russische Sprichwort zu zitieren: "Wo der Wolf läuft, wächst der Wald!"

Es wird einfach allerhöchste Zeit, daß mal wieder wildbiologisches und ökologisches Denken in die Amtsstuben und an die Stammtische Einzug hält und nicht nur in den Bahnen von "Rendite" gedacht wird, dann klappt's auch mit dem Wolf, dem Schalenwild und dem Wald und unter dem Strich gewinnen alle: Die Natur, aber auch die Menschen. Letztere vielleicht nicht an Euros, aber an Lebensqualität in einer gesunden Umgebung...!

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 18. Jan 2011, 14:00
von Miscanthus
Keine wirklichen Neuigkeiten. Das Thema wird halt am "Leben" erhalten. Die Illustration ist doof.
http://www.rosenheimer-nachrichten.de/z ... 46569.html

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 18. Jan 2011, 14:18
von SammysHP
Die Illustration ist doof.
Ich finde sie süß. :p :D

Re: Neues vom Bayernwolf

Verfasst: 24. Jan 2011, 16:35
von Ash
http://www.ovb-online.de/lokales/rosenh ... 93454.html - der scheint, so er es denn wirklich ist und kein Hund, ja tatsächlich sehr zutraulich zu sein. Weiß da jemand mehr?