Hatte ich gestern schon gesehen. Wirklich schlau wird man aus dem Artikel leider nicht.
Es ist wohl so, dass es in Eschede zwei Kangals gibt, die sich gelegentlich mit anderen Hunden anlegen und beißen. Eine betroffene Hundehalterin habe die Kangals beim Veterinäramt angezeigt. "Die Hunde müssten so funktionieren, wie es der Mensch will, nicht umgekehrt." (Dem stimme ich nur eingeschränkt zu. Zwar kann es nicht angehen, dass Hunde unkontrolliert andere Hunde beißen, aber Hunde sollen auch keine willenlosen Sklaven sein.)
Etwas komplexer wird das Thema, seit eine Art Hundeschule mit auf dem Plan ist.
"Seit einigen Jahrzehnten hat sich das früher eher unkomplizierte Verhältnis zwischen Mensch und Hund gewandelt. Hunde dürfen nicht mehr frei im Dorf umherstreifen, Artgenossen treffen (und manchmal vermöbeln, worüber sich einst niemand aufregte) ..." Verfasst wurde der Beitrag vom "Arbeitskreis Mensch und Hund Eschede" (ASF). Der trifft sich auf dem Gelände des "Hundesportzentrums Eschede". Dort vermittelt er keine spezielle Ausbildung, "sondern etwas viel Wichtigeres: Alltagstauglichkeit. Die üben wir mit jeder Teamzeit", so die Selbstdarstellung des Vereins im Mitteilungsblatt. Dort üben auch die beiden Kangals ihre Alltagstauglichkeit.
Auch der Verein "Hundesportfreunde Südheide" mischt sich da jetzt ein.
"Es ist gefährliches Halbwissen, das dort vermittelt wird", lautet ihre [Petra Richers vom HSF] Einschätzung.
Apropos Frau Richers.
Sie hat den Sachkundenachweis erbracht, ist ebenfalls Übungsleiterin, zudem Zuchtwartin beim Deutschen Rassehundeclub (DRC) Soltau und verfügt nach eigenen Angaben über viele Jahre Erfahrung mit Hunden.
Seit diesem Jahr wurden die Anforderungen an Hundetrainer extrem verschärft. Man braucht nun einige Zertifikate, das alles ist kostspielig, man muss nach gewissen Methoden arbeiten usw. Viele Hundetrainer in meiner Gegend müssen deswegen aufhören (weil ihnen die Zertifizierungen zu viel kosten oder weil sie andere Methoden einsetzen wollen). Genaueres kann ich dazu aber auch nicht sagen.
Sachkundenachweis ist jedenfalls ein Witz, "Übungsleiterin" dürfte sie nur noch mit den eben genannten Zertifizierungen sein, eine Zuchtwartsausbildung hat damit absolut nichts zu tun (macht meine Mutter gerade, allerdings beim VDH). Der
DRC-Soltau scheint sowieso etwas komisch zu sein. Wenn ich es richtig sehe, ist er keinem Verband angeschlossen. (Sicher ist der VDH nicht der einzige Verband und auch dort gibt es einige Mängel, aber wenn jemand seinen eigenen, unabhängigen Zuchtverein mit mehreren Rassen aufmacht, erscheint mir das wenig vertrauenserweckend.) Wenn man nach dem Verein in Google sucht, findet man gleich auf der ersten Seite auch
solche Meldungen oder
solche oder
solche. Aber ich schweife vom Thema ab.
Das Fazit des Ganzen ist jedenfalls:
Dem Veterinäramt beim Landkreis Celle lagen drei Hinweise auf einen der beiden Kangals vor. Die Überprüfung habe keine gesteigerte Aggressivität bei dem Vierbeiner ergeben, sagte Kreissprecherin Yvonne Jacobi. Auch beim ASF habe es keine Hinweise auf ein tierschutzwidriges Verhalten des Vereins gegeben. Sollte es weitergehende Anzeigen geben, sei die Gemeinde Eschede zuständig.