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Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 4. Aug 2011, 11:33
von Grauer Wolf
Bei dem einführenden Absatz kommt mir das Frühstück hoch... :( :cry:

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 4. Aug 2011, 15:26
von Miscanthus
Habe nun gesehen, dass die Erklärung des Gouverneurs noch wesentlich weiter geht - und inhaltlich noch viel schlimmer ist:
“This is far from the end of this process, but I think we have come up with something that fits with Wyoming’s values and economy,”
said. “For years ranchers and sheep producers have been asked to sacrifice and they have. We have lost significant numbers of elk and moose, and we have not had a say in the management of an animal inside Wyoming. It is time for that to change and I appreciate Secretary Salazar and the US Fish and Wildlife Service working with us. Wolves are recovered in Wyoming; let’s get them off the Endangered Species List.”

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 4. Aug 2011, 16:09
von Grauer Wolf
We have lost significant numbers of elk and moose,...
Da ist es wieder: "Meine Wapitis, meine Elche, mein... mein... mein..."
Die Abartigkeit und Brutalität der Wolfsschlächter wird nur noch von ihrer Habgier übertroffen, sei's in Dollar, sei's in "Jagd"beute ausgedrückt...
Diese Maßlosigkeit, diese unersättliche Gier stellt solche Typen auf eine Stufe tief unterhalb jedes Tieres, das im wesentlichen*) nie mehr nimmt, als es braucht... Jeder Wolf, jeder Bär, jeder Puma steht im Sinne einer universellen Moral unendlich höher da...
Nur der Mensch ist nie zufrieden. Statt einfacher Hausmannskost muß es Hummer mit Kaviar und Champus sein, eine grundsolide Armbanduhr reicht nicht, es muß eine goldende Rolex sein für 40 k€, statt einem soliden, gemütlichen Dach über dem Kopf muß es ein Protzpalast sein. Weiter geht's mit noch einer Luxuslimousine, noch einem SUV mit 400 PS, noch einem Haus, noch einer Yacht, noch einem Privatflugzeug...
Wann ist es endlich genug? Man kann sich nur einmal sattessen, nur mit einem Auto von A nach B fahren, nur in einem Haus leben und eine 40 k€ Uhr läuft auch nicht genauer als ein ordentliches Heavy Duty Modell zu 300...400 und nicht so wahnsinnig viel genauer als ein 30 €-Teil...

Ich höre besser auf, bevor ich explodiere und vielleicht etwas schreibe, das ich nachher bereue. Aber solche Nachrichten, insbesondere, wenn es um Wölfe geht, bringen mich mit schöner Regelmäßigkeit auf die Palme...
Den wahren Luxus sehe ich seit vielen Jahren nicht mehr in irgendwelchem Nobeltand oder in Statussymbolen, sondern in einem erfüllten Leben in gesunder Umgebung mit sauberer Luft und gutem Wasser, in dem ich auch den Wildtieren begegne, mit denen ich den Lebensraum teile...
Oder anders ausgedrückt: Gibt mir einer die Wahl zwischen nutzlosem Nobelkrempel oder der seelenberührenden Begegnung mit einem Wolf, so wähle ich letzteres, denn es ist mit keinem Geld der Welt bezahlbar, ebensowenig, wie die liebenden Augen meiner Hunde, die ich für keinen Reichtum der Welt hergeben würde...



*) Vom ethologisch/biologisch begründeten, gelegentlichen vorkommenden Overkill mal abgesehen, der nichts mit Gier im menschlichen Sinne zu tun hat, sondern durch überoptimalen Reiz ausgelöst wird und in der Natur mit Fluchtmöglichkeiten für die Beute faktisch nicht vorkommt...

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 4. Aug 2011, 18:47
von balin
@Grauer Wolf
Weisst du, was ich demnächst machen werde? Ich stelle mir einen Campingwagen auf die Weide und schaue dann den ganzen Tag Kühe. Du kannst dir vorstellen, daß mir das andere Affentheater dann egal ist. Die Wölfe nehme ich dann auch noch mit ins Kalkül, weil ich vor denen aufgrund meiner Hunde eigentlich keine Angst habe. So ganz verstehe ich die Hysterie in den Staaten und anderswo nicht. Mir ist wohl, wenn ich den Tieren zuschauen kann. Der Wolf ist da nur eine Zusatzmotivation. Aufpassen ist
eigentlich immer rund um die Uhr und der Wolf ist doch eigentlich einigermaßen auszurechnen. Aus den Beschreibungen geht zum Beispiel hervor, daß die Wölfe eine Herde erst auskundschaften, bevor sie final zu einem Angriff übergehen.
Wenn man Personal mit wachem Auge hat, dann bekommt man sowas mit.
Den Hysterikern und Vieh-einfach-in-die-Wildniss-Treibern sollte man ihre Defizite mal hinter die Ohren schreiben. Die werden mal sehen, hinter welche Fehler sie in ihrem Tiermanagement kommen, wenn sie wegen der Wölfe etwas länger bei der Herde verweilen müssen. Zur Zeit beschweren sie sich aber über ihre Hispanics, daß die sich nichteinmal auf Wölfe schiessen trauen würden, weil sie dann wegen einer anfallenden Untersuchung mit Abschiebung rechnen müßten. Wieder ein Grund gegen die Wölfe und für den freien Wolfsabschuß. Wer will schon seine Illegalen wegen so einem Drecksraubtier loswerden? Schließlich finanzieren die billigen Handlanger doch das eigene Wohlergehen.
Jaja, die Moral bleibt da auf der Strecke!

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 5. Aug 2011, 13:26
von Grauer Wolf
Das dürfte auch gleichbedeutend mit einer Großattacke gegen alle Beutegreifer und jeglichen Artenschutz sein...
http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-08/u ... ise-umwelt

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 7. Aug 2011, 12:01
von balin
Jaja, es geht um Geld und der Verteilungskampf ist gnadenlos. :-D
Man muß es einfach weitererzählen...
http://helenair.com/news/opinion/reader ... 03286.html
Nun haben die Jäger Montanas endlich die Oberhoheit über den Konkurrent Wolf gewonnen, jetzt droht ihnen aber Gefahr von den Geldsäcken ausserhalb Montanas. Stellen sie doch zu ihrer Verwunderung fest, daß im Ursprungsgebiet des Missouri die
Zahl der Bogenlizenzen auf "Elks" für Einheimische drastisch reduziert wird, für "Ausländer" aber keinen Einschränkungen unterliegt. Kommerzielle Interessen hin oder her, wenn "Montana Fish Wildlife and Parks" und die dahinterstehenden Politiker
das einheimische Wild an die "neuen Wölfe" aus der Fremde verschachern, dann ist höchste Aufmerksamkeit geboten - so die Meinung des Lesers vom "Helena Independent Record".
Da geht es um mein, mein... aber wegen mir dürfen die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen oder auf welche Weise auch immer sie kommunizieren. Mit denen habe ich kein Mitleid! :-D

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 11. Aug 2011, 10:47
von Miscanthus
In Idaho läuft es anscheinend schleppend mit dem Verkauf der Wolfstickets.
http://magicvalley.com/news/local/state ... 795a4.html
Man vermutet, wenn später im Jahr die Hirschtickets verhökert werden und die Wölfe dann den attraktiven Winterpelz haben wird das Geschäft aufleben. Vielleicht ist aber die Wolfsjagd-Hype doch nicht so toll wie vermutet. Ist aber egal, wenn zu wenig gejagt wird, übernimmt´s halt der Staat.

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 11. Aug 2011, 18:37
von Wolfsheuler
Ich dachte die Amis müssten sparen. Für Aerial hunting ist Geld da, aber nicht für Social Security, Medicare, usw...

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 11. Aug 2011, 19:48
von Grauer Wolf
Wolfsheuler hat geschrieben:Ich dachte die Amis müssten sparen. Für Aerial hunting ist Geld da, aber nicht für Social Security, Medicare, usw...
Der Punkt ist, daß sie meisten Amis (nicht alle natürlich!) beim Thema Wolf durchknallen und völlig irrational reagieren. Wie ich schon mal schrieb, die Mischung aus Rinderbaron-Mentalität, Gier (meine Elks usw. usf.) bis hin zu blankem Hass (wobei auch der christliche Fundamentalismus*) zumindest unterschwellig eine Rolle spielt) sind schlechte Ratgeber...


*) Der Wolf wird im Christentum mit dem Bösen schlechthin gleichgesetzt. Beispiele:
"Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. " Matthäus 7.15
"Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben." Matthäus 10.16
"Die Kirche bezeichnete den Teufel als Erzwolf, die (sesshaften) Christen galten als Lämmer, die vor dem Wolf beschützt werden mussten." aus http://www.geo.de/GEO/natur/oekologie/538.html?p=1 (auf der 2. Seite)
Folgerichtig spricht das Christentum von Schafen, Herden und Hirten. Nimm eine Bevölkerung, die zu einem Großteil die Bibel samt der Schöpfung wortwörtlich nimmt (42% Kreationisten!), misch das mit Sendungsbewußtsein, Frömmelei, Bildungsferne, Habgier und einer geradezu fanatischen Waffenverliebtheit und Du kriegst eine hochbrisante Mischung, die mordsgefährlich für die Natur ist und vor nichts halt macht...

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Schafe als besonders dumm gelten, Schlangen ebenfalls nicht mit Geistesgaben gesegnet und Tauben ausgesprochen zänkisch sind... :p (SCNR)

Re: Wölfe in den USA

Verfasst: 12. Aug 2011, 07:00
von balin
Gute Zusammenfassung für den Stand der Dinge:
http://www.economist.com/node/21525929
Schön ist die Karte. Es gibt doch ein paar Wölfe dort.
Und der Verfasser hat einen untergründigen Humor.
Er stellt fest: "Nervous times for the toothy ones!"
Schauen wir mal, wie sich die Wölfe auf die Schlächter einstellen....