LarsD hat geschrieben:Das Thema scheint Dich zu überfordern. Das mit den ca. 30% Wachstumsrate ist kalter Kaffee - nichts, worüber man hier noch diskutieren müsste. Aber nicht nur Du scheinst zu übersehen, dass wir es noch eine Weile mit einem expotenziellen Wachstum der Popuplation zu tun haben. Daran ändert sich auch nichts, wenn U.W. und andere "Experten" allein auf die Zahl der offiziell bestätigten Rudel abstellen und Einzeltiere wie bislang nicht erfasste Rudel/Paare mal eben aus der Betrachtung ausklammern.
Die nehmen die Einzeltiere nicht aus der Kalkulation. Normalerweise kann man hierzulande bei einem Wolfsrudel von rund 8 Tieren ausgehen. U.W. setzt 9 an, um nicht gebundenen Tieren Rechnung zu tragen, imho ein realistischer Ansatz.
Und was die zahlenmäßige Entwicklung angeht:
Da wir nicht wissen, wo der Wendepunkt der Kurve liegt, können wir auch nicht abschätzen, wie lange es dauern wird, bis eine bestimmte Zahl von Rudel erreicht wird. Er kann höher, aber auch niedriger liegen wie in der Abbildung dargestellt ist.
Fazit: Die Wolfspopulation in Deutschland wächst derzeit mit dem Faktor 1.3, vielleicht 1.35 – aber nicht mehr. Seriöse Schätzungen, wann wie viele Wölfe in Deutschland leben werden, sind nicht möglich. Es sind bestenfalls Spekulationen.
Jeder, der behauptet, die Bestände würden explodieren, und sich gar auf konkrete Zahlen versteigt, argumentiert unseriös nach Pipi-Langstrumpf-Art. Alleine der Aderlaß durch den Straßenverkehr hat schon deutliche Auswirkungen und auch die Zahl der illegal getöteten Wölfe ist keineswegs zu unterschätzen (Anteil rund 15%).
LarsD hat geschrieben:Wenn Du Dir dann mal die aktuellen Diskussionen zum Thema Wolf in den Medien anschaust,...
Sorry, aber den Schmierfinken sollte man mal auf die Finger klopfen. Wenn ein unbedarfter Jungwolf, der auf seine Jagdbeute fixiert ist, zum bedrohlichen, potentiell kinderfressenden Monster hochgeschrieben wird, dann wuchert bei den Schreiberlingen ausufernde Phantasie und Verantwortungslosigkeit. Bad news sell... Auch jedes gerissene Schaf zum Presse-Event hochzustilisieren und den Untergang des Reh- und Rotwildes zu beschwören, ist nicht unbedingt der Akzeptanz förderlich und und frage mich bei allem, cui bono? Da stecken imho handfeste jagdliche und wirtschaftliche Interessen dahinter, den Wolf schlechtzuschreiben. Wenn wir die von der Journaille hochgepushten Vorfälle mal auf ihre tatsächliche Bedeutung reduzieren, bleiben ein paar ärgerliche Versicherungsfälle plus ein paar vorwitzige, naive "Schnösel" übrig, mehr nicht. Der Rest ist "Rotkäppchen und die sieben Geißlein", diffuse, irrationale Ängste ohne jeden Sinn.
Alle wollen grün wie die Laubfrösche sein und die Natur erhalten. Aber wehe, die Natur kommt in Form des Wolfes und nicht nur in der niedlicher Rehlein und lustiger Häschen oder "Pienchen und Plümchen" zu uns. Dann geht das Gezeter der Unbedarften und Naturfernen gleich wieder los. Natur ja, aber nicht vor der eigenen Haustür? Nur noch zum K***
Gruß
Wolf